mittlerweile sind 6 Monate seit meinem Unfall vergangen und ich möchte mal einen kurzen Zwischenstand bekannt geben. Ich darf jetzt erst meine feste Orthese für 1 Std. am Tag abnehmen. Diese eine Std. schaffe ich leider nicht am Stück durchzuhalten. Leider, ich habe mir das Ganze doch ein wenig einfacher vorgestellt.

Im Oktober letzten Jahres wurde vom ursprünglichen Krankenhaus ein Kontoll-CT gemacht, dabei stellte sich heraus, das der Bruch nicht zusammen gewachsen ist. Dennoch wurde KG veordnet, wenn auch ganz vorsichtige. Natürlich bin ich hingegangen, das Ende vom Lied war, das mir gefühlt brennende Horden von Armeisen quer über das Gesicht liefen und ich das Gefühl die Erde schwankt. Gott sei Dank hatte ich eine Zweitmeinungs-Termin bei meinem ursprünglichen NC bekommen, der schlug die Hände über den Kopf und es gab ein Kontroll-MRT, Pseudarthrose wurde dabei ausgeschlossen, aber eine neue sehr feste Orthese wurde mir angepasst um die 50 - 50 Chance einer doch möglichen OP zu umgehen. Die ursprüngliche Orthese war zu weich um den Bruch zu entlasten, daher konnte der Bruch nicht zuheilen. Was aber auch zum Vorschein kam, war das der Dens auch etwas abbekam. Eine weitere typische Begleitverletzung. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Davon war bis dato gar nicht Rede!
Zeitgleich habe ich zusammen mit meinem Hausarzt und einem Heilpraktiker meine Ernährung und knochenbildende Zugaben erhalten. Vielleicht hat es etwas im Zusammenhang mit der neuen Orthese was gebracht, ich weiß es nicht genau, ich will aber daran glauben.
Mit anderen Worten hätten die mir hier im deutschen Krankenhaus die ursprüngliche kroatische Orthese auch bei der Op des Auges nicht ausgetauscht, wäre der Bruch womöglich schon Geschichte.

Mittlerweile hat sich meine Krankenkasse eingeschaltet um eine womögliche Fehlbehandlung im Krankenhaus und deren Nachsorge zu überprüfen. Denn obwohl ich jetzt die feste Orthese abtrainieren darf, ist der Bruch immer noch nicht richtig verheilt und wenn das Abtrainieren nicht so zufriedenstellend klappt muss dennoch stabilisierend operiert werden. Letzte Woche wurde ein erneutes Ct gemacht, der Bruch ist als solches noch sichtbar, aber die Strukturen rundherum scheinen stabil zu sein. Das ist mein Licht am Ende des Tunnels und es ist kein D-Zug!

Sobald ich dieses 'Ding' abhabe, kommen innerhalb von 10 - 15 Minuten Schluckbeschwerden und teilweise unerträgliche Hinterkopf- und Nackenschmerzen hinzu. Mein Kopf lässt sich weder mit noch ohne Orthese drehen, geschweige denn nach oben oder unten bewegen. Das macht das tägliche Leben nicht wirklich einfacher. Mit Wiederanlegen der Orthese beruhigt sich das Ganze, weil ich total entlastet werde, bzw. der Bruch. Die Frage ist jetzt nur, ist es durch die Abnahme der Orthese, bzw. der nicht mehr vorhandenen Muskulatur, oder noch vom Bruch? Letzte Woche war ich beseelt von der Aussage vorerst keine Op, mittlerweile wird mir die Tragweite des Gespräches bewußt, Gott sei Dank war mein Mann mit dabei. Ich glaube, ich habe einige Aussagen einfach ausgeblendet bzw. eine LmaA-Stimmung macht sich so langsam breit.
Mittlerweile habe ich wieder Post von der DRV erhalten, es geht um meine Weiterberentung, ich denke da muss ich mir jetzt gar keinen Kopf machen. Sie ist bis zum Juni d. J. befristet, obwohl aus dem Gutachten seinerzeit hervorging das mit einer Besserung meiner Gesundheit nicht mehr zu rechnen ist, eher mit einer weiteren Verschlechterung. Und Sprüche wie 'Halt die Ohren steif' und 'Kopf hoch' kommen bei mir auch nicht mehr so gut an.

Ich wünsche Euch einen schmerzfreien Start in diese Woche,
lieben Gruß
Sanne