Hallo,
echt Mist, nachdem ich nun in der Osterwoche 2014 zum 3. Mal wegen erneutem BSV L4/5 operiert wurde, merkte ich schon im Sommer wieder das etwas nicht stimmt. Ein MRT wurde gemacht, aber es war nur der Verdacht auf Narbengewebe vorhanden, was aus meiner jetzigen Sicht aber auch schon ein erneuter, schlecht gedeuteter BSV war, da das MRT vom Oktober fast genau so aussieht.
Jetzt suche ich eine endgültige Lösung. Mein Orthopäde schrieb "Versteifung" mit Fragezeichen auf die Überweisung zum Neurochirurgen, dieser meint aber den Vorfall nochmals nur ausräumen zu wollen, was im Hinblick auf die anderen Bandscheiben im Vergleich zur Versteifung die beste Lösung sei, da diese dann nicht überlastet würden.
In einer orth. Abteilung eines Krankenhauses riet man mir dagegen zur Versteifung, da weitere Op´s an dieser kaputten Bandscheibe sinnlos wären, insbes. im Hinblick auf weitere Vorfälle die durchaus noch kommen könnten. Dieses Segment sei eh schon kaputt und nicht mehr beweglich, da würde eine Versteifung keine Einschränkung machen. Da dort bereits auch schon wohl wegen der Höhenminderung dieses Faches lt. Radiologen eine leichte Arthrose der Facettgelenke vorliegt, wäre die Versteifung aus meiner Sicht zwar die größere, aber wohl auf Dauer eher Ruhe bringende Op.
Übrigends, vor der 3. Op wurde mir von 2 Prof´s auch schon eine Versteifung empfohlen, ich hab mich dann aber nochmals für eine normalöe Op entschieden. Die Quittung dafür hab ich wohl jetzt, oder?
Was meint Ihr dazu? Hatte jemand überhaupt schon mal 4 BSV´s an der gleichen Stelle? Wurde schon jemand versteift und wie war der Erfolg vor allem?
Danke,
Bernd
paul42
18 Nov 2014, 14:59
Hallo Bernd
Ich finde es durchaus verständlich das du dich bisher immer für das kleinere Übel zu einer OP entschieden hast.
Im Prinzip hast du bisher immer riesiges Glück gehabt, das du von Narbengewebe verschont geblieben bist.
Momentan sieht es aber so aus als wenn eine erneute OP der BS auch nur begrenzt Erfolg haben wird.
Das BS- Fach ist höhengemindert und durch fehlende Pufferfunktion beginnen nun die Facettengelenke aneinander zu reiben.
Eine erneute BSV Entfernung wird an diesem Prozess keine wesentliche Veränderung erzeugen. Es ist eher davon auszugehen das sich die bestehende Facettengelenksarthrose weiter entwickeln kann.
Eine 4. OP an der BS kann beteiligte Nervenwurzeln entlasten aber selbst nach erfolgreicher OP bleibt die fehlende Höhe im BS-Fach bestehen.
Aus meiner Sicht bedeutet das, früher oder später könnte mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine erneute OP notwendig sein.
Das durch eine Versteifung eine Veränderung bzw. Verlagerung der statischen Belastung für die benachbarten Segmente der LWS besteht ist nachvollziehbar und verständlich.
Aus meiner Sicht gilt es im Gespräch mit dem Arzt zu klären ob die benachbarten Segmente diese Belastungsverteilung kompensieren können.
Eine Versteifung an ein schwaches angrenzendes Segment durchzuführen macht wenig Sinn, in einem solchen Fall ist es dann vorteilhafter die Versteifung so zu planen, das die LWS mit intakten Segmenten die zukünftige Belastung stemmen kann.
Ich kann dir eine fachärztliche Meinung nicht ersetzen, aber es wäre interessant wenn du dich zum letzten MRT- Befund etwas deutlicher äußerst.
alles Gute
paul42
Hallo,
es gäbe noch die Möglichkeit eines Implantats. Ist allerdings ein sehr großer Eingriff.
Dabei bleibt die Beweglichkeit jedenfalls weitgehend erhalten.
Würde mich auch in diese Richtung informieren.
LG, leila
Hallo Leila,
ja weiß ich, hab mich schon darüber im Frühjahr beim 3. Vorfall informiert. Nur will das hier zwischen Stuttgart und München niemand einbauen. Hatte mich damals extra bei solchen Kliniken vorgestellt die das im Internet anbieten. Die Antworten: Taugt nichts, hält nicht, bei Ihnen nicht zulässig, nicht bei Arthrose der Facettengelenke, nur Geschäftemacherei............... Warum bieten die das dann eigentlich erst an auf ihrer Homepage?
