Haribo
15 Feb 2015, 12:00
Servus Forenfreunde,
meine Symptomatik hat sich auch nach 3 Monaten nicht verbessert!
Operation und schnelle Dekompression der Nervenwurzel wäre im Nachhinein der einzig richtige Schritt gewesen.
Die motorischen Einheiten der rechten Körperhälfte sind wie folgt betroffen:
Schaden C7 Spinalwurzel: Trizeps, Pectoralis, Lat, Supraspinatus - alle extrem atrophiert gegenüber links
Das ich am rechten Bein seit November auch Ausfälle habe, hat im Übrigen nichts mit der LWS zu tun. Denn die gesamte rechte Körperhälfte ist lateral minimal sensorisch aber motorisch (als Sportler merkt mans eben) deutlich verändert. Und das
von der Fußsohle bis zum Nacken! Gegenüber links ist rechts ein viel geringerer Muskeltonus und sichtbare Atrophie.
Das kann doch rein physiologisch nur vom Rückenmark bedingt sein, oder? Lokale myelitis ?Das kann auf keinen Fall so bleiben!
Ich fühle mich hilflos und suche nach Rehabilitationsmöglichkeiten!
1. Wer aus dem HWS-Forum hatte das auch?
2. ...und wurde das von selbst besser, falls ja in welchem Zeitraum?
3. ...ist da was operativ zu machen wenn man nun doch noch nach so vielen Monaten das mittlerweile von selbst geschrumpfte Bandscheibengewebe entfernt?
(Bitte nur Antworten von Betroffenen mit entsprechender Symptomatik. Danke!)
LG
Sabine1968
15 Feb 2015, 14:29
Hallo Haribo,
Eine Beteidigung des Rückenmarks wäre doch im MRT zu sehen. Was sagt denn Dein Neurochiurg? Ein merkwürdiges Körpergefühl rechts kann auch von einer Schonhaltung kommen. Beispiel, Schmerzen HWS, dadurch Hochziehen der Schulter sowie muskulärer Versuch des Ausweichens.
Im nächsten Schritt versucht das Becken den Schulterschiefstand auszugleichen, reizt hier u.U. den Ischias und schon schmerzt das Bein.
Ich sage nicht, dass es so sein muss aber gerade Sportler reagieren auf kleine körperliche Disbalancen oft sehr empfindlich, andere würden das vermutlich nicht mal merken.
Ich sage nicht, dass das so sein muss und kann Dir nur raten solange nach einem passenden Arzt zu suchen, bis Du die für Dich akzeptable Lösung findest.
Mein Vorfall C6/7 hat fast fünf Monate gebraucht, bis die Hand nicht mehr taub wurde und die Muskulatur schmerzt auch heute noch, wenn ich zu viel mache oder nachts ungünstig liege.
Sabine
Haribo
17 Feb 2015, 21:52
Liebe Sabine,
schön zu lesen, dass es 5 Monate nach dem Vorfall bei dir wieder bergauf geht.
Bin 1 x bis 2 x pro Woche in physiotherapeutischer Behandlung, dazu noch Osteopathie und mehrmals pro Woche Dehnübungen.
Will sagen, ich weis was Verspannungen sind und was nicht. Schonhaltung gibt es bei mir keine, schon deshalb weil ich seit November 2014 auch keinerlei Schmerzen mehr spüre.
Zum MRT: Ich als Laie sehe sogar deutlich das im Bereich des Prolaps die Rückenmarksumgebende Flüssigkeit komprimiert bzw. gegenüber anderen Bereichen der HWS da nur noch hauchdünn im Schnitt sichtbar ist.
Wie hier im Forum von den Erfahrenen immer gesagt wird: Es werden keine Bilder behandelt sondern Symptome.
Wenn ich nicht mit meinem Symptomen zum Doc gegangen wäre, hätte ich ja auch garkein MRT bekommen und man hätte den Prolaps nicht identifiziert.
Hat man aber. Und
obwohl der Prolaps in C5/C6 ist, habe ich heftige C7 Symptome. (siehe Paresen im Eingangsposting.) Soviel zur objektiven und symptombezogenen Aussagekraft vom MRT...Der NC hat mir im Nov/Dez PRT-Spritzen in den Hals gesetzt.
Die sensorischen und motorischen Ausfälle der rechten Körperhälfte von der Fußsohle bis zum Nacken kamen kurz (1 - 2 Tage) nach der ersten PRT Spritze. Zufall?Der NC hat, als ich ihn darauf angesprochen habe, die LWS sofort nochmal im MRT checken lassen. Diese ist zwar nicht mehr ganz jungfräulich aber okay.
Ich tappe im Dunkeln.
Was kann ich denn sinnvollerweise tun, ausser untätig dazusitzen und eine Kerze anzuzünden in der Hoffnung kein Krüppel zu bleiben?LG
Sabine1968
17 Feb 2015, 22:23
Hallo Haribo,
Du bist krank und leidest unter Einschränkungen, somit hast Du folgende Wahl:
1- Dir einen Fachmann zu suchen, der Deine Situation beurteilt und eine Diagnose stellt und dem Du dann vertraust und Dir ggf. Noch Alternativmeinungen zu holen.
