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Komplette Version Maß des Schmerzes

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ngirisushi
Hallo zusammen,

an diejenigen, die in einer vergleichbaren Situation sind wie ich und davon ausgehen, dass sich nach dem BSV und wie auch immer gearteter Behandlung nichts mehr Signifikantes ändert, würde ich gerne die Frage richten, wie Ihr das Maß Eures Schmerzes beurteilt.

Hintergrund der Frage ist meine noch ausstehende Entscheidung, ob ich mich doch noch unter´s Messer lege oder nicht.

Hierzu kurz noch mein eigener Zustand:
BSV L5/S1 cranial sequestrierend. Schneller Verbesserung des Schmerzes, Schwäche des Großzehenhebers bleibend. Krankengymnastik, PRTs, Cortisonstoß erledigt. Ohne größere Belastung oder besondere Bewegungen habe ich keine bis geringe Schmerzen, die das typische L5-Band betreffen. Es ziept und zwickt halt. Wenn ich jedoch ein gewisses Maß des Hohlkreuzes einnehme, schreit besagtes L5-Band bis runter in den Fuß, sehr schmerzhaft, doch aushaltbar - aber eigentlich inakzeptabel nach dem Ermessen von einer Zeit vor meinem BSV.

Die Frage an Euch ist nun, mit welchen Schmerzen Ihr Euch abgefunden habt und lebt. Seid Ihr total schmerzfrei? Oder habt Ihr ähnliche Einschränkungen, wenn ja, welche und wann treten sie auf?

Bitte gebt mir keine Ratschläge, ob OP oder nicht, sondern beschreibt mir Eure Schmerzsymptomatik, wenn Ihr mögt.
Danke
Ngirisushi
Topsy
Hallo ngirisushi,

ich bin nie schmerzfrei und nehme reglmäßig Opiate, damit ich am Leben teilhaben kann.

Je nach dem was ich "gemacht" habe, sind die Schmerzen zum aushalten oder unerträglich.

Auf einer Schmerzskala von 1 - 10, liege ich mit Medis bei 5 und nach Aktivitäten liege ich darüber, auch so weit, dass ich meine, es geht nichts mehr.

Einfach so noch einmal unter das Messer legen mit der Diagnose, dass es manchmal noch zwickt, dass würde ich nie im Leben machen.

Wer sagt Dir denn, dass es nachher nicht mehr zwickt und Du nicht danach eine noch größere Baustelle als vorher hast.

Eine Op ist nie eine Garantie auf Besserung.
vrori
Hallo,

du mußt für dich selber entscheiden, wo auf der Schmerzskala von 1 - 10 dein persönlicher Schmerz liegt...
wie du den empfindest...

meiner ist unter Medis ebenfalls zwischen 4 - 5 und je nachdem, wie das Wetter ist, was ich getan habe, wie lange ich unterwegs war usw. steigt der Schmerz auch auf 8 oder 9..
(die 10 lasse ich übrig...ich weiß ja nicht, welchen Schmerz es noch geben kann. ich kann mich an den Geburtsschmerz erinnern, der war höher, aber signifikant kürzer)....

zuerst wollte man mich fast mit Gewalt auch operieren, bei kritischen Nachfragen kam dann letztendlich raus, dass doch eine OP wohl nicht geeignet wäre...

ich hab mich mit dem Schmerz organisiert...inzwischen sogar von 40mg Opiat auf 20mg täglich reduzieren können...und das ist schon eine sehr erfreuliche Situation.

Eins ist auch sehr wichtig...man muss den Schmerz akzeptieren..solange man noch nach "DER HILFE" sucht..hat man die Situation noch nicht akzeptiert...

für mich war es erleichternd, als meine Schwägerin krank wurde, bzw. eine Spinalkanalstenose bekannt wurde und man ihr sagte, man könne dies nicht operieren..
obwohl ich meine Schwägerin nicht leiden kann, hat sie mich zum Nachdenken gebracht..und ich habe dann langsam und sicher Abschied davon genommen, jemals wieder schmerzfrei zu werden...und nun kann ich damit leben...es gibt immer noch Situationen, wo ich am liebsten sofort unters Messer möchte...aber wer gibt die Garantie, dass es besser wird?
ergo wird die schlimme Situation durchgestanden und es gibt auch Tage, da geht es einem relativ gut..

