Hallo,

ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich heiße Andrea und bin 49 Jahre alt.

Ich hoffe das in diesen Forum noch Gleichgesinde sind womit man Erfahrungen austauschen kann.

Zu meiner Geschichte:

Wurde 2006 und 2009 an der Bandscheibe operiert. Hatte vorab Krämpfe im rechten Bein das auch zur Lähmung des Fußes und zur Fußheberschwäche führte. Einige Zeit nach der OP war soweit alles behoben.

2009 wieder das gleiche. Wieder OP. Auch danach ging es mir besser bis Mai 2010, Bandscheibenvorfall die Dritte. Es wurde mir dann empfohlen , die Bandscheibe zu entfernen und mit Cages zu versteifen.

Die Cages wurden mit Knochenmaterial in die entfernte Bandscheibe gesetzt. Blut soll in die Wunde bei der OP gelaufen sein, wobei ich nicht weiss ob das etwas mit den heutigen Schmerzen zutun hat. Nach den MRT Bildern sitzen die Cages perfekt.

Gesagt wurde von den Ärzten damals, das nach einen Viertel Jahr alles so ist wie vorher und man wieder alles machen könne. Habe sogar zweimal verschiedene Ärzte im Krankenhaus gefragt.

Wir schreiben jetzt das Jahr 2013 und es ist nichts mehr toll. Nehme seid 2010 Tilitin 100, die aber auch nicht mehr helfen, müßte die Dosis erhöhen. Schmerzen habe ich jetzt wieder vermehrt. Beide Füße krampfen seitdem und stechen als wenn man mit einen Messer hineinsticht und die Rückenschmerzen treten wieder vermehrt auf.

Längeres Laufen und Sitzen ist kaum möglich, da die Schmerzen größer werden und mir dadurch übel wird.

Hinzu kommt jetzt noch, dass sich Narbengewebe gebildet hat, das wieder auf den Nerv drückt und diesmal ins linke Bein schiesst.

Die operierenden Ärzte haben meinen Fall 2011 abgeschlossen mit der Begründung die OP ist erfolgreich verlaufen.

Zu den Nervenschmerzen weiss aber keiner mehr einen Rat, sondern ich werde jetzt von einen Arzt zum nächsten geschickt und alle zucken nur mit den Schultern. Das Nervengewebe kann durch eine neue OP nicht entfernt werden, da dieses doppel so stark nachwachsen würde.

Einer von den Ärzten hat zu einer Morphiumpumpe geraten die ich aber ablehne. Jetzt wurde mir eine Schmerztherapie mit Medikamenten empfohlen worauf ich dann wahrscheinlich das Problem habe ,die Tabletten wieder abzusetzten.

Hat jemand von Euch solche oder ähnliche Probleme? Es wäre super wenn ihr mir schreiben und eure Erfahrung berichten könntet.

Bin wirklich ratlos.

Ständiges Heulen bringt mich auch nicht mehr weiter, sondern schadet nur noch unser Familienleben.

Gruß an alle Mitleidenden

Anna1

Hallo Anna!

Mir geht es in weiten Teilen meiner Krankheitsgeschichte ähnlich wie Dir, daher kann ich sehr gut nachempfinden, wie Du Dich fühlst. Auch meine Ärzte sind oftmals ratlos und wissen nicht mehr, wie sie mich behandeln sollen oder was sie mir raten sollen.
Aber der Rat eine Schmerztherapie zu machen, ist gar nicht so schlecht. Ich bin auch seit Jahren bei einem Schmerzarzt und der behandelt mich nicht nur mit Schmerztabletten. Er hat bei mir auch schon PRT, Denervierungen, PDA und andere Dinge, wie TENS oder auch MT und KG vorgenommen. Diesen Weg würde ich also an Deiner Stelle auf alle Fälle einmal ausprobieren. Wenn Dir die Vorschläge des Arztes nicht zusagen, musst Du ihnen ja nicht nachkommen.
Ich wünsche Dir, dass Du bald einen für Dich guten Weg findest und es Dir damit dann bald wieder besser geht.

Hallo Andrea

vielen Dank für deine Antwort.

Muß jetzt nur noch einen guten Arzt finden.

Schönes Wochenende.

Anna1

Hallo Anna1,

herzlich willkommen.

Vorab, seit wann bist Du mit Baujahr `67 schon 49 Lenze?
Ich bin (in Mathematik mangelhaft) Bj. `66 noch zarte 46 .
Bitte: Mach`uns nicht älter als wir womöglich schon "aussehen"
(Spaß muss sein.)

