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Komplette Version Großflächige Taubheit als OP-Indikation?

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Sternstunde
Liebe alle,

hier ein kleines Update von mir und eine grundsätzliche Frage, die mich vor echte Probleme stellt.

Ich hatte ja Ende November 2012 - also vor ca. 2 Monaten - einen massiven mediolateralen BSV auf L4/L5, habe den Dezember quasi auf der Couch verbracht und bin inzwischen fast schmerzfrei, ich nehme also gar keine Medikamente mehr. Das ist natürlich super, und ich freu mich sehr darüber! Allerdings... ist mein linkes Bein immer noch taub und kribbelt. Täglich. Von den Zehen bis zur Hüfte. Die Taubheit wechselt immer, manchmal ist sie nur im Unterschenkel, manchmal sogar nur im Knöchel, oft zieht sie sich aber von der Fußoberseite hoch bis über die gesamte linke Gesäßhälfte und Hüfte. Sie ist nur relativ oberflächlich, aber wenn ich mit der Hand über die Beine streiche, fühlen die Beine sich unterschiedlich an, das linke ist halt deutlich weniger sensibel.
Lähmungen, Fußheber-/senkerschwäche etc. habe ich nicht.

Die Orthopädin sagte heute, dass auch diese Taubheit auf einen Nervenschaden deuten kann, der irreparabel wird, wenn ich mich nicht operieren lasse. Sie hat mich noch einmal zu einem NC überwiesen.
Natürlich will ich diese großflächige Taubheit auf keinen Fall für den Rest meines Lebens zurückbehalten, aber mich nur dafür unters Messer legen...? Habt ihr Informationen dazu oder kennt ihr diese Situation? Offenbar ist mein Verlauf etwas ungewöhnlich, da lt. Orthopädin eigentlich erst Taubheit und Kribbeln und dann erst der Schmerz zurückgehen, also genau andersherum... Hmmm... das ist echt eine blöde Situation.

Schon jetzt vielen Dank an euch alle für Einschätzungen und Hinweise und eine ganz schöne, schmerzfreie Restwoche. smilie_up.gif
Jürgen73
Hallo Sternstunde,

die Taubheit bzw. kribbeln war bei mir deutlich länger als die Schmerzen.

Ein leichtes kribbeln habe ich heute noch.

Bei mir waren es allerdings HWS Probs.

Ich denke aber mal das es mit der LWS sich genau so verhält.

Warte erstmal ab was dein NC dazu sagt.
warenandi
Hallo Sternstunde.

Warte ab was der NC sagt.
Die Taubheit kommt höchstwahrscheinlich vom Nerv da dieser ja arg in Bedrängnis war durch den massiven BSV.
Du kannst auch noch zum Neurologen gehen. Dieser kann bei dir evtl. die Nerven messen und dir sagen wie lange das vielleicht noch anhält und ggf. Medikamente dagegen geben die das ganze hoffentlich beschleunigen. Einen Versuch ist es wert!
Aber deswegen würde ich mich persönlich auch nicht unbedingt unters Messer legen wollen.

LG und vielleicht dann ein kleines Feedback wenn du nun mehr weißt. wink.gif
Jutta70
Hallo, bei mir ging es ebenfalls Ende Novemer los. Ich bin Mitte Dezember wegen zunehmender Lähmung operiert worden und hatte vorher Taubheit und Schmerz nur im L5 Verlauf links.
Jetzt am Ende meiner Reha sind noch beide Beine ab Taille leicht taub und kribbelig. Es wird besser, die Beine und Füße pieken. Im L5 Verlauf links kommt das Gefühl von oben her langsam wieder.
Aber nach der OP sind beide Beine eingeschränkt. Auch in der Kraft der Oberschenkel, Treppensteigen ist wirklich schwer, das war vor der OP kein Problem! Ich hatte nur die Fußheberschwäche und konnte nicht auf dem linken Bein stehen.
Die Chancen stehen relativ gut, daß alles wieder gut wird, aber wenn nur Taubheit das Problem ist, würde ich wirklich gut überlegen, ob ich das Risiko eingehe.
Ich gehe seit heute Strecken bis 1 km ohne Krücken, es ist schwer und mindestens 6 Monate ambulante Anschlußbehandlung folgen noch.
Frag die NC wieviel besser die Chancen für die Sensibilität mit OP sind!
Lg jutta
Kessi
Hallo Sternstunde,

