die_conny
01 Nov 2012, 11:59
Ich habe folgendes Problem:
Nach einem kleinen gynäkologischen Eingriff Anfang Mai (turnusmäßiger Tausch der Spirale, kein direkter Zusammenhang zum Rücken) stellte ich recht bald fest, daß die Region um die Klitoris herum irgendwie nicht mehr richtig funktionierte, taub war und auch nicht richtig durchblutet wurde, d.h. nicht 'steif' wurde, verbunden mit entsprechenden sexuellen Problemen.
(Hinweis dazu: der Spiralentausch wurde in einer kurzen Vollnarkose vorgenommen. Ich hatte danach Kreislaufprobleme, lag einige Stunden gezwungenermaßen im Aufwachraum auf dem Rücken, was ich normalerweise nie machen würde, da ich schon seit vielen Jahren Probleme mit der LWS habe und schnell Schmerzen bekomme, wenn ich auf dem Rücken liege.)
Ich schob das Problem zunächst in den psychischen Bereich (Angst vor der OP, es hatte auch partnerschaftliche Konflikte darum gegeben) und quälte mich über Monate damit, ohne daß es zu einer wirklichen Besserung kam. Es wurde immer mal wieder für einige Tage besser, allerdings mischte sich das ganze mit mittlerweile erheblichen psychischen Problemen und weiteren Konflikten in der Partnerschaft, so daß die Besserung nie von Dauer war. Meine Klitoris war mittlerweile völlig taub und auch mit dem Finger gar nicht mehr tastbar, als ob sie 'weg' wäre. Ich habe seitdem außerdem alle möglichen seltsamen Mißemfpindungen, u.a. eine Reizblase.
Irgendwann im Laufe des Sommers begann ein Kribbelgefühl dort einzusetzen, als ob der Bereich 'eingeschlafen' wäre oder langsam wieder durchblutet würde. In gleichem Maße begann ich auch ein Kribbeln im linken großen Zeh zu haben, was auch aneinander gekoppelt war. Ich habe dem lange keinerlei Bedeutung beigemessen bzw. keinen Zusammenhang gesehen.
Anfang September diagnostizierte der Hausarzt schließlich u.a. 'Erektionsstörungen' und verwies mich zur Psychotherapie. Die Therapeutin vermutete schließlich auf Bandscheibenvorfall, da verschiedene Symptome nicht zusammen paßten. Ich begann daraufhin, den Rücken zu wärmen und zu lösen, der Orthopäde renkte mir das Sakralgelenk ein und löste die Muskeln mit einer Spritze. Daraufhin kam zum ersten Mal seit Monaten wieder Bewegung in das Problem. Eine Teilsensitivität und Teildurchblutung kehrte in die Klitoris zurück, mal mehr, mal weniger, zunächst wurden weitere Zehen am linken Fuß taub, das schwankt seitdem. Teilweise kann ich zwischen den Mißemfpindungen in Fuß und Klitorisbereich nicht mehr richtig unterscheiden, das mischt sich im Kopf ganz seltsam.
Ich war also in der letzten Woche beim MRT. Ergebnis:
1. Dorsomedialer Bandscheibenprolaps LWK5/SWK1 ohne Anhalt einer Nervenwurzelaffektion bei aktivierter Osteochodrose
2. Bandscheibenprotrusion LWK4/5 bei Chondrosis intervertebralis
3. Bis mittelgradige beidseitige neuroforaminale Stenosen LWK5/SWK1 bei Osteochondrose
2 und 3 sind laut Orthopäde 'altersgerecht' und nicht schlimm, 1 kann wahrscheinlich so bleiben (Termin beim Neurochirurgen ist nächste Woche) und hat auch nichts mit meinen Beschwerden zu tun.
Weiterhin war ich beim Neurologen. Dort wurde mir erklärt, daß die Nerven, die Genitalien und Fuß versorgen, im Rückenmark offenbar ein Strang sind (Ich habe keinerlei medizinische Vorbildung, ich bin Betriebswirtin und habe zum ersten Mal in meinem Leben mit sowas zu tun! Ich konnte unmöglich wissen, daß es da einen Zusammenhang gibt!), meine Symptome in den Genitalien allerdings ausgeprägter, flächiger sein müßten und auch z.B. die Haut und den After betreffen müßten, nicht nur isoliert die Klitoris. Sie schließt also aus, daß in der Wirbelsäule etwas auf die Nervenwurzel drückt.
Und so wärme ich meinen Rücken mit Rotlicht, und versuche, mich wenig darüber aufzuregen, daß meine Zehen taub sind und kribbeln ebenso wie meine Klitoris. Und gehe zur Psychotherapie und werde dabei das Gefühl nicht los, daß das nicht des Rätsels Lösung ist.
