ich bin mitte 40, hatte vor 12 Jahren meinen ersten Bandscheibenvorfall mit Reha, danach in verschiedenen Jobs gearbeitet, vom Rücken her ging das immer "grad so". Ich bin seit einigen Monaten selbstständiger Kurierfahrer, der Job selbst macht Spaß und bringt auch genug Geld ein, kein "Paketdienst" (Hermes o.ä.). Ich fahre für Firmen relativ viel "Kleinkram", vom Gewicht und Größe der Ware geht das also schon. Sicher kommen auch mal schwere Waren vor, das hält sich aber in Grenzen. Das Hauptproblem ist eher das lange sitzen im Auto, der Fahrersitz des Kleintransporters ist nicht sonderlich rückengerecht, hat nur sehr rudimentäre Einstellungen.
Ende 2014 hatte ich einen weiteren Banscheibenvorfall L5/S1, nach 5 Wochen ging es wieder mit arbeiten. Ich hab wohl wieder zu früh angefangen zu arbeiten, Anfang März kam dann ein "Rückfall", es gab eigentlich keinen Auslöser wie zu schwer gehoben.
Seit dem bin ich krank geschrieben, ich habe dann einen orthopädischen Fahrersitz von Recaro bei der Rentenkasse Berlin beantragt. Mein Arzt hat diesen Antrag unterstützt und befürwortet, das MRT vom Bandscheibenvorfall 11/2014 war beigelegt. Mit knapp 2 m bin ich recht groß und für viele Autos zu groß, passe in die meisten Autos nicht oder nur knapp rein, die Sitzposition ist nicht besonders was Beinfreiheit betrifft, mit diesem Fahrersitz könnte ich den Sitz noch weiter nach hinten stellen, mehr Beinfreiheit und deutlich mehr Verstellmöglichkeiten bzw bessere Anpassung an meinen Rücken.
Jetzt kam die Ablehnung des Antrags

Begründung:
Der sozialmedizinische Dienst hat hat festgestellt, dass meine selbstständige Tätigkeit als Kurierfahrer nicht leidensgerecht ist.
Ich bin nicht zu einer Untersuchung eingeladen worden, der Antrag wurde nach Aktenlage entschieden.
Was wollen die mir damit sagen? Ich würde es so interpretieren, dass lt. deren Meinung ein orthopäd. Fahrersitz nix bringt weil der Job als Kurierfahrer nicht mit meinem Bandscheibenvorfall vereinbar ist...?
Hat es Sinn da Widerspruch einzulegen? Wenn das rechtens wäre, könnten die ja jeden Antrag auf Hilfsmittel ablehnen mit der Begründung "sorry, falscher Job..."? Das es nicht rückenfreundlich ist stundenlang im Auto zu sitzen ist mir schon klar, nur habe ich wenig andere Möglichkeiten Geld zu verdienen. Gelernt habe ich mal Bürokaufmann, bin da aber schon seit vielen Jahren raus. Ich betreibe noch einen Onlineshop, der mäßig läuft und grad mal so die Kosten deckt (Shopsystem, Gebühren, Krankenversicherung, Einkommenssteuer, Gewerbesteuer). Eigentlich bleibt schon was hängen, das wird aber durch die hohe KV und Steuern wieder aufgefressen. Auf Arbeitslosengeld und dann irgendwann Hartz4 hab ich keinen Bock, ich will arbeiten. Sie scheinen mich aber da reintreiben zu wollen...

Würde diese Ablehnung implizieren das die mir gegebenenfalls eine Umschulung bezahlen würden/müßten?
Eine stationäre REHA habe ich 1 Tag später beantragt, darüber aber noch keinen Bescheid. Das sind jetzt knapp 6 Wochen seit Beantragung.
Gruß
dergrossekleine