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Komplette Version BSV: konservative Therapie schlägt nicht an

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Robert83
Hallo,

ich möchte kurz meine Problematik erläutern. Ich bin 31 Jahre und mache seit 9 Jahren Kraftsport. Habe jahrelang nach meinem eigenen Trainingsplan trainiert. Vor etwa 6 Monaten habe ich mir jedoch einen Trainingsplan von einem Fitnesstrainer erstellen lassen. Dieser tat mir jedoch nicht gut, da ich vor etwa 3 1/2 Monaten Schmerzen im Kreuzbereich bekam. Diese Kreuzschmerzen waren durchaus erträglich und ich habe sie dann nicht weiter beachtet. Eines Morgens hatte ich keine Kreuzschmerzen mehr, dafür aber Schmerzen im Gesäßmuskel und Oberschenkel. Da ich zu der Zeit neben dem Job noch im Prüfungsstress war, habe ich zunächst keinen Arzt aufgesucht. Ca. 2 Wochen später dann beim Hausarzt vorgestellt. Dieser Diagnostizierte eine Muskelverkürzung und verordnete Krankengymnastik (KG). Es dauerte eine Woche, bis ich einen Termin bei der KG bekam. Danach war es jedoch nicht besser. Die Schmerzen wurden im Sitzen sehr schlimm, so dass ich wieder zum Hausarzt bin. Dieser diagnostizierte einen Bandscheibenvorfall (BSV) und überwies mich zum MRT und zur Neurochirurgie. Am selben Tag wurde im MRT ein L5 / S1 festgestellt. Seitdem bin ich krankgeschrieben und war auch nicht mehr im Fitnessstudio.

Am nächsten Tag war ich dann bei der Sprechstunde beim Neurochirurgen. Dieser stellte einen Reflexverlust im Fußbereich fest. Er fragte, wie lange ich die Beschwerden hätte. Ich sagte ca. 5 Wochen. Er riet mir daraufhin zu einer OP. Ich wollte es jedoch zuerst mit einer konservativen Therapie versuchen.

Seitdem sind wieder 5 Wochen vergangen und ich war mittlerweile sechs Mal zur KG und einmal zur Akupunktur. Habe Enzymtabletten (Wobenzym), Ingwertabletten (gegen Entzündung), Ibuprofen, Paracetamol und Keltican forte geschluckt. Außerdem habe ich die Übungen aus dem Buch "Bandscheiben Aktiv-Programm" (Brötz, Weller) gemacht und war mehrmals wandern. Der Effekt liegt jedoch bei null. nein.gif Ich habe immer noch die ausstrahlenden Schmerzen in Gesäß und Oberschenkel und kann nicht sitzen. Da ich im Beruf fast ausschließlich sitze, kann ich natürlich auch nicht arbeiten. Rückenschmerzen habe ich keine.

Deswegen möchte ich mich jetzt operieren lassen. Ich war damals zur Sprechstunden in der Neurochirurgie des Klinikums in Braunschweig und plane dort den Eingriff machen zu lassen. Hat jemand Erfahrungen mit diese Einrichtung? Hat es Vorteile den Eingriff in einer dieser "Spezialkliniken für Rückenbeschwerden" durchführen zu lassen, welche man im Internet finden kann? Macht es Sinn vor dem Eingriff noch weiter abzuwarten und auf eine Besserung zu hoffen?

Wie ist eure Erfahrung bzw. Meinung?


Viele Grüße

Robert
violac01
Hi,

also innerhalb von 5 Wochen wird soetwas nie gut.. in der Rgel dauert es 3 Monate....

sich deswegen aber operieren zu lassen ist Wahnsinn!!! Nach einer OP kannst du viele andere Probleme bekommen.. Narbengewebe , Instabilität.. lies dich mal ein bisschen hier ein, da bekommst du einen guten Überblick.

Du müsstest dir unbedingt Kenntnisse über die Erkrankung aneignen, damit du nicht auf jeden Arzt, der mal schnell Geld an dir verdiehnen will reinfällst. hammer.gif

OP nur bei:

Lähmungen (nicht auf Hacken und Zehen gehen können)
Probleme mit Darm und Blase, dann sofort

oder man bekommt die Schmerzen nach vielen Monaten nicht weg (da sollte man aber schon mindestens 8 - 10 Monate warten)

dies sagen alle seriösen NC und Schmerztherapeuten so...also habe noch ein bisschen Geduld, sonst ärgerst du dich ev. nach einer OP und du wärst nicht der erste. zwinker.gif
violac01
noch was:

Zitat
Macht es Sinn vor dem Eingriff noch weiter abzuwarten und auf eine Besserung zu hoffen?

Wie ist eure Erfahrung bzw. Meinung?


ja es macht unbedingt Sinn. ich konnte 6 Monate nicht sitzen, ehe es besser wurde.. aber es ist wieder gut geworden ohne OP.

80% der BSV trocknen von alleine aus (wie eine Weintraube zur Rosine schrumpelt, das braucht aber eben seine Zeit... oft reichen aber schon wenige mm damit der Nerv nicht mehr berührt wird.)

Hast du schon mal PRT Spritzen bekommen, bei einem frischen Vorfall sehr zu empfehlen.
Nellie
Hi Ihr,

wie gravierend ist denn der Reflexverlust an den Füßen zu werten?

violac01
Hi,

Refelxverluste sind nicht dramatisch... zeigen, genau wie die Schmerzen eben die Nervenbedrängung an.

Bei mir waren die Refexe auch erloschen und erholten sich aber nach Monaten wieder. Ohne die Reflexe kann man aber laufen, man muss nur sehen, ob man humpelt oder eben eine Platschefuß hat... das wäre dann wichtig zu beobachten und soetwas sollte man nicht allzu lange lassen, da dann ein Nervenschaden enstehen könnte, der dauerhaft bleibt.
xXFighterxX
Guten Abend Robert83, und an die anderen! wink.gif

Meine Meinung dazu ist, das viele Ärzte gerne Operieren. Und durch die Operation wird es sehr oft dann wieder schlimmer. Also ich meine, aus 1'ner Operation werden dann 2.. 3..
Es tut mir für dich leid das du die schmerzen hast und wohl dich daran gewöhnen musst das jetzt alles anders wird.
Bei mir war es zwar nicht das gleiche, ich wurde auch Operatiert, aber meine dollen Schmerzen sind leider auch wieder da. Und meine Bandscheibe ist jetzt so kaputt das ich eigentlich wieder Operiert werden muss und eine neue Bandscheibe her müsste. Aber ich möchte das nicht machen. Nach der Operation bin ich zur Reha gekommen. Ich habe 3 mal am Tag KG gehabt und das 3 monate lang. Es war echt ne harte und schmerzhafte Sache. Aber dadurch war ich wie neu geboren sonne.gif keine schmerzen, hatte das Gefühl ich könnte wieder alles. Leider hab ich dann Gedacht (wo es mir besser ging) ich brauch das nicht mehr. Und nun? habe wieder schmerzen wie sonst was!
Ich kann dir sagen das intensive KG sehr sehr sehr viel hilft. ABER es dauert halt bis es besser wird, also bis man was davon merkt. Vielleicht solltest du mal die PRT Spritze aussprobieren bevor du dich Operieren lässt. Die hilft bei vielen auch sehr.
Ich kann auch sagen, hätte ich vielleicht voher mit der intensiven KG begonnen, hätte ich wohl keine Operation gebraucht. Und ich hätte jetzt keine weiteren Probleme mehr wenn ich auch weiter gemacht hätte.
P.s : Ich denke man sollte sich erst Operieren lassen wenn lähmungen in Beinen kommen, und der Nerv sehr beschädigt wird.

Auch wenn man sofort hilfe haben möchte um die blöden schmerzen los zuwerden, erst alles andere als Operation auszuprobieren. Aber ist ja jeder seine Sache smile.gif

Wünsche dir aber trotzdem alles gute, und das du den richtigen Weg findest. Ich weiß das es nicht einfach wird. smilie_troest.gif
Liebe Grüße
xXFighterxX
Robert83
Hallo,

vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten. Im Internet liest man häufig von der "6-Wochen-Regel", wonach 90% der BSV innerhalb dieser Zeit ausheilen. Leider gibt es nur sehr wenige Infos darüber, wie sich die übrigen 10% verhalten.

PRT-Spritzen hat mir auch mein Vater (Radiologe) vorgeschlagen. Habe allerdings keine Erfahrungsberichte im Internet gefunden, wonach diese Therapie jemandem zur dauerhaften Schmerzfreiheit verholfen hätte. Zudem muss man die PRT wohl mittlerweile aus eigener Tasche zahlen, wenn man nicht gerade eine Überweisung von einem sog. "Schmerztherapeuten" erhält. Und diese "Schmerztherapeuten" scheinen sehr selten zu sein. In der Nähe von Einbeck (mein Wohnort) gibt es nach meiner Recherche keinen. Wie sind eure Erfahrungen mit der PRT? Kann man sich damit bis zum "Schrumpfen" des BSV schmerzfrei halten? Ist jemand durch PRT wieder arbeitsfähig geworden?

Wie sieht es denn mit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bis zur Genesung aus - ich könnte mir vorstellen, dass es meinem Arbeitgeber gar nicht gefallen würde, wenn ich für 6 Monate ausfalle... Kann man die Arbeitsunfähigkeit immer wieder verlängern?

