Hallo zusammen
Zu mir:
Ich bin 30 Jahre alt, Informatiker. In meiner Jugend zu viel ungesunden Sport betrieben, vor allem in Bezug auf meinen Rücken (Reklination / Inklination mit hohen Gewichten). Heute mässig, jedoch grundsätzlich eher eine kräftige Natur (181 cm, 88 kg). Habe einen Hund und gehe (ging) deshalb auch häufig länger spazieren. Vor dem Vorfall hatte ich ihn gelegentlich noch auf dem Arm für gemeinsame Übungen. Das war sicherlich auch nicht hilfreich - er wiegt 40 kg.
Zu meinem Problem:
Vor ca. einem halben Jahr hat es begonnen mit Rückenschmerzen. Nie persistent, sondern zu Beginn vor allem im Liegen und Stehen. Gehen war noch kein Problem. Ausstrahlung in das rechte Bein bis zur Wade, z.T. mit Einschlafen, vor allem beim Stehen und längerem Sitzen. Die gewöhnlichen Schmerztabletten halfen schon damals nichts. Auf dem Rücken liegen ist unmöglich, schlafe seit Monaten nur noch in Embryostellung. Ging dann mal zum Arzt nach ein paar Wochen. Der Verschrieb mir Physio. Gut, gesagt getan. Viel gebracht haben die Lockerungsübungen nicht - auch nicht das Training der unteren Bauchmuskulatur welche bis zum Rücken reicht.
Vor ~4-5 Wochen wurde der Zustand dann schlimmer. Stehen geht seither noch 1-2 Minuten, dann kommt der Schmerz. Gehen noch ein paar hundert Meter, dann muss ich stark hinken um irgendwie damit klarzukommen und mich setzen und ausruhen. Dann jeweils Ausstrahlung über das Gesäss via Oberschenkel in die Wade (hinten). Gelegentlich auch stark verkrampfte Wade. Haltung seit längerem nicht mehr gestreckt sondern nach vorne gebeut. An Durchschlafen ist seit Wochen nicht zu denken, wache mehrmals auf in der Nacht und krümme mich um eine einigermassen erträgliche Position zu finden. Einkaufen, waschen, putzen haben starke Schmerzen zur Folge, vor allem wenn ich danach stehe oder liege. Am liebsten sitze ich, dann kurz aufstehen und ein paar Schritte gehen, dann wieder sitzen. Gut, erneut zum Hausarzt. MRI Termin vereinbart:
Diagnose:
LWK5/SWK1: Spondylolyse LWK5 rechtsseitig. Auch linksseitig ist allenfalls eine nur ligamentären Verbindung im Processus articularis inferior möglich, dort aber keine wesentliche Dehiszenz. Dadurch Anterolisthesis des LWK5 gegenüber dem SWK1 linksseitig nur Grad I nach Meyerding, rechtsseitig Grad II. Durch die dorsale Freilegung des Bandscheibenfaches wie auch schon Ausbildung einer Retrospondylose hochgradige Enge des Neuroforamens L5 rechts mit Kompression der Wurzel bereits im Liegen, linksseitig mässige Enge des Neuroforamens, der perineurale Fettsaum ist noch abgrenzbar. Geringe akute Osteochondrose zentral. Keine relevante Recessusstenosen. Die Musculi psoas wie auch Erector spinae-Muskulatur sind regelrecht.
Weiterer Verlauf:
Wurde dann überwiesen zu einem Wirbelsäulenspezialisten (Chirurg). Dort noch Röntgenbilder gemacht und danach besprochen. Der hat natürlich schon von der Spondylodese mit Cage gesprochen. Auf Nachfrage zu Alternativen kamen wir dann zu der Cortisonspritze. Die habe ich vor drei Tagen CT gesteuert direkt in die Wurzel bekommen (PRT). Konnte heute Morgen zum ersten Mal wieder 2 km gehen ohne grössere Schmerzen. Beim Stehen konnte ich jedoch noch keine Verbesserung feststellen. Bis morgen hat die Spritze dann ihre volle Wirkung entfaltet, mehr ist dann nicht mehr zu erwarten.
Nun bin ich etwas am hadern. Wenn es sich nicht verbessert, habe ich bisher nur die Spondylodese als Alternative. So sehr ich auch leide zur Zeit, so wenig ich an ein normales Leben denken kann, so wenig möchte ich mir schon mit 30 die Wirbel versteifen lassen. Wenn das Thema danach erledigt wäre, nehme ich die Auszeit gerne in Kauf. Aber so einfach ist es ja nicht. Ist mit einer längerwährenden Stärkung der Muskulatur überhaupt noch etwas zu erreichen bei so einer starken Wurzelkompression? Wie sind eure Erfahrungen? Bin um jeden Hinweis dankbar.
