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Belz
Hallo!
Ich habe folgende Frage: Wie lange dauert es bis ein Bandscheibenvorfall verkalkt??? Kann das innerhalb von 6 Monaten geschehen oder dauert es evt. länger? Weil habe letztes Jahr zwei LWS OPs hinter mich gebracht, jetzt wieder Schmerzen und auf MRT ist wieder ein verkalkter Bandscheibenvorfall zu erkennen! Nun stellt sich für mich die Frage , ist er übersehen worden oder verkalkt ein nachgerutschtes Bandscheibensequester so ungemein schnell???
Hat jemand auch schon solch eine Erfahrung gemacht! Soll nämlich schon wieder unters Messer!
Gruß Jürgen
paul42
Hallo Belz

Willkommen im Forum.

Grundsätzlich beschreibt ein Bandscheibensequester einen Dislokationsgrad V.
Bandscheibenerkrankungen werden von I-V unterschieden.

Das abgerissendes BS-Material schnell verkalt bzw. austrochnet halte ich für plausibel. Das sich sowas schneller auflöst, bzw. resorbiert wird ist eher unwahrscheinlich.
Der Körper verfügt meines Wissen nach nicht über einen Entscheidungsmechanismus was gesund und was krank an der BS ist oder ob frei beweglich oder nicht

Was bleibt ist frei bewegliches Material im Wirbelkanal. In der med. Fachliteratur wird sowas als OP-Indikation beschrieben.

Ob wie und wenn ja aber, dürfte in deiner derzeitigen Situation leider egal sein, wenn du dich lt. Aussage deiner Ärzte erneut einen Eingriff unterziehen solltest.

Wenn du dich ausführlich med. informieren möchtest, würde ich dir folgende Fachliteratur empfehlen:

Prof. Jürgen Krämer /Bandscheiben dedingte Erkrankungen, Ursache, Diagnose, Begutachtung./ Temme Verlag

Was wurde denn bisher an OP's bei dir durchgeführt? Welche WBK sind betroffen?
Vielleicht ergänzt du dein Profil oder beschreibst nochmal was du derzeit an Beschwerden hast.

mfg
paul42

Belz
Hallo Paul 42 !
Danke für deine Info ! Ja, ich möchte mich erst einmal vorstellen ! Ich heiße Jürgen, bin 46 Jahre, verheiratet und habe zwei Buben. Von Beruf war ich Postzusteller ,davon 12 Jahre reiner Paketzusteller bei DHL. Leichte Schmerzen haben mich berufsbedingt immer schon begleitet, bis 2009 dann wurde es ernst. Nach Röntgen, MRT, CT usw. stand fest Bandscheibenvorfall LWS 4/5 und LWS 5/S1. ES folgten ca. 50-60KGs ,Muskelaufbautraining, manuelle Therapie, Ausdauertraining, quasi das volle Programm. Die Schmerzen aber blieben ,so das ich mein FTZ-Aufbautraining nur noch mit einer IBO 800 (ca.80min.) bewältigen konnte. Das ging 3 Jahre lang so ,bis ich nicht mehr laufen und sitzen konnte. Dann kam noch eine Facettengelenksathrose und Wirbelgleiten nach Meyerding I hinzu. Juni 2012 die erste LWS-OP L4/L5 Schmerzen in den Waden waren weg, konnte aber nicht weit laufen(ca. 250Meter) Schmerzen in den Pobacken! Oktober 2012 die zweite OP L5/S1 Schmerzen in den Oberschenkeln (Vorderseite) waren weg, konnte aber nicht weit laufen (ca.250 Meter)Schmerzen wieder im Gesäß. Anschl.nach jeder OP. Reha und Rehasport betrieben mit der Hoffnung es müßte besser weden. Im Februar 2013 ging ich mit meinen Schmerzen wieder zum Neuroch. der mich operierte , es gab wieder Spritzen unterm CT , KG, und alles half nichts. Dann wurden wieder Bilder gemacht und es stellte sich heraus Vernarbung in L4/L5 und ein alter verkalkter BSV in L5/S1.
So dies ist nun mein Problem , habe ein verkalktes Bandscheibensquester schon 2010 in einem MRT bestätigt bekommen und ging davon aus das es bei den OPs beseitigt worden ist. Kann ein Chirug so was übersehen oder ist tatsächlich was nachgerutscht und wieder in der kurzen Zeit verkalkt?? In der Reha konnte ich kein Nordic-Walken mit machen das machte mich schon stutzig, weil fast alle Leidensgenossen im Alter von 25-50 kurz nach der OP schon wieder richtig gut laufen konnten!
Mfg. Jürgen
Mellimaus21
Hallo
Zitat
habe ein verkalktes Bandscheibensquester schon 2010 in einem MRT bestätigt bekommen und ging davon aus das es bei den OPs beseitigt worden ist. Kann ein Chirug so was übersehen oder ist tatsächlich was nachgerutscht und wieder in der kurzen Zeit verkalkt??

