Peanut
23 Jul 2014, 19:02
Hallo,
mir steht nun leider auch eine Versteifung von L3-S1 bevor. Zuvor dachte ich das es sich bei mir "nur" um einen normalen Bandscheibenvorfall handeln würde, aber mein NC hat Wirbelgleiten diagnostiziert, was ich seltsam finde, da ich diese Erkranung mit extremen Schmerzen in Verbindung bringe, Schmerzen habe ich zwar auch, aber das ist tagesformabhänig und mit Schmerzmitteln gut zu bändigen (nur kann das ja keine Lösung sein) zur OP hab ich mich jetzt entschlossen das konservative Methoden keine Erfolg brachten, habe keine Lähmungserscheinungen oder sonstige Ausfälle, nur mit den Schmerzen ist es ein Berg auf Berg ab.
So viel dazu, jetzt zu meiner eigentlichen Frage, ich gehe davon aus das die OP optimal verläuft (an alles andere will ich gar nicht denken

).
Von Beruf bin ich Schauspielrin und hoffe nantürlich das ich den Beruf auch weiter ausführen kann, ich ja kein scheres Heben, wie auf dem Bau oder im Pflegeberuf und nicht wirklich körperlich harte Arbeit, aber man muss sich halt natürlich "normal" bewegen können.
Mit ist schon bewusst das ich gewisse Bewegungsbeeinträchtigungen haben werde, aber ich muss keinen Salto können und bei durchgedrückten Beinen mit den Fingern auch nicht auf den Boden kommen.
Aber ich muss z.B. schon hüpfen und auf den Boden robben können, also das was normale Menschen so machen.
Ich bin zwar mit meinen 39 Jahren nicht mehr die Jüngste, aber schlank und sportlich, meine Rücken und Bauchmuskulatur werde ich trainieren,, was hoffentlich den Heilungsverlauf beschleunigt.
Ist das beim optimalen Verlauf möglich und das nach einer Genseungszeit von 6-12 Monaten? Haltet ihr das für realistisch?
Zacherl90
23 Jul 2014, 19:46
Heyhey,
und erstmal Willkommen ;)
Ich (m / 23 Jahre / 81kg) habe selbst ein Wirbelgleiten bei L5 S1 und bin NICHT versteift, deswegen kann ich dir direkt zu deiner Frage keine Antwort geben.
Direkt operieren finde ich aber schon ein bisschen hart.
Was hast du den schon alles konservatives probiert?
Wie lang hast du schon Probleme?
In welcher Form hast du schmerzen? (ziehen ins Bein, Rücken schmerzen, etc.)
Hast du schon Lähmungserscheinungen?
Schmerzen nur beim stehen oder auch beim liegen / sitzen?
VG
Peanut
23 Jul 2014, 19:57
Hi, also ich hatte Spritzen, Physio und Krankengymnastik zum Aufbau der Rückenmuskulatur, meine Probleme haben vor einen halben Jahr angefangen, vor 4 Monaten habe ich dann versucht es ohne OP zu überstehen. Lähmungserscheinungen habe ich keine, aber ziemlich heftige Schmerzen im Rücken die ins Bein runtnerstrahlen, sobald ich mich falsch bewege, wie gesagt, mal ist der Schmerz schlimm, mal weniger schlimm, bis zur letzen Woche habe ich sogar noch auf der Bühne gestanden, jetzt hab ich mich aber krank gemeldet, da es wirklich schlimmer geworden ist und ich möchte die Sache wirklich beheben um wieder einsatzbereit zu sein, ich weiß, der Helingsprozess ist lange, aber ich hoffe das ich nach einen halben Jahr wieder einsteigen kann und nach 1 Jahr ich wieder fit bin, so fit wie man mit der Erkrankung eben sein kann.
Petra_D
23 Jul 2014, 20:19
Hallo,
eine solch schwere OP macht man nicht "just for fun", weil die Tabletten nicht gleich helfen.
Geh einfach mal zu einem ordentlichen Schmerztherapeuten, der dir die richtige Medizin geben kann und Dir auch eine Psychotherapie empfiehlt.
Nach der OP wirst Du Dir wünschen, Du hättest sie nie machen lassen....sie ist ja bei Dir nicht notwendig. Erst dann wirst Du evtl. richtige Schmerzen haben und es wird vielleicht nicht bei einer OP bleiben....und Du wirst vieles nie mehr machen können, was Du jetzt noch kannst....