von daher war für mich der richtige Weg, den Schmerz zu akzeptieren und ihm zu begegnen und versuchen, durch Entspannungsübungen den Schmerz in andere Bahnen zu lenken...

ich meine, es gelingt mir täglich besser...

für dich alles Gute und eine mögliche Schmerzakzeptanz um dann damit umgehen zu können...
violac01
Hi,

ich habe noch mal nachgeschaut in deinen ersten Beiträgen. Danach ist dein BSV ca 10 Wo her kinnkratz.gif

Daher nur noch mal kurz die Erinnerung, dass sich da durchaus noch etwas quasi von selbst verändern kann . DAs kann sogar 2 Jahre dauern _ sagte meine Schmerzärtin.

Restschmerz habe ich heute keinen mehr. Ehe ich das sagen konnte, sind 8 Monate vergangen. Es gab da auch eine Zeit, wo ich nur bei bestimmten Bewegungen Entlastung empfunden habe...z.B. war es bei mir so, dass ich nur mal etwas länger sitzen konnte (ca 20 min ) wenn ich ganz stark ins Holhkreuz gegangen bin. Der Nervenschmerz war eigentlich durchgehend da, nur nicht , wnn ich ganz zügig gelaufen bin.... aber man kann ja sein Leben lang nicht nur durch die Gegend rennen. Alle Schmerzabnahmne kamen nur in ganz kleinen Schritten, fast unbemerkt.
Jonny2012
Also ich hatte ca. ein halbes Jahr sehr starke schmerzen,
hat sich aber dann eingependelt also ich habe mich daran gewöhnt, dann
ging es auch, zum Schluss wurde der Schmerz aber so heftig,
das ich Ihn nicht mehr aushalten konnte, ich würde sagen für mich Schmerzscala 10/10 da
ich unaushaltbare schmerzen in jeglicher Position hatte (stehen, liegen, sitzen, laufen)

Da fiel mir die Entscheidung zur OP nicht schwer, ich rechnete damit eventuell im Rollstuhl zu landen
was ja eher unrealistisch ist, aber doch als Risiko aufgeführt wurde.
Oder das der Schmerz bleibt, bzw. noch schlimmer ist als vorher.
Aber so wollte ich mich diesem Schmerz nicht einfach hingeben.

Und ganz ehrlich, sicher ist der konservative Weg besser, aber wenn man diesen Erfolglos gegagen ist,
und immernoch Schmerzen hat wie verrückt, so würde ich nicht sagen, ich gebe mich den Schmerzen hin,
eseidenn sie sind noch aushaltbar ohne schmerztabletten oder mit geringer anzahl dessen.
Denn ich habe auf meiner Station soviele getroffen die Operiert wurden, allen ging es (erstmal) gut.
Sicher gibt es Fälle bei denen es schief läuft, aber bei den meisten (auf jedenfall die ich kenne) haben die
Ops geholfen, und ich kenne schon ein paar, naja bei vielen auch re-ops aber die laufen alle normal,
fast schmerzlos, und das ist es doch schon wert es zu Probieren.
Minerva
Liebe ngirisushi,

lustig, ich frage mich das in den letzten Tagen auch immer wieder... also ob das jetzt ein Schmerz/Zustand ist, mit dem ich mich arrangieren muss für den Rest meines Lebens.

Ich glaube, wir sind ziemlich zeitgleich mit unseren Vorfällen ;-).

Zu Beginn war es bei mir ja so, dass ich GAR NICHT gehen konnte, jeder Schritt war eine Katastrophe, hatte auch leichte Lähmungserscheinungen (konnte einbeinig nicht in den Zehenstand, Gangbild war unrund, hatte Probleme beim Abrollen des Fußes), im Liegen und komischerweise im Sitzen waren die Schmerzen aushaltbar (natürlich nur mit Schmerzmitteln).

