
Ich bin 23 Jahre alt und das ist meine Geschichte:
Die Probleme begannen, als ich vor ungefähr einem Jahr beim Training mit einer Langhantel Schmerzen im Nacken verspürte. Daraufhin hatte ich eine Woche stärkere Schmerzen, diese vergingen jedoch. Als Schonhaltung habe ich wohl den Kopf in den Nacken gelegt und hatte dadurch dann nach einer gewissen Zeit immer Kopfweh. Diese Schmerzen waren allerdings nicht schlimm und traten erst nach längerer Belastung auf.
Im August war ich im Urlaub und hatte dort eigentlich keinerlei Beschwerden. Einen Tag wurde ich jedoch von einer Zecke gestochen, diese war allerdings nichtmal richtig in der Haut da ich den Stich bemerkt habe und die Zecke sofort rausgezogen habe.
Im September fingen die eigentlich Schmerzen langsam an. Ich hatte bei längerem Sitzen zunehmend Nackenschmerzen, welche teilweise in der hinteren Schulter zu spüren waren. Das war unangenehm, jedoch waren die Schmerzen im Stehen sofort besser. In dieser Zeit habe ich auch Krankengymnastik gemacht und diese hat mir aus irgendeinem Grund absolut nicht gut getan, da ich zunehmend auch Schulterschmerzen erhielt.
Vor einem Monat dann der große Schock. Ich saß in der Uni und hatte bereits starke Nackenschmerzen. Einige Tage davor war ich auf dem Jahrmarkt und den Abend danach war mir auch schlecht :/ Nagut da mir eingeredet wurde, es läge alles an der Haltung, habe ich bewusst auf eine gerade Sitzhaltung geachtet und mich "gestreckt", also versucht meinen vorhandenen Rundrücken aufzurichten. Dies half auch einwenig. Nach den Vorlesungen bin ich dann in die S-Bahn gestiegen und musste dort stehen. Ich konnte die Tasche auf der Schulter kaum noch halten und mir wurde sehr unwohl. Nachdem ich dann auf den Bus warten musste war es dann so weit: Ich stand dort und mir war schon sehr unwohl, dann hatte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in der Halswirbelsäule und konnte meinen Kopf kaum mehr auf dem Körper halten. Es wird sich so in der Gegend C4 - C6 abgespielt haben.
Danach hatte ich 5 Tage so starke Schmerzen, das ich erstmal im Bett geblieben bin. Der Orthopäde diagnostizierte ein HWS-Syndrom und ich mag mich zu erinnern das er sagte C5. Nach 2 Wochen dann das gleiche im Rahmen der BWS, ein plötzlich eintretender Schmerz im BWS-Bereich und dann Schmerzen im Schultergürtel. Es freut mich zu sagen das ich seitdem auch Verspannungen im Bereich des Brustkorbs und des Schlüsselbeins habe und das sich die BWS auch "drückend" anfühlt, ohne das dies aber stark wehtut.
Zur Therapie habe ich wieder mit der Krankengymnastik angefangen, das heißt Massagen, Dehnungen und Aufbauübungen. Die Massagen sind kurzfristig sehr angenehm da deutliche Verhärtungen im Trapez und im Bereich des Schultergürtels bestehen, doch ohne langfristige Verbesserungen. Das ganze ist jetzt einen Monat her, die Schmerzen sind mittlerweile geringer beziehungsweise sezten später ein. Besserung tritt aber kaum ein.
Ich fasse mal eben die Symptome zusammen:
- Keine Beschwerden im Liegen, aber starke Schlafprobleme (NICHT EINSCHLAFPROBLEME), da mich Herzrasen und/oder meine einschlafende rechte Hand mich weckt, wenn ich auf der rechten Seite oder dem Rücken liege. Je nach Lust und Laune schläft die ganze Hand oder Ring/kleiner Finger ein.