Also lass Dich jetzt nicht aus einer Laune heraus operieren, Du könntest es bitter bereuen.
Viele hier werden Dich darum beneiden, wie gut es Dir geht...
LG Petra
Peanut
23 Jul 2014, 23:11
Hi Petra,
der Arzt bei dem ich vorstellig war hat mir eben zu den OP schritt geraten, auf Grund der Instabilität meiner Lendenwirbelseule. Ich habe jetzt 4 Monate alles probiert, ohne Erfolg, habe immer wieder teilweise starke Schmerzen und da ist es doch besser die OP zu wagen anstatt abzuwarten und der Nerv evtl noch dauerhaft geschädigt wird. Ich habe auch Angst vor der OP, aber ich versuche es positiv zu sehen, auch anhand positiver Erfahrungsberichte. Ichhabe von jemanden gelesen der hat seinen Beruf als Maurer weitergeführt, ein anderer ist 3 Monate nach der OP wieder geritten oder geklettert, manche spielen sogar wieder Fußball und Tennis, freizeitmäßig (na gut, das brauche ich nun nicht)
Nur weil ich vllt nicht so starke Schmerzen und Ausfallerscheinungen habe wie Andere, kann man ja nicht pauschal sagen das die OP nicht nötig ist, ich habe nun mal Gleitwirbel und die lassen sich offensichtlich durch Sport nicht stabilisieren.
Ich werde mir natürlich noch weitere Meinungen holen.
LG
siobhan
24 Jul 2014, 00:33
Hallo Peanut,
ich habe 2 Jahre konservativ sehr intensiv alles versucht, bin operiert worden und es ging schief (alle weiteren Hintergründe lasse ich mal aussen vor).
Andere haben einen schweren Unfall, werden sofort operiert und können nach einiger Zeit so ziemlich alles wieder machen.
Das A und O ist eine anständige Diagnostik.
Für eine schnelle Operation spricht sicherlich, dass man es als durchtrainierter Mensch danach wesentlich leichter hat. Wartet man mit großen Schmerzen und / oder Bewegungseinschränkungen, baut der Körper sehr schnell ab bzw. gerät immer mehr ins Ungleichgewicht und die Rehabilitation verlängert sich. Was die Statik betrifft, wird es der Operateur bestimmt auch leichter haben, wenn sich noch keine Schonhaltung gefestigt hat.
Gegen eine Operation sprechen sehr viele Risiken.
Eine gute Klinik, ein guter Chirurg, gutes Implantatmaterial, gute Pflege und eine gute Nachsorge können die Risiken zumindest verringern.
Ob mit oder ohne Operation kannst du auch sterben, wenn Dir eine Dachziegel auf den Kopf fällt ...
Viele Grüße,
Siobhan
Petra_D
24 Jul 2014, 17:52
Hallo,
mir wurde gerade am Freitag von einer Schmerztherapeutin gesagt, das meine Gleitwirbelversteifung unnötig war, man das auch anders hätte lösen können.
Toll - ich quäle mich seit 22 Jahren mit Schmerzen und wäre gerne gesund.
Klar, dass Dir die Ärzte zur OP raten.....überall wo ich auftauche, wetzen alle gleich die Messer...und warum? Weil diese OP sehr viel Geld einbringt. Der Patient ist da Nebensache - ob die OP gebraucht wird oder nicht.
Warte bitte noch ab, bevor Du Dir evtl. Dein restliches Leben ruinierst.
Ich bin seit vielen Jahren nur noch Zuschauer....ich kann nicht lange gehen, stehen oder sitzen...mein sog. "Freundeskreis" hat mich schon abgeschrieben.
Oft habe ich mich schon gefragt, ob ich mich damals nicht zu schnell zu einer OP hab überreden lassen.....4 Monate sind nicht genug Schmerzerfahrung...es gibt bestimmt noch was anderes für Dich.
Sei vorsichtig, lass Dir nichts aufschwätzen, was nur den Geldbeutel des Doktors füllt....Dein Leben ist vllt. nach der OP nie mehr wie es war.....
Nutze die Zeit und hole mehrere Meinungen ein.....und nicht von solchen Leuten, deren Tagesgeschäft Operationen sind.