2- Alles was man Dir sagt anzweifeln, Dich selber zum Krüppel zu reden und Selbstmitleid zu haben.
Sei froh, dass Du keine Schmerzen hast, damit kannst Du jeden Tag Sport machen, aktiv bleiben und Dich auf den Weg machen, einen Arzt zu finden, der mit Dir Deine Symptome noch mal mit der Bildgebung abgleicht.
Solange nämlich wie Du selber sagst Symptome und Bild nicht zueinander passen, kann man auch keine Therapien finden.
Sabine
P.s. ich denke mal, dass Du bei der PRT über mögliche Komplikationen aufgeklärt wurdest, die sich auch schon mal in Lähmungen äussern, diese gehen in der Regel aber nach einiger Zeit weg. Meiner Mutter hatte man mal einen Gesichtsnerv mit einer Spritze verletzt, es hat sehr lange gedauert aber auch dieser sehr sensible Nerv hat sich erholt.
Haribo
17 Feb 2015, 23:32
Liebe Sabine,
bei dir ist das Glas immer halb voll, das ist eine gute Einstellung. Positives Denken ist der Heilung bekanntlich förderlich.
Zu 1.
Fachärzte konsultiert und unabhängige Meinungen habe ich mir von Beginn an eingeholt. Das ist mein Problem:
Denn diese waren Meinungen waren
a. gegensätzlich, widersprüchlich (pro OP / contra OP) und haben auch die Ursachen der Symptomatik bis heute nicht 100% erklärt und
b. haben diese ganzen Arzttermine mich viel Zeit gekostet. Während diese Zeit verstrichen ist, hat die C7 Spinalwurzel schweren Schaden genommen.
Heute sagen alle einhellig (oder geben Kleinlaut zu), eine OP innerhalb der ersten 6 Wochen wäre der einzig richtige Schritt gewesen.
Zu 2.
Wie kommst du darauf das ich Sport machen kann? Mit den Paresen. Welchen Sport? Halma? Sorry.
Zwecks Bildgebung abgleichen: Ich habe in 4 Monaten, 4 MRTs der HWS anfertigen lassen. Noch mehr Bildgebung geht nicht, oder?
Zur PRT:
Hab es aus Angst machen lassen, weil mir vom NC eingeredet wurde, es besteht die Chance auf Besserung der Symptome wenn Cortison die entzündete Nervenwurzel direkt erreicht und diese Abschwellen lässt.
Wohl war mir nicht dabei, hab mich ja auch im Vorfeld im Forum dazu erkundigt.
Aufgeklärt wurde ich nicht wirklich. Einen Infobogen habe ich bekommen, der war allerdings allgemein gehalten und eher für Filtrationspritzen LWS.
Ich habe den NC zur Symptomatik nach der ersten Spritze gefragt und er hat geantwortet, wenn er falsch gestochen hätte, dann wäre es sofort zum Ausfall gekommen und dann für eine Dauer von max. 5 Stunden, danach hätte es besser werden müssen.
LG
Sabine1968
18 Feb 2015, 08:46
Hallo Haribo,
Ich komme gerade aus der Reha, wo es auch viele neurologische Patienten gab, die nach Schlaganfällen, bei MS usw. unter üblen Lähmungen litten. Die haben Bewegungsbäder bekommen und haben sehr viele Übungen mit dem Theraband gemacht.
Du bist nicht gelähmt, wieso sollst Du keinen Sport machen können? Ich rede nicht von Leistungssport, sondern von moderater Bewegung.
Was bringt es Dir immer wieder Deinen Zustand zu beklagen oder die versäumte OP. Das ist vorbei und nicht zu ändern. Jetzt pack das an, was Du ändern kannst, gib Deinen Nerven und Muskeln Impulse, damit sie auf Dauer wenigstens einen Teil der Funktion wieder ausüben.
Glaube mir, ich bin nicht immer positiv, ich habe mich schon viel bedauert. Aber nutzt es was, wenn ich zu Hause sitze und traurig bin, weil Inliner und Schlittschuhe in der Ecke stehen oder ich nicht mehr stundenlang mit dem Hund raus kann?
Versuche kleine Schritte und such Dir einen guten Physio und dann stell Dich auf eine lange Zeit und viel Geduld ein, Du hast keine Wahl.
Sabine
Hallo Haribo,
ich traue mir mal, mich zu melden, obwohl ich nicht HWS-Betroffen bin.
Also, eine Beeinträchtigung der gesamten Körperhälfte erscheint mit nicht als C7-Symptomatik.....
Warst Du schon mal bei einem Neurologen?
Vielleicht liegt die Ursache woanders?
Der Op nachzutrauern bringt wirklich nichts, Du weißt nicht, wie die ausgegangen wäre.
Was Deine Symptome angeht, bleibt Dir nur der Weg, den Sabine beschrieben hat....
Grüße von Rike
urmeline
18 Feb 2015, 10:57
Hallo,
du schreibst das dein Prolaps sich bei C5/6 befindet wie kommt es dann zu einem Schaden der Wurzel C7???
