Hallo zusammen,
ich schreibe dies jetzt mal ins allgemeine Bandscheibenforum, weil es vielleicht mehrere gibt, die das Thema interessiert. Wenn es anderswo besser aufgehoben ist, bitte verschieben, liebe Admins.
Was ist mir passiert?
Vor knapp vier Wochen hatte ich das Gefühl, mein Hals ist verrenkt. Ich habe eine deutliche Blockade gespürt. Da ich starke Schmerzen hatte, bin ich direkt zu meinem Arzt. Dieser fragte nur kurz, ob es in die Arme zieht, was nicht so war. Ein Mini-Test auf Gefühlsstörungen (reiben an den Armen) wurde durchgeführt, war aber alles ok. Ich wies darauf hin, dass ich seit einigen Jahren um einen BVS in der HWS wisse, sich für mich (subjektiv) diese Beschwerden aber anders anfühlen als ein BSV (ich hab das ja nun schon seit Jahren an der LWS, ist auch operiert).
Ich wurde ohne Aufklärung oder weitere Untersuchung kurzerhand auf einen Hocker gesetzt und mit starkem Ruck chiropraktisch behandelt. das ging so schnell, dass ich gar nicht wusste wie mir geschah oder dass ich hätte Einwände erheben können. Mir war auch ehrlich gesagt nicht bewusst, dass eine chiropraktische Maßnahme an der HWS hochriskant ist (auch ohne BSV), sonst hätte ich das nie gemacht.
Meine Beschwerden wurden nach der Maßnahme eher schlimmer und zwei Tage später waren die Schmerzen fast schlagartig weg, dafür war mein rechter Oberarm vollständig gelähmt.
Ich habe (die Lähmung war Mittwoch nachmittag, Praxis zu), Donnerstag vormittag direkt beim Doc angerufen und wurde auf den Nachmittag verwiesen. Was dann passierte, toppt den Montag noch. Er würde jetzt eine MRT-Überweisung ausstellen, aber es kann sich auch um eine Reizung durch das Einrenken und/oder heiße Duschen (!) handeln. Ich solle mal abwarten und wenn das übers Wochenende nicht besser würde, könne ich dann ja einen MRT-Termin vereinbaren. Ich fragte noch, dass es doch wohl richtig schlimm wäre, wenn keine Schmerzen, aber eine Lähmung vorhanden wäre (spätestens zu diesem Zeitpunkt vermutete ich einen BSV) Nö, das wäre nicht gut, aber auch nicht richtig schlimm, bevor ein Nerv dauerhaft Schaden nimmt, dauert das mindestens drei Monate.
Mir war das nicht geheuer, so dass ich direkt einen Termin für das MRT vereinbarte. Lieber hätte ich den Termin abgesagt, falls es sich gebessert hätte, als noch zu warten. Zum Glück habe ich für den folgenden Montag einen Termin bekommen. Der Radiologe machte das sofort dringend, ich solle Dienstag sofort zum Orthopäden mit dem Befund. Mein Doc war nicht da, aber sein Kollege. Der hat mich sofort in die Notaufnahme geschickt, wo ich als akuter Notfall operiert wurde. Es wurde eine komplette Discektomie gemscht und C4/5 mit einem PEEK-Cage versteift. Es handelte sich deutlich um einen frischen Vorfall, der alte war bereits verkalkt (der hat auch nie Beschwerden gemacht!). Die OP habe ich soweit gut überstanden, aber die Parese besteht fort, was nicht für eine günstige Prognose spricht.
Bereits im Krankenhaus haben mir die Ärzte (die ja erfahrungsgemäß immer zusammenhalten) gesagt, dass ich bei der ausgeprägten Lähmung ein OP-Fenster von maximal drei Tagen gehabt hätte und sofort am Donnerstag hätte operiert werden hätte müssen. Als ich sagte, dass das nach dem Einrenken bei bekanntem alten BSV kam, waren sie kurz gesagt entsetzt, warum das überhaupt gemacht wurde. Ich habe nach der Entlassung dann mit dem Fachärzteservice meiner KK gesprochen, die mir klipp und klar sagten: einrenken ist sehr wahrscheinlich Ursache für die Enstehung zumindest aber für die drastische Verschlechterung bis hin zur Lähmung. Wird eventuell schwer nachzuweisen sein. In jedem Fall hätte ich Donnerstag operiert werden müssen, das hätte ein Orthopäde erkennen MÜSSEN.
