ich bin neu hier - seit über einer Stunde habe ich das Forum durchsucht, aber nichts gefunden, was meinem Problem in etwa nahe kommt, daher dieses Posting. Bitte nicht böse sein.
Am 03.08.12, also vor 8 Tagen, wurde ich an der Wirbelsäule LWS versteift. Dynamisch, L4/5 bis L5/S1. 2005 hatte ich meine erste minimalinvasive BS-OP, danach jahrelang Ruhe. 2011 dann 2 OPs innerhalb von 4 Wochen, weil die Bandscheibe nachgerutscht war. Seitdem ging es bergab. Linkes Bein fühlt sich an wie in einer Wurstpelle; nach längerer Belastung (ca. 2 Stunden) nicht mehr durchzustrecken, ich war kaputt, mußte ruhen. Der Rücken tat immer wieder weh, aber die Hauptbeschwerden saßen im Bein. So ging es nicht weiter... ich war seit über einem Jahr!!!!!! krankgeschrieben. Also habe ich mich auf die Suche gemacht nach einem Neurochirurgen, der mir hilft. Ich stieß auf jemanden in München, der "helfen kann, wo andere sagen, es geht nicht mehr". OP wie gesagt vor 8 Tagen. Vor 2 Tagen bin ich heimgegangen, weil ich auf der Krankenhausmatratze nicht mehr liegen konnte. Ich hatte 4 Tage nicht geschlafen und war am Ende. Auf der Toilette konnte ich nicht sitzen, die war zu hoch für mich - Verstopfung etc... Nicht schön.
Mein Neurochirurg erlaubte Sitzen (in Maßen) ab dem Tag 1; ich durfte auch nach der OP zur Toilette.
Das große Aber: Mein Rücken ist komplett instabil. So war das zwar nach den letzten 3 minimalinvasiven Eingriffen auch, aber ich erinnere mich nicht, daß ich nach 8 Tagen solche Probleme gehabt hätte. Ich kann nur leicht nach hinten gebeugt laufen - nein, schleichen. Sonst fährt sofort ein messerscharfer Schmerz in den Rücken. Ab und an versuche ich nun nach dem Aufstehen, mich leicht nach vorne gebeugt irgendwo hinzustellen, um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen - aber ich muß ja die meiste Zeit liegen, und im Liegen fühlt es sich an, als würde der Rücken in der Mitte immer leicht durchgedrückt (Hohlkreuz) und wenn ich dann aufstehe - meine Güte!!!!!
Ich bin 4 Wochen krankgeschrieben und soll dann wieder arbeiten. Ich bin Arzthelferin und habe KEINE Ahnung, wie DAS gehen soll. Bisher tut sich Richtung Besserung überhaupt nichts. Es stagniert. Wenn ich aufstehe, muß ich immer leicht nach hinten gebeugt bleiben, sonst kommt das "Messer".
Mich verunsichern die ganz unterschiedlichen "Handlungsanweisungen" zum Thema "nach Spondy". Die einen sollen mit 6-8 MONATEN Genesungsphase rechnen und sind ein Jahr außer Gefecht, andere laufen am zweiten Tag, als wäre nie was gewesen. Auf der Station im Krankenhaus waren Leute mit ähnlichen OPs, die sind gelaufen wie die Wiesel - und ICH - wie eine Schnecke, gaaaaaaanz vorsichtig. Das Stützkorsett entlastet mich überhaupt nicht, im Gegenteil- ich empfinde es als äußerst störend.
Der Neurochirurg sagt "ich kann nicht zaubern, Geduld". Er ist sich seiner Sache sehr sehr sicher.
Und was den Ischiasnerv angeht - VOR der OP war mein rechtes Bein einigermaßen ok. Jetzt, nach der OP, tobt der Nerv - gerade mal nicht, aber sonst immer. Der Neurochirurg sagt, der Nerv wäre mit Narbengewebe total eingeengt gewesen und er hätte das Gewebe weggeschnitten, jetzt würde er so richtig groß und rot sein und toben, das brauche seine Zeit. Ich frage mich aber, wieso diese Nervenschmerzen je nach Lagerung stärker und schwächer werden - liegt das an der Schwellung im OP-Gebiet?

