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Komplette Version In die Reha noch mit Schmerzmitteln

Bandscheiben-Forum > Rehabilitation
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Cami
Hallo zusammen,

ich frage mich, wie werde ich wieder fit? Wie fasse ich nach diesem traumatischen Erlebnis Bandscheibenvorfall mit Op wieder vertrauen zu meinem Körper. Ich wurde operiert l5/S1, der Vorfall wurde minimalinvasiv entfernt, die Narbe ist viell. 4mm groß und verheilt.
Ich trage auch ein riesiges Korsett, welches mir Sicherheit gibt, aber natürlich den ganzen Oberkörper entkräftet. 2 Wochen trage ich dieses Korsett noch. Morgen gehts auch los mit rumpfstabilisierender Wirbelsäulengymnastik.

Zunächst dachte ich - easy - ich komme ohne Reha aus. Aber irgendwie habe ich kein gutes Gefühl, denn ich habe noch Schmerzen und nehme konstant (moderat 3x IBU 600 und bei Bedarf ne Novalgin) noch Schmerzmittel. An Auschleichen kann ich nicht denken. Mit dem Schmerzmitteln erreiche ich gerad so eine labile Schmerzfreiheit.

Aber man muss ja alles planen und die Reha muss beantragt werden. Ich habe 5 Gehminuten von mir eine ambulante Rehaeinrichtung und dort möchte ich gerne hin. Es vergehen ja noch 3 Wochen bis zum eventuellen Rehastart, doch was tun wenn ich dann immer noch Schmerzen habe?

Kann man mit Schmerzmitteln/leichten Schmerzen an einer Reha teilnehmen? Mir wurde viel erzählt, dass gerade die Reha die finale Schmerzfreiheit brachte. Darauf hoffe ich auch.

Länger mit der Reha will ich wegen meines Jobs nicht warten. Es macht für mich keinen Sinn eine zeitlang halb anfangen zu arbeiten und dann wieder zu fehlen. Ich bin Projektmanagerin in einer Unternehmensberatung, da gehts heiß her und da kann und will ich auf gar keinen Fall in einem halbfitten zustand hin.

Am wichtigsten wäre die Beantwortung meiner Fragen, bzgl des Schmerzgrades und Schmerzmittelversorgung, mit der es ok ist eine Reha zu starten. (das gute, ich bin ja direkt zu Hause, wenn es zu viel wird kann ich ja einfach nach Hause ins Bettchen...)

Herzlichen Dank für Rat und ich wünsche euch einen schönen Sonntag
LG
Cami
Jürgen73
Hallo Cami,

eine Reha so kurz nach einer OP ist meistens zu früh.

Da gibt es hier im Forum genug Beispiele die nach einer Reha noch kranker entlassen wurden.

Zitat
Aber man muss ja alles planen und die Reha muss beantragt werden. Ich habe 5 Gehminuten von mir eine ambulante Rehaeinrichtung und dort möchte ich gerne hin. Es vergehen ja noch 3 Wochen bis zum eventuellen Rehastart, doch was tun wenn ich dann immer noch Schmerzen habe?


Eine Reha muß genehmigt werden. Und ob da 3 Wochen bis zur Genehmigung ausreichen schulterzuck.gif

Zudem muß auch Platz in der Rehaeinrichtung vorhanden sein.
Kater Oskar
Hallo Cami,

Ich würde Jürgen bei pflichten, kann Dir aber nicht sagen, wann der richtige Zeitpunkt für die Reha wäre.

Bei mir war es so, dass mir der NC sagte, dass ich eigentlich das Recht hätte, nach dem Aufenthalt in der Klinik zur AHB zu gehen, also eine Reha zu machen. Er wies mich aber direkt darauf hin, dass er selbst es von seiner Sicht aus für nicht gut hält, ganz einfach weil es viel zu früh ist.

Er sagte, in einer "guten" Reha würde man auf mich Rücksicht nehmen, und ich dürfte an keiner Anwendung teilnehmen, außer ggf. im Bewegungsbad ein wenig rum stehen oder laufen. Das hatte ich auch in der Klinik schon getan. In einer "schlechten" Reha würde man mich "aktivieren" und ich käme ggf. mit einem Rezidiv in die Klinik zurück roechel.gif .

Ich habe dann drauf verzichtet und war froh, da ich tatsächlich auch nach drei Monaten noch immer riesige Probleme und Schmerzen hatte.

Allerdings (bei mir sind ja im Endeffekt die Schmerzen chronisch geworden) kann man auch mit Schmerzen bestimmte Anwendungen machen, wenn es denn nicht grundsätzlich zu früh ist. So wurde ich auch in der Reha mit meinen Schmerzmitteln (auf die ich bereits vorher eingestellt war) versorgt. Hinzu kam der morgendliche Besuch in der Kältekammer (minus 110 Grad), nach welchem der Schmerz "ausgeschaltet" wird, so dass man (relativ) schmerzfrei, bestimmte Übungen mit machen kann.

