wollte mein Fall kurz zusammenfassen. Ich habe wenig Hilfe gefunden als ich vor der Entscheidung stand, das Krankheitsbild hat mir die Entscheidung letzendlich aber auch erleichtert.
Ich bin 34 Jahre alt, sportlich aktiv vorwiegend Radfahren ( RR und MTB ), Krafttraining, Joggen und gelegentlich Schwimmen. Bin Arzt sogar Chirurg allerdings Bauchchirurg ( Viszeralchirurg ).
Es gibt relativ viele Faktoren die möglicherweise zu dieser Krankheit geführt haben ( berufliche Fehlhaltung während der OPs, viel PC-Arbeit, viel holpriges MTB-Fahren, kleines Kind mit häufigem Anheben oder Halten dessen in einem Arm, das Hanteltraining wegen dem Kind immer auf die schnelle ohne Rücksicht auf eine schonende Belastung der WS usw.) und nicht zuletzt der genetische Faktor ( mein Vater und glaube ich, auch andere Verwandten mit BSV ).
Am 18 Nov. 2012 bekam ich eines Morgens beim Aufwachen einen Schulterblattschmerz. Für 10 Tagen hab ich geglaubt es sei ein muskuläres Problem da ich nur ein ganz punktueller Schmerz unter dem Schulterblatt hatte . Hab NSAR genommen ziemlich unregelmäßig und habe weiter gearbeitet. Bin sogar mit dem RR unterwegs. Habe allerdings kein Krafttraining mehr gemacht. Nach ca. 10 Tagen hat auch die Brachialgie angefangen allerdings nur kurzstreckig im Bereich der Tricepssehne. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch zum ersten Mal die diskrete Muskelschwäche ( beim Krafttrainingversuch ) feststellen müssen. Selbst dann habe ich die diskrete Schwäche auf die Schmerzen zurückgeführt, aber da ich bereits seit 2 Wochen zunehmende Schmerzen hatte, habe mir ein MRT-Termin ausgemacht. Dabei kam die Diagnose heraus und ich habe Kontakt mit dem CA der neurochirurgischen Abteilung aufgenommen.
Er hat mir erklärt dass die unteren Wurzeln oft mit Rückenschmerzen einhergehen, hat die Tricepsparese bestätigt und mir erklärt das eine Parese schon ein Kriterium für die operative Behandlung sei. Ich hatte bis dahin keine Parästhesien ( Kribbeln), kein Taubheitsgefühl und auch keinerlei Nacken- oder Schulterschmerzen. Das war der Punkt wo ich etwas überfordert war und mich gefragt habe was ich jetzt tun soll ( der NC hat mir die Wahl überlassen, das könne alles auch konservativ heilen, die Parese könne aber auch permanent bleiben wenn die Wurzel über eine längere Zeit komprimiert wird ). Die Schmerzen waren tagsüber durchaus erträglich ( habe die ganze Zeit weiter gearbeitet ), in der Nacht dagegen waren sie aber manchmal heftig. Leider nach ca. 4 Wochen wurden die Schmerzen so extrem dass ich dann, nach 4 Tagen ohne Schlaf und komplett erschöpft, der Operation eingewilligt habe.
In meinem Fall wurde die OP nach Frykholm vorgeschlagen ( Entfernung der vorgefallene Bandscheibe von hinten, mit einem geringen Rezidivrisiko ( da die restliche Bandscheibe verbleibt), dabei aber ohne Implantate ( Cage oder Prothese ). Schien eine vernünftige Variante da im Falle der HWS das Nucleus pulposus relativ klein ist, fällt dies komplett vor und das Risiko eines Rezidivs sehr gering ist. Am 18.12.2012 wurde diese in Vollnarkose problemlos durchgeführt. Dabei ein ca. 1 cm großes Fragment entfernt. Da bei der Frykholm-Methode die Wurzel liegt sozusagen vor dem Vorfall und damit das vorgefallene Gewebe entfernt werden kann, muss die Wurzel mobilisiert werden, hatte ich postop. ein Taubheitsgefühl der Zeige- und Mittelfinger bekommen.
Ich konnte endlich schmerzfrei schlafen. 1 Woche postoperativ habe ich noch Schmerzmittel gebraucht für ganz milde Residualschmerzen ( 1-2 VAS, ich hätte auch ohne Schmerzmittel leben können, ich habe sie aber für der abschwellende Effekt eingenommen ). Die Nackenbeschwerden waren ein Witz, nach anderthalb Woche konnte ich den Kopf fast normal wieder bewegen. Dannach ging es nur aufwärts. Die Muskelschwäche ist jetzt weg, das Gefühl ist fast normal wieder. Habe langsam wieder normal gelebt.
Bis am vergangenen Donnerstag ( 17.01.2013 ) als ich morgens plötzlich erneut wieder Schmerzen hatte ( keine Nackenschmerzen sondern die furchtbare Brachialgien). Ich hatte gerade wieder angefangen zu arbeiten, daher konnte ich kurz den NC fragen was jetzt? Es war nicht in der Sprechstunde und er hatte wenig Zeit und konnte mir nur kurz sagen es sei nichts und ich sollte NSAR nehmen. Ich ging zuhause etwas beunruhigt, die Schmerzen wurden schlimmmer und habe mich für 1 Wo krank schreiben lassen. Drei Tage hat es gedauert, diesmal schlimer tagsüber, ohne nächtliche Exacerbation ich konnte sogar schlafen,allerdings sehr stark So wie sie kamen waren die Schmerzen nach 3 auch Tagen wieder weg. Ich ging heute in der Sprechstunde, der NC war sehr sicher ( ich tendiere auch der gleichen Meinung zu sein ) dass es ein Wurzelreiz auf eine noch nicht komplett erholte Wurzel war und deshalb Schmerzen mit gleicher Lokalisation allerdings mit unterschiedlichem Charakter und ohne neurologischen Änderungen. Habe trotzdem auch ein MRT-Termin am 23.01 um sicher zu sein. Bin gespannt, aber trotzdem aktuell schmerzfrei

Sorry dass die Zusammenfassung doch recht detailliert ist, ich hoffe aber das meine Erfarung irgendjemandem hilft.