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Komplette Version "kleiner" Bandscheibenvorfall heilt nicht

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Ellie
Hallo alle zusammen,

ich möchte mich erst mal kurz vorstellen - ich bin Mitte 30 arbeite Vollzeit im Büro (ständig sitzend) und habe seit ich 18 bin immer wieder mit Rückenschmerzen zu tun.

Ich hoffe sehr hier ein wenig Rat, Hilfe und Beistand zu erhalten.
(mein psychischer Zustand ist gerade ziemlich übel - ständige Heulattaken einbegriffen)

Dieses Jahr ist es besonders schlimm.

Ende Oktober war es dann soweit nach einer blöden Bewegung hatte ich stechende äußerst schlimme Schmerzen - wurde ins Krankenhaus gebracht und die Diagnose war erst mal : Nerv eingeklemmt.

Nach mehreren Tagen stellte sich kaum eine Besserung ein, trotz verschriebener Schmerzmittel meines Orthopäden.
Schließlich sollte doch ein MRT gemacht werden: das Ergebnis war:

L5/S1 diskreter rechts paramedianer Prolaps
Facettengelenke L4-S1 mit initialen degenerativen Veränderungen

laut Übersetzung von meinem Orthopäden ein "kleiner" Bandscheibenvorfall. Ich bekam Krankengymnastik vrschrieben und nahmn weiterhin Schmerztabletten. In der 4. Woche habe ich versucht langsam die Schmerztabletten zu reduzieren das ging auch , hatte zwar noch Schmerzen aber die waren erträglich. Also bin ich in der 5. Woche wieder arbeiten gegangen.
Nach 2 Tagen im Büro hatte ich wieder so so schlimme Schmerzen, dass ich beim Orthopäden nun eine Spritze bekamm und weiter krank geschrieben wurde.
Nun sollte ich täglich 3 Ibu 800 und Novaminsufon 500 nehmen. Dies tat ich um die Schmerzen zu ertragen. Nach 7 Tagen wache ich morgens auf, habe geschwollene Augenlieder und mein ganzer Körper brennt wie die Hölle. Mein ganzer Körper ist krebsrot Quaddeln überall und schlimmstes Jucken: extreme allergische Reaktion auf eins der Medikamente.
Also durfte ich zunächst keine Schmerzmittel mehr nehmen, nach ein paar Stunden bekam ich wieder schlimmste Rückenschmerzen. Der Hausarzt schickte mich zum Allerlologen, dieser fühlte sich nicht zuständig und schickte mich als "Notfall" ins Krankenhaus. Ich erhielt ein Antiallerikum vom Hausarzt und im Krankenhaus Cortison die "Nesselsucht" ging innerhalb von einigen Stunden zurück. Nachts um 2:30 wurde ich wach und war wieder übersäht mit Quaddeln der ganze Rücken rot.....trotz nun wieder eingenommenem Antiallergikum wurde es weiter schlimmer - also wieder ins Krankenhaus. Dort starkes Histamin und doppelte Ladung Cortison erhalten.
Der nächste Tag: immer noch extreme Rückenschmerzen, die Nacht daher kein Auge zu getan. Wieder zum Orthopäden damit er mir anderes Schmerzmittel verschreibt. Dies konnte er nicht, klar da er nicht weiß wie ich auf andere reagiere - zu gefährlich. Also zum anderen Allerlologen und der hat mir dann Gott sei Dank ein anderes Schmerzmittel verschrieben und ein starkes Antihistamin.

Nach einer Woche haben endlich die Quaddeln aufgehört. Zeitgleich nehme ich Cortison - alle Tage etwas weniger.

Nun werden die Schmerzen wieder schlimmer. Ich bin irgendwie völlig verzweifelt. Es wird gar nicht besser und nach dem ganzen Ausschlag usw. ich kann nicht mehr.

Müssten die Schmerzen nicht mal besser werden? Ich dachte ich hätte nur einen kleinen Bandscheibenvorfall. Wie lange kann so etwas denn weh tun? Ich habe keine Lähmungserscheinung oder Ähnliches also kann es doch eigentlich nicht so schlimm sein oder? Ich bin gerade so am Ende.
Wie habt ihr das mit den Schmerzen ausgehalten?

Tut mir leid , dass mein erster Post so elendlich lang ist, ich glaube ich musste mir mal was von der Seele schreiben, weil ich so fertig bin.

Ganz liebe Grüße
Ellie
Jürgen73
Hallo Ellie,

willkommen im Forum.

Es kann durchaus 6-12 Wochen dauern bis eine Besserung der Schmerzen eintritt.

Zudem solltest du dich auch rückengerecht verhalten. Dieses lernst du in einer Rückenschule.

Hat dir dein Orthopäde keine Krankengymnastik verschrieben?