Diese Symptomatik ist komplett verschwunden, Gangbild ist komplett normal, kann einbeinig auch problemlos in den Zehenstand, Hackengang ist und war immer problemlos möglich. Meine jetzige Symptomatik ist anders: Gehen ist problemlos möglich bzw. bin ich da komplett schmerzfrei, Liegen und Sitzen bereitet mir eher Probleme (Rückenschmerzen), Schmerzmittel nehme ich keine mehr. Das betroffene Bein spüre ich allerdings immer noch. Es ist immer wieder ein Ziehen spürbar, für mich auch unabhängig davon, was ich davor gemacht habe, es kommt einfach wie es will. Ich finde, es ist jetzt wieder etwas schlimmer als noch vor 2 Wochen. Natürlich ist auch immer die Angst dabei, dass es wieder richtig schlimm wird. Ich empfinde diesen Zustand als lästig.

Mein Vorfall ist ja riesig und mein NC würde mich deshalb auch operieren (endoskopisch, der Vorfall liegt günstig, es ist alles seitlich ausgetreten). Das heißt, die Entscheidung liegt bei mir. Ich fühle mich - ehrlich gesagt - auch noch etwas zu jung um mich diesem Zustand jetzt einfach so hinzugeben, deshalb ist für mich das Thema OP auch nicht vom Tisch. Für mich ist ganz klar, sollten die Beschwerden wieder in der Heftigkeit zurückkommen, lasse ich mich operieren. Dazu kommt, dass auch das Thema Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist und ich nicht weiß, ob mein Rücken in diesem Zustand ohne OP eine Schwangerschaft mitmacht (ich kenne Frauen, die eine Bandscheiben-OP hatten und danach eine normale Schwangerschaft und eine normale Geburt haben konnten).

Ich denke, man muss sich auch immer wieder vor Augen halten, dass Bandscheiben-OP's mittlerweile Routine-OP's sind und ich kenne in meinem persönlichen Umfeld AUSNAHMSLOS nur Menschen, denen es danach besser gegangen ist bzw. ALLE waren danach komplett schmerzfrei und konnten ihr normales Leben weiterführen (da sind auch Menschen mit Versteifungen dabei). Ich will hier jetzt nicht die Gefahr solcher OP's herunterspielen - ich denke, niemand legt sich leichtfertig auf den OP-Tisch und man wird davor natürlich den konservativen Weg versuchen, doch für mich ist klar, wenn der konservative Weg nichts oder nur unzureichenden Erfolg bringt, dann werde ich mich operieren lassen.

Liebe Grüße
Minerva






antonia
Hallo ngirisushi,

kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, auch eine Op ist keine Garantie für Schmerzfreiheit.

Ich war zweimal unterm Messer und bin Schmerzmäßig auf dem gleichen Stand, bei stärkerer Belastung sind Schmerzen noch stärker als vorher.
Muß regelmäßig mehrere Schmerzmedis nehmen- dh. Opiade, Lyrica u. noch einiges mehr.
Bitte überleg Dir gut ob Op oder ob Du vielleicht doch noch wartest, denn Dein BSV liegt ja noch nicht solange zurück und er kann sich immer noch zurückbilden.
Ist natürlich nur meine persönliche Meinung, die Entscheidung ob oder ob nicht, kannst nur Du treffen.

LG antonia sonne.gif
vrori
im übrigen sollte man auch beachten,
dass in Deutschland viel, viel mehr Rückenoperationen durchgeführt werden, als in anderen Ländern.
Gerade in den letzten Monaten ist viel darüber berichtet worden..

bevor ich mich operieren lassen würde, würde ich mir mindestens 3 Meinungen einholen...von verschiedenen Rückenspezialisten, Neurochirurgen oder oder..

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visi...eckenop101.html

http://www.cecu.de/1011+M533bf0d854f.html
Gaby68
Hallo wink.gif
Ich hatte auch 2 Bandscheibenvorfälle L5/S1 und L4/L5 und einen Gleitwirbel L5/S1 und ich wurde vor der Wahl gestellt OP oder konservativ behandeln.

Eine OP kam für mich erst nicht in Frage also habe ich alles andere versucht. Angefangen habe ich mit Physiotherapie ,Reha-Sport, PRT Spritzen,
Nerven-Vereisung (Kryodenervation) und zum Schluss war in noch 4 Wochen in der Reha .
Richtig geholfen hat nichts wirklich...... weinen.gif

Ich bin dann nach Hamburg gefahren zu einen sehr guten Neurochirurgen um mich dann evtl. doch operieren zu lassen.
Er war auch sehr ehrlich zu mir und meinte :

Er könnte sich vorstellen das er mir mit der OP helfen würde, kann mir aber auch nicht versprechen das ich Schmerzfrei werde oder nach der OP sogar mehr oder andere Schmerzen haben werde.

Was mir aber keiner genau sagen konnte war, woher kommt der Schmerz ?

Vom Gleitwirbel oder von den BSV.....oder Verschleiß....?

Ich lass mich doch nicht Operieren wenn mir keiner genau sagen kannn woher die Schmerzen kommen..... vogel.gif

.....und ich hatte auch das Gefühl das sich meine Schmerzen verändern.

Anfangs hatte ich starke LWS Schmerzen, besonders bei Belastung mit Ausstrahlung in das rechte Bein.
Die Belastungs Schmerzen blieben, die Schmerzausstrahlung in das Bein wurde immer weniger bis sie dann auch verschwunden waren.
Ich habe dann immer häufiger Nachts Schmerzen bekommen und hatte das Gefühl ich breche durch. Wenn ich morgens aufgestanden bin konnte ich mich kaum gerade machen. Wenn ich dann einigermaßen gerade war konnte ich mich kaun nach vorne beugen.

Dann habe ich eine Schmerztherapie angefangen 10x Akupunktur und Infusionen...hat auch nichts gebracht. Dann bekam ich die letzte Akupunktur von einen anderen Arzt in der Schmerztherapie der auch genau nachfragte und meinte das sich meine Beschreibung der Schmerzen fast so anhört als hätte ich Rheuma oder Morbus Bechterew....
Ich bekam zum testen Tabletten mit und sollte mich nach einer Woche wieder melden und berichten.

So Heute sind 70% meiner Schmerzen verschwunden, ich kann Nachts wieder Schlafen.
Auf das Ergebniss der Blutwerte wegen Rheuma und Bechterew muss ich noch bis zum 4 Januar warten.

Mit den restlichen Schmerzen kann ich leben und ich denke das diese evtl. auch noch etwas besser werden können.
Ob mir eine OP geholfen hätte...... schulterzuck.gif

LG. Gaby
P.J.72
Hallo

Ich habe mich jetzt nach langer Zeit für eine Op entschieden. Da meine Stenosen und die Skoliose definitiv nicht mit konservativer Behandlung in Griff zu bekommen sind. Ich nehme Schmerzmittel auch im Ruhezustand, zwar nicht viel aber ohne geht nicht. So lange ich nichts mache gehts. Sobald ich Haushalt , Arbeit oder Sport mache nehmen die Schmerzen unterträglich zu. Alle paar Wochen habe ich dann 1-2 Tage,wo gar nixhts mehr geht.

Da meine Lebensqualität durch die täglichen Schmerzen stark eingeschränkt ist und ich alle anderen möglichen Therapien mehr oder weniger durch habe, habe ich mich jetzt zur Op entschlossen. Werde auf zwei Höhen in der HWS versteift. Bis zu diesem Schritt sind nun mehr zwei Jahre mit extremen Einschänkungen vergangen. Garantie bekomm ich aber durch die OP auch nicht, aber ich fühle mich mit 40 zu jung für solch ein Leben. Allerding muss jeder sich vor einer OP klar sein, das man auch mit den evtl. Konsequenzen leben muss. Für mich ist es die letzte Möglichkeit. Wenn ich es nicht mache, muss ich auf Opiate wechseln. Das will ich nicht.

Habe aber auch von vielen ( Hausarzt, 2 Neurochirurgen, Physiotherapeut, Familie und Freunden) gesagt bekommen , das es so mit mir nicht weiter geht.

Wann man sich operieren lässt, muss ein jeder selbst wissen, nur du bist in der Lage deine Schmerzen und Probleme einzuschätzen und abzuwägen ob es so geht oder nicht. Allerdings wenn OP, musst du voll dahinter stehen, nicht evtl oder vielleicht. MEINE MEINUNG

Lg Petra

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