Normalerweise wird sowas eher nicht übersehen. Kann aber natürlich trotzdem passieren, wird der Arzt dann aber meist eher nicht zugeben. Ich vermute aber das da Bandscheibe nachgerutscht ist und dann verkalkt ist. Ich weiß es nicht, nehme aber an, das das auch von Mensch zu Mensch individuell ist wie schnell sowas verkalkt.
Zitat
weil fast alle Leidensgenossen im Alter von 25-50 kurz nach der OP schon wieder richtig gut laufen konnten!

Na ja das ist ja auch kein Maßstab. Manchmal reicht eine falsche Bewegung und es drückt sich neues Bandscheibenmateral nach der OP raus. Beim einen passiert es, beim anderen eben nicht.
Belz
Hallo Mellimaus21
Grundsätzlich gebe ich dir Recht, aber habe es in der Reha erlebt das bei einem Patienten bei Rückenübungen auf dem Gymnastikball die operierte Bandscheibe nachrutschte. Doch er konnte bie Dato laufen und sogar Nordic-Walking mitmachen. Ich mußte jedesmal schon in den Einführungsrunden passen, nach ca. 10min. war Schluß. Mit Leidensgenossen meinte ich Patienten die sogar oben und unten Versteift worden sind und nach 3 Wochen ausgiebige Spaziergänge machen konnten und ich mit meinen eher harmlosen OPs nur ca. 250 Meter weit kam.
Das jeder Körper anders gestrickt ist , ist mir schon klar und das der Körper alles versucht um zu heilen in dem er Dinge absorbiert die an Stellen sind wo sie nicht hingehöhren.
Was mich beschäftigt ist , das wenn er den Squester übersehen hat und ich aufgrund dieser Tatsache nicht laufen kann, dann wäre das ein starkes Stück!
Den nach den OPs fragte ich ob die Teile entfernt worden sind und bekam zur Antwort "alles wieder frei". Wenn ein Sequester da gewesen wäre , hätte ich es nach der OP als Andenken bekommen. Nur ich bekam nie eins und jetzt ist mein alter Freund wieder da rock.gif?
Was soll man da noch glauben!!!!
Wenn es ein Fehler war, wird der Chirug es niemals zugeben im Gegenteil es wird ja wieder kräftig Geld verdient, nur handelt es sich nicht um ein Auto sondern um ein Mensch !
Mellimaus21
Hallo
Zitat
Grundsätzlich gebe ich dir Recht, aber habe es in der Reha erlebt das bei einem Patienten bei Rückenübungen auf dem Gymnastikball die operierte Bandscheibe nachrutschte

Es kommt ja nun auch drauf an wie die Bandscheibe vorgefallen ist. Beim einen macht sie kaum Probleme oder er merkt es auch gar nicht, beim anderes drückt er unglücklich auf die Nervenwurzel und er hat Probleme.
Man kann halt den einen Patienten nicht mit dem anderen vergleichen, genauso weinig wie man Äpfel mit Birnen vergleich kann. Nur weil der Kollege aus der Reha laufen konnte, muss das aber nicht bei jedem so sein zwinker.gif
Zitat
Was mich beschäftigt ist , das wenn er den Squester übersehen hat und ich aufgrund dieser Tatsache nicht laufen kann, dann wäre das ein starkes Stück!

Das muss man aber erst mal nachweisen das das wirklich so ist ....
Zitat
Wenn es ein Fehler war, wird der Chirug es niemals zugeben im Gegenteil es wird ja wieder kräftig Geld verdient, nur handelt es sich nicht um ein Auto sondern um ein Mensch !

Daher sollte man sich ja auch im Vorfeld gut überlegen wen man operieren lässt, schwarze Schafe gibt es immer
violac01
Hi,

Zitat
das wenn er den Squester übersehen hat und ich aufgrund dieser Tatsache nicht laufen kann, dann wäre das ein starkes Stück!


na es gibt doch MRT BIlder von vor der OP. Darauf hast du einen Anspruch... hol dir die, wenn du sie noch nicht hast und lass es von einem anderen Arzt befunden... und dann weist du es.
Da hilft doch alles spekuliern nichts sondern nur nachschauen lassen.

