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kristallo
Liebe Bandies!

Eigentlich gibt es mehrere Möglichkeiten, sich hier zu erzählen was passiert ist und wie es war.

Ich denke, dass Details wohl hier am ehesten reinpassen.

So habe ich mich entschlossen, euch hier wie in einer Art Tagebuch einiges scheibchenweise reinzuschreiben. kinnkratz.gif

Also:

22. Juli 2004

Durch eine unbedachte und übereilte Handlung räumte ich etwas um.
Im Rücken machte sich sofort ein Kreuzschmerz bemerkbar.

23. Juli 2004

Beim Aufstehen war der Schmerz noch immer spürbar – also keine Erholung in der Ruhelage.

04. August 2004

Da sich inzwischen der Schmerz bis zum Knöchel im linken Bein ausgebreitet hatte, konnte ich jeweils nur minutenlang gehen und Sitzen war kaum noch möglich.

Der Hausarzt kam ins Haus und setzte eine Spritze mit Ischias-Verdacht. Er empfahl Voltaren-Tabletten zu schlucken.

06. August 2004

Durch einen Freund wurde ich zu einem anderen Arzt gebracht, der ebenfalls Ischias als Diagnose vermutete. Es gab zwei Spritzen, Wärmebehandlung der Kreuzgegend. Tabletten zur Entspannung der Muskulatur.

07. August 2004

Die Schmerzen blieben unverändert. Der Notfall führte mich zum dortigen nahegelegenen Krankenhaus. Die Notaufnahme war nicht besetzt. Die Wartezeit wurde unerträglich! Nach der Datenaufnahme sollte ich weiter warten. Erst nach Klarmachen der Situation bot man mir einen Ort zum Liegen an.

Der zuständige Arzt in der Ambulanz fragte viel und untersuchte die Beweglichkeit des linken Beins. Er vermutete Ischias als Ursache. Er schloss seine Behandlung ab, in dem er eine Reihe von Medikamente notierte – und eine Untersuchung im Heimatkrankenhaus. Ich bekam ein paar Voltaren-Tabletten.

Die Schmerzen blieben unverändert.

09. August 2004

Der Besuch eines Heilpraktikers brachte kurze Manipulationen und Mittel zum Einreiben des Beins. Er empfahl Bilder der Kreuzgegend machen zu lassen, um weitere Ursachen auszuschliessen.

Ich verbrachte die Tage nur noch im Liegen – und konnte notfalls kurz gehen.

In der Nacht war es mir nicht mehr möglich aufzustehen und musste im Wohnzimmer übernachten.

10. August 2004

Ich wurde von einer Rettungsmannschaft aus der Wohnung getragen und ins nahegelegene Heimatkrankenhaus gefahren. Die dortigen Verhältnisse liessen keine Untersuchung zu, womit ich in eine Klinik transportiert wurde.

Die Wagner Jauregg Klinik in Linz erfasste meine Daten und verwies mich auf die dortige Ambulanz. Nach einer längeren Wartezeit im Liegen wurde ich dann endlich untersucht. Zunächst lief alles wie am 07. August ab, jedoch mit dem Unterschied, dass die Reflexe meiner Knien beachtet wurden. Das linke Knie reagierte kaum auf die Hammer-Methode, was im Vergleich des rechten Knies sehr auffällig war. Erste Anzeichen eines Verdachts liessen dann rasch Röntgen, CT und MR zu. Die Bilder bestätigten dann, dass es sich um einen Bandscheibenvorfall L3, L4, mit Lähmungserscheinungen an Oberschenkel und Knie handelte.

Die Einweisung in die Neurochirurgie war beschlossen.

Ich wurde auf eine sehr baldige OP gedrängt, da die Bandscheibe den Nervenstrang schon sehr lange beeinflusste. Die Lähmungen könnten bei zu langem Warten für den Rest des Lebens bestehen bleiben. Ich musste mich von mehreren Fachpersonen aufklären lassen und mich bis 23 Uhr entscheiden, ob ich die OP durchführen lassen wollte.

Ich glaubte, keine andere Wahl zu haben, wenn ich wollte, dass das Bein wieder wie früher funktionieren sollte.

11. August 2004

Am Morgen wurde ich gleich operiert. Bereits um 10 Uhr war ich wieder munter und konnte auf der Terrasse meine 1. Zigarette geniessen. Schmerzen im Liegen konnte ich nicht mehr feststellen.