Wichtig ist, dass die Therapeuten genau wissen, was geht und was nicht gut für Dich wäre.

Dazu muss ich sagen, dass ich damals (5 Jahre nach OP) aber auch in einer speziellen Klinik war, in welcher psychosomatische und Schmerzerkrankungen behandelt wurden, wobei bei mir -neben den chronischen Schmerzen- eigentlich ein Burn Out und schwere Depressionen Auslöser für den Klinikaufenthalt waren.

Am besten spricht mit Deinem Arzt darüber und setze Dich nicht selbst unter Druck. Klar hängt immer der Job dran, nur, es kann halt passieren, dass Du mehr kaputt machst und Deine Gesundung und die Rückkehr in den Job verzögerst oder grundsätzlich aufs Spiel setzt.

Ich drück Dir die Daumen für die RICHTIGE Entscheidung daumen.gif

LG, Kater Oskar
Cami
Aber es kann doch gar nicht sein, irgendwann muss doch ne Reha gut sein, sonst würde es diese Einrichtungen doch gar nicht überall geben.
Ich bin eigentlich sehr gut trainiert (bis auf den Rücken anscheinend, scheiß Fehlstellung durch Knie) und muss wieder auf die Beine kommen - sonst dreh ich noch durch...Ich kann doch nicht wochenlang nur hier rumliegen, dass kann doch nicht gesund sein.
Mein Freund und ich hatten uns gerade vorgenommen Nachwuchs anzugehen und jetzt das hier...

Wie geht es dir denn heute als Schmerzpatient? Kannst du denn noch arbeiten? Bist du so gut eingestellt auf Schmerzmittel, dass du nicht so viele Schmerzen ertragen musst?
Hexle83
Hallo Cami,

wann war denn deine OP? Ich hab grad in meinen Aufzeichnungen nachgeschaut, ich habe insgesamt 32 Tage nach der OP kontinuierlich 3-4xtägl. Ibu 600 genommen oder 1xArcoxia 90 (gegen später, wirke ein wenig schlechter bei mir, dafür keine Magenprobleme). Danach hab ich noch sporadisch Schmerzmittel nehmen müssen. Ich hatte immer noch ausstrahlende Wadenschmerzen (wie vor der OP), es ist aber in der Tag besser geworden. Jetzt, 1 Jahr später nehme ich vielleicht noch 3,4mal im Monat 1Ibu 400 oder 600. Es kann also tatsächlich besser werden.
Ich hatte meine Reha fast direkt nach der OP (ca. 12 Tage Post OP). In der Reha-Einrichtung haben die mir auch gleich gesagt, dass ich Medikamente runterdosieren gar nicht versuchen brauche weinen.gif
Für mich war die Reha schon ganz gut. Abgesehen von sinnlosen Vorträgen über Ernährung und Sport, Diätessen und sinnlose Anwendungen wie Heublumensäckchen auf den Rücken...Die Sportanwendungen fand ich super (Wassergymanstik, Gruppengymanstik etc.). Teilweise wars viel für mich, ich hab auch noch das Korsett getragen, aber insgesamt hat mir das schon ein paar Anreize für ein besseres Leben danach gegeben biggrin.gif

Mit dem Nachwuchs solltest du bestimmt noch 1 Jährchen oder so warten, ist ein große Belastung für den Rücken, und der will nach der OP erst wieder stabil sein. weinen.gif

Grüße
Hexle
Cami
Hallo Hexle,

vielen Dank für deinen Beitrag, hat mir sehr geholfen!

Bei den 32 Tagen bin ich gerade angekommen, aber dann dauert es einfach ein wenig länger.

Schön zu hören, dass es dir heute gut geht.

LG
Cami
Cami
Ach meine OP war am 13.03.

Muss man denn zu all diesen Vorträgen oder gibts Ärger wenn man nicht hingeht (Ernährungs- und Diätvorträge habe ich auch eigentlich nicht so nötig). Es geht mir mir um das langsame herantasten an Übungen und intensiverer Betreuung.

Hatte echt viel Pech vor der OP mit Physios/Ärtzten und Osteopathen.
Jürgen73
Hallo Cami,

von einer Reha sollte man sich nicht zu viel versprechen.

Mir scheint so als ob du der Meinung bist "ich mach ne Reha und alles ist gut".

Auch dort wird nur mit Wasser gekocht und Wunder sind dort auch sehr selten.