Deine LWS-Spondylodese mit Cages kann nachvollziehbare Beschwerden
mit sich bringen, z.B. Spondylarthrose. Oft sind es neuropathische Schmerzen.
Im Laufe der Zeit können sich auch Anschlussdekompensation/Instabiltät unterhalb des
Cages ergeben. Das ist in meinem Falle (habe einen Fixateur interne aus Schrauben
und Stäben, in einem ungünstigen Knickwinkel) eingetreten.
Letzteres möchte ich Dir nicht wünschen!

Gib Dir mehr Zeit und lass`Dir ruhig auch mal Platz zum Heulen,
Deine Family ist auch dazu da, die Mama mal aufzufangen und zu trösten/stützen.

Wünsche Dir gut Besserung.
Gibbus

Hallo Gibbus,

das mit dem Geburtstag ist richtig. Habe beim Geburtsdatum ein bisschen gemogelt, da ich im Netz mein richtiges Geburtsdatum nie angebe. Wer weiß für was es manche Menschen gebrauchen können.

Bin aber wirklich 49 Jahre.

Auf den letzten Bildern von den Cages konnte man sie deutlich erkennen. Ob sich etwas dahinter versteckt, konnte man aber nicht sehen. Schrauben und Stäbe habe ich keine.

Konnte man bei dir eine Veränderung erkennen?

Aufmachen kommt eh nicht infrage, da mir die letzte OP völlig ausreichte das brauche ich nicht wieder.

Waren am Spinalkanal ja auch dran, die Narbe ist innerlich wieder aufgegangen und Gehirnwasser ist in die Wunde gelaufen.

Das war dann OP Nummer 4.

Habe morgen eigentlich noch einmal einen Termin beim Operateur von dem ich mir allerdings nicht viel erhoffe. Bin noch am ringen, ob ich nicht absage.

Habe jetzt genug gejault.

Schlaf schön.

Gruss Anna1

Hallo Anna1,

ich verstehe Dich auch sehr gut.

Wurde vor 6 Monaten versteift L4-S1 fest/ dynamisch mit Cage und ohne (2 Ebenen) und eigentlich hätte ich lt. NC nach 4 Wochen wieder fit
sein sollen.

Ich arbeite immer noch nicht.

Seit einigen Wochen tut mir das Sitzen wieder heftigst weh und ich habe rechts gemeine Ischiasschmerzen. Mehr lokal (bei Drehungen und bestimmten Bewegungen spür ich den Nerv in der Pobacke); außerdem "tauben" die Zehen wieder "an" und manchmal schießt es von oben nach unten.

Ich vermute Narbengewebe - aber keiner will mich zum MRT schicken ("kein Grund"). Die Ärzte kümmern sich überhaupt nicht mehr. Mein Hausarzt lacht nur noch, wenn ich in die Praxis komme und eine AU-Verlängerung hole. Letztens wurde ich als "Sozialschmarotzer" tituliert. Mein Orthopäde verdreht die Augen, wenn er mich sieht und fährt mir nach jedem 2. Wort (und das meine ich wörtlich) über den Mund - sodaß ich eigentlich nichts mehr zu sagen brauche.

Mittwoch habe ich daher einen Termin bei einem neuen (schon wieder....) NC - mal sehen, ob der auch gleich genervt reagiert und mir an den Kopf wirft, dass ich von anderen versaut wurde und ER solls jetzt richten.

Deine Familiensituation kann ich mehr als verstehen - meine Lage tut meiner Ehe auch nicht gut. Auch wenn mein Mann sich sehr sehr sehr bemüht.

Du bist sicher nicht alleine. Leider habe ich auch noch keine Lösung gefunden.

Die Frage ist bei einer Morphium-Schmerz-Therapie, ob die für immer nötig sein wird... oder ob es andere Wege gibt. Sehr viele unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten haben sich hier im Forum schon gefunden. Viele kommen super zurecht - anderen wird nicht einmal etwas Gutes vorgeschlagen. Kommt wirklich drauf an, ob man das Glück hat, einen guten Arzt erwischt zu haben.

Und leider stimmt es - das Wegraspeln von Narbengewebe führt am Ende nur zu noch mehr Narben. Bei mir wurde während der Versteifungs-OP rechts auch Narbengewebe entfernt.... und über Narbengewebe sagt jeder Arzt was anderes. Die einen sagen, es ist fast schlimmer als der Druck einer Bandscheibe, weil man nichts tun kann, die anderen sagen, Narbengewebe ist elastisch und damit überhaupt nicht relevant und KANN gar keine so starken Beschwerden hervorrufen. Ich hab auch beides schon gehört.

Puuuh, manchmal ist das Leben nicht einfach!!!



Viele liebe Grüße!!

Hallo Anna,