- Im Stehen oder aufrechten Sitzen bereits nach wenigen Minuten anfangende Nackenschmerzen, Schulterschmerzen und Schmerzen im Bereich der Schulterblätter sowie und Verspannugnen im Brustkorb. Vorwiegend ist ganz eindeutig der Nackenschmerz, da dieser zum Teil garnicht mehr zur Ruhe kommen kann. Wenn ich mich im Stehen oder Sitzen irgendwo abstütze oder anlehne, gehts mir sofort besser. Es ist als ob der Kopf mir zu schwer ist. Die Schmerzen werden im Lauf des Tages stärker
- leicht eingeschränkte Seitrotation des Kopfes nach links sowie ein "knirrschen" beim Kopfkreisen auf der linken Seite
- Teilweise ziehende Schmerzen in der HWS, leichter Druckschmerz neben C5 und C6
- Beim Schwimmen keine Beschwerden, ausser das die BWS einwenig "drückt" wenn ich mich unter Wasser strecke...
- leichtes Knacken im Kiefer links
- Zudem vermehrter Blutdruck (ca. durchgängig bei 140/90), teilweise Herzrasen und Angst
So was bisher untersucht wurde:
- MRT und Röntgen der HWS und BWS ist ohne Befund. Der Rundrücken, Hohlkreuz und Skoliose sind nur gering ausgeprägt, sodass davon keine Beschwerden kommen sollten, vor allem nicht so gravierende. Der Arzt meinte noch so schön: Ihre Wirbelsäule ist kerzengerade und wie neu...
- Schulterimpingement (Engpass) rechts, dieser ist aber nur sehr leicht und führt zu keinerlei Bewegungseinschränkung.
- Borrelioseuntersuchung ist negativ und Blutwerte waren OK
- Neurologische Defizite sind nicht vorhanden (ausser das die Hand einschläft Nachts)
Für mich deuten die Symptome auf eine Instabilität der HWS hin, dies wurde auch von meinem "Haupt"-Orthopäden bereits einmal in den Raum geworfen. Ich hatte bereits 2 Unfälle in meiner Kindheit, bei denen meine HWS was abgekommen haben könnte. Einmal ein Fahrradunfall mit Sturz auf den Kiefer, danach hatte ich über Jahre jeden Monat einmal Kopfschmerzen und Übelkeit, der Grund wurde niemals gefunden. Zudem ist mir einmal ein Fußball auf den Kopf gefallen beim Kopfball, danach hatte ich eine Woche lang starke Kopfschmerzen und Übelkeit. Dazu dann noch die zunehmenden Schmerzen seit letztem Jahr. Es ist sehr quälend und ich weiß nicht mehr wie ich da vorgehen soll. Hat jemand Erfahrungen mit einer HWS-Distorsion? Ich kann mir nicht vorstellen das ich mir in der HWS irgendwelche Bänder so lang gezogen hab, dass diese mich nicht mehr halten, ich glaube und hoffe es liegt eher eine Muskelverletzung vor. Aber auch dafür wäre es doch langsam mal Zeit das sich da was bessert, zumal ich versuche zwischen vorsichtiger Belastung und Ruhe einen angemessenen Ausgleich zu finden.
Das ganze ist für mich eine erhebliche Belastung, zumal ich noch keine Diagnose habe. Die Ärzte scheinen sich mit Weichteilverletzungen überhaupt nicht auszukennen und mir wird dazu geraten Schmerztabletten zu nehmen, um die Verspannungen zu lösen. Das ich Schmerzen IN DER HWS habe, hört komischerweise kein Arzt. Nächst Woche steht eine neurologische Untersuchung an und ich strebe auch ein Upright-MRT an, um ein besseres Bild von der aufrechten Haltung zu erhalten. Mein Orthopäde, der mir in der Sache als einziger hilft, ist jetzt leider seit 2 Wochen nicht da, da er in eine andere Praxis umzieht.
Deshalb danke für alle die das lesen und ich freue mich darauf, von euch eine Einschätzung zu erhalten, zumal die Ärzte mir aus irgendwelchen Gründen kaum Beachtung schenken.
Mit freundlichen Grüßen