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Komplette Version Hilfe, spinne ich?

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
junisonne
Hallo!

Mein erster Beitrag, vor vor einiger Zeit im HWS-Forum und ich weiss gerade auch nicht mehr wirklich wo ich hingehöre. Beschwerden habe ich schon seit Jahren immer wieder, war aber vorher nie beim Arzt (erste mal diesen September, da es nach zwei Wochen Cervico-Brachialgie li. nicht mehr selber zu händeln ging)

Mittlerweile habe ich insgesamt befundet:


HWS: Deutliche Steilstellung, rechtskonvexe Skoliose, deutliche Osteochondrose und Bandscheibenprotusion C6/7,
Cervicobrachialgie li. (MRT gesicherter Befund)

BWS: Steilstellung, Linksrotation, ventrale Spondylose, lordotischer Knick in der unteren BWS (Röntgen liegend)

LWS: vordere Randleistenstörung L1/2, Olisthesis L5/S1 (Röntgen liegend)

Sowie im Becken: Sklerosierung und Ausziehung li. im Ileosakrakgelenk (Röntgen liegend)


Beschwerden habe ich so einige.... Und Stress auch jede Menge (alleinerziehend mit zwei Kindern 4 und 8 Jahre alt, Krankenschwester), wobei Stress wohl fast jeder hat.

Für mich jetzt das eigentliche Problem dabei, bin auch immer noch recht sprachlos, erfuhr das erst heute Morgen, der Orthopäde, schickt meiner Hausärztin doch darauf Tatsache als Diagnose: Verdacht auf psychosomatische Schmerzstörung.
Habe Freitag noch einen Termin bei diesem Arzt, wurde schon beim letzten mal vereinbart, um zu schauen wie es weitergeht, da ich erstmal trotz bestehender Beschwerden wieder arbeiten bin.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich über einen Austausch freuen!
Ich denke ich werde mir auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen, bin momentan aber erstmal sehr geknickt, verunsichert und auch verärgert....

Viele Grüße
junisonne
murmel
Hallöchen junisonne wink.gif

Wen Ärzte oft nicht weiter wissen! Kommt

@
Diagnose: Verdacht auf psychosomatische Schmerzstörung.


Was hat dir den dein der Orthopäde ,als Therapie verordnet?
Das mit der zweiten Meinung hast du ja ,selber erkannt!

Ich würde dir raten Untersuchungen beim Neurologen wie EMG vielleicht auch ein SEP gemacht wird!
Das kann auch deine Hausärztin veranlassen!
Schauen was dabei rauskommt!
Danach einen Termin beim Neurochirugen!

Da du wieder arbeiten gehst! Ruhiger treten! Ich weiß als Krankenschwester ist es nicht einfach ruhiger zu treten!

Das war es erst mal für Heute.

Es grüßt aus Berlin murmel smilie_bank.gif



Topsy
Hallo junisonne,

es passiert sehr oft, dass man in die Psychoschublade gesteckt wird, wobei die Psyche bei unseren Beschwerden mit reinspielt.

Wenn Du beim Arzt sagst, dass Du Stress hast, dann kommt es vor, dass die Beschwerden als psychosomatisch abgetan werden.

Falls Du mit dem Orthopäden nicht zurecht kommst, dann geh zu einem Neurochirurgen, denn er/sie ist der Fachmann/frau für die Wirbelsäule.

Welche Behandlungen hast Du denn bis jetzt bekommen?

Vielleicht täte Dir eine Reha auch gut, denn dort bekommt man massive Physiotherapie und erlernst auch Entspannungsübungen.
Sab
Hallo,


naja die Psyche kann schon eine massive Rolle bei Rückenbeschwerden spielen. und zwar nicht in dem Sinne, dass man spinnt oder sich die Beschwerden einbildet. Sondern durch Stress spannen sich die Muskeln an - dass kennen wir alle - und diese Verspannungen haben Auswirkungen. Das ist der Zusammenhang. Insofern macht es natürlich Sinn, bei Rückenbeschwerden auch nach Ent-Stress-Übungen zu suchen und diese regelmässog anwenden.

LG

Sabine
junisonne
Hallo!

Erstmal vielen Dank für euer Feedback!

Das Stress sich auswirken kann gerade auch hinsichtlich Verspannungen ist mir schon bewusst, habe dahingend auch durch einen ziemlichen gesundheitlichen Dämpfer (Herzmuskelentzündung durch verschleppten Infekt) am Anfang des Jahres meine Leben angefangen umzustellen (Yoga, Crosstrainer, insgesamt auch mal etwas Auszeit für mich finden, nicht mehr nur funktionieren...)
Rückenprpbleme kenne ich auch schon seit Jahren, durch den Beruf und die Kinder, da aber eher LWS (auch mit neurologischen Symptomen) und Dauerschulterverspannungen. Bin damit aber nie zum Arzt gegangen.

Mir ging es jetzt eher darum, dass ich es etwas "merkwürdig" finde, dass der Arzt mir einerseits schon einiges an der WS befundet, aber dann die Beschwerden als psychosomatisch abtut.
Ansonsten wurden mir Schmerzmittel, Muskelentspanner, Magenschutz und manuelle Therapie verschrieben, wobei mir letzteres am besten tut, was die neurologischen Probleme anbelangt.
Einmalig ließ ich mich auch von einer Cortisonspritze überzeugen, fand jedoch nicht, dass mir das half.
Medikamente habe ich für mich jetzt aber so gut es geht reduziert.