Von einem Physiotherapeuten (leider nicht vor Ort, sonst würde ich zu dem gehen) kam nun der Tip, daß dies klassische Symptome sind, wenn der Nerv an der Stelle, wo er aus der Wirbelsäule austritt, von einem verschobenen Wirbel berührt wird. Morgen bin ich beim Ostheopaten, in der Hoffnung, daß der mir helfen kann.
Kann hier irgendjemand Licht ins Dunkel bringen? Ich bin völlig überfordert mit der ganzen Sache. Von allen beteiligten Ärzten werde ich mittlerweile in die Psychoecke abgeschoben, aber ich kann und will einfach nicht glauben, daß mein Unterbewußtsein solche Symptome produziert (Zumal einen tauben Fuß - wie soll es darauf denn bitte gekommen sein?). Ich hatte bis Mai sehr gerne Sex, das ist für mich unheimlich wichtig, und mit einem Schlag einfach weg, tot.
Also, wenn mir irgendjemand helfen kann, ich wäre sehr, sehr dankbar.
Grüße von einer verzweifelten Conny
Jürgen73
01 Nov 2012, 12:27
Hallo Conny,
willkommen im Forum.
Wir sind hier keine Ärzte aber es gibt hier ein paar Antworten auf deine Frage.
KlickIst schon mal gut das du einen Neurochirurg aufsuchst. Der kennt sich mit deinen Problemen besser aus.
Falls du aber Probleme mit deinem Darm oder Blasenprobleme hast solltest das schnellstmöglich operiert werden.
Das nennt sich dann Cauda Syndrom.
die_conny
01 Nov 2012, 12:58
Hallo Jürgen,
danke für die schnelle Antwort.
Über die Suchfunktion hier war ich auch schon gegangen, aber das scheint alles irgendwie was anderes zu sein.
Blasenprobleme außer halt dem ständigen Reizzustand (ich renne echt dauernd, selbst für meine Verhältnisse als Vieltrinker echt oft) habe ich keine, mit dem Darm ist gar nichts, das haben die Ärzte auch abgefragt. Es ist wirklich nur die Klitoris, phasenweise die kleinen Labien betroffen - fühlt sich taub und kribbelnd an, heiß hatte ich auch schon, auch schon einen Schmerzreiz, manchmal auch, als ob jemand einen Bindfaden drüber zieht oder drumrum schnürt.
Da es so isoliert nur dort ist, nimmt mich irgendwie keiner ernst :-(. Ich war auch schon auf Cauda-Equina-Syndrom gestoßen, aber das scheint es nicht zu sein.
LG Conny
paul42
01 Nov 2012, 13:21
Hallo die Conny
ich würde dir zu weiteren Klärung einen Termin in der WBS- Sprechstunde der Neurochirugie der Charite´Campus Benjamin Fränklin vorschlagen.
Eine ähnliche Sprechstunde im Bereich der Gynäkologie wird es vergleichsweise bestimmt auch geben.
Lass die eine Überweisung von deinem Doc ausstellen und stell dich auf entsprechende Wartezeiten 4-10 Wochen für einen Termin ein.
Der Aussage von deinem Physiotherapeuten könnte man mit Hilfe einer Funktions-Röntgenaufnahme auf den Grund gehen um ein Wirbelgleiten auszuschliessen.
Viele die mit einem Gletwirbel zu tun haben , haben Probleme, gerade ausgerichtet flach auf dem Rücken zu liegen.
Wenn die Beschwerden einseitig bis in die Zehen ausstrahlen bedarf es aus meiner Sicht keiner Fragestellung ob mit deinem Privatleben was nicht stimmig ist.
gute Besserung
paul42
rencsi
01 Nov 2012, 13:29
Hallo Conny,
dein Problem im Genitalbereich kann -muss nicht- von der WS kommen oder es wurde eben bei der Gyn-OP was verletzt.
Wichtig! ist für dich es auf alle Fälle zeitnah abklären zu lassen......ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Für dieses Problem solltest du einen Urogynäkologen aufsuchen. Die können ermitteln woher "der Schaden" bzw. deine Missempfindungen kommen.
Warte nicht um weiteren Schaden zu vermeiden.
Alles Gute
Rena
die_conny
01 Nov 2012, 13:45
Hallo Paul,
danke für den Tip, ich werde den Neurochirurgen darauf ansprechen, ob er mich dorthin überweisen kann.
Gleitwirbel höre ich zum ersten Mal. Mir fällt dabei ein, daß ich während des MRTs ein Kissen unter den Beinen hatte, weil ich so schlecht liegen konnte - kann das die Aufnahmen verfälscht haben?
