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Komplette Version Nach BS-OP immer noch tauber Fuß

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Sunny
Hallo ihr Lieben,

vor 4 Wochen hab ich, wie immer, mein Baby gehoben und ratsch war mein rechtes Bein taub/gelähmt und ich hatte höllische Schmerzen in der LWS. Hausarzt hat mich gleich ins Krankenhaus geschickt, per MRT kam ein schwerer BSV L4/L5 heraus. Einzige Lösung war dann eine OP, um meinen Fuß zu retten.... OP verlief angeblich gut, Fußhebeschwäche habe ich immer noch, Ärzte meinen, dass es lang dauern kann, wenn der "Nerv beleidigt ist". Tolle Aussage!
Da ich mein Baby nicht heben und tragen darf, habe ich Mo-Fr 8 Std am Tag Unterstützung von der Caritas, da mein Mann arbeiten muß. Alles nicht so leicht, wenn man gerne würde, aber nicht kann....
Ich bekomme zuhause Krankengymnastik, da ich mit dem Fuß nicht Auto fahren kann.
Habt ihr Tipps was man noch machen kann, dass der Fuß wieder kommt? Auf Zehenspitzen kann ich gehen, auf der Verse nicht.
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis der Fuß wieder "gekommen ist"?
Was mich auch wahnsinnig belastet: die haben mir einfach einen Hohlraum zwischen den Wirbeln gelassen u keiner kann sagen wann und ob das mal zusammenkracht!!! Wenn ich mein Baby (11 kg) wieder heben darf, kann es vielleicht wieder ratsch machen, habe total Angst davor!!! Können Wirbel mit Hohlkörper überhaupt so leicht "einkrachen"?

Vielen Dank für eure Antworten! Sunny
traurig2.gif
Kessi
Hallo Sunny,

das ist für dich leider sehr schwierig streicheln.gif , gerade weil dein Kind noch so klein ist.

Es dauert wirklich, deine Ärzte haben Recht,
du brauchst jetzt viel Geduld.

Wie geht es weiter mit der Physiotherapie, kommen noch Anwendungen hinzu?

Viele Grüße
von Kessi winke.gif

CountDracula
Sei gegrüßt, Sunny!

Du hast Glück, dass sie es bei Dir noch relativ früh erkannt haben. Das war bei meinem Großvater nicht so. Er hat auf einmal beide Beine nicht mehr gespürt. Das war in den 1980ern. Aber anstatt ihn gleich in eine Spezialklinik zu überweisen, haben die Ärzte in unserem Krankenhaus ihn über Nacht dabehalten. Das war ein großer Fehler. Erst sah es so aus, als würde er gar nicht mehr laufen können. Die Lähmungen sind dann mit der Zeit aber zum Glück doch noch zurückgegangen, sodass "nur" noch seine beiden Füße gelähmt waren. Daran hat er sich aber gewöhnt. Er ist bis zu einem Jahr vor seinem Tod 2013 noch selbst gelaufen, wenn auch auf Stöcken. Für weitere Strecken hatte er so ein Seniorenmobil, mit dem er immr durch die Gegend gefahren ist. Was er konnte, hat er selbst gemacht. Und das war fast alles. Er hat es nur eben anders gemacht. Sogar Auto konnte er fahren, obwohl beide Füße gelähmt waren. Eigentlich brauchte er nur beim Putzen und beim Baden Hilfe. Und im Winter, wenn es draußen glatt war. Gestört hat ihn das aber nie.

Wie lange es bei Dir dauern wird, bis Deine Lähmung zurückgeht, kann ich nicht sagen. Das ist bei jedem unterschiedlich. Es kann aber ein bisschen dauern. Was ich Dir mit der Geschichte von meinem Großvater sagen will, ist, dass Du Dich nicht unterkriegen lassen darfst. Du kannst noch fast alles machen, auch, wenn ein Fuß gelähmt ist. Wenn Du willst, kann ich Dir auch noch mehr über ihn erzählen. Zum Beispiel, wie er manche Dinge gemacht hat.

Ich wünsche Dir jedenfalls gute Besserung smile.gif und vergiss nicht: Auf Regen folgt immer der Sonnenschein, auch, wenn es manchmal ein bisschen dauert smile.gif

Deine Freundin D.
Sunny
Hallo Kessi und Count Dracula,

vielen Dank für eure Antworten!