Belz
Ja, habe mir heute schon die Bilder auf eine CD brennen lassen! Habe schon einen Termin bei einem anderen Neuroch. gemacht wegen zweiter Meinung. Ich will meinen Chirug nicht schlecht machen, im Gegenteil er geniehst einen guten Ruf, aber er ist alleine in seiner Praxsis und hat viel zu viel um die Ohren. Er operiert in seiner Praxsisklinik und noch im Krankenhaus im Stundentakt und besitzt eine 40 jährige Berufserfahrung. Da kann es schon mal passieren das man Aufmacht den vorliegenden BSV behebt und gut ist es. Zumal er die zweite Untersuchung zur OP gar nicht gemacht hat ,sondern sein angestellter Arzt ,der schon lange nicht mehr da ist.
Der sagte: alles zu , verdammt eng , muß operiert weden! Das Squester was meine damalige Ärztin auf dem MRT sah wurde nachher nie entdeckt. Die Ärztin sagte damals das ich mit der kleinen OP nicht mehr hinkomme ,es müsse der große Schnitt gemacht werden. Ich müßte mir das so vorstellen : wie eine Zahnpastatube wo die Zahnpasta eingertrocknet ist. Okay plausibel, gesagt getan aber von einem großen Bandscheibenstück war nach den OPs nie die Rede gewesen.
Und lange Strecken bzw. einen gemüdlichen Sparziergeng machen, kann ich bis heute noch nicht!
paul42
Hallo Belz

Ich denke auch, dass du versuchen solltest alle Bilder und Befunde durch einen weiteren Facharzt nochmalig sichten zu lassen.

Zusätzlich solltest du auch die OP-Berichte beider OP's anfordern.

Was mich etwas stutzig macht kinnkratz.gif , dass bisher das Wirbelgleiten so am Rande von den Ärzten erwähnt wurde. Meyerding Grad I beschreibt eine Verschiebung um bis zu 25 %

http://www.leomed.at/listhoscan/medinfo_listhoscan.pdf

Ein Gletwirbel kann die BS ganz schön stressen, vielleicht ist dadurch auch erneut BS-Material nachgerutscht. Aber um einen Sequester zu erzeugen bedarf es eines Traumas.

Ein freier Sequester lässt sich oft nur auf dem MRT erkennen wenn zusätzlich Kontrastmittel verwendet wird.

Bevor du über eine erneute OP nachdenkst solltest du dir wirklich eine Klinik aussuchen die sich damit auskennt. Das gilt insbesondere auch für das Narbengewebe. All zu oft kannst du dich nicht mehr operieren lassen, wenn du dazu neigst das sich übermäßig Narbengewebe bildet.

Vielleicht ist auch eine Versteifung angesagt, damit endlich Ruhe einkehrt.
Eine OP die nur den Sequester entfernt hat zur Folge das dadurch das Wirbelgleiten nicht gestoppt wird.

Das du das Gefühl hast eventuell falsch behandelt worden zu sein ist sicherlich verständlich, aber es bleibt an dir die Kausalität, bzw. einen Behandlungsfehler nachzuweisen.

Warst du schon mal beim Neurologen um eine EMG Untersuchung machen zu lassen?
So lässt sich feststellen was der bedrängte Nerv noch an Restleistungsvermögen hat.

Was hast du derzeit an Beschwerden? Taubheitsgefühl in den Beinen oder Füßen, Kribbeln, Krämpfe, Brennen der Muskulatur usw.
Kannst du auf den Zehen stehen oder auf dem Hacken?

Oder ist der Schmerz überwiegend in der LWS zu spüren?

mfg
paul42
Belz
Hallo Paul42
Danke für deine hilfreiche Aussage, du hast mich wieder runter geholt. Mit deinem überaus kompetent Beitrag , hast du bei mir wieder einiges ins rechte Licht gerückt. Ja, wenn man das Wirbelgleiten bei dem ganzen Schlamassel mit berücksichtigt kommt das schon hin. Es ist leicht fortgeschritten und verengt logischerweise den Spinalkanal noch mehr, da wo schon eine Narbe ist bzw. die operierten Bandscheiben. Ich war wirklich voll angepisst, weil ich dachte er hätte das in seinem OP-Stress vergessen. Dem ist wahrscheinlich nicht so, wenn man eins und eins zusammen zählt. Ich habe eine Versteifung absolut abgelehnt, wegen dem rotem Faden , was eine Versteifung nach sich zieht. Werde mir noch eine zweite Meinung einhohlen und dann über kurz oder lang , der Versteifungsop. zustimmen mit der Hoffnung das dann halbwegs Ruhe ist.
Ich bedanke mich noch mal herzlichst an euch Alle!
Gruß Jürgen
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