
Mein Name ist Cathrin, bin 28 Jahre alt und wohne in Zwickau (Sachsen). Von Beruf Tierwirtin in der Rinderhaltung.
Meine Geschichte:
Eigentlich ging es vor 3 Jahren los. Ich hatte eine anstrengende Nachtschicht hinter mir und wollte ins Bett gehen. Ich setze mich also auf mein Bett und es macht "knack". Ich hatte fürchterliche Schmerzen und bin einfach umgekippt. Bin zum Arzt, bekam Schmerzmittel und Wärmebehandlung. Ich wollte keinen Krankenschein, da gerade Urlaubszeit war. Ich konnte mich auf Arbeit kaum beugen und auch keine Schürze tragen, jeglicher Druck am Rücken (LWS) schmerzte. Das ganze war aber nach ca. 2 Wochen vergessen.
Dezember 2011 hatte ich eine sehr schwere Nachtschicht, musste Geburtshilfe bei einer Kuh leisten und habe mich total überanstrengt.
Ab da hatte ich immer ein Ziehen von der LWS in die rechte Po backe. Ich habe es nicht so ernst genommen, da es bei meiner schweren Arbeit "normal" ist, Rückenschmerzen zu haben.
Im Februar 2012 sind wir dann von 9 Arbeitstunden auf 12 Stunden hoch gegangen und von da ab wurde es immer schlimmer.
- Schmerzen vom der LWS bis ins rechte Bein (ganz besonders in der rechten Po backe)
- beim langen stehen musste ich immer mein rechtes Bein etwas anziehen, dann wurde der Schmerz erträglicher
- beim langen stehen + laufen habe ich nach einer Weile das rechte Bein nachgezogen
- bücken/beugen tat weh
- schlafen konnte ich nur, wenn ich das rechte Bein angezogen habe
- Schmerzen bei Husten/Niesen
Habe mich dann überreden lassen und bin zum Arzt. Schmerztabletten und KG und sollte es nicht besser werden, wollte er mich in die "Röhre" schicken. Es wurde nicht besser, eher noch schlimmer und er schickte mich auch nicht in die Röhre. Hatte also 3 Wochen Krankenschein und mir ging es schlechter als vorher. Er schrieb mich gesund und ich bin von mir aus zu meiner Orthopäden.
Diese meinte es sei die Hüfte oder die Bandscheiben dran Schuld. Endlich bekam ich ein CT.
Befund:
- L4/L5 erniedrigte BS, Protrusion, leicht wellige begrenzte Intervertebralgelenke
- L5/S1 dorsolateraler rechtsseitiger BS- Prolaps mit Kompression des Duralschlauches und Irritation der S1-Wurzel
- Ich hatte auch eine Zehenheberschwäche und weniger Kraft im rechten Bein
Es folgten Schmerzinfusionen mit Tramadol (Vitamin B12 und noch irgend was) und KG und es wurde nicht besser. Ich ließ mich gesund schreiben und ging wieder 12 Stunden auf Arbeit. Nebenbei holte ich mir verschiedene Meinungen von Neurochirurgen ein. Natürlich sagten Alle das ich die OP machen lassen sollte, aber ich wollte sie nicht.
Es wurde leider nicht besser und ich konnte so auch nicht mehr meine Arbeit schaffen, also ließ ich am 26. Oktober 2012 doch die Op machen.
- Sequestrektomie/ Nucleotomie LW5/SW1 von rechts
Ich war 12 Tage im KH, leider etwas länger als geplant. Ich bekam am 7. Tag starke Schmerzen und in der Nacht Fieber + Schüttelfrost. Dann gab es wieder Schmerzinfusion mit Novamin (und noch mehr) und noch ein 2. MRT. Auf dem war alles in Ordnung und bis heute weiß ich nicht, warum das Fieber kam. Dagegen musste ich übrigens auch noch 3 Tage Antibiotika nehmen.
Nach dem KH konnte ich mich 2 Wochen ausruhen und es ging dann zur Kur. Ach war das langweilig, gerade mal 40 Minuten Beschäftigung am Tag und ich konnte nicht mal ins Wasser. Wirklich viel hat die Kur mir nicht gebracht.
Zu Hause bekam ich KG und Wassergymnastik und wurde immer besser. Und so sagte ich meinen Doc, dass ich ab Mitte Februar wieder Arbeiten will. Aber erst mal eine Wiedereingliederung... 3 Wochen 3 Stunden und dann 3 Wochen 6 Stunden.
In der Mitte der Wiedereingliederung bekam ich Schmerzen im Bein...ab zum Arzt und es gab was gegen einen entzündeten/gereizten Ischiasnerv. Arcoxia oder so...und ich hatte auch noch die IbuHexal. Nach 7 Tagen Arcoxia ging es mir wieder etwas besser.
Zum Ende meiner Weidereingliederung klemmte mich auch noch eine Kuh ein, ich hatte Rückenschmerzen und beim schlafen taube/kribbelige Füße. Der Arzt hat das aber nicht für sehr ernst genommen.
Seit ein paar Tagen arbeite ich wieder volle 12 Stunden. Es ist nicht einfach und ich schaffe die letzten Stunden nur mit einem Korsett.
Auch kann ich gegen Ende der Schicht nicht mal mehr Husten, tut genau so weh wie vorher.
Zur Zeit habe ich auch noch Schmerzen im rechten Bein manchmal beim laufen und fast immer beim Treppen steigen.
Das Problem ist, das ich die Arbeit nicht mehr machen dürfte. Wir sind nur am stehen/ laufen, bücken und schwere Dinge heben/tragen/ziehen. Zum Beispiel 25 kg Kalksäcke, 20 Liter Kanister, 30 Liter Milchkannen oder 35-40 kg Kälber.
Ich könnte ja eine Umschulung über die Rente versuchen, aber da gibt es einfach zu wenig Geld. Davon kann ich nicht leben.
Ist alles nicht so einfach....weiß nicht wie es weiter gehen soll. Glaube nicht, dass ich die Arbeit noch lange schaffe.
Sorry für den Roman.
Liebe Grüße Cat