Gruss aus der Schweiz
paul42
06 Mär 2014, 18:00
Hallo Birch
Willkommen im Forum
So wie sich deine Diagnose darstellt gibt es nur wenig Hoffnung das du mit Training deine Beschwerden in den Griff bekommst.
Wirbelgleiten wird nach Meyerding Grad I- IV beschrieben.
Klick mich Grad I beschreibt eine Verschiebung von bis zu 25%, Grad II eine Verschiebung von 25- 50% von einem WBK zum Anderen.
So wie sich deine Schilderung liest, ist der LWK 5 extrem beweglich/ instabil und durch die Verlagerung kommt es ständig zu Reizungen der Nervenwurzeln.
Im weiteren Verlauf wird sich zukünftig dadurch deine BS bei L5/S1 und L4/L5 sicherlich verbrauchen bzw. aufrauchen.
Auf lange Sicht macht es Sinn, wenn du dich mit einer OP, bzw. Versteifung gedanklich auseinander setzt.
Mir ist im Forum kein Fall bekannt der es geschafft hat diesen fortschreitenden Prozess aufzuhalten
Ich selbst habe mich auch jahrelang gequält und versucht dagegen anzugehen.
Ich bin am Ende auch keine 100 m mehr gelaufen. Dann kam der erste BSV den ich 2 Jahre lang gut im Griff hatte. Mein BSV hat sich aber nur ein wenig zurückgebildet. Am Ende hab ich mir den alten BSV komplett abgerisssen.
Ich hatte in Folge dessen Lähmung im linken Fuß und unterhalb der Knie waren beidseitig keine Reflexe mehr vorhanden.
Am Ende hatte ich keine Wahl mehr, als mich auf den OP-Tisch zulegen. Mir geht es heute wieder gut.
So eine OP ist kein Spaziergang und hat einen langen Genesungsweg zur Folge.
Ich kann dich gut verstehen, dass man so eine Entscheidung nicht von Heut auf Morgen trifft.
Sollte der Tag kommen dann braucht man einen Operateur der sich mit dem OP- Verfahren gut auskennt.
gute Besserung
paul42
Hallo paul42
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Auf den MRI Bildern sieht man deutlich, dass die Bandscheibe zwischen LWK5 und SWK1 "verraucht" ist. Der Wirbelsäulenchirurg hat es zwar anders genannt, aber es läuft auf das gleiche hinaus. Das typische Bild bei einer Spondylolisthesis, auf beiden Seiten rausgedrückt (ventral, dorsal), auf dem MRI schwarz. Man sieht auch, dass sich die Wirbel bereits entsprechend abgenutzt haben. Was ich nicht verstehe, ist die schnelle Verschlechterung. Ich habe in letztem Jahr aufgehört mit Sport im eigentlichen Sinne. Also weniger spazieren / gehen (von 2-3 Stunden auf 1 Stunde pro Tag) und Bogenschiessen komplett eingestellt. Sehe da die einzige Veränderung die das erklären könnte, sprich Muskelabbau. Entweder das, oder aber, die Belastungen wurden nun zu viel und die Wirbel haben sich mehr verschoben.
Wie auch immer. Habe vorhin nochmals mit dem Radiologen telefoniert um ihm Bescheid zu geben über die Wirkung des Cortison. Ich kriege nun in 3 Wochen nochmals eine Spritze und werde nächste Woche nochmals beim Hausarzt vorstellig. Ich sollte mal wieder richtig schlafen, das dauernde Aufwachen macht mich wahnsinnig. Im wahrsten Sinn des Wortes.
"Viel mehr Möglichkeiten haben sie nicht mehr", meinte er.
Gruss,
Birch
paul42
07 Mär 2014, 16:47
Hallo Birch
Vielleicht war es keine gute Idee den Sport zu reduzieren. Das war der Ausgleich zu deiner wahrscheinlich überwiegend sitzenden Tätigkeit.
Eine schwarze BS auf dem MRI ist ein Hinweis darauf, das die BS keine Flüssigkeit mehr aufnimmt und so allmählich austrocknet. Man bezeichnet es auch als " black disk".