Zitat
Muss man denn zu all diesen Vorträgen oder gibts Ärger wenn man nicht hingeht (Ernährungs- und Diätvorträge habe ich auch eigentlich nicht so nötig)


Ich weiß zwar jetzt nicht ob dir durch deine Abwesenheit Nachteile entstehen aber es werden die Namen aufgeschrieben die an den Vorträgen teilgenommen haben.

Zudem solltest du ja auch bedenken das du zu der Zeit krankgeschrieben bist.

Eine Reha sollte ja auch kein Urlaub sein.

Vielen Dank für Deine Beteiligung hier im Forum.
Sei doch bitte so lieb und setzt Deinen Beiträgen eine Anrede und einen Gruß dazu, so kommen die Beiträge viel freundlicher herüber und lesen sich angenehmer.
Beiträge ohne Anrede und Gruß sind unpersönlich!

Ich möchte auch an dieser Stelle auf unsere Boardregel verweisen.

Danke!

Liebe Grüße vom Banditeam
Kater Oskar
Hallo Cami,

Klar ist eine Reha gut, die Frage ist halt wirklich wann man sie machen kann oder sollte. Das müsste Dir aber ein guter NC sagen können.

Wie gesagt, meiner hat es abgelehnt, Patienten nach der OP zur AHB zu schicken, da diese ja wohl spätestens nach zwei Wochen angetreten werden muss. Abgesehen davon, hätte ICH das zu diesem Zeitpunkt gar nicht geschafft, so kann ich mich noch erinnern, dass ich zu dieser Zeit ja nur kürzeste Zeit sitzen durfte und aus dem KH liegend nach Hause transportiert wurde, obwohl ich da nur ca. 30 bis 40 Minuten Fahrt hatte. Selbst drei Monate später hat mir mein Hausarzt verboten, längere Zeit zu sitze und hat es abgelehnt, dass ich zu einem Betriebsarzt gehe, da ich dazu 1,5 Stunden hätte fahren müssen.

Natürlich sollst Du nicht die ganze Zeit "rum liegen", das wäre tatsächlich schlecht. Ich habe damit angefangen, viel spazieren zu gehen, anfangs nur für wenige Minuten mit der Zeit dann immer etwas länger, wobei ich davor gewarnt wurde, "in den Schmerz rein" zu gehen.

Was ich auch relativ früh gemacht habe, war die KG bei einer Physiotherapie gleich in der Nähe. Dort wurden zu Anfang sehr viele Übungen im Liege durchgeführt um erst mal überhaupt wieder Muskeln zu belasten indem Spannung aufgebaut wurde. Mir wurden aber auch viele Sachen gezeigt, wie ich mich nun -rücken gerecht- bewege, das geht ja schon mit dem Aufstehen los.

Zu Hause hatten mir meine Kinder z.B. einen Stehtisch gebaut, an welchem ich meine Mahlzeiten im Stehen einnehmen, aber eben auch die Zeitung lesen konnte. Vor dem PC -hatte damals den Läppi noch nicht- habe ich mich hin gekniet um das Sitzen zu vermeiden. Du siehst also, ich habe versucht, nicht unbedingt so viel zu liegen.

Zu Deiner Frage:

Ja, ich kann noch arbeiten, habe aber (fast) nur noch nen Bürojob.

Als Schmerzpatient wurde ich ab 2006 auf Schmerzmedis (auch Lyrica und Morphine) eingestellt und war damit über einige Jahre fast schmerzfrei, bis eben auf Schmerzspitzen. Da sich die Schmerzen änderten, wurde die Medikation auch immer wieder angepasst, aus dem Grund muss ich auch heute noch alle drei Monate zur Schmerzambulanz.

2013 habe ich aus persönlichen (gesundheitlichen) Gründen entschieden, verschiedene Medis ab zu setzen bzw. auch zu verringern. So habe ich Katadolon und Lyrica völlig abgesetzt (werde es auch nie wieder nehmen) und habe das Morphin verringert. Heute lebe ich dadurch mit täglichen Schmerzen und habe gelernt, damit um zu gehen. Trotzdem arbeite ich noch immer und versuche auch, mein Leben (wieder) zu leben.

Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen,

LG, Kater Oskar

Cami
Hey Kater Oscar,

auch du hast mir sehr geholfen smile.gif danke. Freue mich, dass du dein Leben so gut meistern kannst trotz der Schmerzen.
Ich liege ja nicht die ganze Zeit rum, ich habe mich bloß gefragt, ob ich nach den 6 Wochen Schonung, falls ich noch Schmerzen haben sollte, trotzdem langsam anfangen kann zu schwimmen oder Fahrrad zu fahren.

Kann es kaum erwarten mich zu bewegen.

LG
Cami
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