Seit ca. 2 Wochen habe ich auch wieder mit meinem Sport-Programm angefangen, wobei ich dabei auch in unterschiedlichen Abschnitten der WS Probleme und teilweise ziemliche Schmerzen habe, gerade auch im Ileosakralgelenk, BWS und HWS. In der Akutphase der Cervico-Brachialgie, ging das gar nicht, war dauermüde, schlapp etc.

Neurochirurg hatte ich überlegt, aber nach dem es hieß es ist ja nur Bandscheibenprotusion und kein -prolaps, hatte ich das erstmal gelassen, macht es denn für die anderen Befunde wirklich Sinn?
Neurologentermin habe ich für Dezember.

Liebe Grüße und Danke wink.gif
junisonne
odysseus
Hallo,

wenn man in die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (unter www.awmf.org) schaut, dann sieht man, dass das biopsychosoziale Krankheitsmodell dort immer mehr Einzug hält.

Natürlich ist die Psyche ein Faktor, der Einfluß hat auf die Gesundheit, und natürlich hilft es auch bei bestehenden Beschwerden, wenn man in der Lage ist, sich zu entspannen und dafür zu sorgen, dass es einem psychisch gut geht. Aber wenn die Ursachen für die Beschwerden körperlicher Natur sind, wird das nicht ausreichen. Und wenn dies dazu führt, dass Ärzte die körperliche Diagnostik einschränken, weil die Psychosomatik ja so eine schöne Erklärung für die Beschwerden bietet, dann läuft meiner Meinung nach grundlegend etwas falsch.

Mein Eindruck ist der, dass eine psychosomatische Verdachtsdiagnose dann ins Spiel kommt, wenn für die Ärzte die angewandten bildgebenden Verfahren nicht mit den Beschwerden zusammenpassen, die der Patient schildert. Also im Sinne einer Ausschlußdiagnose. Das hängt nun natürlich von vielen Faktoren ab. Wieviel Erfahrung hat der Arzt? Denkt er nur in seinem Fachgebiet, oder weiß er um mögliche Differentialdiagnosen, die andere medizinische Fachgebiete betreffen? Wie aussagekräftig sind die angewandten bildgebenden Verfahren? Wieviel sagt eine Röntgenaufnahme oder ein MRT im Liegen darüber aus, was im Stehen oder bei Bewegung passiert? Wie weit ist die medizinische Forschung? Liegt die aktuelle medizinische Lehrmeinung in allem richtig?

Wichtig finde ich, dass man nicht aufhört, der eigenen Körperwahrnehmung zu vertrauen. Wenn man die Schmerzen als von der Wirbelsäule verursacht erlebt, dann kann das durchaus so sein, auch wenn die Beschwerden für den Arzt mit den angewandten bildgebenden Verfahren nicht erklärbar sind. Und dann finde ich es wichtig, weiter an dem Thema dranzubleiben, sich Zweitmeinungen einzuholen, sich selber zu informieren und sich nicht verunsichern zu lassen.

Ich habe es schon erlebt, dass in der stationären Neurologie eine Diagnose des behandelnden Orthopäden (die die Beschwerden erklärt hätte) vollkommen ignoriert wurde, mitgebrachte Unterlagen nicht eingesehen wurden, meine Bitte um interdisziplinäre Betrachtung des Falles ignoriert wurde und letzten Endes konsiliarisch ein Psychiater einbestellt wurde, um abzuklären, ob es sich um psychosomatische Beschwerden handelt. Da ist mir auch erst mal der Mund offen stehen geblieben. Mal ganz abgesehen davon, dass alleine die Einbestellung des Psychiaters und Ignoranz für die eigene Körperwahrnehmung und Vorbefunde dazu führt, dass man in eine Stimmungslage kommt, die ohne diese Einbestellung des Psychiaters oder diese Verdachtsdiagnose gar nicht gegeben wäre - quasi im Sinne einer self-fulfilling prophesy. Ihr seht, ich bin selber ein gebranntes Kind und sehe aus meiner eigenen Erfahrung heraus das Thema höchst kritisch. Dabei habe ich das Glück, dass ich ambulant Ärzte haben, die mich ernstnehmen - das ist viel wert!

Liebe Grüße,

odysseus
junisonne
Hallo odysseus!

Damit hast du leider schon sehr recht, Tunelblick ist unter Ärzten wohl die weitverbreiteste Krankheit!

Zu diesem Arzt lässt sich sagen, er hat allerdings nicht mal eine Anamnese gemacht, genausowenig wie eine körperliche Untersuchung. Daher werde ich ihn am Freitag dann dazu befragen, wie er zu seiner Diagnose kommt, zu mal er eigentlich wohl die Röntgenuntersuchungen im stehen haben wollte, fanden aufgrund eines Praxisfehlers aber im liegen statt.

Und dann heisst es wohl einfach nochmal ein andere Meinung einholen. Ein weiterer Verdacht steht auch noch im Raum, da warte ich aber erstmal auf die Befunde der Laboruntersuchung....

...muss jetzt erstmal los, meinen Kleinen holen, daher nur die recht kurze Antwort!

Liebe Grüße
junisonne
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