Zitat

Natürlich will ich diese großflächige Taubheit auf keinen Fall für den Rest meines Lebens zurückbehalten, aber mich nur dafür unters Messer legen...? Habt ihr Informationen dazu oder kennt ihr diese Situation?


du schreibst, die Taubheit wechselt, ist es unter/ nach Belastung stärker?

Das die Taubheit, das Kribbeln nach einer OP weg sind, kann dir keiner garantieren,
es kann leider auch bestehen bleiben.

Wie sieht es bei dir mit KG, Muskekaufbau aus, gerade weil du ja schreibst, du hast den Dezember auf der Couch verbracht?

Viele Grüße
Kessi winke.gif
püppi28
Hallo Sternstunde zwinker.gif

"nur" wegen Taubheit wird in der Regel nicht operiert, erst bei Lähmungserscheinungen.

Ein klassischer BSV verläuft so......erst massive Rückenschmerzen die irgendwann ins Bein gehen, wenn dann eine Besserung auftritt geht der Schmerz wieder zurück in den Rücken. Oftmals entsteht zwischen Schmerz jetzt im Bein und dann wieder im Rücken die Taubheit. Das ist der Nerv der bedrängt wurde, umso länger er bedrängt wird um so länger hält auch die Taubheit an.

Deswegen sollte immer ein Neurologischer Befund gemacht werden um eine evtl. dauerhafte Nervenschädigung auszuschließen oder zu bestätigen. Ich selber habe seid 2010 ein taubes rechtes Schienbein. Mal ist es mehr taub mal weniger je nachdem wie mich die Bandscheibe wieder ärgert. Es ist komisch wenn ich drüber fasse aber ich habe mich schon so dran gewöhnt das ich das nicht mehr merke. Meist ist es so das man irgendwann sagt, huch mein Bein ist nicht mehr taub das fällt einem aber erst dann auf wenn´s komplett weg ist. Der Rückgang der Taubheit passiert allerdings meist schleichend aber das bekommt man nicht wirklich mit.

Die Endscheidung zu einer Op kann dir niemand abnehmen, doch eine Garantie das es danach besser ist gibt es nicht. Oft bestehen noch lange nach einer Op die Taubheitsgefühle. Lediglich die akuten Schmerzen sind erstmal weg.

Du kannst deinen Körper ein bisschen unterstützen mit Magnesium oder Keltican forte (gibts in der Apo), Folsäure kann auch eingenommen werden aber bitte nur in Absprache mit dem HA. Auch ein Tens-Gerät kann bei Taubheit Erleichterung bringen.