Zitat
Also bin ich in der 5. Woche wieder arbeiten gegangen.
Nach 2 Tagen im Büro hatte ich wieder so so schlimme Schmerzen, dass ich beim Orthopäden nun eine Spritze bekamm und weiter krank geschrieben wurde.


Bist du noch krank geschrieben oder gehst du wieder arbeiten?

Den ganzen Tag sitzen ist nicht das richtige für deinen Rücken.

Als Hilfsmittel gibt es höhenverstellbare Schreibtische, Stehpulte etc.

Ich würde dir empfehlen mal einen Neurochirurgen aufzusuchen. Mit Orthopäden hab ich keine guten Erfahrungen gemacht.
violac01
Hi,

Zitat
Es kann durchaus 6-12 Wochen dauern bis eine Besserung der Schmerzen eintritt.


oft sogar noch länger...leider.
Bei mir 8 Monate, ist aber dann trotzdem gut geworden, man muss mitunter schon viel Geduld haben. ph34r.gif
Ellie
Ich bin zur Zeit krank geschrieben. Aber auch einfach diese Tage zu Hause - es ist furchtbar. Ich kann eigenltich nichts machen und trotzdem tut mir der Rücken weh, ob ich sitze oder liege - immer Schmerzen.

Da verliert man ja echt die Hoffnung, dass das jemals wieder "normal" wird.

Ich dachte halt nach diesen ersten 4 Wochen, als ich wieder arbeiten gegangen bin, dass es endlich wieder vorwärts geht. Und dann war es ja fast wieder so schlimm wie am Anfang.

Tja Gedult ist leider wohl nicht meine Stärke. weinen.gif

Krankengymnastik habe ich auch, musste aber wegen Schmerzen und der Allergie immer mal wieder absagen.

Es ist alles so frustrierend....
Laura96
Hallo wink.gif

Ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst. Ich bin auch gerade mal 18 geworden und trage meinen BSV (auch L5/S1) schon seit anderthalb Jahren mit mir rum. Ganz zu Anfang war mein Bein auch taub und knickte weg, hatte Nervenschmerzen, Rückenschmerzen etc. Aber ich war auch erst nach 4-5 Monaten beim Orthopäden und musste dann ins MRT mit Verdacht auf BSV. Als der Radiologe und mein Orthopäde die Bilder sahen, waren sie verwundert, dass ich überhaupt noch laufen könnte und nur in einem Bein Schmerzen habe. Laut den Bildern hätte ich operiert werden müssen!

In dieser ganzen Zeit hat mir Ruhe am meisten geholfen. Auch hatte bzw habe ich ein Sportverbot und hatte mich trotzdem vor einem knappen halben Jahr im Fitnessstudio angemeldet und war da 1-2x wöchentlich. Nachdem ich nun eine 4 wöchige Pause eingelegt habe sind die Schmerzen bei mir alle verschwunden. Vor allem kam ich immer irgendwie ohne Schmerzmittel aus, obwohl es auch wirklich hart ist, wenn du nicht stehen, liegen, schlafen oder laufen kannst vor Schmerzen..

Auch wenn dir meine Geschichte nicht wirklich weiter hilft kann ich dir wirklich nur den Tipp geben, dass du auf deinen Körper hören sollst. Und überstürze nix und lass deinem Rücken die Chance zu heilen, denn irgendwann wird der Körper die hervorgetretene Flüssigkeit abbauen ;)

Ellie
Liebe Laura96,

man schon mit 18 sowas zu haben ist ja auch sehr krass - ich dachte schon mit Mitte 30 wäre früh.....
Inzwischen habe ich ja schon mehr gelesen und das ist ja gar nicht ungewöhnlich in meinem Alter.

Dass du ohne Schmerzmittel ausgekommen bist ist ja echt toll, leider kann ich das nicht von mir sagen. Und dann kommen ja noch die Nebenwirkungen dazu.

Ich hätte mir halt nie vorstellen können, dass es so lange dauert. Und ich bin auch so ein Grübel-Typ also ich mache mir ständig Gedanke .....wegen der Arbeit.....wegen den ganzen Medikamenten-.....und ich habe einfach Angst, dass das nie mehr richtig weg geht weinen.gif

Inzwischen habe ich ja gelesen, dass es wirklich lange dauern kann. Das ist nur so zermürbend....ich merke dass meine Psyche echt schon leidet. Ich muss wegen Kleinigkeiten anfangen zu weinen und nehme mir alles zu Herzen...

Hattest du da auch Probleme mit?
Wie bist du damit umgegangen?

Liebe Grüße
Ellie
Sabine1968
Hallo Ellie,
Auch ich bin ein Mensch, der sich immer die schlimmsten Dinge ausmalt. Mir ist zwar schon einiges im Leben passiert aber ehrlich gesagt war es meist nicht so schlimm wie vorher gedanklich angenommen.

Die Schmerzen machen einen mürbe und man wird sensibler und angreifbar, da man auch auf jede kleine Regung im Körper fokussiert. Hierdurch interpretiert man Kleinigkeiten und gibt ihnen zu viel Bedeutung und schon schwappt es über, das Zimperlein wird zum Schmerz, der schiefe Blick zum Angriff, kurz die Mücke zum Elefanten. Auch mir passiert das.

Ich hatte drei Monate Schmerzen in der HWS bis es langsam besser wurde. Gerade als es fast gut war, berichtete mir mein Ischias, dass er nicht einverstanden ist. Entweder hat die Schonhaltung das ausgelöst oder mein Gleitwirbel at bemerkt, dass ich das Bauchmuskeltraining vernachlässigt habe. Im Moment kann ich eine Stunde entspannt gehen, dann kommen Schmerzen oder eine halbe Stunde was im Haushalt machen. Dann muss ich liegen bis es nach einer Weile wieder geht.

Was tue ich? Ich jammer (möglichst an einen lieben Kontakt hier im Forum), ich heule vor Wut, ich versuche drei Mal am Tag raus zu gehen und zwei Mal am Tag Gymnastik zu machen, ich lese und ich treibe mich im Internet rum und ich spiele Kinderspiele auf meinem Tablet.

Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht besser wird? Wie viele Menschen kennst Du, die mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelt d erzählen, dass ein Bandscheibenvorfall diesen Zustand ausgelöst hat? Die Wahrscheinlichkeit, dass Du mit den entsprechenden rückengerechte Maßnahmen ein beschwerdefreies Leben führen kannst sind viel größer. Ich habe mit dem Gleitwirbel zwei Schwangerschaften problemlos ausgetragen und beide Kinder natürlich geboren. Ich hatte bei beiden eine Symphysenlockerung und das Becken war aus heutiger Sicht total instabil aber da ich es nicht wusste hat es mich auch nicht negativ belastet.

Versuche positive Aspekte zu sammeln, such Dir jeden Tag eine Kleinigkeit und wenn es gar nicht geht, berichte Deinem Arzt darüber, denn es gibt auch hier Hilfe.

Sabine
Laura96
Hallo Ellie,

Es ist wirklich hart, wenn man mit 18 schon so eine Diagnose bekommt, aber der Mensch ist doch ein "Gewohnheitstier" und mit der Zeit gewöhnt man sich an die Einschränkungen und auch die Schmerzen.

Mich persönlich (bzw die Psyche) hat das ganze auch richtig mitgenommen und ich war teilweise auch etwas depressiv.. aber den Hang für sowas hab ich schon seit ich 13 bin..

Am Anfang war es für mich am schlimmsten, weil ich ja lange nicht beim Arzt war und mich jeder als Simulant hinstellen wollte >_<
In der Schule rutschte ich ab, da man durch die Probleme nicht mehr so Leistungsfähig ist. Erst nahm ich noch am Sportunterricht teil und das hatte meiner Meinung nach auch alles verschlimmert mit dem Rücken (Ich sag nur Hochsprung und dann das landen auf einer Stange unter dem Rücken..) Und in meiner akuten Zeit war mein Körper generell anfällig für Krankheiten und das obwohl ich sogut wie nie krank war.

In der Hinsicht mit dem weinen kann ich dir nur zustimmen.. Ich wurde auch um einiges sensibler und fange auch jetzt noch fast wegen jeder Kleinigkeit an zu weinen, weil ich mir das meiste zu Herzen nehme.

Das größte Problem zur Zeit habe ich mit meiner Berufswahl. Entweder kann bzw. sollte ich viele Berufe nicht ausüben, da viele nicht Rückenfreundlich sind und die meisten andere Berufe nicht persönlich zu mir passen..
Anakin
Das kommt mir bekannt vor - ohne die Allergien.
Einen Rückfall hatte ich auch schon, das ist halt so.
Mein Arzt meinte, es dauert zwei Jahre bis der BSV ausgeheilt ist, und im Bekanntenkreis hört man, den wird man nie los...ist ja auch so, der "Gelee" ist raus aus der Bandscheibe... augenbraue.gif
Mir hilft Bewegung, spazieren gehen ist langweilig, aber nutzt nix, muss ich durch.
Bei Schmerzen nehm ich Ibuflam, ab Januar bekomme ich Akupunktur...falls ich die dann noch brauche (bin aktuell zu 95% schmerzfrei).

Befasse Dich mal mit TCM - Traditionelle Chinesische Medizin, gerade wegen der Allergien.
Ich denke, das könnte helfen.

Viel Erfolg, und gute Besserung!!!!

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