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Komplette Version Skurrile Beschwerden, alles Wirbelsäule?

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
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Casanovo
Guten Tag oder besser ein neutrales "Hallo" in die Runde,

mir wurde dieses Forum empfohlen mit dem Hinweis, dass ich hier unter Umständen Tipps oder Hinweise in Bezug auf meine doch sehr seltsame Symptomatik bekommen könnte - mir ist klar, dass hier niemand einen fachlichen Rat abgeben kann oder darf (ausgenommen es ist ein "Arzt anwesend") und das Beschwerdebilder generell sehr unterschiedlich in der subjektiven Wahrnehmung verlaufen können.

Zu meiner Vorgeschichte sei erwähnt, dass ich vor 5 Jahren eine schwere, allergische Reaktion auf Penicilin hatte - daraus resultierte dann eine Angsterkrankung die bis heute anhält - allerings (und zum Glück) bin ich schrittweise wieder zurück im so genannten Leben. Zu der Angst hat sich eine Hypochondrie manifestiert, Medikamente haben versagt (reagiere sehr empfindlich und meist nur mit Nebenwirkungen - schon bei kleinsten Mengen) - Ausnahme: Clonazepam (Rivotril) - ein Benzodiazepin mit den mir bekannten Gefahren, jedoch (natürlich) in ärztlicher Kooperation und sehr niedriger Dosis (5 Tropfen / Tag). Das ist das einzige Mittel, das ich bisher ohne für mich klar erkennbare Nebenwirkungen vertrage und mich in schlimmeren Phasen stabil hält.

Nun zur Sache:

Ich bin mit meiner Partnerin ob diverser Umstände in den letzten 5 Jahren 4 mal umgezogen - mit entsprechendem Streß und körperlicher Anstrengung. Ich bin jetzt nicht der Athlet vor dem Herrn, habe gut und gerne meine 20 Kilo zu viel auf den Rippen (als die Angst Ausbrach, nahm ich binnen 3 Monaten damals 35 Kilo ab - ergo bin ich irgendwie froh, dass ich jetzt erst mal mein altes Gewicht wieder habe). Ich rauche, trinke keinen Alkohol, ernähre mich durchaus Gesund und ausgewogen. Mit meinem Nacken hatte ich schon immer Last, der ist teilweise so bretthart, da ist kein "Durchkommen".

Seit einigen Monaten jedoch manifestiert sich das "irgendwas" im Bereich meiner Lendenwirbelsäule. Immer Schubweise und eher bei schlechtem als bei gutem Wetter. Rheuma und Borreliose wurden ausgeschlossen, Schilddrüse sei okay, Blut auch - nur die Entzündungswerte sind seit ca. 2 Jahren immer LEICHT erhöht (7 anstatt max. 5 laut Wertetabelle). Wenn diese Schübe kommen, dann sitzt es im Darm zu - was meiner Meinung nach auch den stechenden Schmerz im Rücken erklärt bzw. triggert. Nach dem Stuhlgang ist mir dann manchmal schwindelig, aber insgesamt geht es mir besser. Im Bereich der LWS piekst und sticht es phasenweise, schlimmer aber ist: Manchmal strahlen so dumpfe "Zugschmerzen" bis in beide Beine, manchmal schmerzen die Gelenke im ganzen Körper und manches mal habe ich das Gefühl meine Wirbelsäule sei ein einziger, steifer "Stock" - es fühlt sich auch so an, als wolle mich was fest "in den Boden" ziehen.

Dann rauscht es ab und zu im Bein oder im Fuss... kein Kribbeln, eher ein rauschen, als ob man das Blut in den Adern fliesen spürt. Wenn ich mich bücke oder gebückt Arbeiten vornehme, kann es nach dem Aufstehen auch schon mal im Leisten- und Genitalbereich so komisch "rauschen" - auch wenn sich das jetzt etwas komisch lesen mag. Nach dem ich vor 5 Tagen auf der Leiter stehend über Kopf die Decke der neuen Wohnung streichen wollte (Überkopfarbeiten konnte ich noch nie gut), ist es noch seltsamer. Ich neige manchmal zum seitlichen Kippen, remple an Türrahmen in der Wohnung - schwindelig ist mir jedoch nicht. So als wolle mein Körper in der Mitte (wo manchmal der stechende Schmerz sitzt) wegknicken - aber nur seitlich. Gleichzeitig spannt es dann im Nacken und es gesellt sich das Gefühl des "geschubbst werdens" hinzu. Umgefallen bin ich bisher jedoch nicht, aber wenn diese Phasen kommen, dann laufe ich entweder total hölzern oder wie auf rohen Eiern.