Somit schwindet die natürliche Pufferfunktion der BS und die Belastung wird durch durch die Instabilität auf das Wirbelgelenk verstärkt sich.
Das Ganze ist kein Zustand der sich plötzlich einstellt, sondern ein fortschreitender Prozess der sich entwickelt.
Was zu den Beschwerden führt ist die Einengung des Neuroforamen. Die seitlich austretene Nervenwurzel am WBK hat keinen ausreichenden Platz mehr.
http://www.diebandscheibe.de/images/wirbel...euroforamen.gifAlles was du an Körperhaltung und Beschwerden beschreibst kommt mir sehr bekannt vor. Was ein wirklich aufreibt sind die Nächte in der man keinen Schlaf findet.
Vielleicht hilft ein dickes Kopfkissen das du in Seitenlage zwischen die Knie packst. Ich hatte am Ende ein richtigen Haufen aufgebaut.
Hoffentlich helfen dir die Spritzen ein wenig um Linderung zu erfahren. Aber ich denke auf lange Sicht geht es für dich auf den OP-Tisch.
gute Besserung
paul42
Hallo paul42
Die Schmerzen in der Nacht gehören mitunter zu den zermürbensten. Die haben sich nun zum Glück leicht gebessert. Die Cortisonspritze hat nun rückwirkend betrachtet nicht wirklich respektive viel zu kurz gewirkt. Entweder ich schone mich in dem ich kaum gehe und stehe, oder aber der Schmerz verschlimmert sich jeweils tagsüber bis zum Abend.
Was mich noch interessiert ist folgendes: Wenn ich mich schone, sprich, langes Sitzen und nur ganz kurze Gehstrecken (ein paar Meter im Alltag), dann kann ich auch mal stehen für ein paar Minuten ohne Schmerzen und mich ansonsten auch frei bewegen, gar so als hätte ich nichts. Das ändert sich dann abrupt, beispielsweise bei einem Einkauf mit Wartezeit an der Kasse, oder auch nur schon beim Kochen. Nun interessiert mich der physiologische Ablauf der dahinter steckt. Beruhigt sich der Nerv durch die Schonung und beginnt dann "verzögert" zu Schmerzen sobald sich der Wirbel wieder verschiebt? Oder hält die Muskulatur den Wirbel noch eine Zeit lang zurück und der Wirbel verschiebt sich sobald diese "entspannen"? Wenn ich mich in der Wohnung bewege ohne lange zu stehen, bekomme ich immer ein Gefühl der Erleichterung, da relativ schmerzfrei. Dann kommt der kurze Traum, dass eigentlich alels ok ist. Das hält natürlich nur so lange an bis der Alltag ruft.
Viele Grüsse,
Birch
Edit: Tramadol lässt mich wieder die Hälfte vergessen. Was ich Dich noch fragen wollte Paul. Wie stark würdest du deine Einschränkung heute sehen nach der Spondylodese? Fühlst du dich frei zu tun was du möchtest? Wie lange hat es gedauert, bis du wieder gehen und sitzen konntest? Falls du diese Fragen schon in einem Beitrag beantwortet hast, wäre ich natürlich schon dankbar um eine Suchhilfe.
Sanne47
28 Mär 2014, 12:51
Hallo Birch,
ich habe mit Interesse Deinen Thread gelesen. Auch ich habe Spondylolisthesis Grad II. Zu Beginn meiner Leidensgeschichte habe ich alles konservative mitgemacht was nur so ging. Leider wird das Wirbelgleiten dadurch nicht gebessert sondern nur deren Auswirkungen. Die Bandscheiben wurden dadurch im schlechter. Bei L5/S1 hat diese sich sogar ganz aufgelöst, bzw. verkrümmelt. Ich habe mich dann doch zur Op entschieden und mir ging es direkt einen Tag nach der Op (2004) deutlich besser. Jedoch hatte ich ein falsches Implantat eingesetzt bekommen. 2012 wurde dieses dann ersetzt. Seitdem ging es noch mehr bergauf. Mittlerweile kann ich wieder an Hundesport denken und auch Nordic Walking ist wieder gut machbar. Schmerztabletten habe ich, was die LWS betrifft, nicht mehr nötig.
Ich durfte direkt 1 Tag nach der Op aufstehen und ein paar Schritte gehen. Bis auf den Wundschmerz, der sich deutlich von den bekannten Schmerzen abhebt, war nichts mehr zu spüren. Man muss sich jedoch vor Augen führen, das diese Op nicht mal so eben machbar ist und ein enormer Eingriff in die Gesamtstatik der WS bedeutet. Es kann also passieren, das die Nachbarregionen (ISG oder L3 - 4) sich deutlich verschlechtern. Das bedeutet für dich fortlaufende Übungen für die WS-Muskulatur und gewisse Sportarten vermeiden. Also statt Joggen dann eher Nordic Walking z. B.

