Hallo zusammen.
Ich habe aktuell Probleme mit meiner Entscheidungsfindung: OP Ja/Nein ?
Zur Geschichte:
Ich bin am 16.03.2014 aufgrund von Rückenschmerzen in die ambulante Notaufnahme gefahren. Zugrunde liegt dabei eine Diagnose aus 2012: L4/L5-Bandscheibenvorwölbung gegen den Spinalkanal sowie Sakralisation L5/S1. Daher habe ich eigentlich regelmäßig mit Rückenproblemen zu kämpfen.
Um die Schmerzen zu präzisieren: Schmerz im LWS-Bereich rechts sowie eine Ausstrahlung in das rechte Bein.
Bei der sich anschließenden Untersuchung wurden weder Ausfälle noch Sensibilitätsbeeinschränkungen festgestellt.
Habe daher eine Spritze und Schmerzmittel für Zuhause bekommen.
Am 17.03.2014 habe ich mich als Notfallpatient beim Orthopäden vorgestellt.
Auch hier wurden bei der Anamnese keine Ausfälle, etc. festgestellt. Ich habe dem Arzt meine Diagnose aus 2012 vorgelegt.
Nachdem ich mich einmal gebückt habe, stand seine Diagnose fest: ISG-Blockade rechts.
Daraufhin durfte ich auf der Liege Platz nehmen. Das rechte, ausgestreckte Bein wurde einmal kurz angehoben. Leichter Schmerz auf der Oberschenkelrückseite, aber zu ertragen.
Als nächstes sollte ich mich auf die linke Seite drehen, ganz an den Rand der Liege rutschen und das rechte Bein zum 90°-Winkel anziehen.
Anschliessend kniete er sich auf meinen Oberschenkel und drückte meine rechte Schulter in Richtung Liegefläche (Kompletttorsion).
Im Endanschlag des Beines federte er nochmal nach. Dabei durchzuckte mich ein großer, stumpfer Schmerz und es knackte sachte.
Prozedur wurde auf der anderen Seite analog dieser Beschreibung durchgeführt.
Direkt nach der Anwendung habe ich die Praxis schmerzverzerrt verlassen.
Ich bin davon ausgegangen, dass diese Schmerzen erstmal normal sind, da das Gelenk vielleicht sehr lange in der falschen Bahn lief und jetzt, quasi wieder frisch justiert, erstmal eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigt.
Leider wurden diese Schmerzen nach einer Nacht ohne ausreichend Schlaf noch schlimmer. Sprichtwörtlich hätte ich mir am Liebsten das Bein ausgerissen:
Schmerzen LWS, Schmerzen am Gesäss rechts, Schmerzen an der Oberschenkelrückseite, Schmerzen am Wadenbein vorne, Schmerzen am oberen Fuss.
Daher sind wir am 18.03.2014 mittags in die Krankenhausnotaufnahme gefahren.
Anamnese ergab: Fersenlauf kaum möglich. Fussheberkraft 4/5. Gestörtes Empfinden an Fuss und Wade.
Röntgen ergab:
Osteochondrose mit Bandscheibenverschmälerung lumbosakral. Kein Gleitwirbel. Keine Kompressionswirbel.
Am 24.03.2014 gesellte sich der folgende MRT-Befund dazu:
Steilstellung, keine relevante Skoliose. Keine Wirbelkörperkompression, kein Wirbelgleiten. Verdacht auf lumbosakralen Übergangswirbel mit Verschmälerung der Bandscheibe im mutmaßlichen Segment L5/S1.
Rechts intraforaminaler Bandscheibenprolaps L4 / L5 mit Obstruktion des rechten Neuroforamens und Bedrängung der rechten L4-Wurzel im Foramen und Rezessusstenose rechts und möglicher Adaption der L5-Wurzel dort.
Mittlerweile ist das ganze Thema 5 Wochen her.
Behandelt wurde zwischenzeitlich mit
zweimaliger Kortison-Stosstherapie,
einem umfassenden Medikamentenplan,
zweimaliger PRT-Anwendung und bisher 8x gelaufener
Physiotherapie.
Insgesamt gesehen hat sich das Beschwerdebild zwischenzeitlich deutlich gebessert.
Schmerzen im LWS-Bereich treten nur noch gelegentlich oder nach Anstrengung auf.
Schmerzen im Bein haben sich weitestgehend gelegt.
Neu ist seit ca. 2 Wochen, dass sich meine rechte Wade im Bereich des Scheinbeins und rechts davon, anfühlt, als ob ich dort nur verbranntes Fleisch hätte.
Alleine das Anfassen des Schienbeins löst bereits ein Schmerzempfinden aus.
Momentan plagen mich daher massive Sorgen. Gerade vor dem Hintergrund, dass ich vom Neurochirurgen eine eindeutige OP-Empfehlung habe.
Konkret:
Rühren meine aktuellen Probleme vom Bandscheibenvorfall bzw. der Nervenwurzelkompression?
Kann es sein, dass durch die chiropraktische Massnahme der Nerv anderweitig in Mitleidenschaft gezogen wurde und nicht (nur) am Ort des Prolaps?
Wie lange kann ich die Schmerzen dem Nerv noch zumuten, bevor dieser sich ganz verabschiedet?
Was meint Ihr?
Gibt es noch weitere Therapiealternativen?
Danke und viele Grüße
Oliver