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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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lissi
Hallo!

Nachdem ich in den letzten Wochen sehr wissbegierig beim surfen "alles" über Bandscheiben in Erfahrung bringen wollte, bin ich häufig über eure interessanten Beiträge hier im Forum gestoßen! Vielen Dank an alle die hier so viel berichten! Meistens bewege ich mich im Internet eher passiv, wie wahrscheinlich viele und profitiere aber sehr von allen, die aktiv ihre Beiträge, Erfahrungen und Lebens-/ und Leidensgeschichten mitteilen!

Ich stell mich mal kurz vor mit meiner Geschichte.

Seit etwa 5 Jahren habe ich starke chronische Schmerzen im Rücken. Vorher hatte ich auch schon so meine gelegentlichen Probleme mit dem Kreuz, aber eben nicht so, dass es eine dauerhafte Belastung gewesen wäre. Ich bin jetzt übrigens 28 Jahre alt.

Ab 2007/ 08 ging es dann los mit echt starken Schmerzen. Ich war richtig am verzweifeln - viele von euch wissen ja, wie das ist wenn man einfach fix und fertig ist von den Schmerzen, die kein Ende zu nehmen scheinen. Dann kommt man an einen Punkt, wo man glaubt, dass es gar nicht schlimmer werden kann, um dann zu erfahren, dass es doch schlimmer geht.

In den ersten 2 Jahren war ich bei vielen Ärzten (Orthopäden, Rheumatologen, Neurologen usw.), bzw. wurde von einem Arzt zum nächsten geschickt mit ein paar Fehldiagnosen und letztlichem Fazit, dass ich alles hab, aber nichts so richtig. Da könne man halt nichts machen. Meine Bandscheiben sehen im großen und ganzen im Vergleich mit der Durschnittsbevölkerung ok aus, nicht so schön, aber weh tun könne da ja schon mal gar nichts (tut ja laut diverser Orthopäden und Wirbelsäulenärzte nur weh, wenn ein Vorfall die Nerven tangiert) ... super Sache...ich wurde nur mit blöden Sprüchen abgespeist, von wegen meine Leidensbereitschaft sei zu niedrig.

Inzwischen bin ich auch im Alltag ziemlich eingeschränkt: Bücken/ heben ist schlecht oder geht gar nicht, sogar leichte Spaziergänge sind oft schon zu viel und am schlimmsten ist stehen - nach wenigen Minuten krieg ich schon ne Krise (fühl mich echt bescheuert beim einkaufen anzusitzen, statt anzustehen und ernte immer komische Blicke für mein benehmen in der Öffentlichkeit). Einschlafen geht eh nur mit Heizkissen - durchschlafen ist auch nicht drin. Physiotherapie, Schwimmen, Yoga, Spritzen, Facettenthermokoagulation u.a. hat auch nichts gebracht. Schmerzmittel (von NSAR bis zu Tramal) helfen ebenfalls nicht (außer Myolastan = Muskelrelaxantium hilft etwas). Abgesehen davon würde ich eh keine stärkeren Schmerzmittel erhalten, weil man ja davon süchtig werden könnte.

Jetzt war ich doch noch mal bei einem Neurochirurgen (obwohl ich inzwischen null Vertrauen in Ärzte hab) und tata:

Bandscheibe L5/ S1 ist voll hin (Gallerkern hat sich aufgelöst) und übrig ist eine black disk (entsprechend MRT). Das behauptet er jedenfalls. Nach fleißig googeln ist das meiner Ansicht nach plausibel und ich bin stinksauer auf die anderen Ärzte, die jahrelang behauptet haben, dass eine Bandscheibe nicht weh tun kann. Und falls der Neurochirurg wirklich richtig liegt, bin ich fast erleichtert, dass man wenigstens sagen kann, was ich hab.

Nächster Schritt des Neurochirurgen ist eine Nukleoplastie (mit vorangehender Diskographie). Leider sind die Berichte darüber in diesem Forum nicht sehr positiv. Hoff sehr, dass es auch Fälle gibt, bei denen es gut geholfen hat!

Falls das nichts bringt will er eine Fusion machen (hab auch dazu eure Beiträge gelesen - ist ja wohl weniger ein Spaziergang sowas durchzumachen). Naja, ich hoff mal, dass die Nukleoplastie was bringt. An eine Fusion will ich eigentlich nicht denken.

Also dann, ich weiß nicht, ob ich noch eine große "Forums-schreiberin" werde. Bisher war ich es nicht, aber jetzt war es gerad mal fein, mich zugehörig zu einer Patientengruppe zu fühlen und mir den Mist von der Seele zu schreiben. Danke für's lesen und "zuhören".

Wünsch allen geplagten eine schmerzarme Zeit und Besserung, oder gar Heilung (ganz sollte man die Hoffnung ja nicht aufgeben, es passieren schließlich doch hin und wieder Wunder).