Darum herum sind noch andere Sachen passiert, an sich nicht dramatisch, aber das Gesamtbild (schlechte Praxisführung, Desinteresse bis hin zur Inkompetenz des Arztes) spricht sehr für sich. Obwohl ich den Arzt eigentlich sehr mag, habe ich mich entschlossen, rechtliche Schritte wegen mehrerr Behandlungsfehler einzuleiten. Ich meine, wir reden hier nicht von einem falsch angebohrten Zahn, sondern von einer vielleicht dauerhaften Lähmung! Mal davon abgesehen, dass ich eine durchaus riskante OP über mich ergehen lassen musste.
Da ich zum Glück rechtsschutzversichert bin, hatte ich nun in dieser Woche einen Termin mit einem Fachanwalt für Medizinrecht. Er hält meine Chancen für sehr gut. Glücklicherweise habe ich bereits einen Ausdruck aus meiner Patientenakte (bevor daran manipuliert wird) und die Dokumentation ist so unzureichend, dass vermutlich das bereits als grober Behandlungsfehler gewertet wird, womit sich die Beweislast umkehrt. Das heißt, mein Arzt müsste MIR nachweisen, dass a) das Einrenken nichts mit dem BSV zu tun hat und b) bei einer früheren OP die Lähmung ebenfalls fortbestanden hätte.
Mir geht es nicht um eine Riesenschmerzensgeld, sondern um meine Absicherung, falls ich (teil-)erwerbsunfähig werde.
Die nächsten Schritte werden sein, dass mein Anwalt Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen mehrerer grober Behandlungsfehler geltend macht. Dann wird die Versicherung des Arztes aktiv und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit alles abstreiten. Bestenfalls wird ein "abschließendes" Vergleichsangebot gemacht, was mir aber nichts nützt, denn es geht mir ja gerade um die Absicherung möglicher Folgeschäden. Dann würde es vor Gericht gehen. Das Ganze kann sich über ein bis zwei Jahre hinziehen, aber ich werde kämpfen!! Das neue Patientenschutzgesetz erleichtert zumindest ein kleines bisschen was. Eine Garantie, dass juristisch alles gut ausgeht, habe ich natürlich nicht. Aber wenn der Arzt beim nächsten Patienten vielleicht umsichtiger ist, hat es sich auch schon gelohnt.
Ich halte euch gerne auf dem Laufenden und kann vielleicht dem ein oder anderen Mut machen. Vielleicht gibt es hier ja auch jemanden, der das schon durch hat, würde mich über einen Austausch sehr freuen.
LG
Wommi
P.S. Sorry für Tippfehler, aber es ist sehr mühsam mit meinem rechten Arm zu schreiben.
Lucy 1965
17 Mai 2013, 18:46
Hallo Wommi,
ich habe zwar keine Erfahrung mit Klagen gegen Ärzte, aber ich kann deinen Ärger recht gut verstehen. Es ist nicht OK, was da passiert ist. Ich hatte bisher auch ziemlichen Ärger mit den Ärzten (BSV L4/L5, L5/S1), aber das waren mehr persönliche Sachen (Überlastung, Anschreien, Nicht Erstnehmen usw.). Es gibt hier im Forum einige, die schwierige Erfahrungen haben und es gibt auch einen Blog von jemandem, der wohl erfolgreich Schmerzensgeld eingeklagt hat. Ich weiß nur nicht mehr, unter welchem Stichwort

Schau am besten noch mal nach...
Das wichtigste hast du ja nun schon mal in Erfahrung gebracht und auch mit einem Anwalt gesprochen. Du kannst dir ja auch mal überlegen, ob du das Gespräch mit dem Arzt suchen willst und ob du es ihm auch noch mal persönlich sagen willst.
Ich denke, du mußt dich nicht dafür entschuldigen, daß du Schmerzensgeld haben möchtest, denn bei einem Behandlungsfehlter steht dir das ja zu. Ich denke aber auch, daß du dich nicht zu sehr in die Sache verbeißen solltest, um innerlich Raum zu haben für den Genesungsprozeß.
In diesem Sinne: Alles Gute und gib nicht auf!
Motte01
17 Mai 2013, 18:51
Hallo,
Du Arme. Ich komme auch aus Hamburg und es echt schwer einen guten Arzt hier zu finden. Habe zur Zeit nur noch Ärzte die spezialisiert sind auf einzelne Körperteile, wie Schulter Hand und Knie.
