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Komplette Version Atlas Bruch

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Sanne47
Hallo zusammen,

mittlerweile sind 6 Monate seit meinem Unfall vergangen und ich möchte mal einen kurzen Zwischenstand bekannt geben. Ich darf jetzt erst meine feste Orthese für 1 Std. am Tag abnehmen. Diese eine Std. schaffe ich leider nicht am Stück durchzuhalten. Leider, ich habe mir das Ganze doch ein wenig einfacher vorgestellt. smhair2.gif

Im Oktober letzten Jahres wurde vom ursprünglichen Krankenhaus ein Kontoll-CT gemacht, dabei stellte sich heraus, das der Bruch nicht zusammen gewachsen ist. Dennoch wurde KG veordnet, wenn auch ganz vorsichtige. Natürlich bin ich hingegangen, das Ende vom Lied war, das mir gefühlt brennende Horden von Armeisen quer über das Gesicht liefen und ich das Gefühl die Erde schwankt. Gott sei Dank hatte ich eine Zweitmeinungs-Termin bei meinem ursprünglichen NC bekommen, der schlug die Hände über den Kopf und es gab ein Kontroll-MRT, Pseudarthrose wurde dabei ausgeschlossen, aber eine neue sehr feste Orthese wurde mir angepasst um die 50 - 50 Chance einer doch möglichen OP zu umgehen. Die ursprüngliche Orthese war zu weich um den Bruch zu entlasten, daher konnte der Bruch nicht zuheilen. Was aber auch zum Vorschein kam, war das der Dens auch etwas abbekam. Eine weitere typische Begleitverletzung. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Davon war bis dato gar nicht Rede!

Zeitgleich habe ich zusammen mit meinem Hausarzt und einem Heilpraktiker meine Ernährung und knochenbildende Zugaben erhalten. Vielleicht hat es etwas im Zusammenhang mit der neuen Orthese was gebracht, ich weiß es nicht genau, ich will aber daran glauben.

Mit anderen Worten hätten die mir hier im deutschen Krankenhaus die ursprüngliche kroatische Orthese auch bei der Op des Auges nicht ausgetauscht, wäre der Bruch womöglich schon Geschichte. vogel.gif

Mittlerweile hat sich meine Krankenkasse eingeschaltet um eine womögliche Fehlbehandlung im Krankenhaus und deren Nachsorge zu überprüfen. Denn obwohl ich jetzt die feste Orthese abtrainieren darf, ist der Bruch immer noch nicht richtig verheilt und wenn das Abtrainieren nicht so zufriedenstellend klappt muss dennoch stabilisierend operiert werden. Letzte Woche wurde ein erneutes Ct gemacht, der Bruch ist als solches noch sichtbar, aber die Strukturen rundherum scheinen stabil zu sein. Das ist mein Licht am Ende des Tunnels und es ist kein D-Zug! biggrin.gif

Sobald ich dieses 'Ding' abhabe, kommen innerhalb von 10 - 15 Minuten Schluckbeschwerden und teilweise unerträgliche Hinterkopf- und Nackenschmerzen hinzu. Mein Kopf lässt sich weder mit noch ohne Orthese drehen, geschweige denn nach oben oder unten bewegen. Das macht das tägliche Leben nicht wirklich einfacher. Mit Wiederanlegen der Orthese beruhigt sich das Ganze, weil ich total entlastet werde, bzw. der Bruch. Die Frage ist jetzt nur, ist es durch die Abnahme der Orthese, bzw. der nicht mehr vorhandenen Muskulatur, oder noch vom Bruch? Letzte Woche war ich beseelt von der Aussage vorerst keine Op, mittlerweile wird mir die Tragweite des Gespräches bewußt, Gott sei Dank war mein Mann mit dabei. Ich glaube, ich habe einige Aussagen einfach ausgeblendet bzw. eine LmaA-Stimmung macht sich so langsam breit.

Mittlerweile habe ich wieder Post von der DRV erhalten, es geht um meine Weiterberentung, ich denke da muss ich mir jetzt gar keinen Kopf machen. Sie ist bis zum Juni d. J. befristet, obwohl aus dem Gutachten seinerzeit hervorging das mit einer Besserung meiner Gesundheit nicht mehr zu rechnen ist, eher mit einer weiteren Verschlechterung. Und Sprüche wie 'Halt die Ohren steif' und 'Kopf hoch' kommen bei mir auch nicht mehr so gut an. roechel.gif

Ich wünsche Euch einen schmerzfreien Start in diese Woche,

lieben Gruß

Sanne
odysseus
Hallo Sanne,

herzlichen Dank für Deinen Bericht. Diese Unsicherheit, wie es weitergeht, ist sicher zermürbend, ebenso wie die Symptome. Gut, dass wenigstens die Orthese Erleichterung bringt und Du einen NC hast, der gemeinsam mit Dir nach einem guten Weg sucht. Ich wünsche Dir sehr, dass das Licht am Ende des Tunnels immer heller scheint und es weiter voran geht.

