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Komplette Version Entwicklung der Missempfindungen nach OP

Bandscheiben-Forum > Operationen
trias01
Hallo Zusammen,
ich bin vor 9 Woche operiert worden Bereich L5/S1. Grund für die OP waren Probleme im Zehenstand rechts sowie Missempfindungen (Wattegefühl Fußaußenkante und Kribbeln). Meine Geschichte findet Ihr unter: „Vorstellung Trias01“.
Die OP ist eigentlich gut verlaufen. Nervenschmerzen sind weg, ich bin noch steif und die Muskulatur braucht natürlich auch noch. Alles in allem ist die Schmerzsituation gut.
Auch die Kraft kommt langsam wieder, die Wade geht nicht mehr gleich zu bei Belastung und im Alltag merke ich nichts davon.
Soweit so gut. Mein Problem sind aber die oben beschriebenen Missempfindungen. Die kommen und gehen wie sie gerade wollen. Meist sind diese morgens besser (außer heute ;() und nehmen tagsüber wieder zu. Hab das Gefühl es ist ein wenig Stressabhängig. An der Arbeit (seit letzte Woche in der Wiedereingliederung) ist es meist schlimmer, trotz Stehtisch.
Da ich bei dem BSV die ersten 6 Woche auch keine Schmerzen hatte, habe ich halt immer die Angst wenn es wieder schlimmer wird, dass es ein Rückfall sein könnte.

Meine Frage:
Was für Erfahrungen mit Missempfindungen hab Ihr nach der OP gemacht?

Ist das normal dass es mal besser mal schlimmer wird?

Da ich mich erst nach drei Monaten zur OP entschlossen habe, viel zu spät laut NC, kann mir halt keiner sagen, kommt der Nerv wieder in Ordnung oder nicht. Verbessert hat sich in den 9 Wochen hier noch nix. Auch hier würden mich die Erfahrungen aus dem Forum interessieren.

Danke und viele Grüße aus Kassel
Markus
Erdmännchen
Hallöchen,

du brauchst dir dahingegen keine große Sorgen machen sowie ich lese machst du schon Fortschritte und somit schreitet der Heilungsvorgang voran.

Diese Mißempfimdungen die du beschreibst hatte ich auch einmal und es dauernd eine ganze Weile bis sich der Nerv erholt.
Bei mir waren es bestimmt 8 Monate bis sich alles regeneriert hat.

Ich habe selbst zuhause immer mit einem Igelball die Bereiche bearbeitet oder in der Reha wurde der Nerv mit Strom gereizt.

Dass es mal schlimmer oder besser ist liegt daran, dass der Nerv wieder zurück kommen möchte, aber die Heilung noch nicht vollständig abgeschlossen ist.

Du bist aber auf einen guten Weg! zwinker.gif

LG
Erdmännchen
paul42
Hallo Markus

Ich kann mich den Ausführungen von Erdmännchen nur anschliessen.

Aus meiner Sicht plagt dich in erster Linie deine persönliche Motivation und deine Ungeduld. Nimm es mir bitte nicht persönlich, aber so schnell geht es nicht.

Du bist vor der OP 3 Monate lang mit massiver Nervenkompression herum gestollpert und hast dich jeden Tag nur gequält.

Versuche doch mal zu sehen was durch die OP erreicht wurde und versuche mal anzukennen was sich seit der OP schon wieder gebessert hat.
9 Wochen nach der OP ist immer noch kein Zeitraum, wo man Wunder erwarten kann im Vergleich zu den 3 Monaten wo deine Nervenwurzel so massiv bedrängt wurde.

Die 3 Monate, die dich auf den OP-Tisch gebracht haben, sind auch nur in Folge einer langen Vorgeschichte entstanden.

Du hast jahrelang gebraucht um so krank zu werden, erwarte also nicht, dass es es nun innerhalb kurzer Zeit zu einer vollständigen Genesung führt.

Aus meiner persönlichen Sicht ist deine Wiedereingliederung schon mehr als optimistisch und schon sehr gewagt.
Das dein Rücken das mitbekommt siehst du täglich wenn dir die Momente begegnen, wo du an einen Rückfall denkst.

Zitat
Ist das normal dass es mal besser mal schlimmer wird?


Ja, es ist normal und es gibt leider keine kontinurierliche Regeneration eines Nerven. Ein Nerv erholt sich bestenfalls nur um Bruchteile eines 1 mm/Tag.

Solange es auch beschwerdefreie Phasen gibt spricht nichts gegen eine Verschlechterung.

Im Gegenteil, so wie du beschreibst nimmt die Kraft langsam wieder zu und der Schmerz hat sich bereits schon deutlich reduziert.

Taubheit und Kribbeln sind Hinweise einer neurologischen Beteiligung. Das sind die ersten Momente die auf Kontakt zur Nervenwurzel hinweisen, sind aber auch die letzten Empfindungsirritationen die man dei der Genesung des Nerven auch am Längsten noch spürt.

Wenn dir die Wiedereingliederung nicht bekommt bzw. zu früh ist, dann wäre eine Krankschreibung ein Mittel um sich einen Freiraum zu verschaffen.
Eine AU über 14 Tage hinaus gibt dem Leistungträger jedoch die Möglichkeit den Versuch der Wiedereingliederung als gescheitert zu bewerten.

Die Entwicklung wie du sie beschreibst ist durchaus normal und es wird in den laufenden Wochen und Monaten immer wieder Momente geben, wo sich die Mißempfinden mehr oder weniger stark bemerkbar machen.

Ich habe mich 4 Monate gequält mit Lähmungen in den Beinen und es hat etwa 1,5 Jahre gebraucht, bis mein Fuß nach der Versteifung wieder das gemacht hat, was ich wollte.

Bedenke bitte auch das die Wundheilung im OP Bereich selbst nach 9 Wochen noch nicht abgeschlossen ist. Es gilt weiterhin die Narbe zu schonen und nicht übermäßig zu stimulieren.

Dir bleibt nichts anderes übrig als von Tag zu schauen um das Beste draus zu machen. Medis können Linderung verschaffen, aber es gibt derzeit nichts zu trainieren was den Heilungsprozess beschleunigt. Das OP -Fenster bleibt tabu.

Du kannst aber deine Füße trainieren damit die Kommunikation zwischen Nervenwurzel und Muskel reaktiviert wird und die Beine durch Massagen entlasten.
Für Muskelaufbau in jeglicher Form, ist die OP noch zu frisch.

Bedenke bitte, wenn sich zuviel Narbengewebe bildet und die Nervenwurzel dadurch erneut bedrängt wird war die OP umsonst.

Das Wort Geduld ist keine Floskel und kein leicht daher geschriebener Trost, sondern eine persönliche Herausforderung um dem Körper die Zeit zu geben um sich nach dem Eingriff auch wieder zu erholen.

Mach dir nicht so viele Sorgen, dein Körper regelt das für dich mit der Zeit.

gute Besserung
paul42
trias01
Danke zusammen,
@Paul: Du musst auch denken, was für ein ungeduldiges Weichei stirnklopf.gif.
Ihr habt Recht was die Fortschritte angeht. Die sind klar da. Geduld habe ich auch. Das Problem ist die Angst, da ich nicht immer Schmerzen beim BSV hatte, konzentriert man sich auf die Symptome die noch da sind und registriert natürlich die Veränderungen. In der Starkschmerzphase habe ich die Missempfindungen gar nicht war genommen, weil ich andere Probleme hatte.
Arbeiten ist aber gut! Mache echt locker, man lässt mich auch, und ich fühle mich wieder als Mensch nicht nur als Patient.

Bin auch sportlich weiter sehr Vorsichtig, mache mein NW, mein D1 (die Physiotherapeuten sind da nicht so zimperlich ;)) und hab mich jetzt mal getraut mit dem Trekkingrad meiner Frau ne kleine Runde zu drehen. Gerade Sitzposition, voll gefedert. Rennrad hängt weiter schön im Arbeitszimmer rum.

Unterm Strich mach ich glaube ich nix falsches. Eure Erfahrungen sind aber sehr beruhigend. Die Wellenbewegung bei der Genesung ist also normal. Bei 1mm pro Tag wird es ne Weile dauern, ist ja fast ein Meter bis zum Fuß oder darf man das so nicht rechnen?

Allem in allem fehlt mir das Vertrauen in meinen Körper. Da bin ich gerade dabei es wieder aufzubauen. Das wird dauern bis ich wieder der alte Kämpfer bin. Wobei ich das auch gar nicht mehr werden will. Lieber gesund noch viele Jahre Hobbysport betreiben als noch zwei Jahre Leistungssport um dann wieder auf dem OP Tisch zu liegen.

Danke und Gruß
Markus
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