Ich hatte Ärztefusch bei einer Knie-OP. habe mich aber nie getraut rehtliche Schritte zu untermehen. Ich hoffe das Du viel kraft und nerven hast. ich drücke alle Daumen.
lg.
Petra
Hallo Wommi
Bin dabei wegen meiners Knieteps Ansprüche wegen Behandlungsfehler zumachen.Ich mache es über die Schlichtungstelle in Hannover und die denken das ich Erfolg habe .
Wurde 23.7.2011 am linken Knie operiert also bekam ne Knieprothese.Habe von Anfang an immer unerträgliche Schmerzen gehabt und war kaum fähig an Gehhilfen zu Laufen.Habe dann dort in der Rehaklinik Damp meine AHB gemacht und dort wurde bereitz bei der Erstuntersuchung festgestellt das ich einen Streckdefizid und auch Entzündungswerte habe .Ich bekam dann doppelt so hohe Trombozytenwerte und war total schlapp konnte nur am Rollator gehen der mir auch für Zuhause verschrieben wurde sowie andere Hilfsmittel.
Zuhause bin ich gleich mit Krankengymnastik angefangen was aber sehr schmerzhaft und fast für die Streckung unmöglich war.Nach 6 Wochen hatte sich bei der Streckung nichts verändert und ich mußte für 12 Tage in die Osytseeklink wo eigentlich ne Mobilisierung stattfinden sollte,was aber nicht geschah.Mir wurden die Schmerzmittel reduziert und ich hatte vermehrte Therapien mir gings richtig schlecht auch noch Wochen Zuhause.
Ich habe häufig meinene Entlassungsberichte an gefordert und erhielt diese erst Anfanf 2012 mit falschen Angaben die ich wiederlegen kann.Die müssen was zu verdecken haben auch jetzt kommen die mit den Arztberichten nicht rüber.
Die fehlende Streckung liegt immer noch trotz Therapien bei 15 % obwohl die Klink schrieb alles ok was aber bei der AHB sofort am gleichen Tag anders auffiel.Auch nach den 2. Aufenthalt wieder das gleiche es sollte ok sein obwohl mir ein anderer Arzt was anderes bestätigt hat.
Warum wurde keine Mobilisierung gemacht da hätte man noch Verklebungen lösen können.Wenn die mich nur von den Medis runterschrauben wollen und mehr Therapien machen sollte hätte ich es Zuhause machen könnnen.Besonders schlimm ist die fehlende Streckung für mich weil ich im linken Fuß nach ner BSV OP ne Zehenheberschwäche zurückhiehlt und dann bekam ich noch ne Beinschwäche dazu.
Durch die Belastund es anderen Knies mußte Ende letztes Jahr durch Arthroskopie mein Miniskus repariert und Knorpel entfernt unf geglättet wereden.
Laufe meist noch mit Rollator habe und stürze häufig versuche meist zu vermeiden aufs limke Knie zustürzen was nicht immer klappt.Letzt habe ich mir die Bänder am Handgelenk gezerrt ,sehr schmerzhaft und den Ellenbogen habe ich mir auch angeschlagen sowie das Knie.
Melde ich einen Unfall meine Versicherung werde ich wegen der Vorschäden kaum was erhalten deshalb wurde mir geraten das als Behandlungsfehler anzumelden auch meine Krankenkasse unterstützt mich.
Mein Knie sieht wie eine zerknorpelte Kartoffel aus ,schwillt noch an ,und schmerzt manchmal habe ich das Gefühl das was sich verdreht. Die Streckung stimmt immer noch nicht und icxh hatte nach den 2. Aufenthalt eine riesen Beule in der Kniekehle.Die äußerre Knieseite ist immer noch taub schneide bald den Mist selber raus.
Es könnte auch sein das beim Schmerzkatheter ein Nerv verletzt wurde denn der erste Versuch klappte nicht und die waren am fluchen und da wurde es hecktisch und ich wurde schnell in die Narkose verlegt.Auch in der oberen Beinkehle sticht und schmerzt es öffters.Meine Muskeln sind auch schon reduziert obwohl ich Aufbautraining mache was mancxhmal aber nicht möglich ist und ich behalte auf alle Fälle die Beeinträchtigungen zurück selbst sollte ich ne neue Knietepe erhalten.Dire Röntgenbilder waren aber ok wenigtens was das Knietepe vom Einbau betrifft aber sieht man die bänder dort ob was kaputt ist
Ich werde weiter berichten ,schlage ja einen anderen Weg ein mal sehen ob es klappt,sieht wenigtens bei mir nicht schlecht aus aber ich weiß es erst wenn alles durch gearbeitet wurde oder beim Gutachter war.
