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Komplette Version Minimal-invasive mikrochirurgische OP L4/L5

Bandscheiben-Forum > Erfolgreich operiert
Laura_DK
Hallo liebe Leidensgenossen,

Ich bin bisher immer nur als heimlicher Leser im Forum unterwegs gewesen. Gerade die "Erfolgreich operiert" Sektion hat mir aber unheimlich Mut gemacht und vor der OP einiges an Angst nehmen können. Daher will ich gerne dazu beitragen, vielleicht kann man Bericht ja ähnliches für jemand anderen tun!

Gleich vorab - ich bin Deutsche, lebe aber in Dänemark, wo ich auch operiert wurde. Ich bin jedoch ziemlich sicher, dass die Methoden die gleichen sind, aber dieses Caveat wollte ich doch voranstellen. Gleichzeitig hatte ich das Glück, über meinen Arbeitgeber eine Privatversicherung zu haben. Das wird aber an der OP selbst kaum etwas geändert haben, lediglich die Unterbringung war vielleicht etwas besser und ich konnte den Termin schneller bekommen.

Vielleicht noch kurz ein paar Worte zu meinem Krankheitsverlauf: letzten Mai (2013) kam ich von einer Runde joggen nach Hause, bei der ich mich irgendwie komisch gefühlt habe. Bin das letzte Stück auch normal gegangen. Als ich dann aus der Dusche kam, hatte ich auf einmal so starke Rückenschmerzen, dass ich meine Beine nicht mehr abtrocknen konnte und es so gerade noch auf die Couch geschafft habe. Am nächsten Morgen ging es dann gleich zum Hausarzt, der nach einigen Reflex- und Beinhebetests meinte, nee also das ist nichts mit der Bandscheibe. Daher also Schmerzbehandlung und Physiotherapie. Der PT war allerdings nicht so ganz einig und so ließ ich mir eine Überweisung ins Krankenhaus geben. Der Termin war aber erst im Oktober. Durch Connections konnte ich ein MRT bei einem befreundeten Radiologen in Deutschland bekommen, der eine große Protrusion diagnostizierte. Im Krankenhaus in DK wurde das dann bestätigt und die Fortsetzung der konservativen Therapie beschlossen. Außerdem bekam ich so eine Nervenwurzelblockade gespritzt. Die half ca 24 Stunden und dann war alles wie vorher... Zu dem Zeitpunkt waren die Schmerzen trotz Paracetamol, Ibuprofen und Traumatologie so schlimm! dass ich teilweise nachts aufgewacht bin und nicht mehr schlafen/ liegen konnte.
Als ich im Januar den neuen Job anfing, hörte ich von der privaten Versicherung und holte mir gleich einen Termin. Innerhalb von 2 Wochen hatte ich ein neues MRT und einen Termin beim Neurochirurgen. Dessen Empfehlung hieß dann - Operation. Es hatte sich trotz monatelanger. Physio nichts getan, der Prolaps war sogar größer geworden. So wie ich das verstehe, wird in Deutschland nur operiert, wenn Nervenlähmungen auftreten. Die hatte ich nicht, aber starke Schmerzen das ganze rechte Bein runter. Und in DK ist das auch eine OP-Indikation. So entschloss ich mich dann auch dafür, weil ich nach fast einem Jähr konstanten schmerzen einfach nicht mehr konnte.

Gestern morgen war es dann soweit. Um 7:30 sollte ich im Krankenhaus sein für eine, ich nenne es mal semi-ambulante OP, denn man muss nur eine Nacht dortbleiben. Ich hatte kaum Zeit nervös zu werden, denn um 8 sollte ich schon im OP sein! Also fix umgezogen in die sexy Krankenhaus-Hemdchen und Thrombosestrümpfe, die Gespräche mit der Schwester und dem Anästhesisten geführt und dann watschelte ich auch schon Richtung OP!
Dort sollte ich mich dann auf eine spezielle Liege legen in Bauchlage. Es wurde sich vergewissert, dass ich bequem liege, ich bekam etwas Sauerstoff zum Einatmen, und dann drehte er den Zugang auf und ich war weg.
Ca 1,5 Stunden später wachte ich dann auf, erst so halb noch im OP! Von wo ich dann (immer noch in Bauchlage) ins Zimmer gefahren wurde. Dort wurde ich dann wie ein Pfannkuchen einfach gewendet (rumgeflippt) und lag bequem auf dem Rücken.. Der Chirurg kam nochmal vorbei und erklärte, dass er einen ziemlich großen Prolaps entfernt und den Nerven erfolgreich freigelegt hatte, dass aber der Nerv entzündet sei und daher noch etwas Schmerzen verursachen könnte. Er habe die Wunde in drei Schichten genäht (Faszien, subkutan und dann die Haut) und die oberste Schicht konnte er sogar kleben, so komme ich ums Fädenziehen herum und es gibt es eine schönere Narbe. Der schnitt selbst ist ca. 3 cm lang und tut kaum weh. Ab und zu zieht es mal ein bisschen.
Am Nachmittag konnte ich schon aufstehen und zur Toilette gehen, etwas wackelig auf den Beinen zwar noch, aber sonst schmerzfrei. Ich bekam nach der OP eine 50mg Tramadol sowie Paracetamol und Ibuprofen. War dann sogar später am Nachmittag zweimal eine Runde drehen auf dem Parkplatz, hier schien so toll die Sonne. Waren jeweils so 10min - ich hätte noch länger gekonnt, aber halte mich an die vielen Empfehlungen hier, es nicht zu übertreiben!
Die Nacht war ganz gut, bin gegen 4 aufgewacht und hatte leichte Schmerzen im unteren Rücken, aber das war auszuhalten. Um halb 7 heute früh gab es ja dann die nächste Dosis smile.gif