Ich habe UNMENGEN an MRTs bekommen - die Bilder habe ich angehängt. 2 Ärzte meinten, dass der erkennbare Riss in der Bandscheibe nicht "so ein Theater" machen könnte, ein Dritter meinte das eine Bandscheibe selbst überhaupt nicht schmerzen könne, ein Vierter revidierte das mit dem Hinweis, dass Bandscheiben selbst sehr wohl über kleine Nervenbahnen verfügen die "ärgern" und ein fünfter sagte "Wenn man generell hyperempfindlich ist, dann kann so ein Riss die Hölle bedeuten". Aber wirkliche Maßnahmen: Fehlanzeige. Schmerzmittel nehme ich sehr ungern - Paracetamol (500) scheint den Schmerz und somit auch das skurrile Kippgefühl etwas zu lindern.

Was auch "neu" ist im bunten Strauß meiner Symptome: Meine Nerven ab Hüfte abwärts sind teilweise total überreizt - ich muss nur mit dem Finger aufs Knie tippen und das Bein will intensiv ausschlagen. Nicke ich mit dem Kopf nach vorne, kribbelt es teils bis in die Fussspitzen (Lermitte Test, glaube ich). Aber MS sei ausgeschlossen (so zumindest die Ärzte). Irgendwas (und das fühle ich) stimmt mit meiner Wirbelsäule oder den Nerven nicht und mehr und mehr habe ich diesen "Riss" in Verdacht. Manchmal tuckern und puckern auch einzelne Muskeln im Körper (mal Bein, mal Arm). Ganz bescheuert (Verzeihung) ist die Tatsache, dass nach Körperlich extremer Anstrengung (z.B. einen Schrank tragen oder sehr schwere Sachen schieben, usw.) die Beschwerden wie von Zauberhand für ein- bis zwei Stunden weg sind und ich mich richtig gut fühle - das wäre ja wieder ein muskuläres Ding, oder? Ich blicke da einfach nicht mehr durch, hänge jetzt mal die Bilder an und hoffe, dass ich 1) hier überhaupt richtig bin und 2) vielleicht einige Tipps bekomme, in welche Richtung man noch suchen lassen könnte.

Vielen, lieben Dank im Voraus...

Bilder (mehrere vorhanden, hier mal die aus meiner Sicht besten, aufgenommen vor 4 Monaten, Bilder unterliegen meinem Urheber- respektive Besitzrecht):


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Claire Grube
Hallo Casanovo,

ich schreibe Dir aus Zeitmangel nur kurz, aber mir fiel beim Durchlesen Deines Threads ein:

Das ist aber nur von mit als Laien eine Idee >

es gibt ja Unmengen von Rheuma-Erkrankungen, ich glaube die Fibromyalgie ( ob richtig geschrieben rock.gif ) ist eine Unterform. Google mal die Symtome, ich denke, wenn Du schon MS & Co. ausschließen konntest, da was diese Fibro noch nicht bei. Ansonsten Schilddrüse & Co, Zeckenbiss, Hormone & Co sowie Lupus-Erkrankungen abzuklären........ das braucht viel Energie und DU must die Ärzte raussuchen......in der Regel habe ich es so erfahren in meiner 6jährigen Schmerzzeit, von selber "fahren" die nur "ihr Standartprogramm"......

Das macht ein KH oder Doc. der sich auf Rheuma spezialisiert hat.

Viel Glück

C l a i r e
Casanovo
Hallo und vielen, lieben Dank....

Fibro kenne ich, aber das kann man ja leider nicht mal eben so diagnostizieren sondern nur durch Ausschluss anderer Krankheiten bestätigen. Borreliose soll ja (angeblich) auch nicht da sein, obgleich ich vor gut einem Jahr durch "Stechfliegen" in der alten Wohnung (totes Tier auf dem Dachboden) extrem zerstochen wurde... und auch die können Borrliose oder andere Gifte (die z.B. der Bauer auf dem benachbarten Acker sprüht) in den Körper bringen. Der Rückenschmerz ist übrigens nach dem Aufstehen am Allerschlimmsten, alles zieht und spannt und drückt und zwackt... egal ob ich weich oder hart liege - wobei hart noch besser ist als weich....

