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Komplette Version Bandscheibenvorwölbung - wieder Schmerzen

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Niobi
Hallo ihr,

ich bin neu im Forum. Seit Februar diesen Jahres habe ich Probleme mit der HWS. Vorher hatte ich das nie, und deswegen weiß ich nicht recht, wie ich damit umgehen soll. Ich würde euch gern kurz meine Geschichte erzählen und hoffe, ihr könnt mir bei meinen aktuellen Fragen weiterhelfen.

Ich arbeite als Projektleiterin in einem IT-Unternehmen, bin 31 Jahre alt, habe davor 10 Jahre studiert. Ich habe also viel Zeit meines Lebens im Sitzen verbracht, aber immer auch Sport gemacht, mal mehr mal weniger. Im Februar diesen Jahres bekam ich Schmerzen im linken Arm. Erst empfand ich das als nicht sonderlich schlimm, nach 2 Wochen wurden die Schmerzen allerdings unerträglich und strahlten in Schulter und Nacken. Ich ging zum Orthopäden, der mir einen Halswirbel einrenkte und meinte, mein Nacken sei verspannt "wie der eines Gallionen-Sträflings". Er gab mir Ibuprofen, eine Halskrause und eine Krankschreibung für 3 Tage. Er hatte mich auch geröntgt und meinte, an der Bandscheibe C5/C6 könnte was sein, er sei sich aber nicht sicher. Daher gab er mir auch eine Überweisung für ein MRT.
Die Schmerzen gingen nicht zurück, wurden eher immer schlimmer. Ich bekam immer stärkere Schmerzmittel zunächst von meiner Hausärztin, dann auch vom ärztlichen Notdienst, wo ich ein Mal hin musste, als nichts mehr ging. Novaminsulfon, Ortodon, Cortison-Spritzen täglich, sonst war es nicht auszuhalten. Vm Orthopäden bekam ich dann schließlich sogar noch Tilidin. Arbeiten konnte ich 3 Wochen nicht. Das MRT ergab eine leichte Vorwölbung bei C5/C6, nichts Gravierendes. Ich bekam eine 5wöchige Injektionsbehandlung beim Orthopäden, danach Krankengymnastik 6 Mal. Zwischendurch war es dann mal besser, auch mal kurz ganz weg. Jetzt ist es wieder schlimmer. Die Krankengymnastik ist mittlerweile um. Ich mache Pilates, die KG-Übungen, fast täglich, gehe wieder reiten und versuche, mich mehr zu bewegen und meinen Bürostuhl etwa jede Stunde für Dehnungsübungen zu verlassen. Aber der Schmerz im Arm ist wieder da und ich habe Angst, alles geht von vorne los.
Eine Anmerkung: Ich hatte immer "nur" Schmerzen, keine motorischen Ausfälle, kein Kribbeln, keine Taubheitsempfindungen.

Ich bin nun verunsicher und habe folgende Fragen:
Ist ein Heilungsverlauf über 2 Monate normal? Wie lange kann sich das hinziehen?
Was hilft mir jetzt - schonen oder weiter bewegen?
Ich häkele gerne, und das fast täglich - könnte das die erneuten Schmerzen ausgelöst haben?

Natürlich konsultiere ich ebenso erneut meinen Orthopäden. Ich hoffe aber, von euren Erfahrungen profitieren zu können und meine Beschwerden in Relation setzen zu können - so bin ich eben sehr unsicher.

Ich danke euch schonmal im Voraus ganz lieb für die Hilfe!
Niobi
Sabine1968
Hallo Niobi,

Bei einigen geht so eine Vorwölbung zurück, bei anderen bleibt sie und bei der dritten Gruppe wird ein Vorfall draus. Was passiert weiss keiner, man kann nur mit Sport versuchen es zu verzögern.

Ich würde auf jeden Fall in der akuten Phase keine Handarbeiten machen, weil man nahezu immer dabei verspannt.

Wichtig bei der HWS ist Wärme, Entspannung und wenig Stress.

Und nicht zu ehrgeizig beim Sport, manchmal reagiert die HWS sehr sensibel, man muss versuchen was geht.

Sabine
Jürgen73
Hallo Niobi,

willkommen im Forum.

Deine akuten Schmerzen können durchaus länger als 2 Monate dauern.

Zitat
Ich mache Pilates, die KG-Übungen, fast täglich, gehe wieder reiten und versuche, mich mehr zu bewegen und meinen Bürostuhl etwa jede Stunde für Dehnungsübungen zu verlassen.


Zitat
Ich häkele gerne, und das fast täglich - könnte das die erneuten Schmerzen ausgelöst haben?


Eventuell machst du auch zuviel. Du solltest dich erst mal schonen.

Zitat
Ich ging zum Orthopäden, der mir einen Halswirbel einrenkte und meinte, mein Nacken sei verspannt "wie der eines Gallionen-Sträflings".


