Hallo zusammen,
ich war letztens im UNI Klinikum Bonn in der Neurochirurgie wegen meinem Vater, also nicht wegen meinem BSV problem.
Ich fragte eine Assistenzärztin trotzdem, ob sie mir einige Ratschläge bzgl meines doppelten Bandscheibenvorfalls geben könnte.
Dann hat sie bisschen palavert und die wichtigste aussage von ihr war: "eine nicht operierte Bandscheibe ist immer stabiler als eine operierte bandscheibe"
Leider habe ich sie nicht genauer befragen können, aber diese aussage finde ich schon interessant.
Vielleicht wisst ihr, was dahinter steckt, was ihre aussage begründet?
Wenn es geht, dann seid doch so lieb und gebt eine Quelle direkt mit an.
Danke auch und schönen samstag noch.
Mellimaus21
09 Mär 2013, 10:41
Hallo
Ich kann da auch nur Mutmaßungen anstellen, ich vermute aber das es daran liegt das bei einer OP ja das ausgetretene Bandscheibenmaterial entfernt wird, heißt es fehlt was. Wenn der Vorfall konservativ ausheilt trocknet das asugetretene Material ja ein und zieht sich wieder zurück.
Ich nehme daher an das die fehlende Masse es instabiler macht. Daher komme es ja auch nach (mehrfachen) OPs gerne zu Instabilitäten mit Versteifungen als Folge.
Aber wie gesagt, das ist nur mein Verdacht
violac01
09 Mär 2013, 10:42
Hi,
na eine Quelle kann ich jetzt nicht gleich liefern, aber einen ersten Erklärungsversuch:
1.bei einer BS OP muss immer ein Stückchen vom Wirbelbogen, Facettengelenke etc. entfernt werden, um überhaupt an den BSV dranzukommen. Wieviel ist natürlich vom Können des Operateurs und von der Lage des BSV abhängig.Das ist oft der Einstieg in eine Instabilität der WS. Wenn es ganz schlecht läuft, endet dies mit Versteifung ( es gibt ja leider viele Bsp. hier)
2. meist wird von den Operateuren auch ein erheblicher Teil der BS mit entfernt, um ein schnelles erneutes Rezidiv durch den nun vollständig offenen Faserring zu vermeiden... dadurch kommt es natürlich schneller zu einer Höhenminderung der BS, die dann auch wieder Probleme macht.
Je mehr BS verbleibt, je höher ist sie noch und je besser und das wird bei einer konservativen Abheilung nicht beeinflusst. Selbst wenn der BSV verkalkt, aber den Nerv nicht mehr bedrängt und man dadurch keine oder weniger Schmerzen hat ist das noch besser, da diese Verkalkung sozusagen vor dem Faserring sitzt und da dann an der Stelle nichts mehr austreten kann. (wie ein Propf)
@ melli
ne wieder rein geht es glaube nicht bei Vorfällen , höchstens bei Vorwölbungen, ist wie bei einer Zahnpastatube, was draußen ist, ist draußen
Hallo Violac und Melli,
danke euch für die informationen. Ich werde die nächsten Tage auch selber mal recherchieren in unserer Medizin Bilbiothek..
Eure Infos haben mir die ersten denkanstöße geliefert.
Mein Ziel ist es, mich selber durch fundierte argumente zu überzeugen, dass eine Operation zu gefährlich ist.. Das dient mir als Motivation mehr zu trainieren und den Schmerz auszuhalten.
Schönen Abend noch
Mellimaus21
10 Mär 2013, 00:32
Hallo
Sich aber zu überreden gegen jeden ärztlichen Rat ist aber auch nicht das Wahre und
Zitat
Motivation mehr zu trainieren und den Schmerz auszuhalten.
kann gewaltig nach hinten losgehen.
Schmerzmittel sind dazu da, den Schmerz in Grenzen zu halten und zu verhindern das er sich chronifiziert.
Hallo Melli,
also ich wiedersetze mich nicht dem ärztlichen rat, denn dieser besagt folgendes: "Sie haben keine OP indikation, wir bieten ihnen dennoch eine OP an, obs besser wird oder schlechter weiß niemand".
Aber was mich sehr interessieren würde, warum meinst du denn, kann es gewaltig nach hinten losgehen, wenn man den Schmerz aushält?
Danke dir
Mellimaus21
10 Mär 2013, 00:56
Hallo
Weil man damit den Weg in die chronischen Schmerzen ebnet wenn man Schmerzen zu lange aushält oder sie falsch behandelt werden.
Du kannst ja mal nach Schmerzgedächtnis googeln. Dieses bildet sich nämlich gerne aus wenn Schmerzen lange Zeit bestehen. Daher sind Ärzte bemüht Schmerzen in den Griff zu bekommen.
Und ich kann dir versichern, chronische Schmerzen sind nichts schönes
violac01
10 Mär 2013, 08:16
Hi,
Zitat
"Sie haben keine OP indikation, wir bieten ihnen dennoch eine OP an, obs besser wird oder schlechter weiß niemand".
na da bist du aber an sehr aufrichtige, anständige Ärzte geraten.
Wenn du Motivation brauchst, nicht in einer vorschnellen OP dein Glück zu sehen, brauchst du einfach nur hier im Forum mal länger rumzulesen. Da bekommst du einen guten Eindruck..... lies nicht bei erfolgreich operiert, die kurz nach der OP berichten, da geht es en meisten gut, sondern die anderen, späteren Berichte.
Außer eine ev. Instabilität, gibt es viel öfters Narbengewebe. Die Bildung kann keiner beeinflussen und bei vielen verursacht dies enorme Schmerzen, wenn es auf den Nerv drückt. Dieses kommt erst Wochen und Monate später
Hier gibt es die Patientenzustimmung, die man vor der OP unterschreiben muss:
http://www.eurospine.org/p31000342.htmlda steht ganz ehrlich drin, was alles passieren kann und man sollte nie ohne dringende OP Indikatin so ein Risiko eingehen, denn war sagt einem, dass es einen nicht trifft

. (hin und wieder trifft es einen, mir hat das sehr ehrlich ein Arzt alles erläutert, er meinte auch manches sei einfach Schicksal und hängt nicht vom Können des Operateurs ab, da gruselt es einen schon und man versucht noch ein paar Monate länger die Schmerzen konservativ in den Griff zu bekommen)
Zitat
Motivation mehr zu trainieren
da hast du schon selbst den Weg genannt, den du erstmal gehen solltest... 3 x die Woche mindestens Muskelaufbauen, aber in einem guten Fitnessstudio unter Anleitung, damit man nichts falsch macht.
Mir hat das letztendlich die Schmerzfreiheit gebracht, war aber anstrengend.
In manchen Orten gibt es auch FPZ Rückenzentren, da messen sie ganz genau, welche Muskeln zu schwach sind und leiten das Training an.
Wie lange hast du denn deine Schmerzen schon? Frage doch mal nach einer Reha, da bekommst du oft den Einstieg in das notwendige Training.