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Komplette Version BSV bei einem 14 jährigen, oder nicht?

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
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Schwimmer
Hallo,
mein Sohn hat mit 14 Jahren einen MRT gemacht bekommen.
Der Orthopäde meint, dass im Bericht nichts Auffälliges zu lesen sei. Es seien normale Abnutzungen, da könne man nichts machen. Ich habe ihn überreden können Physiotherapien zu verschreiben.
Das ist nun fast 1 1/2 Jahre her und es hat sich kaum gebessert. Er hat Schmerzen im Beckenbereich/Hüfte (zusammendrückendes Gefühl) und in den Leisten spürt er stechende Schmerzen. Mal mehr Mal weniger. Seine Hüfte (beide Seiten) wurden auch im MRT untersucht. Da ist alles okay.

Ich weiß nicht ob der Therapeut ihn anders behandelt hätte, wenn er von einem BSV ausgegangen wäre statt von einem Piriformis- Syndrom, das auf dem Rezept stand.

Er ist Leistungssportler (Schwimmen) und kann nicht mehr trainieren. Sobald er sich auch nur wenig belastet fangen die Schmerzen an. Auch längeres (normales) Laufen geht nicht.
Wir haben jetzt den Physiotherapeuten gewechselt und ihm den Bericht gezeigt. Der Neue Therapeut, sagt er hätte einen BSV. Ich verstehe den Bericht nicht und könnte Hilfe gebrauchen:

Klinik: Piriformis- Syndrom

Beurteilung:
Deutlich Schmorl'sche Degenerationen im thorakolumbalen Übergang mit intra spongiösem BSV im
Grundplattenbereich von BWK12. Bei LWK4/5 von LWK5/SWK1 abgeflachter knöcherner Spinalkanal
mit Kaliberreduktion im Sagittaldurchmesser. Bei LWK5/SWK1 circumferente
Bandscheibenprotrusion mit initialem Kontakt zu den peripheren extraforaminalen Nervenwurzeln.
Darüberhinaus aber kein manifester BSV oder höhergradige Bandscheibenprotrusion die alternativ
als Ursache für das klinisch manifeste Pirifonnis- Syndrom in Frage kämen.
Mellimaus21
Hallo
Also zum einen steht im Befund nichts von einem Vorfall sondern es wird von einer Vorwölbung gesprochen. Diese hatte wohl Kontakt zur Nervenwurzel.
Der neue Therapeut ist auch etwas vorschnell. Mit einem 1,5 Jahre alten Befund kann man rein gar nichts anfangen. Das kann alles mittlerweile ganz anders aussehen. Und dementsprechend kann man auch nicht sagen ob er jetzt anders behandelt werden müsste.
Zum Arzt gehen und ein neues MRT machen lassen. Alles andere ist zur Zeit Kaffeesatzlesen.
Schwimmer
Hallo Mellimaus,
vielen Dank für Ihre Antwort. Der Orthopäde spricht jetzt selbst von einem kleinen Bandscheibenvorfall in der BWS.
Auf die Idee einen neuen MRT machen zu lassen bin ich nicht gekommen. Mir war nicht klar, dass sich so schnell etwas ändern kann. Vielen Dank.
Ich weiß nur nicht ob der Arzt das machen wird, weil er der Meinung ist, dass seine Probleme nicht vom kleinen Bandscheibenvorfall kommen. Woher sie kommen, weiß er aber auch nicht.
Grüße
Mellimaus21
Hallo
Ärzte die lieber raten anstelle nach 1,5 Jahren ein neues Bild zu machen taugen in meinen Augen nichts. Woher will er wissen wie der Vorfall sich in den letzten 1,5 Jahren entwickelt hat?
Wenn er tatsächlich klein oder nicht da ist, kann man sagen okay kommt nicht daher. Ist er aber deutlich größer ändert sich die Lage wieder.
Daher neues MRT! Kann auch der Hausarzt verordnen.
Rike
Hallo Schwimmer,

ich verstehe nicht, was mit "intraspongiösem BSV" gemeint ist.
Die Spongiosa ist die Knochensubstanz (des Wirbelknochens) da kann doch kein BSV drin sein?rock.gif

Ich würde auch mal den Orthopäden wechseln, bei einem 14-jährigen von "normaler Abnutzung" zu sprechen finde ich vorsichtig gesagt ungewöhnlich.