Eigentlich sollte man sich gar nicht einrenken lassen. Und schon gar nicht an der HWS.

Ich würde an deiner Stelle mal einen Neurochirurgen besuchen.

Der kennt sich mit der Wirbelsäule besser aus als ein Orthopäde.

Dieser wird dir auch bestimmt wieder KG verschreiben. Meiner Meinung nach das einzig richtige im Moment.
Niobi
Liebe Sabine, lieber Jürgen!

Ich danke euch beiden herzlich für die Antworten, die mir sehr geholfen haben. Ich hatte schon im Gefühl, dass Handarbeiten nicht gut tut, daher habe ich mir eine Pause verordnet. Auch was Pilates und reiten angeht mache ich Pause. Nur Spazieren gehen mache ich täglich, das schadet bestimmt nicht.

Mittlerweile sind die Schmerzen trotz einem Schonungs-Wochenende leider weiter schlimmer geworden. Ich habe mich viel augeruht, viel mit Wärme gearbeitet, jeden Tag einen 20-minütigen Spaziergang gemacht und leider leider wurde es nicht besser. Nun fühlt es sich fast so an wie zu Anfang des Prolaps. Und ich dachte, ich habe es schon überstanden sad.gif Der Orthopäde hat erst Ende Mai einen Termin für mich frei, leider. Aber mehr machen als Schmerzen lindern kann man ja so oder so nicht, ich kenne das ja schon. Interessant ist, der Arm tut mir diesmal gar nicht weh. Es ist nur auf den Hals beschränkt.

Was würdet ihr mir raten zum weiteren Verlauf? Sollte ich mit einem Physiotherapeuten/Krankengymnasten sprechen? Ein Folgerezept dafür habe ich nämlich bekommen. Oder ist das jetzt, wo es wieder so akut ist, nicht sinnvoll?

Ach übrigens, eine Info noch zur Stresssituation bei mir: Ich hatte in den letzten 5 Jahren viel Stress. Uniabschluss, Arbeitseinstieg, Firmenwechsel. Das war immer mit Druck verbunden. Jetzt habe ich entschieden, meine aktuelle Stelle zu kündigen. Ich werde erst zum 1.8. meine neue Stelle anfangen, von der ich mir ein druckfreieres Leben verspreche, ich habe also fast 2 Monate Auszeit dazwischen. Es ist also so, dass der Druck der letzten Jahre gerade komplett abfällt. Könnte es was damit zu tun haben?

Viele Grüße
Uta
Jürgen73
Hallo Uta,

Zitat
Was würdet ihr mir raten zum weiteren Verlauf? Sollte ich mit einem Physiotherapeuten/Krankengymnasten sprechen? Ein Folgerezept dafür habe ich nämlich bekommen. Oder ist das jetzt, wo es wieder so akut ist, nicht sinnvoll?


auf jeden Fall solltest du neue Termine machen.

Bei mir hat damals einen Schlingentischbehandlung gebracht. Solltest du mal nach fragen.

Zitat
Es ist also so, dass der Druck der letzten Jahre gerade komplett abfällt. Könnte es was damit zu tun haben?


Es kann durchaus sein das sich dein Körper gegen den Druck wehrt.
LoraS
Hallo Uta,
Die Verspannungen, bsv, chronische Schmerzen können durchaus vom Stress kommen.
Allerdings kann die Genesung länger dauern. Ich würde in einer akuten Phase die Arbeitsstelle nicht wechseln. Es könnte problematisch werden: die Probezeit und häufige arzttermine, AU-Zeiten, evtl Reha. Ich würde mich vorher aufbauen.
PM ist immer Druck und Stress, leider. Da hilft nur Arbeitsbereich zu wechseln.
Lg
LoraS
Niobi
Hallo Lora und Jürgen,

danke euch für die Antworten!

Jürgen: Ich habe neue Termine gemacht, war gestern schon da und gehe jetzt 2 Mal die Woche erneut zur KG. Gestern hat es schonmal sehr gut geholfen. Ich habe neue Übungen bekommen. Zusätzlich gehe ich nächste Woche zu einem sehr angesehenen Physiotherapeuten.

Lora: Zur Erklärung, ich wechsele die Stelle, eben um den Druck zu lindern. Die neue Stelle ist nicht mehr PM. Ich habe wahrscheinlich schon nächste Woche meinen letzten Arbeitstag. Und da ich die neue Stelle erst am 15.07. antrete, habe ich 8 Wochen Zeit, um mental runterzukommen und mich körperlich aufzubauen. Ich freue mich auf die neue Arbeit.

Ich hoffe mit den neuen Übungen und der arbeitsfreien Zeit kann ich der Heilung und Schmerzfreiheit entgegen sehen. Danke euch für die Unterstützung, es tut gut, nicht allein zu sein. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße
Niobi
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