LG Petra
paul42
28 Jul 2014, 17:42
Hallo Peanut
Wenn die OP Indikation bereits besteht, kannst du gegebenfalls dazu auch eine Zweitmeinung einholen.
Die OP ist ein großer und anspruchsvoller Eingriff und mit langer Genesungszeit behaftet.
Du solltest dir eine Klinik suchen die sich mit solchen OP's gut auskennt, bzw. solche Operationen regelmäßig durchführt.
Das du nach 6-12 Monaten beruflich voll einsatzfähig bist ist fragwürdig.
Direkt nach der OP verspürt man schon eine Einschränkung in der Beweglichkeit.
Das ändert sich mit der Zeit aber wieder. Es geht dabei nur recht langsam vorwärst.
Du solltest eher 1-2 Jahre für die Verknöcherung der versteiften Segmente und Genesung einplanen.
Du kannst mich gerne per PM anschreiben.
viel Grüße
paul42
Engel138
30 Jul 2014, 08:35
Hallo Peanut,
in einem schließe ich mich Paul voll und ganz an. Es ist unheimlich wichtig, dass Du in eine Klinik mit erfahrenen Ärzten gehst.
Ich hatte Ende 2011 meine erste Spondylodese L4/5 wegen Gleitwirbel, starker Schmerzen und Ausfallerscheinungen im rechten Bein. Ich war bei mehreren Ärzten, die auch noch versucht haben alles mit Spritzen hinzubekommen.
Ich hatte dann das Glück in der Uniklinik Düsseldorf an Prof. Steiger zu geraten, der sofort zu einer OP geraten hat. Hier war für mich ausschlaggebend, dass sogar mein Hausarzt meinte, wenn der Prof zu einer OP rät und dann auch noch selbst operiert, dann ist es wirklich notwendig.
Leider wurde dann bei dieser OP nur diese eine Ebene versteift und die Bandscheibe dringelassen.
Nach der OP ging es ab zur Reha (einige hielten es zu früh, aber insbesondere auch für meine Psyche war es gut). Nach 10 Wochen bin ich wieder arbeiten gegangen,muss aber sagen den tauben Oberschenkel habe ich beibehalten.
Jetzt im Februar diesen Jahres mußte ich leider wieder zur OP, Spondylodese L4-S1, diesmal aber mit Einsetzen von Spreizern.
Jetzt ein halbes Jahr später geh ich zwar wieder voll arbeiten. Es ist alles ein wenig beschwerlicher. Langes Sitzen geht nicht, aber dann lauf ich ein bisschen oder arbeite auch mal für kurze Zeit im Stehen.
Ich wünsche Dir alles Gute und die richtige Entscheidung.
Sabine
siobhan
30 Jul 2014, 10:16
Guten Morgen,
Zitat
mir wurde gerade am Freitag von einer Schmerztherapeutin gesagt, das meine Gleitwirbelversteifung unnötig war, man das auch anders hätte lösen können.
Aus meiner Sicht ist Sie eine schlechte Schmerztherapeutin:
1. wenn sich Dich schon damals begleitet hat, hätte sie es Dir vorher sagen sollen, ansonsten macht sie auf Deine Kosten Dich und andere Therapeuten / Ärzte schlecht.
2. wenn nicht, kann sie es gar nicht beurteilen, denn ausser evtl. Bildern u. subjektiven Berichten hat sie keinerlei Anhaltspunkte darüber, was zur Entscheidung geführt hat.
Du wirst Dir damals Deine Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht haben und die damals beteiligten Ärzte sicherlich auch nicht, es hat ja nicht nur der evtl. geldgierige Operateur entschieden.
Die Personen, die an den zur OP führenden Prozess beteiligt waren und auch Stellung bezogen haben, hatten dafür gewiss gute Gründe, auch wenn das Ergebnis vielleicht nicht befriedigend war. Jahre später gibt es vielleicht neue Erkenntnisse, neue Möglichkeiten, aber wie wäre es Dir bis dahin ergangen? Hinterher ist man immer schlauer, gerade, wenn es nicht gut gelaufen ist.
Zitat
Warte bitte noch ab, bevor Du Dir evtl. Dein restliches Leben ruinierst.
Sicherheiten gibt es im Leben nicht und man weiss nie:
Was wäre wenn ...Genauso gut kann durch Abwarten ein Leben ruiniert werden.
Dazu fällt mir noch ein:
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.... oder umgekehrt? Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Viele Grüße,
Siobhan