Bin selbst c4-c6 versteift BSV lag auch länger zurück trotzdem brachte mir die Op noch was.....aber wenn bei dir das Problem woanders liegt was soll dann eine OP C5/6 bringen?
PRT´s können Lähmungen verursachen die aber nur kurz anhalten.
bei einer Fachklinik vorbeischauen wäre meine Idee zu verlieren hast du ja nichts ausser deinen Zweifeln.
Wie schaut es mit schwimmen aus das machen auch Querschnittsgelähmte in der Klinik wo ich nächsten Dienstag erneut operiert werde....
wünsche dir das deine gesundheitlichen Probleme bald Vergangenheit sind
Christine
Haribo
18 Feb 2015, 23:56
Hallo,
Danke für eure freundlichen Antworten!
@Sabine: Ja, Therabänder nutze ich im Moment auch und habe es auch vorher schon. Natürlich bewege ich mich. Unter Sport verstehe ich eben etwas anderes.
Wie sind denn die Erfahrungen bei Patienten mit Paresen: Kommt das Gefühl und der Muskeltonus wieder so zurück als wenn man einen Schalter umlegt? Oder kommt das allmählich langsam schleichend zurück? Geht das den umkehrten Weg wie es entstanden ist, also kündigt sich die Heilung wieder mir hochfrequenten Muskelzucken oder Kribbeln an?
@Rike:
Da hast du sicher Recht.
Entweder der Prolaps drückt noch (oder hat es zeitweise) aufs Mark (oder die Hülle des Marks) oder es hat was mit dieser PRT Spritze zu tun.
Diese unwissende Situation ist blöd, weil wenn ich nicht operieren lasse und davon ausgehe die C7 Wurzel erholt sich vom positiven Denken alleine, ich immernoch im Unklaren bin, ob
nicht was operativ Richtung Mark zu dekomprimieren ist. Die Bandscheibe schrumpft ja und die neuen äusseren Ränder verkalken. Wenn sich was an einer ungünstigen Stelle verkalkt oder verknöchert habe ich vielleicht ein dauerhaftes Problem, was bei richtiger Diagnose und geeigneter Maßnahme doch nur temporär bzw. reversibel gewesen wäre.
@urmeline:
Ganz genau. Diese Frage hat mich lange beschäftigt, ich habe sie hier im Forum gestellt, ich habe sie jedem Mediziner und Therapeuten gestellt. Die meisten von denen konnten keine logisch nachvollziehbare Erklärung dazu geben. Es hat lang gedauert, bis ich dann doch jemand gefunden habe.
Mittlerweile weis ich es ganz genau:
Der C7 Nerv tritt zwar zwischen dem 6. und 7. Halswirbel aus der Wirbelsäule heraus aber die C7 Nervenwurzel spaltet sich anatomisch schon viel weiter oben vom Rückenmark ab und verläuft in senkrechter Richtung direkt hinter C6 Nerv nach unten. Das ist auf keinem der bunten Schaubilder die ich online gefunden zu sehen, aber ein sehr fähiger Neurologe hat mir das am einem Schaubild in seiner Praxis erklärt.
Ich habe vorher immer gedacht, der kleinere Vorfall zwischen C6/C7 ist schuld, aber mein schwerer Prolaps auf Höhe C5/C6 ist der alleinige Übeltäter:
Er drückte quasi die C6 Nervenwurzel (die nur sensorisch betroffen war tauber Zeigefinger und Daumen) so massiv, das die motorischen Fasern der dahinter senkrecht nach unten verlaufenden C7-Wurzel gleich mit abgequetscht waren, noch bevor die Wurzel zur Seite abgeht. (4 Wochen Schmerzen in den C7 innervierten Muskeln und dauerhafte Paresen).
Zum Thema Schwimmen, ja das tut gut. Zumindest Rückenschwimmen.
Haribo
24 Feb 2015, 23:38
UPDATE
Also nachdem ich mich letzten Freitag moderat sportlich betätigt habe und dummerweise (wenn auch nur gegen geringen Widerstand) über Kopf gedrückt habe,
a. sind starke Schmerzen im Nacken zurückgekommen,
b. hat sich eine leichte Blockade der HWS (eingeschränkte Kopfbewegung) gebildet,
c. Verschlechterung der Schwäche, Verstärkung der Taubheit des rechten Beins eingetreten.
Das war dumm.
Ich weis jetzt aber definitiv das der Prolaps sich auch nach 4 Monaten nicht stabilisiert hat UND das die Störung im Bein auch vom Prolaps der HWS kommt und nicht wie gemutmasst von der PRT-Spritze oder der LWS.
Nackenschmerz ist seit heute besser, Blockade auch durch Dehnen etc. behoben, aber das Bein verschlechterte sich heute weiter. Hochfrequentes Muskelzucken im vorderen oberen Oberschenkel beim Laufen/Stehen.
Muss ich jetzt als Laie dem Arzt zeigen, das doch was mit dem Mark nicht stimmt? Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
LG
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