Reisender
11 Apr 2015, 22:21
Hi,
seit meinem BSV in der LWS habe ich kein Vertrauen mehr in den eigenen Körper. Obwohl ich jung (36) und ein ordentliches Gewicht und Größe habe,
fühle ich mich seit meinem BSV absolut verletzlich und ängstlich im Bezug auf die Anfälligkeit meines Körpers.
-Ich habe "Angst" vor schnellen Radfahrern, die an mit vorbeifahren.
-Schaue mit Neid auf Personen die echten (!) Sport machen.
-Sehe, das alte Menschen (80+) sich flüssiger bewegen können als ich das kann.
-Schwere Dinge muss meine Frau für mich tragen, die etwas die Hälfte von mir wiegt.
-Steige aus dem Auto wie ein Senior
-Kann mit meinem Sohn nicht mehr raufen / kämpfen
-Muss ständig andere um Hilfe bitten (zB. Räder am Auto wechseln....)
Irgendwie hat mir der BSV sprichwörtlich das Rückgrat gebrochen.....
Kennt Ihr das?
Moin moin Reisender,
bevor das in eine handfeste Depression ausartet solltest du einen Psychotherapeuten/Psychologen aufsuchen.
Liebe Grüßé Harro
Kater Oskar
12 Apr 2015, 09:22
Hallo Reisender,
Also entweder ist es so, wie harro angedeutet hat und Du fällst in eine richtige Depression oder bist schon drinnen, oder aber Du bist selbst über vorsichtig geworden musst nur mal wieder versuchen mit dem neuen "Körpergefühl" umgehen zu lernen.
In Bezug auf die erste Möglichkeit hat ja Harro schon gesagt,
Zitat
....Psychotherapeuten/Psychologen aufsuchen.
Diese Erfahrung, erst mal mit dem "neuen Leben nach dem BSV" umgehen/umlernen zu müssen haben wohl viele hier schon gemacht. Einige schaffen es ohne Hilfe, andere müssen Hilfe suchen.
Die andere Variante ist, seinen Körper aus zu testen wobei man trotzdem immer daran denken sollte, dass nun halt Einiges anders ist. Ich tue das noch heute immer wieder, ganz einfach, weil auch nicht ein Tag wie der andere ist. Manchmal komme ich an meine Grenze und merke das vorher, oft falle ich auf die Nase und merke zu spät, dass ich es "übertrieben habe.
Ich versuche nicht immer meinen Körper zu schonen, ganz einfach, weil er mich wütend macht, wenn er die Kontrolle über mich ausüben will. Na ja, manchmal zeigt er mir halt doch, dass ich zu viel verlangt habe, aber.........ich werde es später wieder probieren, diesmal (eventuell) etwas vorsichtiger

.
Ich denke auch, dass die mögliche Grenzen bei jedem anders liegen und man nicht so einfach sagen kann, DAS oder JENES geht grundsätzlich nicht mehr. Auch in Bezug auf Sport muss man nicht Alles lassen sondern eventuell umdenken und sich um orientieren. Man muss akzeptieren, dass einige Sachen auch nicht mehr gehen und sollte andere Sachen für sich entdecken.
Allerdings ist mir bei Dir auch aufgefallen, dass Du wohl noch in der Akutphase bist und der BSV erst gekommen ist. In dieser Phase sind meist auch die Schmerzen stark und völlig ungewohnt. Also versuche erst mal, die Schmerzen zu bekämpfen und diesbezüglich eine ordentliche Therapie zu finden. Du stehst noch völlig am Anfang und da kann noch viel gemacht werden. Ein BSV ist nicht das Ende vom Leben, auch wenn mir meine Physio damals gesagt hat, "Du fängst jetzt ein neues (anderes) Leben an".
Also lass Dich nicht unterkriegen, weder von Deinem Körper noch von deinem Kopf, auch wenn das (ich kenne es aus eigener Erfahrung) sehr schwer ist.
Übrigens, bei einer guten Schmerztherapie wird auch die Psyche mit behandelt.
LG, Kater Oskar