Ich weiß, dass es vielleicht noch etwas früh ist für einen Erfolgsbericht, aber ich bin einfach so happy, dass alles so unkompliziert verlaufen ist. Die paar Schritte über den Parkplatz waren so toll und schmerzfrei, ich hätte vor Glück heulen können! Das gefühlt wollte ich mit euch teilen. Ich nehme zwar noch Schmerzmittel (die soll man ja langsam ausschleichen), aber dadurch habe ich seit Monaten und hatte trotzdem Schmerzen - und jetzt nicht mehr!!

Ich werde in ein paar Tagen nochmal berichten, wie der weitere Verlauf ist. Jetzt freue ich mehr erst mal auf Zuhause! smile.gif

Liebe Grüße aus dem sonnigen Kopenhagen,
Laura
Claire Grube
Hallo Laura DK,

willkommen im Forum und vielen Dank für Deinen aufschlussreichen Bericht!!!

Für MICH war er gerade richtig gekommen, denn ich muss am kommenden 6.5. nach Koblen/D um am 7.5. eine Versteifungs-OP mit 3 BS-Prothesen an der LWS über mich ergehen zu lassen.

Ich hab es schon mehrfach muniert, dass meist, wenn es einem Bandi nach einer OP wieder GUT geht - er/man dann wieder in sein normales Leben geht - und dann auch wieder der Alltag einen einholt und der Eine o. Andere dann leider keine Zeit mehr findet hier weiter über seine erfolgreiche OP und die Langzeitwirkung schreibt.

Dabei wäre es so wichtig, so überwiegen im Monent die negativeren Berichte und so kommt das Bild schon schön ins wanken.

Um so wichtiger war es auch Deinen Bericht einzustellen. Nochmals vielen Dank und weiterhin alles Gute für Dich, Deine Gesundheit und Zukunft wünscht

C l a i r e wink.gif
violac01
Hi,

schön, dass du die OP so gut überstanden hast. Ich drücke dir die Daumen, dass es nun auf Dauer besser wird und ja, es wäre schön, wenn du nach einer Weile noch einmal berichten könntest.

Übrigens:

Zitat
So wie ich das verstehe, wird in Deutschland nur operiert, wenn Nervenlähmungen auftreten. Die hatte ich nicht, aber starke Schmerzen das ganze rechte Bein runter. Und in DK ist das auch eine OP-Indikation.


monatelange Schmerzen, wie bei dir fast ein Jahr sind auch in D eine OP Indikation.
Laura_DK
Hallo,

@ Claire: Danke für Deine nette Antwort, ich drücke Dir die Daumen für Deine OP und hoffe, dass Du Dich schnell erholst!

@ Viola: Danke für die Korrektur, da hatte ich wohl etwas missverstanden - bin ja mit dem Vorfall nicht in Deutschland behandelt worden und habe daher die meisten Infos aus dem Internet. rolleyes.gif

Heute, an Tag 2 nach der OP, meldet sich schon der Nerv etwas im rechten Bein, aber mit dem Schmerzmitteln lässt sich das auch in den Griff bekommen. Ich werde mich bemühen, daran zu denken, in ein paar Wochen nochmal eine Statusmeldung zu geben. Ich finde es nämlich auch super wichtig, dass man über erfolgreiche OPs berichtet um anderen Mut machen zu können.

Hej hej aus Dänemark,
Laura winke.gif
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter