Julian85
24 Mär 2014, 10:39
Moin Liebe Leidgenossen,
wie schon beschrieben, leide ich seit Anfang Januar wieder mal unter meinem L5/S1 Vorfall. 2010 schon einmal.
Der Gallertkern drückt auf den Nerv, der Kanal ist jedoch frei.
Anfangs Schmerzen gehabt, konnte mich nicht bewegen, und nahm 4x Ibu800 + Tilidin.
Mittlerweile arbeite ich wieder, nehme "nur" noch 3x Ibu 600.
Bewegen wie laufen geht. Sitzen ist aber immernoch schwierig. (Arbeite im Büro)
Zuhause läuft es logischerweise auch nicht so toll, da ich sehr eingeschränkt bin, was bücken etc. angeht.
Meine Frau, die sich um unser Kind + Haushalt kümmert, und nebenbei auch arbeiten geht, ist ziemlich genervt, und fragt was gegen eine OP spricht.
Sicherlich KANN es zu komplikationen kommen, auch das der Schmerz hinterher schlimmer ist, bzw. immernoch da.
Aber sonst?!?!
Ich habe keine Lust mehr. Mittlerweile tendiere ich stark zu einer Micro OP.
Nur durch das ganze Lesen hier, bekommt man ziemlich Angst.... ;)
andreag
24 Mär 2014, 13:33
Hallo Julian!
Du fragst, was gegen eine OP sprechen würde. Dazu kann ich Dir raten, Dir mal mein Profil durchzulesen. Ich wurde zweimal an L5/S1 operiert und es ging so ziemlich alles schief, was nur kommen konnte. Das war 2008 und mittlerweile befinde ich hoffe mich in der Erwerbsminderungsrente. Und bei mir hat mein Arzt sogar ein knappes halbes Jahr abgewartet, bis er mir zur OP riet und das auch nur, weil ich einen weiteren BSV mit Sequester und Lähmungserscheinungen bekam. Vorher wurden alle Möglichkeiten der konservativen Behandlung ausgeschöpft.
Wurdest Du schon konservativ behandelt, z.B. mit Cortison Infusionen, PRT, Akupunktur, Physiotherapie etc.?
Solange keine Lähmungen etc. bestehen, würde ich mich an Deiner Stelle nicht operieren lassen.
Julian85
24 Mär 2014, 15:57
Hallo Andrea,
bislang gehe ich 2x die Woche zur Physio.
Neben den oben genannten Schmerzmitteln habe ich noch Kortison bekommen.
Ausfallerscheinungen habe ich keine.
Auch die Kraft im Bein ist da.
Nur wie schon gesagt, hab ich diesen Vorfall schon 2010 einmal gemerkt, und hatte 6 Monate lang schmerzen.
Mit den Schmerztabletten, oder auch mit PRT etc, werden die Schmerzen zwar bekämft, aber die Ursache ist nach wie vor da.
Ich werde das mit der Therapie jetzt sicherlich auch über kurz oder lang wieder hinbekommen.
Aber wenn ich in 2 Jahren vor der selben Sche*** stehe, hat mir das letztlich nichts gebracht, ausser Schmerzen und Leid....
Es gibt sicherlich OP´s die schief gehen. Keine Frage.
Aber wieviele sind das?!
Was man hier liest, sind die die Probleme haben. Klar.
Wenn ich keine Probleme habe, schreibe ich auch nichts....
Ich bin eigentlich der letzte der sich für eine OP entscheiden würde.
Aber ich bin an einem Punkt angekommen, wo mir die Kraft fehlt, weiterzumachen...
Trinchen
24 Mär 2014, 19:16
Hallo Julian,
sicherlich sollte eine OP immer die letzte Wahl sein und es ist auch nicht gesagt, dass Du dann für immer Ruhe hast, was die Bandscheibe betrifft.
Es ist natürlich auch so, dass meist nur über die negativen Erfahrungen mit OP geschrieben wird.