@Kessi: bisher bekomme ich nur 2x die Woche Physiotherapie daheim, weil ich noch nicht Auto fahren kann. Ein Ausbau der Behandlungen ist derzeit nicht in Sicht. Ich soll mich ca. 6 Wochen nach der OP nochmal bei der Klinik vorstellen, um die Narbe anschauen zu lassen... Sie meinten, dass wir dann auch über eine Reha sprechen können, aber ohne jegliche Garantie, dass dann mein Baby mit könnte. Was für Witzbolde! Habe im Forum hierzu auch noch eine Frage laufen....

@Count Dracula: es ist wirklich toll, wie dein Opa das gemeistert hat! Ich bin auch der Mensch, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt, obwohl es zur Zeit nicht ganz so leicht ist... Ich lache trotzdem täglich, allein schon für mein Kind!! Geduld ist das A und O, nur manchmal ist sie nicht ausreichend verfügbar... Wie konnte dein Opa mit zwei gelähmten Füssen Auto fahren?? Echt toll!

Was sagt ihr denn dazu, dass ich zwischen den Wirbeln einen Hohlraum habe? Ist das so üblich? Wie "gefährlich" kann das sein? Ich werde ständig gefragt, warum ich keine künstliche Bandscheibe reinbekommen habe, aber das weiß ich selbst nicht! Mir wurde nur nach der OP erzählt, dass das nun so ist!

Weiterhin vielen Dank für eure Antworten!
Sunny
MTina
Hallo Sunny,

ich bin selber im vergangenen Jahr L4/5 operiert worden.

Fersen- und Zehenstand waren links nicht mehr möglich, dazu Empfindungsstörungen in Wade und Fuß und ins Bein ausstrahlende Nervenschmerzen. Von "auftreten" des Problems über den Versuch der stationären Therapie bis hin zur OP sind ca. 3 Wochen vergangen.

Am Tag vor der OP (1. Mai) waren bei den Krafttests links keine Reaktionen mehr zu merken.

Das Bandscheibenfach wurde komplett geräumt, nur der Faserring ist übrig geblieben (als Restpuffer, wie der Operateur erklärt hat). Bzw. genaugenommen war die Bandscheibe schon komplett ausgetreten. Bei der OP nachbesprechung hieß es nur "Morgen kommt Ihre Bandscheibe in den Kindergarten - und Montag wird sie eingeschult" tongue.gif

Die Kraft im Bein ist nach und nach wiedergekommen - nur mein dicker Zeh ist noch gelähmt - das fällt mir aber nur auf, wenn ich bewusst drauf achte. Im Alltag und beim Sport z. B. merke ich davon nichts.
Mein kleines Patenkind (bei der OP 4 Monate alt) konnte ich auf seiner Taufe im August schon wieder tragen.

Es braucht Geduld - ganz klar! Aber wenn du auf dich hörst und es ruhig angehen lässt, wird es auch bei Dir bestimmt wieder.

Ich möchte dir auch noch raten, dir nicht zu viel Angst zu machen! Das macht einen nur fertig (spreche hier aus eigener Erfahrung).
Gehe die nächste Zeit positiv an, freue dich genauso über deine Fortschritte wie auch über die Deines Kindes!
Natürlich ist es gerade jetzt eine schwere Zeit mit dem kleinen - aber daran wächst man biggrin.gif

Denk aber dran, dass die OP erst ganz kurz hinter dir liegt - erwarte keine Wunder

schöner Gruß

MTina


Nachtrag noch zur künstlichen Bandscheibe - ich habe in dieser Richtung auch keine Ersatzteile erhalten und lebe damit seit fast 1,5 Jahren gut! Klar merk ich, wenn ich zu viel gemacht habe (z.B. ist derzeit Stress im Büro... geht direkt wieder auf den Rücken - Ausgleich muss her) aber man lernt sich selbst kennen, einschätzen und auch "steuern"
Kessi
Hallo Sunny,
Zitat

Was sagt ihr denn dazu, dass ich zwischen den Wirbeln einen Hohlraum habe? Ist das so üblich? Wie "gefährlich" kann das sein? Ich werde ständig gefragt, warum ich keine künstliche Bandscheibe reinbekommen habe, aber das weiß ich selbst nicht! Mir wurde nur nach der OP erzählt, dass das nun so ist!

nicht jeder bekommt nach einer OP einen künstliche Bandscheibe, wer fragt dich denn das kinnkratz.gif?
Diese OP ist nicht einfach, es wird durch den Bauch operiert und birgt viele Risiken.

