Hallo Mecki und willkommen im Forum
Da ich selber 15 Jahre mit drei BSV in der HWS und einer absoluten Spinalstenose gelebt habe (hochgradige osteochondrotische Veränderungen, Spondylophyten, Spondylarthrose, Foramenstenose usw.) darf ich aus eigener Erfahrung sagen, man muss nicht schnell und sofort handeln, sofern kein Anlass dazu besteht.
Du musst dabei für Dich bedenken, dass Du zwar jetzt den Befund hast und kennst, aber Deine Beschwerden an sich doch noch "akzeptabel" sind.
Mit "nur" zeitweiligen Schmerzen oder auch mal heftigen Schmerzattacken habe ich, wie bereits geschildert, 15 Jahre gelebt. Allerdings wurde konsequent konservativ an meiner verhärteten Muskulatur und an den Verspannungen, die zusammen/alleine ebenfalls Schmerz erzeugen, gearbeitet und wird auch heute noch.
Wurde bei dir auch an eine neurologische Untersuchung gedacht?
Hat man neurologische Messungen durchgeführt (EMG und NLG?)
Ein Röntgen- oder MRT-Bild, so sagt man, operiert man nicht!
Operiert wird, wenn Ausfälle sichtbar eintreten oder sich neurologisch messbar zukunftweisende Hinweise ergeben.
Ich wurde die letzten vier Jahre vor meinen OPs im Halbjahres Rhythmus neurologisch und bildgebend beobachtet und nachdem die Aufzeichnungen sich progredient zeigten und sich zudem auch Lähmungen im Arm einfanden und Gangbeschwerden, erhielt ich die dringende OP-Indikation.
Doch beruflich konnte und wollte ich so rasch nicht zustimmen und außerdem noch weitere vorbereitende Diagnostik machen lassen und somit Mehrfachmeinungen einholen.
Bei dieser erweiterten Diagnostik wurde auch klärend eine Myelografie gemacht und diese zeigte deutlich an zwei Stellen die absolute Enge des Spinalkanals auf, dort ging kein Kontrastmittel durch.
Das Ende der Geschichte:
1. OP zwei Wochen nach der Myelografie, BS C5/6 raus, künstlicher Knochenzement rein, danach AHB. In der AHB erneut heftige Beschwerden, erneute OP-Indikation da C4/5 nachrutschte und das operierte Gebiet deformierte.
Doch OP musste warten, da die vor 1. OP schon begonnene dringende Kiefersanierung abgeschlossen werden musste.
2. OP erfolgte 5 Monate nach 1. OP, dabei.entnahm man den bei 1. OP vorher eingesetzten Knochenzement wieder und entfernte auch die BS bei C4/5. Beckenknochen wurde bei mir entnommen und in beide BS-Fächer nun eingesetzt. Davor setzte man eine Titanplatte und fixierte sie mit 5 Schrauben. Versteifung über drei WK C4-6.
Fünf Tage nach dieser OP, versagte das rechte Bein und man überlegte entweder erneute OP und den noch vorliegenden BSV C6/7 sich vorzunehmen, oder in der LWS nach den BSV L4/5 und L5/S1 zu gucken, die ja auch noch da sind.
Mit meinem NC besprach ich, dass eine OP jederzeit erfolgen könnte, ich aber jetzt, samt Rollator, erst einmal versuche in der AHB auf die Füße zu kommen und das gelang mir auch.
Bisher musste keine BS-OP mehr erfolgen, alles verhält sich so, dass ich damit leben kann, wenn auch nicht schmerzfrei, so aber erträglich.
Lähmungen habe ich keine zurückbehalten, lediglich ein paar taube Hautstellen und etwas Kraftverlust in der rechten Hand, aber alles wo man mit zurechtkommen kann.
Raten möchte ich Dir nun, dass Du nicht blauäugig und panisch in eine OP rennst, lasse noch differentialdiagnostisch neurologisch alles abklären und hole Dir auf jedenfall, nebst Bildern und neurologischen Messwerten im Gepäck, weitere Facharztmeinungen für oder gegen eine OP ein!
Alles Gute und sei Du derjenige der entscheiden wird, was mit Dir und Deinem Körper passiert.
Gruß parvus