12. August 2004

Die Freude war an sich recht gross, wobei ich immer noch im Stehen und Gehen nach einigen Minuten wieder durch Schmerzen zum Liegen aufgefordert wurde. Ich verbrachte die meiste Zeit somit auf dem Bett.

13. August 2004

Die zunehmenden Schmerzen - nun auch im Liegen - wurden zusätzlich mit Infusionen behandelt, womit das Bein wieder schmerzfrei wurde. Die Untersuchungen wurden so angesetzt, dass wenn es über das Wochenende nicht besser wird, am Montag erneut eine MR durchgeführt würde.

15. August 2004

Die Arztvisite begutachtete nun am Sonntagnachmittag den Verlauf und äusserte den Verdacht eines Rezidivs.

16. August 2004

Die MR-Bilder bestätigten die Vermutungen und ich erhielt erneut ein Formular zur Unterschrift, um die OP durchführen zu lassen. Der Arzt beschrieb die etwas schwer zugängliche Stelle, an der nun die Bandscheibe wieder ausgetreten war. Sollte es Probleme über den Weg der 1. OP geben, müssten sie etwas seitlich einen weiteren Schnitt vornehmen, um ranzukommen.

Es wäre eigentlich heute meine Entlassung gewesen, und nun noch mal dasselbe von vorne... blink.gif

17. August 2004

Und nach einer längeren Wartezeit ging es endlich wieder in den OP.

Und auch nach diesem Eingriff fühlte ich mich recht gut. Doch das sollte nichts bedeuten, denn erst nach Verwirken der Medikamente und Mittel der Operation konnte ich sagen, ob es besser ist. Also erst Morgen wird sich herausstellen, wie es sich anfühlt.

18. August 2004

Endlich durfte ich aufstehen und meine Gehversuche starten. Ich war sehr angenehm überrascht! Die Schmerzen waren weg. Nun durfte ich jedoch nicht zu früh loben. Ich hielt mich bisher an die Physiotherapie-Anregungen und hoffte, dass es diesmal gut war.

19. August 2004

Ich wachte in der Nacht auf und mein Bein schmerzte sehr!

Die Arztvisite machte wieder die Runde und ich berichtete davon. Es gab im Verlaufe des Tages die Erklärung dafür: Wetterfühligkeit.

Es wurde für mich nun schon sehr schwierig, meinen Körper richtig zu verstehen. Wann ist es nun das Wetter, wann ist es ein Bandscheibenvorfall? huh.gif

Die Schmerzen kamen und gingen, womit ich mal davon ausging, dass es nichts schlimmeres war.

20. August 2004

Die Physiotherapeutin machte nun mit mir die Treppenübung. Das Knie war ja noch immer sehr unbeweglich, da der Nerv meine Muskeln lahmlegte. So erschrak ich mal kurz, als ich die Treppe runtersteigen wollte. Ich merkte, wie das Knie noch nicht so richtig funktionierte, aber kaum Schmerzen auslöste. Es ging mit der Zeit immer besser.

Es war Freitag und ich freute mich schon, endlich wieder nach Hause gehen zu können.

Die Ärzte bestätigten, dass ich am Sonntag nach Hause gehen dürfe.

21. August 2004

Es war ein ruhiger Tag. Die Schmerzen wurden durch Infusionen weggeblasen und so konnte ich später mal meine erste lange Runde versuchen. Ich war noch nie vorher in dieser Klinik gewesen und wollte mal sehen wo ich war. Die Anlage war riesig und ich musste sehr gut hinschauen, wo ich entlang ging. Auf dem Rückweg merkte ich, wie mühevoll das Gehen wurde.

Ich war froh, mich wieder hinlegen zu können.

22. August 2004

Es war 10 Uhr und meine Entlassung wurde zur Gewissheit. Ich rief meine Lebensgefährtin an, dass sie mich abholen könne. Eine Stunde später setzte ich mich in den Wagen und stellte fest, dass das noch nicht so toll war mit Sitzen.

Doch der Weg war recht kurz und erträglich.

Nun war ich wieder in den gewohnten 4 Wänden und musste mit Bedacht an die Gewohnheiten rangehen...

Es ist sehr schwer, sich zurückzuhalten. angel.gif

(Fortsetzung folgt)

kristallo
28. August 2004

Nun bin ich bald eine Woche zu Hause.

Was habe ich während dieser Zeit erlebt?

Ich habe meine gewohnte Umgebung mit enormem inneren Widerstand wahrgenommen. Die neuen Erfahrungen mit den alten Gewohnheiten führten zu Frust und etwas Selbstmitleid.