Gut, dass Du auf Deinen Körper gehört und die KG zeitnah abgebrochen hast. Das ist das Fiese im Kopfgelenksbereich, jede kleine Überlastung führt - meist zeitversetzt - zu fiesen Symptomen. Das kenne ich von mir (zumindest in schlechten Phasen) und auch von Erzählungen von anderen mit Verletzungen in diesem Bereich. Vielleicht macht es Dir ein bisschen Mut, wenn ich Dir schreibe, dass bei mir das "Kopf-nicht-halten können", das nach kürzester Zeit mit starkem Brennen am Hinterkopf sowie Übelkeit und starkem Unwohlsein quittiert wird, nur phasenweise auftritt. Meine Vermutung ist die, dass der Okzipitalnerv in diesen Fällen durch eine Fehlstellung gereizt wird, denn der deckt ungefähr den Bereich ab, in dem es bei mir brennt. Mir hilft dann Liegen in Rückenlage, das trägt (bei mir) zur Beruhigung der Strukturen in der oberen HWS bei.

Ist denn zuverlässig geklärt, ob bei Dir Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden? Nach dem, was ich bisher gelesen habe, ist das - zumindest bei Erwachsenen - ein wichtiger Faktor zur Beurteilung, ob ein Bruch im Bereich der oberen Halswirbelsäule als stabil oder instabil angesehen wird, sprich, wie die Heilungschancen ohne OP sind.

Ich finde die Seiten www.harms-spinesurgery.com dazu ganz hilfreich, dort ist vieles gut erklärt.

Einen lieben Gruß und die aller-, allerbesten Wünsche von mir,

odysseus
Sanne47
Hallo odysseus,

lieben Dank für Deine Antwort, das tut gut. Momentan geben meine Spondylodesen ja Ruhe, es ist dieses Mal 'nur' das Genick.

so wie ich alle Ärzte verstanden habe, auch die in Kroatien, ist es ein stabiler Bruch, d.h. die Bänder sind noch intakt, mittlerweile weiß ich aber auch, das es so gerade eben noch gereicht hat. Sie waren, oder vielleicht sind sie es auch noch, stark überdehnt.

Es ist tatsächlich so, das ich sobald ich liege alles wunderbar zur Ruhe kommt und ich mich erholen kann. Nur die kleinste Veränderung der Liegeposition rüttelt im wahrsten Sinne an dem ganzen Gefüge. Die von dir genannten Seite habe ich auch schon entdeckt und ich weiß mittlerweile das ich eine inkomplette Jefferson-Fraktur II habe. Eine Fehlstellung ist ja bereits vor dem Super-Gau festgestellt worden, bzw. Spondylolisthesis. Irgendwie habe ich Hoffnung und irgendwie aber auch ein dumpfes Gefühl in der Magengegend.

Das Abtrainieren, bzw. wieder Antrainieren der Muskulatur ist übelst und wird wohl seine Zeit brauchen, mir wurde heute von verschiedenen Seiten schon beigebracht, das ich mal wieder Geduld haben soll und nicht mit dem Kopf durch die Wand. Auch ein toller Vergleich, es war ein Felsen. stirnklopf.gif

Morgen früh, bin ich beim SoVD um das mit dem Rentenantrag zu klären und danach habe ich das Gespräch mit KK. Ich bin gerade in der Stimmung das durchzuziehen, dass muß ich ausnützen.

Wie lange hast Du schon Deine Beschwerden und wie kommst Du im Alltag damit klar? Mich nervt es, das ich kein Autofahren kann und ich für jede kleine Besorgung einen Fahrer oder 'Lastenträger' benötige. Bis jetzt machen meine 3 Männer zuhause ja noch bereitwillig mit, aber ich möchte sie nicht überstrapazieren. Und die Jungs leben ja bereits ihr eigenes Leben, was ja prima ist.

Dir, für Deinen Zuspruch einen lieben Dank,

Sanne
odysseus
Hallo Sanne,

tja, bei mir liegt die Ursache meiner Beschwerden vermutlich in einem Sturz in der Kindheit. Seitdem kommen und gehen die Beschwerden. Seit den letzten anderthalb Jahren hat sich meinem Gefühl nach die Instabilität aber verstärkt. So fahre ich seit einem Jahr nicht mehr Auto (habe aber die Hoffnung, dass das mit Hilfs-Spiegeln irgendwann wieder geht) und habe einiges umorganisiert. Zum Glück lebe ich auch nicht alleine, und so mache ich beim Haushalt eben noch das, was geht, und lasse den Rest machen. smile.gif Ist nicht immer einfach, aber ich riskiere lieber eine Verschlechterung für einen schönen Abend mit Freunden als für eine Runde Kehrwoche, da haben letzten Endes alle mehr davon.

Leider ist meine Arbeitsfähigkeit in letzter Zeit auch sehr wackelig; in diesem Bereich hoffe ich sehr auf eine Besserung, da ich meine Arbeit sehr mag und auch sehr nette Kollegen habe.