. Bis das Implantat vernünftig eingewachsen ist, kann es bis zu einem Jahr dauern, in der Regel ist es aber gut nach 3 Monaten ein wenig belastbar.
Das was Du an Deiner WS beobachten kannst ist leider so, das durch Ermüdung die Körperspannung nachlässt, d. h. die Wirbelkörper gleiten dann schon mal eher hin und her. Sobald Du wieder ausgeruht bist, eine bestimmte Bewegung gemacht hast, rutscht der WK mit einem Ruck in seine ursprüngliche Position. Das kann schon mal sehr schmerzhaft sein und ist nicht gerade gut für den Knochen selbst. So dass sich da noch Arthrose an den Wirbelkörperrändern bilden kann die für zusätzliche Schmerzen sorgt.
Solltest Du eine Op für dich in Betracht ziehen, nimm Dir viel Zeit für ein ausführliches Gespräch und hole eine 2. Meinung bzw. 3. Meinung eines NC's ein.
Lieben Gruß
Sanne
Hallo Sanne
Danke für deine Rückmeldung. Der Gedanke niemals mehr Joggen zu können ohne meinen Rücken zu gefährden, klingt sehr beängstigend für mich. Aber wenn es sowieso keine Alternative gibt, dann lieber früher als später. Ende Jahr möchte ich mich beruflich neu orienteren. Da käme es sehr ungelegen wenn ich danach eine Operation machen müsste. Von daher stehe ich da etwas unter Druck entweder bald oder aber erst in ein paar Jahren eine Operation durchzuführen. In ein paar Jahren ja, aber nur wenn ich wieder 5 Kilometer gehen und ~10 Minuten stehen kann. Das bezweifle ich aber je länger je mehr. Nichtsdestotrotz, das positive Ergebnis bei dir stimmt mich zuversichtlicher! Häufig liest man ja nur von jenen die gröbere Probleme hatten
Nächste Woche habe ich noch einen Termin in einer Schmerzklinik. Werde das natürlich alles ansprechen. Auch, dass Tramadol keine Wirkung zeigt wenn es darum geht zu stehen / gehen. Zum Schlafen taugt es allerdings recht gut. Eine zweite Meinung eines Neurologen klingt sinnvoll. Wobei ich da eigentlich schon der Uniklinik in Basel vertraue (haben eine relativ grosse Wirbelsäulenchirurgie).
Viele Grüsse,
Brich
PS: Auch an deine(n) Vierbeiner :-)
Sanne47
28 Mär 2014, 16:51
Hallo Birch,
es muss nicht beängstigend sein, es gibt wunderbare gesündere Alternativen.
Stell' Dir einfach nur vor, was mit Deiner WS während des Joggen passiert. Bei jedem Schritt wird die WS gestaucht, und bei längerem Joggen fällt man mehr und mehr in den Schritt hinein, das ist dann sehr schmerzhaft und man bereut es je gelaufen zu sein. Ich habe es damals leider ausprobiert und dafür bezahlen dürfen. Du kannst das schon beim einfachen Gehen spüren, in dem Du dir selbst die Ohren zuhältst. Das Geräusch das Du dann wahrnehmen kannst, ist die Erschütterung Deiner WS durch den ganzen Körper. Ein Physiotherapeut hat mir so die Augen geöffnet.
Im Grunde genommen, muss man sich nur bewusst machen, das ein Leben mit einer WS-Schädigung nicht so abläuft wie bei einem gesunden Menschen. Diese Grenzen zu akzeptieren ist schon sehr hart und schwer, besonders wenn man vorher sportlich sehr aktiv war. Da gehe ich ganz d'accord mit Dir,
Lieben Gruß
Sanne
paul42
28 Mär 2014, 17:25
Hallo Birch
Was den physiologischen Ablauf betrifft ist immer abhängig von der Körperhaltung.
Durch ein Funktionsröntgen lässt sich feststellen wie stark das Wirbelgleiten ausgeprägt ist.
Manchmal reicht ein leichtes Vorbeugen allein schon aus um einen Schmerz zu erzeugen. Und wenn man dann an der Kasse steht kann das schon reichen, dass der Tag gelaufen ist.