Ich habe seit Jahren enorme Probleme, auf dem Rücken zu liegen. Selbst wenn ich bei der Kosmetikerin nur eine Stunde auf der Liege liege, komme ich anschließend vor Schmerzen kaum hoch. Entspannungsmassage auf Bauch oder Rücken ist für mich wenig entspannend, weil ich mich danach vor Schmerzen kaum rühren kann. Schlafen kann ich nur auf der Seite und auch nur auf meiner viskoelastischen Auflage.
Urlaub ist eine Katastrophe für mich, weil ich vor Schmerzen (egal in welcher Position) praktisch nicht schlafen kann. Ich schleppe mittlerweile schon Viscoauflagen durch halb Europa, um irgendwie ein Auge zuzukriegen.
An sonsten habe ich allerdings kaum Schmerzen - ich habe allerdings den Eindruck, daß meine Schmerzschwelle mittlerweile sehr hoch ist. Als der Orthopäde an dem Sakralgelenk rumgerenkt hat, wäre ich vor Schmerzen fast von der Liege gehüpft - habe aber vorher praktisch keine Schmerzen gehabt.
Meine kribbelnden Zehen ignorieren irgendwie alle jetzt tapfer. Ich sitze jetzt bei der Therapeutin und rede über meine Kindheit. Ich habe mit Sicherheit etliche Baustellen, die man dort bearbeiten kann, aber das kann nicht alles sein, nie im Leben.
LG und danke, Conny
die_conny
01 Nov 2012, 13:49
Hallo Rena,
beim Gyn, wo die Spirale (bzw. es ist eigentlich ein Gynefix = Kupferkette, falls jemand etwas damit anfangen kann) war ich letzte Woche auch - die schließen aus, daß ein Nerv getroffen wurde oder es sonst einen direkten Zusammenhang gibt. Das Ding liegt gut, alles wie es sein soll.
Ich werde zur Sicherheit aber noch einen anderen Gyn aufsuchen.
LG, Conny
rencsi
01 Nov 2012, 14:04
Hi Conny,
ein Gyn kann dir bei deinen Beschwerden wahrscheinlich nicht helfen. Lass dir eine ÜW zum Urogynäkologen geben und werde dort vorstellig.
Die haben die Möglichkeit alles an Nerven durchzumessen.
Meine Probs hatte ich damals einen Neurochirurgen mitgeteilt und er war der Meinung, dass es nicht an der WS liegt und ich wohl einen Gebärmuttervorfall habe

......und nein den hatte ich nicht! Die Beschwerden kamen von der WS und dies wurde von den Urogyns festgestellt und habe es auch schriftlich. Das nützt mir aber nun nichts mehr.....seit zwei Jahren muss ich kathetern........
Mein neuer Neurochirurg versucht nun sein Bestes um mir zu helfen.....
LG Rena
paul42
01 Nov 2012, 14:49
Hallo die conny
ich kann nicht einschätzen ob durch das Kissen der Befund beim MRT verfälscht wurde.
Deine Reaktion auf das Einrenken zeigt aber aus meiner Sicht auch, dass du vermutlich schon über einen längeren Zeitraum eine Schonhaltung eingenommen hast.
Das kracht ganz schön im Rücken, aber im Verlauf der folgenden Tage erholt man sich meist davon und dann sollte es mit dem Bewegungsradius etwas besser sein. Was dieses massive Einrenken bzgl. des Empfindens bewirkt, kann ich nicht einschätzen, so was beschreibt aber auf keinen Fall eine dauerhafte Therapie - Lösung.
Inventur der Seele und eine Zwischenbilanz sind nie verkehrt, aber womöglich nicht das eigentliche Problem. Bevor du ganz Europa nach einer vernünftigen Liege durchreist, vielleicht solltest du zu Hause mal zusätzlich die Matraze überprüfen.
Sicherlich bekommt dir eine härtere Unterlage besser, also auch mal den Lattenrost auf genügend Härte prüfen.
mfg
paul42
die_conny
01 Nov 2012, 20:21
Hallo Rena,
das ist heftig, tut mir leid zu hören, daß es bei Dir so schlimm ist
Ich bin am Montag bei meinem Stamm-Gyn, da werde ich die Möglichkeit Urogyn ansprechen. Nerven durchmessen (wie eine Stromleitung?) klingt gut, das fehlt mir bei der ganzen Untersucherei irgendwie.
Mannmann, ich war im ganzen Leben noch nie so viel beim Arzt wie in den letzten 14 Tagen. Aber hilft ja alles nichts. So schnell lasse ich mich nicht abspeisen mit 'alles Psyche'.
Ich berichte weiter.
LG, Conny
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