Lieblingsbeschäftigungen gehörten auch zu den Beschäftigungen, die mich in diese neue Lage gebracht haben. Zuviel ist ungesund. Übertreibungen in einseitiger Form führten dazu, dass ich heute umso mehr auf Abwechslung und auf Ausgeglichenheit achten muss.

Die Fäden wurden nun gezogen und nach einer Woche Vorsicht, kann ich dann auf den Verband verzichten.

Die Spaziergänge zeigten, dass die Kraft in den Beinen langsam wieder aufkommt. Das seltsame Gespür am Knie stört mich kaum noch. Es wird Monate dauern, bis es sich wieder normal anfühlen wird.

Diese Woche war für mich eine Art Zwischenbilanz, die mir die kommenden Wochen erleicherten sollte.
Ralf
Hallo Kristallo,

da bleibt mir nur, Dir viel Glück zu wünschen, daß es nun die letzte OP war und es von nun an nur noch aufwärts geht.

Liebe Grüße

Ralf winke.gif
Lanu
Hallo Kristallo,

ich wünsche Dir, dass es für Dich jetzt von Tag zu Tag besser wird und Du evtl. bei Deinem nächsten Bericht wieder richtig strahlen kannst ...

Hier ein kleiner Anstoss sonne.gif

Alles Gute für Dich
LG Lanu
kristallo
Herzlichen Dank euch beiden! smile.gif

Ich werde natürlich hier hin und wieder berichten. wink.gif
kristallo
Während dieser vergangenen Tage konnte ich insgesamt recht zufrieden sein.

An sich gab es nur nachts immer mal Momente, in denen mich ein Schmerz aufschrecken liess. Meist, weil ich mich im Schlaf verdrehte. Die Medis verlieren in der Nacht ihre Wirkung und man spürt eher mal die Stellen, die tagsüber ruhig waren. Im Wachzustand hat man natürlich auch mehr Kontrolle über die Bewegungen und kann sich entsprechende verhalten.

Voltaren, Magenschoner und und Vitamin B wurden mir verschrieben, wovon ich die Voltaren gerne mal nachts weglassen wollte. Doch seit gestern hielt ich das noch nicht für eine gute Idee.

Gestern schien auch der Blutdruck nicht mehr so zu stimmen - wie auch heute nicht besonders. Die Anzeichen vermitteln einen zu tiefen Blutdruck, was ich besonders an den Augen anmerke. Das könnten auch Nebenwirkungen sein.

Viel liegen steht nach wie vor auf dem Programm. dry.gif
jeanette



Hallo Kristallo....


Ich hab gerade dein Tagebuch gelesen , das mit dem komischen Gefühl im Bein kenn ich .... Nach der letzten op gings mir auch so ..auch wenn ich jetzt ..1monat nach op ... die Treppe herunter gehen muss ist noch immer so ein Wackelpudding Gefühl im bein da ...Ich hab auch Valtran , Pantozol , und neurobion (vitamin tabl )
Die Valtran habe ich 2 tage versucht wegzulassen , aber das war ei dummer Fehler ....
Lieb Grüsse


Jeanette winke.gif
kristallo
Hallo liebe Jeanette

Voltaren und Valtran = dasselbe? schulterzuck.gif

Ja, diese Stabilität im Knie probierte ich heute wieder mal auf dem Weg zum Briefkasten und zurück - ist wirklich nicht gerade so wie es mal war, aber der Situation entsprechend positv: kann ich doch schmerzfrei umhergehen. wink.gif

Auch dir drück ich natürlich die Daumen, dass es aufwärts geht! winke.gif
jeanette


Hallo Kristallo


Ob es dasselbe ist weiss ich nicht schulterzuck.gif
Bin aber sehr zufrieden , denn ich mache jeden Tag Fortschritte , wenn auch nur kleine
Wünsch auch dir gute Besserung

Liebe Grüsse


Jeanette winke.gif
kristallo
Und schon meldet sich die Krankenkasse mit Chefärztl. Termin. blink.gif

Es ist wirklich faszinierend, wie aufdringlich die sein können. Sie bestellen einfach blind die Patienten her, und wenn sie nicht transportfähig sind, sollen sie eine Tournee veranstalten, um es beweisen zu können. Tolles System, ob es kein besseres gäbe... countdown.gif Vielleicht sollten die sich bei der Krankmeldung vom Krankenhaus auch gleich den Grund mitsenden lassen, dann könnten sie die Termine etwas realistischer planen. dry.gif
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