Schmerzmittel nehme ich nur was nötig ist. Im KH haben die mich mit Novalgin und Tramal Infus zugepumpt, da merkte ich kaum was, konnte aber auch in der Ferne nix mehr lesen und stand neben mir. Ich habe mich ab dem 4. Tag verweigert. Dann gings natürlich los mit Schmerzen... hab dann nur noch Novalgin bekommen, und das half fast gar nix. Ibu mußte ich absetzen wg brutalen Magenschmerzen, die selbst mit Magenschutz täglich nicht besser wurden. Cortison bekam ich 3 Tage, das wurde vom Arzt abgesetzt.
Ich hatte ein Redon drin 2 Tage, damit lief alles recht gut - Flüssigkeit gut abgelaufen. Ziehen tat überhaupt nicht weh. Wunde ist zu, nässt kaum, schaut wohl gut aus.
Aber innendrin....?!?!? Ich bin echt verzweifelt. Der Neurochirurg nimmt meine Angst nicht wirklich ernst. Ich habe ihn gestern angerufen, weil ich tagsüber immer wieder leichtes Fieber habe und der Hausarzt meint, der Eingriff sei überhaupt nicht nötig gewesen und um das Fieber müsse sich schon der Neurochirurg kümmern, das sei ihm zu heiß. Hab den NC auf den Handy erreicht, der war supersauer und geladen, ich solle mir anderen Hausarzt suchen, das sei unterlassene Hilfeleistung.... ich solle Blut und Urin kontrollieren, ich sei doch Arzthelferin und wisse das... war nur genervt von mir. Fühle mich ganz alleine gelassen. Natürlich bin ich Arzthelferin, aber ich bin doch jetzt selber krank und total verunsichert, wieso weisen mich immer alle auf meine "Fachkompetenz" hin??? Ich bin doch keine Chirurgin oder so. Ich arbeite hauptsächlich am PC und gebe da Abrechnungen ein.... und nehme Blut ab... aber das kann man ja gar nicht sagen, soweit lassen die einen gar nicht ausreden.
Viele von euch werden sagen, Mensch, 5 Tage nach Spondy aus dem KH entlassen ist zu früh... aber ich hätte 2 Tage später ohnehin gehen können (ist dort so). Zu Hause liege ich einfach viel besser. Aber mein Chef erwartet mich schon fast wieder in der Praxis zurück - und das macht mir Angst, er ist schließlich Arzt... wenn der denkt, 8 Tage nach einer Versteifung müsste ich doch schon wieder einigermaßen okay sein, dann stimmt sicher was nicht!!! Es wurde 3 Tage nach der OP eine Röntgenaufnahme gemacht. Schrauben sitzen, Peek sitzt, alles lt. Chirurg ok.
Wie war das bei euch mit diesem Gefühl im Rücken durchzubrechen?? Konntet ihr gleich wieder super laufen?? Ich muß alles ganz ganz langsam machen. Aufstehen, ein Schritt nach dem anderen, ja nicht nach vorne beugen.... duschen ist ein Akt, oh je, und auf die Toilette gehen auch - puh!!!
Ich darf zum Essen sitzen sagt der Neurochirurg. Das tue ich, aber sonst liege ich den ganzen Tag. Geht auch gar nicht anders. Nach dem Duschen z.B. (dauert ca. 15 Minuten) bin ich SO kaputt, daß ich mich erst hinlegen und meinen Rücken ausruhen muß, bevor ich ans Föhnen oder so denken kann.
Für Erfahrungsberichte und Antworten wäre ich ECHT dankbar. Ich bin übrigens 34, meine erste OP hatte ich mit 27.
Liebe Grüße