zunächst möchte ich euch allen einen großen Dank aussprechen für das Engagement, den Zusammenhalt und die Motivation von der auch alle still Mitlesenden wie ich enorm Kraft schöpfen. Ihr habt mir in den schmerzhaftesten Stunden nicht nur die wichtigsten Informationen, sondern auch die nötige Hoffnung beschert!
Zu meiner Situation:
Heute ist mein 26. Geburtstag und ihr würdet mir das größte Geschenk machen, wenn ihr mit mir eure Meinung und Erfahrung teilen würdet.

- Vor 4 Wochen angefangen: Extrem starke Schmerzen links vom Hals über das Schulterblatt bis in den Arm, mit Kribbeln im kleinen Finger. Konnte nur 3h pro Nacht schlafen.
- Nach 1 Woche Einrenken und schmerzhaftem Sport auf Geheiß meines Orthopäden ging ich irgendwann einfach ins Krankenhaus. Nicht mal Opiate wirkten direkt und man nahm mich auf.
- MRT zeigte folgendes: „[…] Der knöcherne Spinalkanal ist von HWK 4 bis HWK 7 relativ eng. Sehr kräftige Bandscheibenverlagerung im Zwischenwirbelraum HWK 5/6 medial linksbetont mit Spinalkanaleinengung und Myelonkompression, links stärker rechts mit Zeichen der cervicalen Myeolpathie. Keine weiteren Bandscheibenverlagerungen. […]“
- Auf den Bildern drückt der Vorfall ca. die Hälfte des Rückenmarks bereits ab, es sieht alles sehr extrem aus, selbst der Chefarzt war alarmiert. Der Spinalkanal ist jedoch verhältnismäßig weit.
- Nachdem ich im Krankenhaus einiges an Schmerzmitteln erhielt, absolut ruhig lag und schön massiert wurde, waren die Schmerzen nach 2 Tagen komplett weg. Mittlerweile treten nur noch Verspannungen ab und an auf, aber nicht ansatzweise mehr so starke Schmerzen wie vorher.
- Nach 4 Tagen wurde ich entlassen. Ich nehme seit der Entlassung keine Schmerzmittel mehr.
- Ich habe keinerlei Ausfallerscheinungen, keinen komischen Gang, o.ä. Die Ärzte waren bisher allesamt sehr überrascht über meine geringen Beschwerden bei einem so extremen Vorfall.
Nun habe ich mir weitere Ärzte besucht und stehe vor verschiedenen Meinungen:
Der Arzt aus dem Krankenhaus (Orthopäde) sowie ein niedergelassener Neurochirurg warnten, dass ich quasi kurz vor einer Querschnittslähmung stünde und nur wegen meines Alters noch keine starken Symptome hätte. Zwei relativ bekannte Neurochirurgen aus privaten Kliniken sagten, sie würden erst mal nicht operieren und 2-4 Monate abwarten, dann ein neues MRT machen. Beide glauben, dass es sich natürlich zurückentwickeln könnte. Der eine empfiehlt keine große Belastung und hofft, dass der Gallertkern wieder nach innen tritt, der andere meint ich könne es nicht beeinflussen und es würde von selbst abgebaut.
Mein Schlamassel:
Ich habe nun also eine Bandbreite von Diagnosen zwischen „Wenn Sie beim Autofahren einen Auffahrunfall haben oder falsch hinfallen können Sie nur noch Schlucken und Sprechen“ und „Sie zeigen keine
Symptome, warten wir also ab. Machen Sie was Sie wollen, beeinflussen kann man das nicht.“ Ich habe persönlich sehr viel Respekt vor so einer OP, daher hadere ich sehr mit mir und weiß nicht so recht wem ich trauen kann nachdem ich bereits so oft falsch beraten wurde in dieser Sache (habe euch vieles von der Vorgeschichte erspart). Mich beschäftigt kein anderer Gedanke mehr, selbst an meinem Geburtstag wie ihr seht.
Meine Frage an euch:
Wie beurteilt ihr als Betroffene die Situation (klar, Ferndiagnosen sind schwierig, aber ihr versteht mich einfach am besten!)? War schonmal jemand von euch in einer ähnlichen Situation? Habt ihr sonst eine Idee wie ich diese Entscheidung angehen könnte?
Vielen Dank und beste Grüße!

Geburtstagskind