Viele Grüße
von Kessi winke.gif
CountDracula
Hallo Sunny,

wie genau er das gemacht hat, weiß ich nicht. Ich denke mal, er hat nicht mit dem Fuß gedrückt, sondern mit dem ganzen Bein. Es gibt ja sogar Querschnittgelähmte, die Auto fahren. Die benutzen dann Autos mit Handgas. Mein Opa hatte aber ein ganz normales Automatikauto.

Deine Freundin D.
Sunny
Guten Morgen ihr Lieben,

herzlichen Dank für eure Antworten! Das hat mich sehr gefreut!

@MTina: das hat mich jetzt schon beruhigt, dass es bei dir trotz allem so gut gelaufen ist, zumal wir fast gleich alt sind (bin dir nur 1 Jährchen voraus). Warst du damals auch auf Reha oder hast du dich daheim mit Physio durchgeschlagen? Weißt du noch ab wann du ca. wieder Auto fahren konntest? Flexibilität ist auch ein großer Schritt... Momentan bin ich natürlich nur Spaziergänger mit Kinderwagen oder Beifahrer, da muss aber erst mal jemand Zeit haben.... Es arbeitet ja jeder....
Du hast schon Recht: ohne Ersatzteile ist vielleicht auch "natürlicher", es ist nur ein komisches Gefühl, zumal meine BS L5/S1 auch nicht mehr da ist, ebenfalls "hohl"....


@Kessi: die Frage, warum keine Bandscheibe reingemacht wurde stellen natürlich keine Fachleute, aber Verwandte, Freunde und Bekannte, die von meiner OP hören. Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich selbst gar nicht so weit gedacht hätte... Wenn ich jetzt höre, dass man die über den Bauch einsetzt, hört sich das nicht prickelnd an, zumal ich heuer erst einen Not-Kaiserschnitt mit Frühchen hatte...

@CountDracula: stimmt schon, fast jeder kann irgendwie Auto fahren! Wir haben sogar Automatik, aber das fahre ich mit rechts und gerade die rechte Seite ist betroffen.... Meine Physiotherapeutin meinte gestern, dass ich wahrscheinlich momentan nicht mal versichert wäre, wenn ich in dem Zustand Auto fahren versuchen würde u einen Unfall bauen würde... Momentan wüsste ich auch gar nicht wie ich fahren sollte.... Kommt schon noch, hoffentlich bald!

Ganz liebe Grüße - freue mich immer über Antworten!
Sunny

Pipetgirl
Hallo Sunny,
Ich kann dir gut nachempfinden, dass es momentan nicht einfach für Dich ist. Meine OP (Versteifung L5/S1) ist jetzt 4 Wochen her und ich habe auch 2 kleine Kinder (2 und 5 Jahre) zu Hause. Die kleine kann zwar laufen, aber sie braucht auch noch oft Hilfe, bei der man sie heben muss und das ist absolut Tabu für mich. Es ist immer schwer für mich, wenn sie weint und ich kann sie nicht auf den Arm nehmen. Aber wir haben uns jetzt einfach andere Positionen üeberlegt, in denen ich sie trösten kann.
Ich soll frühestens nach 3 Monaten in Reha und werde versuchen sie ambulant zu machen, damit ich dann wenigstens abends bei meiner Familie bin. Aber es gibt bestimmt einige Reha Kliniken , wo man sein Kind mitnehmen kann. Ruf doch einfach mal dort an...
Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald besser geht! Geduld ist echt das wichtigste (fällt mir auch sehr schwer).
Ganz liebe Grüße! wink.gif
Sunny
Hallo Pipetgirl,

oh je, du Arme! Zwei Kinder daheim und nicht heben dürfen - die Hölle!! Unser Kleiner versteht jetzt schon nicht, warum ich ihn nicht hebe, es zerreisst einem fast das Herz, wenn er einen hoffnungsvoll angrinst und die Arme nach einem streckt.... Aber deine Kinder bekommen das noch viel besser mit, da etwas älter.... Das kostet viel, viel Kraft und Geduld!! Hast du auch externe Hilfe - Caritas oder so?
Wie geht es dir momentan mit der Versteifung? Welche gesundheitlichen Perspektiven haben sie dir aufgeführt? Kannst du wieder ganz normal heben etc....? Versteifung wäre bei mir der nächste Schritt, falls es " zusammenkrachen" sollte....

Ganz liebe Grüße und dir auch alles, alles Gute!
Sunny

P.S. Vielen Dank für deine Antwort!
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