Ich wurde bereits zweimal an der LWS operiert (2 x habe ich meine Vorfälle konservativ in den Griff bekommen) und sollte es nötig sein, würde ich mich auch ein drittes Mal operieren lassen, da die Operationen bei mir immer sehr positiv verlaufen sind und ich danach immer beschwerdefrei war. Auch habe ich keine Probleme mit Narbengewebe o.ä.
Aber die Entscheidung “OP Ja oder Nein“ muss natürlich jeder selbst treffen – die Entscheidung kann Dir leider keiner abnehmen.
Alles Gute für Dich und dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst.
Viele Grüße
Trinchen
violac01
24 Mär 2014, 21:02
Hi,
es geht nicht darum, dass was schief gehen kann, sondern um die oft auftrenden Probleme:
1. es kann sich Narbengewebe bilden, was dann zeitlebens auf den Nerv drückt und Schmerz verursacht (ist gar nicht so selten)
2. bei der Entfernung des BSV wird meist, um an diesen dranzukommen ein Stück des Wirbelbogens entfernt... dadurch kommt es oft zur Instabilität und es wird mitunter eine Versteifungs OP notwendig
3.die WS wird auch durch die OP nicht wieder ganz... die BS bleibt vorgeschädigt
weiteres kannst du hier nachlesen: (und man sollte nicht so leichtfertig sein zu denken: ach mich trifft es schon nicht

... es hat hier viele getroffen.)
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=43648und 3 Monate ist noch gar keine Zeit, da verbessert sich noch viel. Der BSV trocknet aus...tut er zu 80%
Was hast du selbst nach dem 1. Vorfall für deinen Rücken /Muskeln getan.. sei mal ehrlich zu dir. Dadurch kann man viel erreichen und BSV verhindern, da Muskeln die Kaft abfangen, die sonst ungehindert auf die BS geht.
Übrigens kannst du dir einen höhenverstellbaren Schreibtisch verschreiben lassen... im Büro nicht dauerhaft sitzen, sondern immer wechseln.
Julian85
24 Mär 2014, 22:04
Der Arzt sagte mir, diesmal ist es ein "kleiner" BSV.
Beim letzten mal war der größer.
Nur tut dieser hier um einiger mehr weh...
Seit dem letzten Vorfall, mache ich sport, bewege mich mehr. Regelmäßig Übungen für die Rückenmuskulatur.
Sicher sind 3 Monate noch nicht allzu lang.
Wie schon geschrieben hatte ich beim letzten mal auch länger Probleme.
Aber diesmal lässt die Heilung zu wünschen übrig.
Seit 3-4 Wochen tut sich gar nichts mehr!
Morgens komme ich nicht aus dem Bett vor Schmerz, Socken anziehen kann ich nicht alleine.
Nachts kann ich nicht schlafen vor Schmerz, bin ständig wach.
Bei der Arbeit gehts weiter. Sitzen im Auto, sitzen im Büro, sitzen beim Kunden.
Zwischendurch immermal kleinere Gymnastikübungen.
Abends wirds dann wieder schlimmer, sobald ich auf dem Sofa liege.
parvus
25 Mär 2014, 19:26
Hallo Julian85
da Du bereits seit einigen Jahren hier mit dem BS-Forum Erfahrung hast (Du bist, wie ich lese, bereits seit 2011 Mitglied im Forum), wäre es sehr nett, wenn auch Du Dich an die
Nettiquetti des Forums halten könntest und die von Dir angesprochenen Mitglieder, oder insgesamt die "Bandigemeinschaft", zu Beginnn Deiner Posts begrüßt/ansprichst und auch am Ende Deiner Post Dich einfach freundlich verabschiedest.
Der gute Ton zieht oft auch eine schöne Musik nach sich
Zu Deiner aktuellen BS-Problematik möchte ich sagen, Du bist der Patient und auch Du entscheidest zum Großteil selber, was wann und wie mit Deinem Körper geschieht.
Wenn Du schmerztechnisch meinst, dass es Dir weiter unzumutbar ist damit zu leben und auch Deine Ärzte sich der Meinung anschließen können, dass eine OP-Indikation gegeben ist, dann entscheidet es gemeinsam.
Wir hier im Forum können nur zulesen/hören, wie es Dir geht und Dir mit Ratschlägen zur Seite stehen, Dich dabei auf Risiken einer OP hinweisen und im Gegenzug Dich aber auch auf informative Weise an unseren positiv wie negativ gemachten Erfahrungen teilhaben lassen ... mehr aber auch nicht.
Wie auch immer Du Dich entscheiden wirst, ich wünsche dazu alles Gute

parvus
Julian85
26 Mär 2014, 12:34
Hallo Parvus,
das Ihr mich hier nicht operiert, war mir schon bewusst... ;)
Es geht ja auch darum, mir informationen von gleichgesinnten zu holen.
Ratschläge von selbst betroffenen....
Ausserdem tut es auch ganz gut, sich einfach mal den angesammelten Frust von der Seele zu schreiben.
Eine OP wäre für mich eigentlich auch das letzte Mittel, zumal die Schmerzen in den 3 Monaten ja schon besser geworden sind.
Aber wie es nunmal so ist, spielen mehr persönliche Gegebenheiten eine Rolle.
Ich bin nun "erst" 29. Stehe also quasi in der Blüte meines Lebens.
Habe einen super Job, eine Familie, und ein Haus gebaut.
Und solangsam muss ich Angst davor haben, das dies bald den Bach runter geht.
Ich war 5 Wochen zuhause, bin immernoch nur zu 60% voll bei der Arbeit...
Ich weiß nicht, wie lange mein Chef das so mitmacht....
Daher spiele ich mit dem Gedanken mit der OP.
Der Arzt sagte mir, das ich nach rund 10 Tagen wieder arbeiten kann, sofern alles gut verläuft...
Aber eben nur WENN alles gut läuft.
Und meist liest man hier nur negatives. Ist ja auch klar, die Leute die keine Probleme mehr haben, beschweren sich nicht.
Und es sind leider die wenigsten, die nach einer OP sich melden, und sagen das es gut verlaufen ist....
Gruß
Julian
violac01
26 Mär 2014, 20:25
Hi,
nach 10 Tagen nach der OP wieder arbeiten
entschuldige, das ist Bauernfängerei

, der will dich zur OP locken mit unrealistischen Versprechen.
Nach der OP ist der Faserring noch offen und man muss sch sehr schonen, um nicht sofort ein Rezidiv (erneutes Austreten von BS Material zu bekommen..
Du kannst dir ja mal den Ratgeber für Postoperatives Verhalten durchlesen. Den hat ein seriöser NC verfasst, der in Berlin einen guten Ruf hat. Einige Mitglieder haben über ihn hier im Unterforum empfohlene Ärzte berichtet (kannst du dir auch durchlesen).
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=50119(klick da auf Patientenleitfaden nach WS-OP)
Aber gut, dass du dich informierst, um dir eine eigene Meinung zu bilden.

Sei wachsam. Für mich hätte sich dieser Arzt, der sowas sagt (10 Tage) schon erledigt, da er unseriös scheint.
Sterna26
26 Mär 2014, 21:49
Hallo Julian,
ich wollte hier eigentlich schon gestern/vorgestern fragen, was dir dein behandelnder Arzt explizit zum Thema OP rät - vielleicht könnte dir da eine Zweitmeinung helfen.
Zitat (Julian85 @ )
Und meist liest man hier nur negatives. Ist ja auch klar, die Leute die keine Probleme mehr haben, beschweren sich nicht. Und es sind leider die wenigsten, die nach einer OP sich melden, und sagen das es gut verlaufen ist....
Auf der Homepage findest du (sorry: irgendwo) prozentuale Angaben zu spezifische Nutzen von OP´s. Ich find leider nicht mehr das entsprechende PDF-Dokument.
Zitat (Julian85 @ )
Der Arzt sagte mir, das ich nach rund 10 Tagen wieder arbeiten kann, sofern alles gut verläuft...
Ich hatte vor gut 2 Monaten eine BSV-OP. Wenn alles läuft wie geplant, fange ich bald mit der Wiedereingliederung an und bin dann 3,5 Monate nach der OP wieder voll arbeitsfähig und dann nicht mehr aufs Krankengeld angewiesen.
Viele Grüße, Sterna