Hallo Dragoo
Was das Thema BS- Sequester betrifft wird es in der med. Fachliteratur oft als OP-Indikation beschrieben.
Bandscheibenerkrankunkungen werden nach dem Dislokationsgrad I-V beschrieben. Ein freier Sequester beschreibt den Grad V
http://www.anatomiedesmenschen.uni-koeln.d...cheibenMain.htmOb sich das mit der Zeit von alleine regelt hängt immer von der Größe, der Lage und der Art des BS-Materials ab, welches abgerissen ist.
Man unterscheidet zwischen harten und weichen Sequestern. Es ist davon abhängig wie viel Flüssigkeit das Material aufnehmen kann.
Wenn es zusätzlich um die Neuroforamen geht dann schau mal hier:
http://www.diebandscheibe.de/images/wirbel...euroforamen.gifGrundsätzlich ist jeder frische BSV (Prolaps) erst Mal ein akutes Ereignis, d.h. das ausgetretene Material nimmt zusätzlich Wasser( Hydration-Wasseraufnahme) auf und schwillt dadurch an. In Folge dessen kommt es oft zu mechanischer Bedrängung beteiligter Nerven. Zusätzlich löst der Körper, eine Fremdkörperreaktion aus so dass sich die beteiligten Nerven oftmals entzünden.
Durch Körpereigne Stoffwechselprozesse versuchen Zellen diesen Prozess abzubauen. Hierbei sind Makrohagen und T-Helferzellen( sog. Fresszellen) beteiligt.
Der Abbauprozess des Faserings Anulus fibrosus (Faserring) braucht wesentlich länger als der Abbau des Gallertkerns Nucleus pulposus (Gallertkern)
Der Vorgang der Hydration kann über mehere Wochen anhalten. Dabei ist die Wasseraufnahme des Gewebes sehr unterschiedlich.
Das Gewebe welches Flüssigkeit auf nimmt erscheint im MRT deutlich heller, als der Rest der Bandscheibe
http://www.anatomiedesmenschen.uni-koeln.d...s%202%201.0.htmGewebe was aus dem Gallertkern stammt nimmt wesentlich mehr Flüssigkeit auf als Gewebe aus dem Fasering der Bandscheibe.
Die beschriebene Hydration dürfte auch die Begründung sein warum man von einer sog.Akutphase spricht.
6-12 Wochen sind da so der Durchschnitt, ein genauer Zeitrahmen wie lange das anhält lässt sich nicht finden. Es kann auch länger dauern.
Wenn sich eine Sättigung der Flüssigkeitsaufnahme eingestellt hat ist das der Höhepunkt, bzw. das Maximum erreicht.
Hierbei kommt es oft durch den begrenzten Raum, in dem sich das BS- Material noch ausdehnen könnte oftmals zu neurologischen Ausfällen,bzw. Tangierung von Nerven, die sich bis zur Lähmung steigern können.
Beteiligte Nerven werden dabei massiv bedrängt oder eventuell auch langfristig irreversibel geschädigt. Es kann auch dazu führen das sich das BS-Material mit den Nervenwurzeln verklebt, das macht eine OP nicht unbedingt leichter.
Wahrscheinlich ist dies auch der Grund, warum Ärzte so was im Vorfeld operativ angehen. Zum einen ist der Leidensdruck enorm hoch und das Risiko einer dauerhaften Schädigung der beteiligten Nerven zu groß.
Im Verlauf der Zeit kehrt sich der Vorgang der Hydration um und es stellt sich eine Dehydration (Wasserabgabe)des Gewebes ein.
Dies hat oft zur Folge dass sich Beschwerden durch Abnahme des Volumens des ausgetretenen Materials verbessern. Beteiligte Nerven werden dann eventuell entlastet.
Kleine Teile eines Sequesters, die frei beweglich sind werden oft schnell resorbiert.
Ob wirklich immer nur eine OP in Frage kommt kann dir nur ein erfahrender NC erklären.
Es gilt aus meiner Sicht immer den Einzelfall zu betrachten.
Ich möchte auch abschließend anmerken das ich keinen Anspruch auf absolute med. Korrektheit erhebe.Wenn es jemand besser beschreiben kann, lerne ich gern etwas dazu.
Gute Besserung
paul42