Mein Antrag läuft seid Anfang des Jahres und nun wollen die die Krankenunterlagen sichten die immer noch unvollständig sind.Wurden das letzte mal gemahnt und dann gehts einfach so zur Versichrung und die werden sich wundern
Ich denke die wollen was verdecken denn warum kamen und kommen die nicht mit den Berichten rüber,warum wurden falsche Angaben gemacht die ich durch die Rehaklinik und Ärzte wiederlegen kann.
LG SONJA
andilaki
18 Mai 2013, 06:23
Hallo Zusammen,
ich habe es über die Patientenvertretung gemacht und Recht bekommen!
Mein Schmerzensgeld habe ich nun erhalten!
Bei Gericht zieht man meist den Kürzeren,da hat man kaum eine Chance es zu gewinnen,auch wenn man im Recht ist!
Ich habe mich mit weniger Geld zufrieden gegeben und habe mir einen jahrelangen Rechtsstreit,der ja auch an den Nerven zehrt erspart!
Lg Andrea
Hallo Andrea
Schön zu hören das du Erfolg gegen die Herren in weiß hast und dein Schmerzengeld erhalten hast.Hast du nur Schmerzengeld erhalten oder auch was wegen Beeinträchtigungen die du zurück behalten hast?
Darf man nachfragen wegen welchen Behandlungsfehler du dir Hilfe gesucht hast und wie lange es gedauert hat.Haben die Ärzte den Fehler selber anerkannt oder nur die Versichrung,war es ein Vergleich bei dir?
Ich denke auch das Klagen lange dauert und man in Vorkasse gehen muß dann hat man zwar etwas weniger aber immerhin.
Ich denke das ich auch beweisen kann das ich dauerhafte Einschränkungen habe meine 2 wichtigsten Ärzte haben Ihren Bericht bereitst abgegeben.
Wie geschrieben verzögert die Klinik alles die hat ja wohl auch was zu verdecken denn warum bekam icvh meine Entlassungsberichte so spät und jetzt kommen die auch nicht in Gang.
Hoffe das das Schmerzengeld dich zumindes etwas für den Schaden entschädigt und du es gut anlegst oder mal nen schönen Urlaub machen kannst.
LG SONJA
Hallo zusammen,
danke für euren Zuspruch und eure Erfahrungen. Ich weiß, dass es ein langer Weg wird... Mein Anwalt hofft auch auf eine außergerichtliche Einigung, die Schlichtungsstelle in Hannover ist möglicvherweise ein Weg - allerdings muss die Behandlerseite dem nicht zustimmen. Da es zwar für Patienten kostenlos ist, für Behandler (bzw. deren haftpflicht) aber nicht, wird das wohl auch häufig abgelehnt. Ich bin froh, dfas ich seit Februar eine Rechtsschutzversicherung habe, das war wohl Eingebung.
Euch alles Gute!!
LG
Wommi
Springmaus67
22 Jun 2013, 16:03
Hallo,
ich hab da auch Fragen zu Behandlungsfehlern !
Wir haben im Nov. 2012 alle unsere Unterlagen zur AOK gebracht weil wir einen Behandlungsfehler vermuten.

Nach 6 Monaten also im Mai 2013 erhalten wir ein Schreiben von der AOK das alle Unterlagen vorhanden
sind und nun nach Hannover geschickt worden ist !!!
Wie lange kann es dauern bis man ein Gutachten bekommt?
LG Doris
Moin moin Doris,
man könnte diese hier befragen

, aber im Durchschnitt dauerts wohl 10-12 Monate.
Plus dann natürlich der eventuell anstehende Rechtsweg.
Liebe Grüße Harro
Springmaus67
22 Jun 2013, 17:51
Hallo

war vielleicht etwas doof ausgedrückt.
Dann wissen wir jedenfalls das es noch lange dauern kann.
Ich würde mich sehr freuen wenn hier noch mehr Leute berrichten wie es Ihnen mit so einem Weg ergangen ist!