Mein momentaner Ansprechpartner ist mein Hausarzt (Internist). Würdet ihr zusätzlich einen Orthopäden aufsuchen? (Ich hätte es schon getan, wenn er nicht gerade im Urlaub wäre...)

Habt ihr das Gefühl, dass sich die Erfolgsquote von OPs verbessert hat, seitdem auf Mikrochirurgie umgestellt wurde?

Was die Nervenleitung zum Fuß betrifft, scheint eine Verbesserung eingetreten zu sein. Mit etwas Anstrengung kann ich mich einbeinig auf die Fußspitze hochdrücken. Das war vor 5 Wochen noch nicht möglich. Vielleicht eine Folge der regelmäßigen Gymnastik. daumen.gif Laufen kann ich übrigens noch recht gut, wenn auch nicht schmerzfrei. Je länger ich am Stück laufe, desto besser wird es im Allgemeinen. Allerdings ist es tageszeitabhängig (zum Abend hin schlechter). Ich werde heute versuchen ohne Schmerzmittel auszukommen.


Viele Grüße

Robert
xXFighterxX
Hey nochmal, wink.gif

also ich habe auch die PRT Spritze bekommen, auf beiden Seiten. (Ich musste sie zum Glück nicht selber bezahlen) musste mich aber entscheiden, zwischen Bandscheiben Prothese oder PRT Spritze, und da ist klar das man wohl erstmal die PRT Spritze nimmt kinnkratz.gif

Ich muss dazu sagen das ich ziemliche Angst hatte, ich hatte auch ziemliche schmerzen dabei, und lähmungen im linken Bein. Ausserdem hat die Wirkung erst nach 2 Monaten wirklich gewirkt. Wie ich auch eben geschrieben habe zum Thema PRT Spritze, bei jedem ist es anders und wirkt auch anders. Ich hatte wohl eine Thrombose im rechten Bein die zu einer Lungenembolie geführt hatte, ich hatte einen Schutzengel angel.gif, ich weiß bis heute nicht, wie ich das gekriegt habe. Ich glaube das es durch die PRT Spritze gekommen ist, hab natürlich im Krankenhaus angerufen und nachgefragt, war soweit nicht bekannt das es einem mal passiert ist wie mir.
Ich nimm wohl alles mit. biggrin.gif
ABER ich weiß das es viele viele Leuten geholfen hat und nun schmerzfrei sind. Ich empfehle die Spritze ja, aber ich werde sie an mir nie wieder machen lassen.

Liebe Grüße!
xXFighterxX
Trinchen
Hallo Robert,

bzgl. der PRT kann ich Dir sagen, dass diese sicherlich auch eine Option für Dich sein könnten.

Mir haben sie bisher immer gut geholfen und man bekommt sie auch bei einigen Neurochirurgen als Kassenleistung, OHNE Überweisung durch einen Schmerztherapeuten.

Ich habe Dir mal eine PN geschrieben - schau mal "oben rechts" "1 neue Nachricht" zwinker.gif

Alles Gute für Dich und

viele Grüße

Trinchen
Stef08
Hallo Robert,
ich kann auch bestätigen, dass es ganz schön dauern kann, bis es besser wird und dass es sich doch lohnt daran zu arbeiten. Habe selbst seit 4,5 Monaten einen heftigen Bandscheibenvorfall (laut Befund "monströs") und der erste Arzt, ein Neurochirurg, sagte direkt: OP. Obwohl es zu dem Zeitpunkt bereits besser wurde. Ich wollte nicht und hab mich "durchgebissen". Aus meiner Erfahrung war am Anfang erst mal wichtig die passenden Medikamente zu haben, so dass die Schmerzen zeitweise weg waren und ich endlich wieder schlafen konnte! Dann hat mir die Manuelle Therapie sehr gut geholfen und ich war eine zeitlang täglich bei einer Fußreflexzonenmassage (eine Freundin, sonst hätte ich es nicht finazieren können), das hat gegen Kribbeln im Bein, vor allem Fuß,geholfen - KG ging zunächst aufgrund der Schmerzen nicht wirklich. Später dann viel Dehnungen und KG an Geräten. Ein Tensgerät hat mir auch geholfen und tut es noch.
Es ist immer noch nicht weg, aber vieeeeeeeel besser.
Finde einen guten Arzt und glaub daran, dass du daran mitarbeiten kannst, dass es besser wird!
Die OP bleibt dir als letzte Möglichkeit, falls es wirklich anders nicht geht ja bestehen - die läuft nicht weg.
Lieben Gruß und gute Besserung
Stef08
Seiten: 1, 2, 3
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