LG Lissi




Mellimaus21
Hallo und Willkommen hier
Ich kann das schon verstehen mit den Schmerzen, ich bin zur Zeit auch wieder akut schmerzgeplagt und mir tut mehr oder minder alles weh.
Auch kann ich wie du nur sehr schlecht stehen und gehen, ich bekomme nach spätestens 5 Minutenw ahninnige Kreuzschmerzen.
So glücklich wie du sein magst das man eine Diagnose bekommt, so kann ich nur davor warnen dich vom erstnbesten versteifen zu lassen.
Das ist ein sehr großer Eingriff, der oft nicth ohne Folgen bleibt (Stichwort Anschlussinstabilität) daher unbedingt vor so weitreichenden Entscheidungen mindestens eine, gerne auch mehrere weitere Meinungen einholen. Solche OPs kann man nicht rückgängig machen ....
lissi
Liebe Melanie,

danke für deine Antwort. Ja, du hast absolut recht! Eine Versteifung ist schon echt ein großer Eingriff (den ich ja eigentlich nicht machen will), aber so wie jetzt kann es für mich auch nicht weitergehen. Endlich bietet mir ein Arzt überhaupt mal eine Behandlung an...ich würde mir wohl von jedem Metzger die Wirbelsäule amputieren lassen - nur damit wenigstens irgendwas geschieht. Ist ziemlich dumm von mir. Bevor es konkret wird, komme ich hoffentlich zur Besinnung.

Zu einem Arzt zu gehen ist für mich eine große Überwindung - nach den schlechten Erfahrungen, aber vor einer Versteifung werd ich wohl noch einen 2. Arzt besuchen. Bisher habe ich halt die Erfahrung gemacht, dass einfach jeder Arzt seine eigene Meinung hat und zu je mehr Ärzten man geht umso verwirrter ist man dann.
Hoff so sehr, dass die Nukleoplastie was bringt, damit das Thema Versteifung (vorerst) vom Tisch ist.

Man, du Arme, dass es dir auch so schlecht geht! Tut mir volle Leid und wünsch dir, dass du was findest, was dir hilft! Wie gehst du denn mit den Schmerzen um? Und wie kommst du im Alltag damit zurecht?

LG Lissi
Mellimaus21
Hallo
Wurde bei dir keine Schmerztherapie oder Spritzen vorgeschlagen? Da ist der Erfolg meistens deutlich besser als bei der Nucleoplastie. Wie du ja gelesen hast hilft die meistens nur dem Arzt ...
Vielleicht solltest du dich hier im Forum mal nach einem Arzt umschauen, wo positive Erfahrungen gesammelt wurden.

Normalerweise komme ich gut klar im Alltag (so mehr oder minder - mit Schmerzmitteln) aber zur Zeit nicht, daher gehe ich nächste Woche zur Schmerztherapie ins Krankenhaus, auch damit ich mal gescheit auf Schmerzmittel eingestellt werde.

Daher kann ich dir nur raten dich auch gut mit Physiotherapie und Schmerzmitteln versorgen zu lassen ...
lissi
Hallo,

naja, mit Physiotherapie bin ich gut versorgt. Anfang des Jahres hatte ich wieder einen 10-er Block. Die Übungen mache ich halt weiterhin so gut es mit den Schmerzen geht. Einen Nutzen habe ich bisher eigentlich nicht feststellen können (ist auch nicht meine erste Physio - erhalte seit ich 15 bin immer wieder Therapie für den Rücken).

Eine Schmerztherapie bekommme ich nicht. Ich war zwar 2x bei einem Schmerztherapeuten (auf den Termin musste ich jeweils 3 Monate warten), der hat mir nur Physiotherapie verschrieben. Meine Bitte nach Medikamenten hat er ausgeschlagen.
Ein Wirbelsäulenchirurg hatte mit mir aber wenigstens mehrere Medikamente ausprobiert. Fazit ist, dass diverse NSAR nicht helfen und Tramal auch nicht. Weiter wollte er nicht gehen. Einige Medikamente habe ich auch sehr schlecht vertragen - inzwischen weiß ich, dass ich eine Histaminunverträglichkeit habe und das daran liegt. Aber vielleicht ist medikamentös wirklich noch was rauszuholen, falls sich ein Arzt mal bemüht.

Spritzen hatte ich auch schon, aber für die chronischen Schmerzen mit mäßigem Erfolg (manchmal wenigstens für einen halben Tag Besserung). Für akute Hexenschüsse haben sie mir schon genützt.

Ja, vielleicht geh ich vor der Nukleoplastie noch zu einem anderen Arzt. Ich wohne in Österreich und daher nützen mir die Arztempfehlungen aus Deutschland nicht so viel. Aufgrund der Schmerzen kann ich zum einen sehr schlecht reisen, zum anderen würde die Kasse ja nichts zahlen.

Wünsche dir alles Gute für deine Schmerztherapie!

LG Lissi

lissi
Oh, ich habe gerade gesehen, dass es auch für den Raum Österreich Emfehlungen gibt im Forum :-) Sorry.. Ist eh der aktuelle Neurochirurg dabei, der die Diagnose gestellt hat - das gibt mir wieder Mut, dass der ja vielleicht ganz gut ist! LG Lissi
Mellimaus21
Hallo
Zitat
Spritzen hatte ich auch schon, aber für die chronischen Schmerzen mit mäßigem Erfolg (manchmal wenigstens für einen halben Tag Besserung). Für akute Hexenschüsse haben sie mir schon genützt.

Hast du die Spritzen denn einfach nur in den Muskel bekommen, oder wurden die gezielt an den Nerv gespritzt unter CT?
lissi
Hallo,

beides. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat ein Arzt unter Röntgenkontrolle die Facettengelenke infiltriert und hat dabei versucht möglichst nahe an die schmerzenden Nerven zu kommen. Ein anderer hat das gleiche ohne Röntgenkontrolle gemacht (zum mindest hat es sich für mich so, oder so ähnlich angefühlt). Gespritzt wurde ein Lokalanästhetikum manchmal zusammen mit Cortison.

LG Lissi
Mellimaus21
Hallo
Na dann wurde ja schon einiges probiert. Dann hoffe ich das die Nukleoplastie bei dir hilft ....
andreas327
Hallo Lissi,

... wenn mehr als 3 Kunden vor mir an der Supermarktkasse gestanden haben, hab ich normalerweise meinen Einkauf wieder zurückgelegt und bin unverrichteter Dinge wieder nach Hause gegangen! Das war vor 3 Jahren!
Heute, nach Spondylodese im Juni 2009 auf Höhe L5/S1 ventro-dorsal und 1 Jahr darauf auf L4/L5, hab ich zwar 2 weitere OP´s dieses Jahr schon hinter mir und werde im Oktober ds. Jahres nochmals unters Messer kommen, aber ich kann wieder gehen und vor allem auch wieder stehen! Schmerzen hab ich zwar auch noch, allerdings sind diese mit dem originären Schmerz, von der Zeit vor meiner ersten OP, in keiner Weise vergleichbar.

Es gibt ganz einfach Situationen in denen eine OP die einzige Möglichkeit ist, um Ruhe in das betroffene Areal zu bringen. Ich hatte ebenfalls wie Du eine "Black Disc" auf L4/L5 und auf S1 war der der Wirbel abgeglitten.

Wenn ich hier teilweise von Leidensgeschichten lese, die über mehrere Jahre gehen und immer nur in irgendwelchen Schmerzlinderungsmaßnahmen münden und das immer und immer wieder, dann stellt sich mir eindeutig die Frage warum manche Leute so vehement von einer OP abraten, ja diese sogar geradezu als "Teufelszeug" darstellen. Verstehe das nicht falsch, wenn ich einen kleinen BSV habe und mich dann bereits nach 2 - 3 Monaten unters Messer lege, dann ist das gewiss verfrüht und auch von der Profitgier mancher Orthopäden geprägt, respektive die OP Empfehlung gereicht lediglich diesen zu einem Vorteil!

Ist allerdings die OP-Empfehlung, nach diversen Versuchen konservativ zu behandeln, von einem seriösen Orthopäden oder NC gegeben und dann vielleicht noch eine Zweitmeinung eingeholt worden, dann dürfte zu einem hohen Prozentsatz diese Empfehlung auch ihre Richtigkeit haben. Auch ich habe selbstverständlich eine gewisse Zeit über versucht meine Schmerzproblematik konservativ behandelt in den Griff zu bekommen, dann aber sehr schnell die Entscheidung für die OP gefällt. Alle anderen Ratschläge sind meines Erachtens von Leuten gegeben die ganz einfach "Schiss" haben und sich die OP nicht zutrauen. Manchmal grenzt dieses Verhalten dann bereits an Masochismus und hypochondrisches Verhalten.

Zum Schluss der Beschrieb wie bei sehr vielen erfolgreich operierten der Verlauf war:

4 - 8 Stunden OP-Zeit, ca. 3 Wochen Klinikaufenthalt, danach insgesamt ca. 3-6 Monate Rehabilitationszeit und in der gesamten Zeit, nach dem ersten, verhältnismäßig kleinen Wundschmerz, jeden Tag ein wenig weniger Schmerzen! Das ist ein Verlauf, der nicht nur theoretisch sondern auch in der Realität unzähligen Forummitgliedern hier bereits außerordentlich erfolgreich widerverfahren ist. Dass es leider auch immer wieder andere Fälle gibt oder die Ärzte sich maßlos in ihrem Können überschätzen ist leider so. Deshalb unbedingt an einen Spezialisten wenden, bei welchem bereits entsprechend positive Referenzen vorliegen.

Viele Grüße

Andreas
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