Einen Fall von BSV bei einem Kind kenne ich auch (siehe BWK-Forum)

Grüße,
Rike
Schwimmer
Hallo Mellimaus, Hallo Rike,

vielen Dank für Ihre Antworten. Ich bin jetzt auf der Suche nach einem neuen Orthopäden. Kennt zufällig jemand einen guten in Frankfurt?
Was "intraspongiösem BSV" bedeutet weiß ich leider auch nicht genau. Nach langem Suchen fand ich (vielleicht) eine Erklärung, wobei ich nicht weiß ob das stimmt. Ich habe es so verstanden, dass eine Kuhle/eine Senke im Knochen ist worin die Bandscheibe reingedückt ist. Ob man das auch BSV nennt weiß ich nicht. Bitte entschuldigen Sie meine laienhafte Erklärung. Ich habe das nie vom Arzt erklärt bekommen, denn er hatte den Bericht kommentiert mit: "Da sind nur normale Abnutzungen die allerdings nicht mit den Beschwerden in Zusammenhang zu bringen sind".
Ich werde weiter berichten, sobald ich etwas neues erfahre.

Grüße Schwimmer
Mellimaus21
Hallo
Schau doch mal hier im Forum, da ist eine Ecke wo Ärzte nach Postleitzahl sortiert empfohlen werden. Vielleicht ist jemand Gutes in deiner Nähe dabei. Ich komme leider nicht aus Frankfurt und kann dir da leider auch nicht weiterhelfen.
Zitat
Ich habe das nie vom Arzt erklärt bekommen

Solche Informationen ruhig immer einfordern. Die Diagnose soll der Patient schon verstehen und wenn Fragen sind, immer wieder nachbohren. Das ist der Job von dem Menschen in weiß das s zu erklären das der Patient informiert die Praxis verlässt.
Denn nur wenn man versteht was man hat, versteht man auch die Behandlung und kann gescheit mitarbeiten.
Harro
Moin moin,
Zitat
Was "intraspongiösem BSV" bedeutet weiß ich leider auch nicht genau.

na dann schau mal nach "Schmorl-Knorpelknötchen" (Scheuermannkrankheit) nach das dürfte dieses Treffen.

LG Harro winke.gif
Rike
Hallo Schwimmer,

kann nur einen Orthopäden in Wiesbaden empfehlen. Zu Dr. Oberbillig geht auch meine Bekannte mit ihrem Sohn. Hier im Forum hat er auch gute Bewertungen.

Ich war noch nicht dort, wage mich aber vielleicht mal hin, habe eine eher negative Einstellung zu Orthopäden, suche noch einen, der mich eines Besseren belehrt.

Liebe Grüße,
Rike
Schwimmer
Hallo,
wir haben ein neues MRT und sind jetzt auch nicht schlauer. Die neue Ärztin nahm sich nicht die Zeit den Unterschied zwischen neuem und altem MRT zu erklären. Sie sagte nur das alles okay ist. Wegen der Facettengelenkarthrosen würde sie ihm eine Kortisonhaltige Spritze geben um zu sehen ob er damit schmerzfrei ist. Ich weiß nicht was ich davon halten soll?

Laut neuem MRT ist jetzt wohl eine Facettengelenkarthrosen bds. zu erkennen. Ich frage mich ob das wirklich sein kann. Zw. erstem und zweitem MRT hat er keinen Leistungssport mehr gemacht. Ein Arzt behauptet, dass Arthrose nicht innerhalb eines Jahres kommen kann, ein anderer behauptet, dass so etwas schon sein kann. Fakt ist die Schmerzen sind da, mit oder ohne Arthrose.
Hier ist der neue und der alte Bericht. Kann mir jemand das erklären. Ich habe das Gefühl, dass einiges was im ersten MRT stand im zweiten nicht mehr vorhanden ist. Oder ist das einfach nur unerwähnt geblieben?

