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Komplette Version Leben mit Osteochondrose

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Freigeist
Hallo ihr Lieben,

hab mir eben meinen MRT-Befund abgeholt:

"Die LWS etwas steilgestellt bei umschriebener, linkskonvexer Skoliose. Der knöcherne Spinalkanal eng, die Distanzmessung jedoch noch im Normbereich. Keine auffällige Skelettläsion der Wirbelkörper.

L4/L5: leichte, mediodorsale/dorsolaterale Bandscheibenprotrusion, keine wesentliche Duralsackimpression respektive Nervenwurzelirritation. Beginnende Facettengelenksarthrose.

L5/S1: aktivierte Osteochondrose, gering aktivierte Facettenarthrose. Mediodorsale und rechtsbetonte dorsolaterale Bandscheibenprotrusion sowie anteriorer Bandscheibenvorfall; ggf. leichte Irritation des intradoraminal verlaufenden Nerven L5 sowei leichte Irritation der intraspinal verlaufenden Nerven S1.

Beurteilung:
Erhebliche, aktivierte Osteochondrose sowie geringe Facettenarthrose L5/S1. Durch den Höhenverlust des ZWR sowei die Bandscheibenprotrusion ggf. intraforamnale Nervenwurzelirritation L5 bzw. bds. S1.
Im Vergleich zur VU 12/2007 deutliche Befundprogredienz der aktivierten Osteochondrose;
kein Rezidivvorfall bei Zustand nach linksseitigem, mirochirurgisch rezesiertem Bandscheibenvorfall."

Nun bin ich sicher nicht allein mit meiner Diagnose. Könnt ihr mir schreiben, was das für euren Alltag bedeutet?
  • Könnt ihr Vollzeit arbeiten?
  • Wird es mit der Zeit immer schlimmer oder kann es stagnieren?
  • Wie oft legt es euch komplett flach (so wie mich in der letzen Woche wegen einer heftigen Entzündung mit Ödem in diesem Bereich)?
  • Was hilft euch (Hilfmittel, Sportart, Medis, ...)



Bitte um reichlich Erfahrungsberichte, damit ich hier keine Vollkrise bekomme. Ich bin selbstständig, arbeite Vollzeit (Eltern-Kind-Kurse auf dem Boden) und hab 2 Kinder.

Ganz liebe Grüße und jetzt schon DANKE für eure Erfahrungsberichte! daumen.gif

PS: Liebe Mods, ihr dürft gerne meinen vorherigen Thread ("Wie nennt man das?") und diesen hier zusammenführen, falls euch das stört. Bitte unter dieser Unterschrift. Danke!
paul42
Hallo Freigeist

Was so eine Diagnose für andere bedeutet wird dir kaum helfen.
Es dürfte für dich entscheidener sein wie du damit zurecht kommst kinnkratz.gif

Zu deinen Fragen:
Zitat
Könnt ihr Vollzeit arbeiten?

Kannst du du dir vorstellen Vollzeit zu arbeiten? Was hast du an Beschwerden?

Zitat
Wird es mit der Zeit immer schlimmer oder kann es stagnieren?

Grundsätzlich zeigt dein Befund, das ein degenerativer Prozess im Gange ist. Die BS lösen sich langsam von den Deckenplatten der WBK.
Die Stoffwechselversorgung der BS die durch Wasseraufnahme (Hydration) und Wasserabgabe (Dehydration) erfolgt ist zunehmend gestört.

Der Höhenverlust im Zwischenwirbelraum führt zu einem direkten Kontakt der Gelenkflächen der Wirbelgelenke (Facetten). Dadurch entsteht eine Facettenarthrose oder auch Spondylarthrose genannt.

http://www.diebandscheibe.de/images/wirbel.gif

Zitat

Wie oft legt es euch komplett flach (so wie mich in der letzen Woche wegen einer heftigen Entzündung mit Ödem in diesem Bereich)?


Ich glaube die Frage mußt du für dich selbst beantworten. Was sind für dich Körperhaltungen und Bewegungen die zu einer Verschlechterung führen? Gibt es in solchen Momenten Beschwerden die in Richtung der Beine ausstrahlen? Was machst du derzeit dagegen?

Zitat
Was hilft euch (Hilfmittel, Sportart, Medis, ...)


Für ein akuten Schmerz ist sicherlich ein Schmerzmedikament die erste Wahl. Bei körperlicher Belastung kann eine Orthese helfen den Rücken kurzzeitig zu stützen.
Um den Verlauf der Erkrankung aufzuhalten gibt es nur die Möglichkeit den Rücken an ein kontinuierliches Training zu gewöhnen. Für dich bedeutet es wahrscheinlich einer möglichen Instabilität in den betr. Segmenten vorzubeugen.

