Hallo Lars
Du siehst ja schon an den unterschiedlichen Antworten, dass es umheimlich schwer ist zur Dauer einer AU oder zum Genesungsweg, Aussagen zu treffen.
Grundsätzlich lassen sich auch keine Vergleiche ziehen. Jeder Mensch ist anders und daher ist immer auf den persönlichen Verlauf der Genesung Rücksicht zu nehmen.
Der Unterschied beginnt bei der OP- Indikation und ist abhängig vom OP-Verfahren. Wenn neurologische Ausfälle zur OP geführt haben verlagert sich die Zeit zusätzlich. Wie viele Segmente wurden miteinander versteift, usw. usw.
Es gibt viele Einflußfaktoren die eine Prognose zum Verlauf so schwierig machen.
Selbstverständlich hat auch die Art der beruflichen Tätigkeit seinen Einfluss.
Wenn ich an meine Spondy L4/L5-S1 in (PLIF) zurückblicke würde ich folgende Empfehlung zur Orientierung abgeben.
Ich kann dazu keinen zeitlichen Bezug herstellen. Laufen und Liegen ist recht schnell möglich, rückenfreundliches Bewegen erlernt man für sich und beschwerdefreies langes Sitzen dauert ewig.
Nach der erfolgreichen OP steht zunächst die Wundheilung im Vordergrund. Dabei ist es wichtig das die Narbe reizfrei verheilen kann. Das dürfte 2-3 Monate dauern bis auch die resorbierbaren Fäden sich aufgelöst haben und sich die verschiedenen Schichten wieder beruhigt haben. Lokale Erwärmung des OP- Fenster gilt es zu vermeiden.
Die Mobilität sprich das Laufen macht oftmals am wenigsten Beschwerden.
Hierbei ist natürlich wichtig auf welchen Untergrund man läuft und das die Wegstrecken im Rahmen bleiben. Laufen auf unebenen Untergrund, Berge, Treppen und Rampen sind beschwerlicher als ein Spaziergang auf ebenen Terrain.
Körperliche Belastung. Schwere Gegenstände sollten dicht am Körper oder auf dem Rücken getragen werden. Bei Tüten und Taschen ist auf gleichmäßige Gewichtsverteilung zu achten.
Dabei gilt es Verdrehungen des Oberkörpers und Beugen desselben zu vermeiden.
Das Sitzen bereitet vielen LWS- Spondys die größten Probleme. Es gibt dazu auch unterschiedliche Aussagen und Empfehlungen der Ärzte.
Grundsätzlich ist das Sitzen für die WBS die größte Belastung die auf dem eingebrachtenn Schraubenstabsystem lastet.
Man merkt ziemlich schnell wenn es dem Körper zu viel wird oder Sitzmöbel nicht geeignet ist.
Für den Anfang der Genesung ist das Schraubenstabsystem die einzige Stütze für die LWS. Bis eine vollständige Verknöcherung im Segment entsteht können 1- 2 Jahre vergehen.
Wenn für beteiligte Nerven aufgrund langer anhaltender Kompression eine Regeneration besteht muss man da auch einen ähnlichen Zeitraum ansetzen.
Am besten erholt man sich von so einer großen OP, wenn man auf all die Signale achtet, die der Körper einem sendet.
Alles was Schmerz erzeugt ist derzeit noch zu früh, dann sollte man versuchen die Technik der Bewegung oder Haltung zu verändern.
Es ist auch wichtig das man seinen Körper vor einseitiger monotoner Belastung schont und immer wieder für Abwechslung sorgt und sich Entspannungsphasen nimmt die der Körper einfordert.
Man muss lernen zu akzeptieren, dass der Körper das ganz alleine für sich regelt. Es geht alles nur immer einen kleinen Schritt vorwärst.
Es wird gute und schlechte Tage geben, entscheidend ist was man für sich daraus macht.
@ vobi
Nimm dir das so nicht zu Herzen. Deine Geschichte ist schon krass und extrem. Du hast als Dachdecker einen richtig harten Job gemacht.
Deine OP war so groß und so umfangreich.
Immerhin wurde deine gesamte LWS komplett versteift und du wirst bestimmt deine Zeit brauchen, bist du der Operation was Positives bescheinigen kannst.
Ich habe großen Respekt, dass du für dich diese Entscheidung getroffen hast.
Wenn dich deine Ärzte solange schonen möchten und können geht das aus meiner Sicht völlig in Ordnung.
Pass gut auf dich auf, wenn deine Reha beginnt
viele Grüße
paul42