MRT der LWS nativ vom 21.03.2012:

Klinik: Piriformis- Syndrom
Initiale Hyperlordosierung der LWS im lumbosacralen Übergang. Initiale Einengung des Zwischenwirbelraums LWKS/SWKl.
Minimale Stufenbildung im Bereich der Hinterkante bei LWK5/SWKl durch Anteposition von SWKl gegenüber LWK5 um 2 mm, damit noch innerhalb der Toleranzgrenze, noch keine manifeste Listhese.
Initiale Einengung des Bandscheibenfaches BWK12 / LWK1 mit partiellem Signalverlust des Bandscheibenfaches,
Hier deutliche Defektbildungen im ventralen Abschnitt der korrespondierenden Grund-und Deckplatten mit in der axialen Sequenzen nachweisbarem kleinem intraspongiösem Bandscheibenprolaps im Grundplattenbereich von BWK12.
Diese Veränderungen am ehesten im Rahmen einer deutlichen Scheuermann - Degeneration.
In Höhe von LWK4/5 und LWK5/SWK1 relative Enge des knöchernen Spinalkanals durch Abflachung im sagittalen Durchmesser bei habituell in diesem Bereich schmal angelegtem knöchernen Spinaikanal.
Darüberhinaus diskrete circumferente Bandscheibenprotrusionen in den vorgenannten Segmenten die insbesondere bei LWK5/SWKl Initialen Kontakt zu den hauptsächlich peripheren extraforaminalen Nervenwurzeln beidseits aufweisen. Ansonsten aber kein Nachweis eines manifesten höhergradig raumfordernden BSV oder Protrusion.

Beurteilung:
Deutlich Schmorl'sche Degenerationen im thorakolumbalen Übergang mit intra spongiösem BSV im
Grundplattenbereich von BWK12. Bei LWK4/5 von LWK5/SWK1 abgeflachter knöcherner Spinalkanal
mit Kaliberreduktion im Sagittaldurchmesser. Bei LWK5/SWK1 circumferente
Bandscheibenprotrusion mit initialem Kontakt zu den peripheren extraforaminalen Nervenwurzeln.
Darüberhinaus aber kein manifester BSV oder höhergradige Bandscheibenprotrusion die alternativ
als Ursache für das klinisch manifeste Pirifonnis- Syndrom in Frage kämen.




MRT der LWS vorn 24.06.2013:

Fragestellung: Ausschluss Wurzelreizsyndrom bei bekanntem thorakolumbalem Scheuermann und BS-Protrusion L5/S1.

Beurteilung:
Kein BSP sowie keine spinale oder neuroforaminale Enge. Facettengelenkarthrosen bei L4/L5 sowie L5/S1 bds.

Ergebnis:
Im Liegen erhaltene Lordose. Keine segmentale Fehlstellung. Keine höhergradige skoliotische Fehlhaltung. In der ödemsensitiven Sequenz unauff. Knochenmarkräume.
ISG-Fugen bds. frei. Regelrechte Form- und Rahmenkontur der miterfassten Wirbelkörper mit regelhaftem Hinterkantenalignement.
Kein Anhalt für Syringomyelie oder Myelopathie. Conus medullaris regelhaft auf Höhe von LWK1. Paravertebrale Strukturen regelhaft.
In den Segmenten der L1/2 bis L3/4 kein BSP sowie keine spinale oderneuroforaminale Enge.

Transversale Schicht:
Thll/Th12:
Dorsomediane BS-Protrusion mit Impression des vorderen Liquorreserveraums, ohne Nachweis einer höhergradigen spinalen Enge. Neuroforamina bds. frei.

Th12/LWKl:
Höhengemindertes BS-Fach bei Chondrose. Schmorl'sche Herniation im Bereich der Grundplatte von Th12. BS-Protrusion ohne Nachweis einer höhergradigen spinalen Enge.
Neuroforamina bds. frei.

L4/L5:
Kein BSP sowie keine spinale oder neuroforaminale Enge. Betonung der Diskushinterkante. Facettengelenkarthrosen bds. Neuroforamina bds. frei.

L5/S1:
Kein BSP sowie keine spinale oder neuroforamina1e Enge. Facettengelenkarthrosen bds.
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter