Nachdem ich hier schon einige Wochen lese, wurde mir von mehreren Betroffenen in einem anderen Forum wärmstens ans Herz gelegt , mich hier anzumelden.
Mich hat Mitte Juli diesen Jahres ein starker Bandscheibenvorfall ereilt, was mich ziemlich umgehauen hat. Bin jetzt Anfang 40, hatte aber schon seit meiner Studentenzeit immer mal in großen Abständen heftige Rückenschmerzen, was auch mal geröntgt und von den Ärzten als angegriffene Bandscheibe tituliert wurde.
Nachdem ich im Juni einen neuen (Büro-)Job angenommen hatte, und mich zuvor schon seit Wochen immer mal stärkere Rückenschmerzen geplagt hatten, merkte ich, dass mir das Sitzen im Büro immer schwerer fiel. Mir taten auch die Hüften stets weh, so dass ich schon dachte meine Arthritis sei wiedergekommen (wurde diagnostiziert, als ich 17 war, ließ aber im Laufe der Jahre wieder nach).
Dann kamen heftige Schmerzen dazu, die vom Po ins rechte Bein schossen, und zwei, drei Tage später geschah es, ich wurde morgens wach und hatte heftigste Schmerzen im rechten Unterbauch und rechten Unterschenkel (aber nicht mehr im Po). Schleppte mich zur Hausärztin, die auf ein leichtes Bandscheibenproblem tippte und mich krank schrieb. Dann ging es mir ein paar Tage besser, ich konnte wieder gut laufen, ohne Medikamente.
Da es aber plötzlich wieder schlimmer wurde, konnte ich nach tagelangem Telefonieren und Diskutieren zur Zuständigkeit (da Urlaubszeit) endlich einen Orthopäden aufsuchen. Inzwischen waren mein rechter Fuss bzw die Zehen immer mal taub und kribbelten, und er tippte nach einigen Tests auf Bandscheibenvorfall und schrieb mich weiterhin krank. Nach 2 weiteren Tagen und Verschlimmerung wies er mich ins Krankenhaus ein mit der lapidaren Bemerkung, dass ich vielleicht operiert werden muss

In der Klinik empfahl man mir auch sofort die OP, schon bei der Aufnahme und sagte, wenn ich keine OP wünschen sollte, könne ich auch gleich wieder gehen. Ich blieb aber erstmal, es wurde ein MRT gemacht (Freitags) und dann sah ich keinen Arzt mehr. Samstags kam dann kurz eine Ärztin ins Zimmer, sagte mir am Montag werde mein MRT ausgewertet und verschwand, aber vor der Tür fiel ihr was ein - "Achja, Ihr MRT hab ich ja doch schon gesehen - ganz schlimmer Bandscheibenvorfall, drohende Querschnittslähmung, muss bald operiert werden."
Und weg war sie, und ich saß da wie vom Holzhammer getroffen - schwerer Vorfall ? Querschnittlähmung?? Einen Tag später gab es noch ein kurzes Gespräch im Arztzimmer, wo mir ein anderer Arzt sagte, es sei ein Wunder dass ich noch nicht inkontinent sei.
Nach all diesen "Aufmunterungen" hatte ich die Nase voll und wollte eine zweite Meinung einholen. Es gab dann noch eine unschöne Begegnung mit dem Chefarzt bei der Visite, der mich anfauchte wie ich es mir erdreisten könne, seine kompetente Meinung - nur OP helfe hier - in Frage zu stellen.
Ich entließ mich dann selbst, zumal ich mich körperlich besser fühlte. Hatte drei Tage einen Tropf bekommen (Fellinger Lösung), der mir auch geholfen hatte.
Ich suchte dann eine niedergelassene Praxis von Neurochirurgen auf, die bei uns einen sehr guten Ruf haben. Dort besah man die MRT-Bilder und untersuchte mich und meinte, dass sie auch eine OP empfehlen würden, aber nicht wegen angeblich drohender Querschnittlähmung und Inkontinenz, sondern weil mein rechter Fuss eine Großzehenheberschwäche hat.
Ich wollte aber erst eine konservative Behandlung versuchen und bekam also Schmerzmittel (Arcoxia) sowie Krankengymnastik und Fango verschrieben.
Mittlerweile fühle ich mich auch besser, wenn auch immer noch sehr angeschlagen. Mir ist öfter schwindlig, vermutlich vom Schmerzmittel, aber ich kann gut laufen (wenn auch nur kurze Strecken außerhalb der Wohnung, weil ich schnell erschöpft bin) und liegen und sitzen geht auch ganz gut, immer im Wechsel. Meine Physiotherapeutin sagt, dass ich Fortschritte mache, und zu meiner großen Freude ist seit drei Tagen das Taubheitsgefühl im rechten Fuss verschwunden, nur noch in der großen Zehe ist ein Rest vorhanden.
Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?
Achja, auf den Zehenspitzen kann ich gut gehen, nur beim Fersengang wackelt es rechts..
Ja warum ich das alles aufschreibe - ich habe ein paar Fragen . Kann ich mir Hoffnungen machen, dass mir eine OP erspart bleibt? Wie lange werde ich in etwa krank sein?
Die Krankschreibung des Orthopäden ist letzten Freitag ausgelaufen, am Montag will ich daher zur Hausärztin und hoffe, dass sie mich erstmal weiter krankschreibt, denn der Orthopäde war nur eine Urlaubsvertretung, und die Neurochirurgin ist jetzt grad im Urlaub. .
Zur Krönung habe ich, als ich aus der Klinik kam, meine Kündigung vorgefunden. Klar, ich war noch in der Probezeit und bis dahin fast vier Wochen krankgeschrieben, trotzdem hat mich das ziemlich mitgenommen. Bin vorher noch nie gekündigt worden.
Danke fürs Lesen, würde mich über ein paar Antworten oder Anregungen freuen.
Liebe Grüße, Leana