ich möchte Euch gerne kurz meine Geschichte schildern da ich voraussichtlich in 1-2 Wochen vor der Entscheidung: "Künstliche Bandscheibe Ja/Nein" stehen werden:
Zu mir:
männlich, 24 Jahre, IT Support (rein sitzende Tätigkeit)
Die Vorgeschichte (Wenn ich schon was schreibe, dann wenigstens auch die dreckige Wahrheit)

Generell war ich schon nie der große Sport-Freund, mal hier und dort etwas gemacht, nichts wirklich lange, dadurch hat sich gerade in den letzten 2 Jahren mein Körpergewicht rapide gesteigert (Größe 1,84, Gewicht 98-101KG, schwankt etwas).
Ich hab schon seit enigen Jahren immer mal wieder leichte Rückenschmerzen, gerade bei längerem Sitzen, habe mir aber nicht so viel dabei gedacht.
Mitte September 2012 (Freitag) ging es dann los, am Morgen noch duschen, leichte Rückenschmerzen.
Am Nachmittag an der Arbeit wurde es dann immer schlimmer, ab 18 Uhr konnte ich selbstständig nicht mehr von meinem Stuhl aufstehen, starke Schmerzen im unteren Rücken, Rechtes Bein lässt sich nicht richtig belassten.
-> Ab nach Hause
Samstag + Sonntag keine Besserung, sehr starke Schmerzen, auftreten mit dem rechten Bein fast unmöglich, Sitzen fast unmöglich, liegen und hochgelegte Beine machen es nicht besser - aber auch nicht schlimmer.
600er Ibuprofen haben den gleichen Einfluß auf die Schmerzen wie Gummibärchen...
-> Notaufnahme am Sonntag: Vermutung: ISG, ich soll zum Ortopäden gehen, Schmerzmittel (Opiat) bekommen und ab nach Hause.
-> Dienstag zum Ortopäden - ohne große Untersuchung: Vermutlich ISG, Übungen + Schmerzmittel und für 2 Wochen nach Hause geschickt.
Die Übungen habe das Ganze noch verschlimmert, nach 2 Wochen wieder mein Ortopäden - Überweisung zum MRT - Ergebnis: L5/S1 etwas stärkere Vorwölbung der Bandscheibe, noch kein Durchbruch.
Also - Physio + andere Schmerzmittel, eine Art Corsage bekommen und 2x Cortison gespritzt bekommen. Nach 5 Wochen hat es mit gereicht, die größten Schmerzspitzen waren (warscheinlich durch das Cortison weg) und ich bin wieder arbeiten gegangen - Ergebnis: Nach 4 Tagen wieder so schön wie am ersten Tag und ab nach Hause...

Wieder zu einem (anderen) Ortopäden: Neue Schmerzmittel (Tilidin...) und Physio verschrieben bekommen.
Den Ortopäden habe ich nur gewechselt, weil dieser Wartezeiten von +1 Stunde und mehr hatte.
Ende November hat sich die Krankenkasse gemeldet und eine Schmerztherapie angeboten.
Anfang Dezember ging es mit der Schmerztherapie los (Pro Woche: 3x Akkupunktur/Massagematte, 2x Physiotherapie, 2x Psychotherapie).
Nach 4 Wochen wurde es etwas besser (ausser den Behandlungen und kurze spaziergänge habe ich nichts gemacht ausser liegen).
Es wurde eine Wiedereingliederung nach dem Hamburgermodell ab dem 07.01.2013 vereinbart, die Behandlungen liefen bis dahin weiter.
Die Wiedereingliederung (Hamburger Modell)
Erste Woche: 2 Stunden arbeiten und auch noch einige Termine bei der Schmerzbehandlung. War zu schaffen, der Schmerz wurde aber mit jedem Tag stärker
Zweite Woche: 3 Stunden arbeiten, Schmerzen werden immer stärker, zieht immer mehr in das rechte Bein.
Am Ende der 2. Woche war es dann wieder vorbei, ich hatte erneut starke Probleme überhaupt am Morgen selbstständig aus dem Bett aufzustehen, sitzen ist fast unmöglich, Schmerz zieht stark in das rechte Bein.
Bei der Schmerztherapie habe ich dann eine Überweisung zu einem Neurochirurgen bekommen.
Der Neurochirurgen (Hoppla, gerade gesehen, dass ich als "Neuling" keine Links setzen darf, daher die Praxis ist "Vertebral" in Berlin) hat das Hamburger Modell abgeblasen und mir gesagt, dass ich vorerst nicht arbeiten soll, erneutes MRT soll auch gemacht werden.
Ausserdem erkennt er auf dem 1. MRT, dass die Bandscheibe schon stark "abgenutzt" aussieht.
Neues MRT machen lassen, Ergebniss (Zitat): "Im Segment LWK5/SWK1 Nachweis eines medianen, partiell nach caudal reichenden Bandscheibenvorfalls"

Der Neurochirurg erkennt auf dem MRT ausserdem direkt unter dem Bandscheibenvorfall noch Athrose und bemerkt erneut, dass die Bandscheibe stark abgenutzt ist.
Aktuell bekomme ich insg. 3x (1x die Woche) "Kryodenervation" (Vereisung der Facettengelenke) und im Anschluss 2-3 Mal eine PDT (Spritzen).
Sollten diese Behandlungen nicht helfen, dann wollen die mir eine künstliche Bandscheibe einsetzen.
Leider hat sich bisher nicht viel getan, allerdings habe ich auch erst 2 der Vereisungen hinter mir.
Meine Fragen:
- Der Spaß geht jetzt seit Mitte September 2012 - gibt es noch andere "konservative" Methoden die ich ausprobieren kann?
- Auch wenn ich schon einige Beispiele in der Forensuche gefunden habe - vielleicht hat ja gerade jemand der das gerade sieht Interesse seine Erfahrungen bzgl. einer künstlichen Bandscheibe zu schreiben ;)
- Da ich weiterhin nicht länger als ca. 15-30 Minuten sitzen kann: Womit habt Ihr Euch eigentlich im liegen beschäftigt? Nach den ganzen Monaten bekomme ich hier zu Hause langsam wirklich nen Rappel....

- und zum Schluss: Ich glaube ich wollte den ganzen Quatsch auch einfach mal los werden

Vielen Dank im Voraus und Grüße aus Berlin,
Skar