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Komplette Version BSV L4/L5 mit allem Drum und Dran - Konserv. Weg

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Tita79
Liebe Bandis,

da mir das Forum hier so unglaublich viel geholfen hat, möchte ich mich ein Jahr nach meinem BSV L4/L5 inkl. Fußheber (KG 3) und Zehenheber (KG 2) nochmal zurückmelden, auch weil ich schon ein paar private Nachrichten erhalten habe und meinen konservativen Weg gerne teilen möchte. Vorab: ich habe echt totales Glück gehabt und konnte mich aus verschiedenen Gründen für einen konservativen Weg entscheiden, die bei anderen vermutlich nicht so vorhanden sind...

Im Oktober letzten Jahres hatte ich einen BSV, erst fünf Tage recht starke Schmerzen, dann gingen sie wieder weg (juhu!), dafür konnte ich meinen linken Fuß dann nicht mehr so richtig bewegen bzw. das ganze linke Bein (Treppen steigen, gehen etc. war kaum möglich). Ich habe mir eigentlich gar nicht so viel dabei gedacht, habe es auf Muskelkater geschoben (klar, wenn ich Rückenschmerzen habe, gehe ich zum Sport, habe also mit einem akuten BSV noch Bodypump gemacht...). Eine befreundete Neurologin "schleppte" mich dann ins Krankenhaus - sie wusste schon, was los war.
Die Ärzte dort rieten mir zur OP, der NC sagte aber, bei 28jährigen wolle er nicht so schnell operieren und gab mir eine Gnadenfrist von 4 Wochen ;) Ich also wieder aus dem KH raus, Krankengymnastik und Physio gemacht und aufs Forum gestoßen - yeah!
Ich war zu dem Zeitpunkt so einigermaßen schmerzfrei, was ein Glück!, das Wort "Wurzeltod" geisterte in meinem Kopf, ich hatte noch so viel vor in meinem Leben und nun der "blöde" Rücken - und ein Schlappfuß :/
Ich habe mir also weitere Meinungen eingeholt, war in Hannover im Annastift (OP!), habe meine Nerven durchmessen lassen etc. Und ich habe, neben den Übungen aus der KG, jeden Tag den Fersengang versucht - und so gaaaaanz langsam kam der Fuß wieder zurück! Dann war für mich nach vier Wochen klar: keine OP, egal, ob evtl. Gewebe mit den Nerven verwächst bzw. zu dem Zeitpunkt ja auch schon verwachsen war oder ob das Sequester nun noch da ist oder nicht. Mein Fuß kam wieder - da zu operieren, war in meinen Augen sinnlos.

Bis jetzt habe ich es nicht bereut, die Parese ist fast vollständig weg, ich merke sie noch, wenn ich vier Stunden auf sizilianische Berge klettere und am nächsten Tag dann so dolle Muskelkater in der Wade habe, dass der Fuß auch nicht mehr so richtig will. Ich mache so viel Sport, wie möglich (Fitness, Rückenübungen), dehne mich viel, habe kleine Aufrichtübungen, die mich innerhalb von 5 Minuten wieder schmerzfreier machen - falls ich doch mal wieder einen Rückenschmerztag erwischt habe.

Ich habe am Anfang ziemlich gut gemerkt, ob bzw. dass der Fuß besser wird und habe mich dann auf mein Bauchgefühl verlassen. Das hat mich nicht im Stich gelassen ;) Ich möchte bei Paresen nicht von OPs abraten, möchte aber dazu raten, in sich hineinzuhorchen - wird es besser? Lasst euch nicht durch vorschnelle Ärzte zu OPs drängen, holt euch, wenn möglich, erstmal eine Zweitmeinung und ich gehe nach wie vor davon aus: irgendwann wird's wieder besser und es geht bergauf!

Viele Grüße und allen Betroffenen gute Besserung,
Tita
chrissi40
Hallo Tita,

vielen Dank für den ausführlichen positiven Bericht, das brauchen wir hier wirklich.

Bis zu 2 Jahren kann man ja guter Hoffnung sein, in dieser Zeit können sich Nerven regenerieren. Du hast viel Glück gehabt.

Dir weiterhin alles Gute.

LG chrissi
violac01
Hi,

von mir herzlichen Dank!

Gut zu wissen, dass der NC dir geraten hat: 4 Wochen können wir erst mal noch abwarten und schauen.

Nach welcher Zeit hast du denn gemrkt, ob es besser wird?

Man fragt sich ja oft, wie schnell bei einer Parese gehandelt werden muss.

Dieses es selten doch mal noch zu spühren, nach großer Belastung geht uns wohl alles so, auch den operierten. kinnkratz.gif

Tita79
Liebe Chrissi, liebe Violac,

vielen Dank für eure Antworten, ich habe mich sehr gefreut!
Zumindestens ich habe diese "Gnadenfrist" von vier Wochen bekommen, da ich schon im KH gesagt habe, dass es schon mal schlimmer war und ich auch keine akuten übelsten Schmerzen mehr hatte - und damit, wie Chrissi schon schreibt, absolutes Glück gehabt habe.

Ich habe dann jeden Tag den Fußheber trainiert (was sich ziemlich blöd anfühlt, wenn man den Fuß einfach nicht hoch bekommt - mein Freund hat mir geholfen, als ich auf dem Sofa lag und er den Fuß zu sich gezogen hat und ich ihn wieder zu mir ziehen sollte) und es ging ganz langsam besser - mit Rückschlägen. Es gab auch einige Tage, da hat's gar nicht funktioniert, der Fuß war schlapp wie eh und jeh, und ich war mir wieder sehr unsicher.
Insgesamt schätze ich, dass ich drei Wochen "trainiert" und beobachtet habe, bis ich mir sicher war, dass der Fuß etwas besser geworden ist. Der Neurologe meinte dann, es ist ungefähr einen Kraftgrad besser geworden! Aber das waren dann schon etwa 8 Wochen seit BSV.

Ach so, ganz wichtig, habe ich vergessen: Über Spätfolgen bin ich nicht im Bilde! Ich habe dabei einen "Plattfuß" bekommen, dagegen habe ich bislang noch nichts unternommen und ich weiß auch nicht, ob ich ihn noch habe. Es könnte also sein, dass es Spätfolgen für den Bewegungsapparat gibt - da ich keine Ärztin bin, kann ich darüber nichts sagen...

Liebe Grüße und Kopf hoch,
Tita
SoEinMist
Hallo Tita,

Danke für Deinen Bericht, von denen sicher viele hier profitieren werden.

Mich hat es ähnlich erwischt: BSV L5/S1 mit Fußsenkerparese (komme also links nicht auf die Zehenspitzen). ...KG 4/5
Ich bin jetzt in der 6. Woche und die Parese wurde ab ca. der 2. woche besser, wenn auch seeeehr langsam.

Leider habe ich das Problem, dass ich den "Zehenstand" nicht wirklich oft trainieren kann, da die Muskel noch zu sehr gestresst sind, aus der akut-Phase.
Das wirft mich dann immer wieder etwas zurück.

Durch meine Schmerzfreiheit (ab Tag 2!!) und die, laut Aussage der Ärzte, relative geringen Muskelschwäche, besteht aktuell keine OP-Indikation.

Es sollte halt nur nicht wieder schlechter werden,... Und genau daran arbeite ich fleissig.

Viele grüsse.
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter