Nach Einholung einer Zweitmeinung und zwei MRT habe ich nun folgende Befunde:
1) Im Segment HWK 6/7 findet sich links betont eine angedeutet kuppenförmige Dorsalvorwölbung der Bandscheibe mit Impression des Myelons und Einengung des Neuroforamens. Im Segment HWK 5/6 ist eine sehr flache mediobiparamediane Dorsalvorwölbung zusätzlich erkennbar. Das Myelon zeigt ein unauffälliges Signal.
Rat Orthopäde: konservativ behandeln mit dem Risiko von weiterem unkalkulierbaren Druck auf das Rückenmark
Rat Radiologe: OP
2) Im Segment C6/7 zeigt sich ein breitbasiger, deutlich links betonter Bandscheibenvorfall mit Kompression des Duralsackes und Einengung des linken Neuroforamens. Kein Hinweis auf Myelonkompression. Leichte Einengung des rechten Neuroforamens.
Bei C 5/6 flachere NPP ohne eindeutige Seitenbetonung und ohne Hinweis auf Signifikante Einengung des Neuroforamens. Kein Kontakt zum Myelon.
Rat Radiologe: C6/7 OP, C 5/6 keine OP
Rat Neurochirurg: C 6/7 OP, C 5/6 keine OP
Als Symptome habe ich einen Kraftverlust im linken Arm, bin eingeschränkt in der Halsbewegung und habe halt ständig das Gefühl "da sperrt etwas"! Schmerzen oder ein Kribbeln habe ich bis heute (8 Wochen her) nicht gehabt.
Der Chirurg rät mir aufgrund der doch starken Vorwölbung gegen das Rückenmark dieses Segment operieren zu lassen, da man dann alle Drücke auf Nervenstränge nimmt und die Kraft im linken Arm wieder zurückkehrt. Die Gefahr, dass die Vorwölbung noch weiter Richtung Rückenmark wandert oder dies gar beschädigt bzw. der Kraftverlust weiter zunimmt, sei nicht zu unterschätzen. Würde ich beide Vorfälle belassen, reibt im Laufe der Jahre Knochen auf Knochen mit all seinen negativen Begleiterscheinungen und ich habe immerhin noch beinahe 20 Jahre zu arbeiten (Schreibtischtäter). Er rät mir zu einer Bandscheibenprothese oder einem Cage. Ich selbst würde zu einer Prothese neigen. Ein Bekannter von mir hat eine in 2011 bekommen und kann wieder alles machen - er hat schon fast vergessen, dass er eine Prothese hat.
Ich frage mich zum Einen, wenn schon eine OP, ob dann nicht auch C 5/6 mit einer Prothese versehen. Zum Anderen fehlt bei diesen Prothesen die Langzeiterfahrung, was ist bei Materialermüdung - dann hat man da so ein eingewachsenes Teil und kriegt es wohl möglich nicht mehr raus. Kann man mit einer Prothese eigentlich noch unter ein MRT? Der Chirurg sagt ja, da die Außenlegierung aus Titan sei.
Die Vorstellung ohne OP für die Zukunft privat und beruflich eingeschränkt zu sein bei voraussichtlich schlechter werdender Symptomatik und einer Gewichtsbeschränkung von max 5 kg oder durch eine OP in diesem Segment saniert zu sein ohne Einschränkung und Gewichtsbeschränkung usw. lässt einen schon ins Grübeln kommen!
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