Tschüß,
Bernd
violac01
19 Nov 2014, 07:06
Hi,
das Problem einer Versteifung ist nicht die fehlende Beweglichkeit, sondern dass danach die Nachbarsegmente überbelastet werden und es oft durch diese sogenannte Anschlussinstabilität dazu kommt, dass die Nachbarbandscheiben überbelastet werden und dann auch kaputt gehen.
Hier haben gerade das viele erlebt, dass dann immer weiter versteift werden muss und es somit wieder zu OP's kommt.
Meiner Meinung nach sollte man solange es geht diese Versteifung vermeiden...herausszögern..nur wenn es nicht mehr anders geht.
De Vorstellung sich Versteifen zu lassen und dann sozusagen eine "ordentliche" Reparatur /Versorgung erreicht zu haben ist irrig.
Weitere "normale" WS OP birgen natürlich dass Risiko, dass ein Stück vom Wirbelbgogen entfernt werden muss (und natürlich weiterem Narbengewebe) und dadurch die Instabilität gefördert wird.
Bei endoskopischen OP ist dies wohl nicht notwendig.
Geht es nicht noch konservativ bei dir... mit bisschen Geduld? und wie sieht es denn mit dem konsequenten Muskelaufbu aus? auch Tiefenmuskultatur beübt?
Hallo,
nochmal wegen des Implantats...Vielleicht würde es Sinn machen, Dich irgendwo zu informieren, wo der Eingriff häufiger gemacht wird.
Dafür ggf auch in ein anderes Bundesland zu reisen.
LG, leila
violac01
19 Nov 2014, 17:52
Hi,
nein ein Implantat ist bei ihm wirklich nicht angebracht... das ist schon richtig, was der Arzt ihm gesagt hat (steht auch überall als Ausschlussdiagnose)
Zitat
Da dort bereits auch schon wohl wegen der Höhenminderung dieses Faches lt. Radiologen eine leichte Arthrose der Facettgelenke vorliegt
außerdem sind Implantate in der LWS noch nicht lange im Einsatz, man nimmt da sozusagen am Langzeitvesruch teil...wäre für mich keine Option
Huhu,
ok, Facettengelenksarthrose hatte ich jetzt nicht. Höhenminderung schon. Hoffe mal, dass es eine gute Entscheidung war, an diesem Langzeitversuch teil zu nehmen.
lg, leila
Hallo,
also wegen der leichten Arthrose an den Facetten ist ein Implantat nicht möglich? Nur die Versteifung oder die "normale" Op? Wobei mir allerdings bei der 3. normalen Op schon gesagt wurde, daß sich dieses Segment wohl mit der Zeit selbst versteifen wird da der Gallertkern (fast) fehlen würde. Und dann kam davon doch noch was rausgedrückt, toll.
Die Indikation zur Versteifung ist, daß dieses Segment kaputt und deshalb eh schon steif sei. Wenn ich meine Beweglichkeit teste, muß ich da zustimmen. Es ist nur noch eine Bewegung nach vorn möglich, alles sonst ist sofort schmerzhaft und unmöglich.
Physio mach ich z. Zt., hilft aber nichts. Kein noch so erfahrener Therapeut traut sich da richtig ran aus Angst alles noch zu verschlimmern. Und ich war nun schon bei diversen davon.
Diese scheiß Bandscheibe nervt mich nun seit 2 Jahren, und es wird immer nur noch schlimmer. Bei Belastung schläft mir der Fuß ein, manchmal kann ich vor Schmerzen und Taubheit kaum noch stehen. Und da soll ich jetzt noch Geduld aufbringen? Wofür? Das wird doch von alleine nichts mehr. Oder hilft da nur noch eine Kopftransplantation?
Tschüß,
Bernd
Nellie
25 Nov 2014, 09:16
Hallo Pfisb

,
so eine Entscheidung muss man nur fuer sich selber treffen, wenn es Dir reicht...
Die allgemeine Diskussion Implantat vs. Versteifung verfolge ich immer mal wieder und unsere Aerztin hat uns im Rueckenzentrum erklaert, dass in den USA LWS-Prothesen verboten sind (nicht aber HWS). Wegen der ganzen Schadenersatzklagen

. Ich wuerde mir sowas nicht einsetzen lassen...
Aber auch das muss man fuer sich selber wissen.
Alles Gute