Tja, und insgesamt suche ich nach kreativen Lösungen, mit denen ich gut leben kann. Wichtig ist mein guter Bergsteigerrucksack, der das Gewicht von den Schultern nimmt und mit einem guten Hüftgurt trägt - so kann ich einkaufen gehen. An schlechteren Tagen kommt zu Besuch bei Freunden die gute aufblasbare Isomatte mit, damit ich mich notfalls hinlegen kann. Da Gitarrespielen zu viel Zug auf die HWS bringt, habe ich mein Keyboard wieder aus der Versenkung geholt. Und im Urlaub gehts halt jetzt statt zum Klettern ganz nackenschonend zum Schnorcheln.

So schaffe ich es, trotz der Einschränkungen mein seelisches Gleichgewicht zu halten und trotzdem das Leben zu genießen. Das ist wichtig, denn das große Elend noch oben drauf müsste wirklich nicht sein.

In Sachen Prognose konnte mir bisher ja auch noch niemand Auskunft geben. Wichtig ist für mich, dass ich die Frühwarnsignale meines Körpers immer besser deuten kann und so in letzter Zeit manche Schmerz- und Symtomattacke abwenden oder zumindest in ihrer Dauer begrenzen konnte. Ich habe noch ein paar Ärzte im Hinterkopf, deren Meinung ich gerne hören will. Aber wenn dabei auch nichts rauskommt, dann habe ich beschlossen, unabhängig von einer Prognose Entscheidungen für die Zukunftsplanung zu treffen. Jetzt lagen die Pläne anderthalb Jahre auf Eis, jetzt müssen langsam mal wieder Pläne her. Sich auf etwas freuen und das Leben aktiv gestalten zu können tut mir gut. Der Austausch hier übrigens auch. smile.gif

Einen lieben Gruß und das Allerbeste für Dich,

odysseus
klaus123
Hallo Sanne,
du bist zur Zeit ja nicht in der besten Lage.
Ich würde mich mal von einem guten NC in deiner Nähe beraten lassen....kenne leider keinen,da ich damals fast 2 Jahre in NRW vergeblich gesucht habe.
Ob es sinnvoller wäre eine Stabilisierungs OP machen zu lassen und sich vielleicht nicht darauf verlassen,das "so" alles zusammenwächst.Der Atlaswirbel ist eigentlich der wichtigste der ganzen HWS mit sehr engen Nervernverbindungen.Mein Bettnachbar bei meiner HWS OP im vorletzten Jahr hatte auch nach einem Sturz einen Atlasbruch.Ich konnte alle Gepräche zwischen NC und Bettnachbar mitbekommen.Einmal sagt der NC......seien sie froh hier zu sein,wir beherrschen so eine OP".
Es wäre doch sehr schade,wenn dein Endziel in der Rente läge.
Viel Erfolg bei deinen Entscheidungen.... winke.gif
Klaus
Sanne47
Hallo Klaus,

ja das hast Du gut erkannt. roechel.gif

Leider war ich nicht direkt nach meinem Unfall bei meinem eigentlichen NC, sonst wäre ich bereits operiert und dieser Drops wäre sozusagen gelutscht. Dieser NC, mein jetziger, ist sehr visiert was Wirbelsäulen-Trauma betrifft und ganz ehrlich gesagt, es gibt nicht den einzigen wahren NC für alle. Jeder NC hat so seine Spezialitäten und ich werde nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Mein jetziger ist für meine WS Problematiken für mich der beste. Da ich seit 13 Jahren großes Kino mit meiner WS habe, durfte ich einige weniger gute und schlechte NC's kennenlernen.

Ich bin vom ADAC direkt in die Neurochirurgie Knappschaft Recklinghausen gebracht worden, weil es dort auch eine Kieferchirurgie gibt (meine Augenhöhle war leider auch gebrochen und musste auch operiert werden). Das war mein eigentliches Verhängnis. Ich habe, nach dem es im Oktober immer noch nicht zusammengewachsen war, den Arzt gewechselt und bin wieder zum NC meines Vertrauens gegangen. Das ist das, was ich mir selber vorwerfe, das ich nicht eher hellhörig geworden bin. Aber, in so einer Notsituation sitzt man dann doch mit Scheuklappen und Panikattacken. Wie sich so etwas anfühlt mag man sich nicht wirklich vorstellen. Hätte ich bis dahin auch nicht gekonnt. smhair2.gif

Und leider bin ich schon berentet, wenn auch bis 06/2014 befristet. Heute beim SoVD habe ich meinen Antrag ausgefüllt, ich denke ich muss wahrscheinlich noch nicht einmal zum Gutachter und es wird nach Aktenlage entschieden. Wäre ja mal was, wenn mir das erspart bliebe einen abgehalfterten Orthopäde als Gutachter zu bekommen.
Sanne47
Hallo Klaus,

ich will dir doch noch einen schönen Abend wünschen, irgendwie habe ich die Tastatur nicht wirklich im Griff. wink.gif

LG Sanne
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