Wenn der Nerv tangiert wird und soweit intakt ist reagiert er sofort. Es gibt dabei keine Verzögerung.
Meist entsteht ein blitzartiger Schmerzimpuls und man hört die Engel singen.
Alles was als dröhnender anhaltender Schmerz empfunden wird ist eine Kombination aus dauerhafter Reizung/ Einengung der Nerwurzeln und einer muskulären Verspannung.
Der Körper nimmt unbewußt ziemlich schnell eine Schonhaltung ein, so dass sich dadurch die Muskulatur zusätzlich verspannt.
Am besten bekommt man das noch mit Stufenlagerung in den Griff.
Wie das nach einer Spondylodese aussieht, da kann ich mich der Antwort von Sanne 47 durchaus anschliessen. Joggen bleibt tabu.
Ich werde mich auch nicht mehr ins Handballtor stellen. Habe 16 Jahre lang Leistungssport betrieben. Als der Arzt fragte ob ich mal auf den Po gestürzt bin, war ich ein wenig verunsichert. Ja klar, dass war so ungefähr 350.000 Mal, aber ohne Pokalspiele.
Nach meiner OP wurde ich schnell mobilisiert. Meine ersten Schritte waren bis auf den OP Wundschmerz völlig schmerzfrei. Die Entlastung der betr. Nerven hat sofort geholfen und der neurologische Schmerz war vorbei.
Ich wurde aber nicht nur wegen Wirbelgleiten Grad I auf den Tisch gebracht, zusätzlich hatte ich noch einen BS- Sequester mit beidseitigen Ausfall aller Reflexe unterhalb der Knie und eine Lähmung des Fußhebers linksseitig.
Meine OP liegt nun etwa 4,5 Jahre zurück und wenn du mich nach einem Fazit fragst, kann ich nur antworten, dass sich alles voll gelohnt hat.
Ich bin meinen Ärzten sehr dankbar.
Das Gehen und Stehen war sofort beschwerdefrei, aber bis man wirklich schmerzfrei Sitzen kann hat es seine Zeit gebraucht
Die ersten 1-2 Jahre waren zeitweise hart, man erholt sich nur sehr langsam von so einem Eingriff. Es hat 1,5 Jahre gebraucht bis mein Fuß wieder das gemacht hat was ich von ihm wollte.
Was die heutige Einschränkung betrifft. Von der körperlichen Beweglichkeit spüre ich keine Einschränkung.
Beruflich hat das für mich jedoch erhebliche Veränderungen hervorgebracht.
Seit meiner Regestrierung hier im Forum kämpfe ich mit den Behörden um eine berufliche Neuorientierung.
Körperlich geht es mir gut, aber der Rest kann auch ganz schön an den Nerven zerren.
vg
paul42
So, ich war gestern in der Schmerzklinik. Es war richtig erholsam. Nicht wegen irgendwelchen Therapien oder einer Medikation, sondern weil sich ein Arzt nochmals viel Zeit genommen hat um mir alles zu eklären. Haben nochmals die MRI-Bilder angeschaut, habe ihm lang und breit meine Problematik im Alltag erklärt und ich wurde nochmals untersucht. Das hat mir gut getan, auch die Zweitmeinung zu der Thematik. Er sieht vor allem auch eine Degeneration und Entzündung der beiden Wirbelknochen aufgrund der völlig zerquetschten Bandscheibe. Nebst den eingeengten Nerven, führt auch das zu Schmerzen, "Knochenschmerzen". Eine weitere Infiltration würde wohl nur helfen bezüglich den Schmerzen im Liegen, was mir aber nichts bringt. Deshalb habe ich mich nun entschlossen, die Operation durchzuführen. Nächste Woche wird diese besprochen.
Ich werde natürlich weiterhin berichten wie es weiter geht und wie die Operation verlaufen ist. Möchte mich aber an dieser Stelle schon einmal bedanken bei euch beiden!
@Sanne
Der Prozess mit dem Abfinden ist im Gange. Wird wohl noch eine Weile dauern, von heute auf morgen geht das nicht. Aber Dein Tipp mit dem Zuhalten der Ohren ist tatsächlich sehr eindrücklich!
@Paul
Das klingt sehr nervenzerrend - jedoch ausnahmsweise mal nicht im Rücken. Ich hoffe für Dich, dass die Behörden noch zur Vernunft kommen und Dich unterstützen bei einer Zweitausbildung.
Viele Grüsse,
Birch
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