lg Püppi winke.gif
Sternstunde
Liebe alle,

danke für eure Meinungen und eigenen Erfahrungberichte! Ich war noch nicht beim Neurochirurgen - denn ich will ja am liebsten gleich zu einem, der mich im Fall des Falles auch operieren kann, und da fällt mir momentan die Entscheidung noch schwer (lieber Klinik?) - aber momentan überlege ich auch noch, ob nicht ein Neurologe auch eine gute Adresse wäre. Der könnte zwar nicht operieren, aber so eine Nervenleitmessung machen, wie du ja auch schreibst, warenandi. Insgesamt fand ich es aber sehr ermutigend, dass viele von euch auch berichten, dass die Taubheit / das Kribbeln halt lange anhalten kann... Geduld habe ich nämlich zwinker.gif Ja, die Taubheit wird unter Belastung stärker, aber manchmal auch im Liegen - wenn ich auf der rechten Seite liege, wird oft die linke Hüfte taub. kinnkratz.gif
Um das besser zu kontrollieren, habe ich angefangen, zwei Mal am Tag über beide Beine zu "kribbeln" (mit den Fingernägeln, wie beim Kraulen oder Kitzeln), denn ich glaube auch, dass man den Rückgang der Taubheit nicht unbedingt mitkriegt! Und ich muss sagen, obwohl sich mein linkes Bein insgesamt anders anfühlt, scheint es in Wahrheit doch nicht unbedingt wirklich taub zu sein. Deshalb mache ich mir jetzt erst mal keine Sorgen und warte ab, was der Nervenspezialist sagt.

Noch mal danke und euch alles Gute - vor allem Schmerzfreiheit, aber auch Taubheitsrückgang und Kraftzuwachs! Und überhaupt alles, was man braucht, um sich wieder 100% auf den eigenen Körper verlassen zu können smilie_up.gif
Kessi
Hallo Sternstunde,

Zitat

Und ich muss sagen, obwohl sich mein linkes Bein insgesamt anders anfühlt, scheint es in Wahrheit doch nicht unbedingt wirklich taub zu sein. Deshalb mache ich mir jetzt erst mal keine Sorgen und warte ab, was der Nervenspezialist sagt.


das klingt doch schon besser,
wenn das ganze Bein taub wäre, würdest du es merken, es läuft sich damit auch sehr schlecht.

Hast du denn einen Termin beim Neurologen?

Viele Grüße
Kessi winke.gif

Sternstunde
Liebe alle,

nachdem ich mich nun so lange nicht gemeldet habe - wofür ich mich bei denen, die auf eine Wasserstandsmeldung gewartet haben, herzlich entschuldige - wollte ich euch nun ein kleines Update geben. Ich war in der Zwischenzeit natürlich wie angekündigt bei einem 2. Neurochirurgen (ein Dr. Schneider an der Charité, den ich ich sehr empfehlen kann) und seine Meinung lautet:
Wegen Taubheit zu operieren ist ziemlich sinnlos, zumal meine Beschwerden insgesamt ja so gut zurückgegangen sind. Denn eine OP nach so langer Zeit (beim Arztbesuch mehr als 2 Monate seit dem BSV) muss nicht unbedingt gute Ergebnisse bringen und könnte mir auch Ärger einhandeln (Narbengewebe etc.).
Insgesamt hätte ich eine ziemlich gute Chance, dass sich die Taubheit im linken Unterschenkel wieder zurückbildet. Wenn nicht - und sie mich in ca. einem halben Jahr noch stört - könnte ich noch mal vorstellig werden und wir beraten neu über etwaige Therapiemöglichkeiten.

Mit diesem Ergebnis war ich sehr zufrieden und habe seitdem die Taubheit noch ein bisschen mehr zu ignorieren versucht.
Vor 2 Wochen war ich 6 Tage im Urlaub - ausgedehnter Städtetrip mit viel Herumlaufen - und da ist sie wieder schlimmer geworden und auch im rechten Bein aufgetreten (laut NC kein Wunder bei meinem schweren mediolateralen BSV). Inzwischen ist sie aber wieder eher abgeklungen. Kribbeln habe ich übrigens auch noch ab und zu, und zwar öfter als vor ca. 2 Monaten, aber das ist nicht schmerzhaft und stört mich nicht allzusehr.

Übrigens habe ich gestern Abend zum ersten Mal wieder ernsthaft meine Bauchtanzübungen gemacht und hatte keine Schmerzen - auch die Taubheit ist heute nicht stärker. Toi toi toi! Insgesamt habe ich also viele gute Neuigkeiten und hoffe, auch euch damit Mut machen zu können... Euch allen ein schönes und hoffentlich schmerzfreies Wochenende!
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