Nellie hat dazu einen klasse Link gesetzt smilie_up.gif

http://bond.ewz.ac.at/opacdata/0050037896.pdf

In diesem Bericht wird sehr gut erklärt welche Muskeln zuständig sind um den unteren Rücken zu stärken. Du findest dort auch ein paar Übungen die dir bei entsprechender Anwendung Linderung verschaffen könnten.

Ich möchte aber abschließend an dieser Stelle ausdrücklich und deutlich betonen, das eine Therapie immer nur nach Absprache mit dem zuständigen Arzt und auch nur durch einen geschulten Therapeuten erfolgen sollte.

gute Besserung
paul42
Freigeist
Hallo Paul!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Meine Beschwerden waren plötzlich da (na ja, dummerweise am Morgen nach 3 Tagen Freizeitpark, das war natürlich me selten doofe Idee...). Vorher war über Jahre alles in Ordnung, bis auf Rückenschmerzen ab und an.
Aufgrund der wirklich akuten Situation seit Sonntag mit extremer Bewegungsunfähigkeit aufgrund ständig einschießender Schmerzen wurde ein MRT gemacht.
Ich bekam gleich Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Physio. Ab Montag bekomm ich noch Akupunktur und Strom.
Es wird täglich besser, vorher war ich 45 Mimuten spazieren! klatsch.gif

Der akute Zustand heilt also super, nur weiß ich halt nicht, mit was ich in Zukunft rechnen muss. Aber das kann mir vermutlich wirklich niemand sagen, da hast du wohl recht.

Die Bandscheibe lebt schon seit 7 Jahren nicht mehr, da hatte ich nen riesen BSV mit OP. Deshalb nun das Zusammensacken des Zwischenwirbelraumes.

Ich werde versuchen, ab Montag wieder Vollzeit zu arbeiten, bin selbstständig. Ich werd mal den Orthopäden fragen, ob ne Orthese da sinnvoll wäre.

LG, Sarah
Rike
Hallo Freigeist,

mir hat in einer akuten Situation ein Infiltration der Facettenglenke sehr gut geholfen.
Vorher muss allerdings genau geguckt werden, ob das sinnvoll ist,
falls die Ursache der Beschwerden eher der enge Spinalkanal oder eingeklemmte Nerven sind bringt das natürlich nix.

Vollzeit könnte ich in meinem Job (Krankenpflege) nicht arbeiten, Teilzeit geht zur Zeit.
Mache 3-5x die Woche 1-1,5h Sport (Aerobic, Krafttraining, Flexibar, Dehnen), und versuche,
möglichst wenig zu Sitzen,
damit habe ich es momentan gut im Griff.

Grüße von Rike winke.gif
_Martina_
Hallo Freigeist wink.gif

Ich habe Osteochondrose in allen Bereichen der LWS (und wahrscheinlich auch der HWS und BWS,das will ich gar nicht wissen...) und lebe seit zwanzig Jahren gut damit.

Zu Deinen Fragen,

Nein,ich kann (und will) schon seit zwanzig Jahren nicht mehr Vollzeit arbeiten,ich arbeite 4 Stunden am Tag.

Nein,ich liege nie mehr komplett flach,muß dazu aber sagen,daß ich mich auch bei akuten Phasen (die selten sehr stark ausgeprägt sind) nicht durchgehend hinlege sondern in Bewegung bleibe.

Meine Sportarten die mir bestens helfen sind,20 Minuten leichtes LWS Training mit Gewichten (5kg pro Bein) täglich sowie drei bis viermal pro Woche ca. eine Stunde spazieren gehen (nur auf Waldwegen,nicht auf Teerstraßen!).

Und bei Schmerzen helfen mir am besten die ganz normalen Paracetamol 500 mg,eine bis zwei am Tag (wenn was akut ist,ansonsten keine Schmerzmittel) und alle meine Schmerzen lösen sich binnen 15 Minuten in Luft auf. daumen.gif

Alles Gute für Dich,wird schon wieder winke.gif
kyraa
Hallo Freigeist,
meine diagnose hört sich fast an wie deine. Ich bin jetzt ein jahr krankgeschrieben und werde wohl auch nicht mehr in meinem beruf arbeiten können.
Meine schmerzen sind nur kurzfristug, durch eine facetteninfiltration besser geworden. Aber nach 6 monaten ließ bei mir die wirkung nach. War gerade 2 wochen in der schmerzambulanz, hat mir aber auch nicht viel gebracht. Nehme seitdem 3x täglich novamintropfen und morgens und abends muskelentspanner. Helfen aber leider nur bedingt.
Sonst habe ich durch die schmerzambulanz, 10x krankengymnastik verschrieben bekommen. Mal sehen ob das noch zusätzlich etwas bringt, da ich schon seit 10 jahren reha rückensport mache, also nie so wirklich mit der bewegung aufgehört habe.
wünsche dir alles gute
kyraa
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