Harro
Moin moin Casanovo,
wir sind alles nur Laien biggrin.gif aber auf den Bildern sieht es nach einem klassischen Bandscheibenvorfall L5/S1 aus.

Die beste Info dafür hier klicken. und lesen,
dort sind einige Symptome erläutert die deinen ziemlich gleichen.


LG Harro winke.gif
Casanovo
Hallo Harro,

auch Dir vielen, lieben Dank für Deinen Hinweis. Was mich dabei nur irritiert ist die Tatsache, dass meine Reflexe ja teilweise hypersensibel sind - also ich reagiere extrem feinfühlig auf Berührungen - als seien die gesamten Nerven ab Bandscheibe abwärts total "blank". Dann kann aber auch auf einmal das Gegenteil eintreten. Mein Problem ist einfach, dass mir noch kein Arzt vernünftig erklärt hat, was genau da vorliegt und was genau es verursachen kann und welche Indikationen gegeben sind - denn vorschnell unters Messer möchte ich absolut nicht...

Tarzi
Hola Casanovo,

bist oder hast du schon mal Reha gemacht ?

LG Tarzi
Nellie
Guten Morgen Casanovo,

sowas operiert glaub ich niemand, da Du keine Laehmungen und Ausfallerscheinungen hast. Vielleicht solltest Du lieber oefters mal Schraenke heben, wenn es danach besser ist? zwinker.gif
Ich finde, Du achtest aussergewoehnlich genau auf Deinen Koerper. Ich koennte mir vorstellen, dass das noch mit der Angsterkrankung nach der lebensbedrohlichen Situation zusammenhaengt. Womoeglich solltest Du Dich da nochmal einer psychologischen Traumatherapie unterziehen? Richtig gut ist das ja womoeglich noch nicht, sonst braeuchtest Du ja auch kein Benzo mehr. Wenn die Psyche so belastet ist, kann es zu sehr vielen nervoesen Stoerungen kommen, auch dass man z.B. total krasse Reflexe hat.
Dass andere kann ja trotzdem sein, da wuerd ich erstmal mit ordentlich KG und Muskeltraining drangehen...

Alles Gute
Nellie
Casanovo
Hallo,

ja, die Psyche, die ist es immer bei mir... ich erwähne schon gar nix mehr von Angsterkrankung beim nächsten Arzt... defakto kippe ich teilweise weg oder lasse Sachen fallen obwohl ich NICHT hypernervös bin... aber in der Tat, vielleicht sollte ich Schränke schleppen tag ein und tag aus... Reha war ich noch nicht, Physio, Ostheo, Wärmebehandlungen, Massagen: Machten es alles nur noch schlimmer...

odysseus
Hallo Casanovo,

nun habe ich Deinen Beitrag in den letzten Tagen immer wieder gelesen und überlegt, ob ich etwas antworten kann, was vielleicht hilfreich für Dich sein könnte. Kurz vorweg: Eine wirklich schlüssige Erklärung für alle Deine Symptome habe ich nicht. Für manches habe ich Erklärungsansätze oder Ideen, was Dir diagnostisch vielleicht weiterhelfen könnte, für manches aber auch nicht.

Ich lese aus Deinem Beitrag heraus, dass Du auch schon eine ganz schöne Ärzteodyssee hinter Dir hast - was ja auch kein Wunder ist, wenn es für solche Symptome keine Erklärungsansätze gibt. Du kennst Dich und Deinen Körper ja am besten. Wie ist denn Dein persönlicher Eindruck, ob Symptome psychisch bedingt sein könnten? Ich finde es wichtig, sich diese Frage erst mal unabhängig von den ärztlichen Meinungen zu stellen. Ganz klar ist, dass es gesundheitsfördernd ist, wenn man die Fähigkeit hat und fördert, zu entspannen, Stress abzubauen, sich etwas Gutes zu tun. Leider ist es aber tatsächlich auch so, dass manche Ärzte schnell überzeugt sind, dass die Psyche an diversen Symptomen schuld sei, und dann manches nicht mehr untersuchen. Daher würde ich tatsächlich genau überlegen, welchem Arzt Du was erzählst.

Im folgenden will ich auf die Punkte eingehen, mit denen ich mich schon ein bisschen beschäftigt habe. Ich habe keinen medizinischen Hintergrund, sondern mich in meiner Freizeit in einige Bereiche etwas eingearbeitet - vor allem, weil ich meinen eigenen Körper gerne verstehen will. Mir geht es so, dass mögliche Erklärungen für meine Symptome mir nicht Angst machen, sondern Hoffnung - dass das, was mein Körper macht, erklärbar, diagnostizierbar, therapierbar wird. Ich hoffe, Dir geht es ähnlich.

Dein erhöhter Entzündungswert und das, dass Dir Wärme nicht gut tut, könnte tatsächlich auf eine Entzündung hinweisen. Tut Dir Kälte denn gut? Falls Du Dir in Sachen Rheuma eine zweite Meinung einholen willst, würde ich mir an Deiner Stelle dazu einen internistischen Rheumatologen suchen. Es gibt ein Forum zum Thema Rheuma mit Ärzteempfehlungen. Auch Fibromyalgie kann vom Rheumatologen abgeklärt werden. Bei Rheumatologen gilt: Im Zweifelsfall lieber längere Wartezeiten in Kauf nehmen und dafür bei einem Arzt landen, der wirklich gründlich abklärt.

Was mich in Sachen Wirbelsäule etwas stutzig macht ist, dass Du schreibst, dass Du auch Sachen fallen lässt, der Lhermitte-Test positiv ist, die Muskeln auch in den Armen zucken, Du Nackenbeschwerden und Gang-Ataxien hast und phasenweise eine Hyerreflexie. Du hast drei Bilder von der LWS eingestellt. Gibt es denn auch Bilder von der HWS? Falls ja, magst Du die mal einstellen? Falls Du MRT-Bilder hast, dann am besten zum einen die, auf denen das Rückenmark zu sehen ist, und zum anderen die, auf denen die Wirbelkörper zu sehen sind (im oberen Bereich der HWS in der seitlichen Ansicht ein Dreieck, der Dens Axis). Wenn Du keine MRT-Bilder hast, dann vielleicht Röntgenbilder der HWS?

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute, und dass Deine Beschwerden bald aufgeklärt werden können.

Viele Grüße,

odysseus

Casanovo
Hallo "Ody",

danke für Deinen intensiven Austausch und Anstoß. Natürlich neige ich dazu, jedes körperliche Wehweh überzuinterpretieren - was die Sache dann in Form eines Teufelskreises schlimmer macht. Bei feinmotorischen Arbeiten war ich schon immer etwas hibbelig und "fickerig" (man verzeihe mir den Ausdruck), jedoch sind die Rückenschmerzen besondern nach Arbeiten auf einer Leiter ODER einem Gang "bergauf" (und wo wir jetzt wohnen ist es sehr, sehr hügelig) spürbar - der Nacken hart, die Schultern spannen, der Rücken zwackt. Auch wenn ich beim Essen z.B. einen Teller einhändig oben halte: Sehr unschön. Tüten tragen geht, aber wehe ich klemme mir z.B. eine Packung Klopapier beim Einkaufen unter den Arm: Denn fängt es wieder vollkommen skurril an zu ziehen. Scheint draussen die Sonne: Ist alles so gut wie verschwunden. Wärme tut mir zwar gut - aber nur solange wie die Wärme aktiv ist. Ein heisses Bad: Eine wahre Wonne. Aber wehe dem, ich will dem Bad wieder entsteigen: Dann geht`s richtig ab. Ich war ja schon bei einem Rheumatologen aber der hat nichts gefunden. Problem ist auch, dass man vorher ja nie weiß welcher Arzt sich Zeit nimmt und vor allem mal ZUHÖRT. Anbei noch einige Bilder, vielleicht helfen die weiter - allerdings ist es unmöglich, alleine die noch ca. 100 Bilder aus dem CT meiner Wirbelsäule hier zu veröffentlichen. Ich nehme mal nur die HWS-Bilder UND den Text einer ärztlichen Beschreibung nach MRT LWS:

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HWS-Bild... den Querschnitt zu wählen wird schwer, da gibt es UNMENGEN an Bildern... welches soll ich da nehmen?


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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter