ich hatte heute endlich einen Termin beim NCH, seitdem verstehe ich allerdings gar nichts mehr. Er hat sich meine Symptome angehört, die MRT-Bilder angeschaut und meinte, dass das ein einfacher (eher kleiner) BSV wäre (kein Sequester) und meine wechselnden Symptome (vor allem die Blasenprobleme) nicht dazu passen würden. Er würde nur auf die L 5-Wurzel drücken, alle anderen Nerven wären frei.
Auf die Schmerzen im rechten Bein ging er gar nicht ein und meinte, er würde den alten BSV auf den neuen Bildern klar erkennen. Ich hatte nur die neuen Bilder mit, mehr wollten sie dort nicht (auf den alten Bildern sieht man deutlich den Verlauf: 2001 großer BSV, 2003 deutliche Abnahme, 2004-2006 Bandscheibenvorwölbung, jetzt wieder BSV an der gleichen Stelle).
Er hat mich zum Neurologen überwiesen zum EMG/NLG und für 4 Wochen Physio verordnet. Auf gut Glück möchte er mir am Freitag eine PRT-Spritze setzen. Wenn die Symptome/Schmerzen weggehen, soll ich noch 3 bekommen. Machen PRT-Spritzen überhaupt Sinn, wenn meine Symptome gar nicht zu den Bildern passen?

Ich verstehe das alles nicht, kann keinen Sequester von einem normalen BSV unterscheiden, bin ja kein Experte. Ich wundere mich nur, dass der Befund des NCH jetzt so stark von meinen Symptomen (die ich auch schon vor dem MRT hatte) und der Beurteilung des Radiologen (habe ich das vllt. falsch verstanden?) abweicht. Habt ihr Ideen, wie ich weiter verfahren kann? Die Ungewissheit macht (nicht nur) mich verrückt und besser wird auch nichts.

Symptome:
Seit fast 3 Wochen habe ich nun immer ständig wechselnde Symptome. Angefangen hatte es mit Blasenproblemen, Brennen an den Innenseiten beider Oberschenkel, Sensibilitätsstörungen im Genitalbereich bis zu Taubheitsgefühlen, Ziehen im Unterleib. Das ganze ging nach ein paar Tagen wieder weg.
Danach kam die Schwäche in den Beinen, sie fühlten sich für 3 Tage an wie Wackelpudding. Das linke Schienbein war fast taub, piekte, fing sogar an zu Jucken und beim Treppe runtergehen machte der linke Fuß nicht mehr richtig mit (sackte einfach weg). Rechts zog es in der Kniekehle beim Laufen und piekte im Fußballen unter dem Fuß. Auch das ging wieder weg.
Es war bis auf die zunehmenden Schmerzen im rechten Bein im Ruhezustand, die von Anfang an da waren, soweit ok. Aber dann kamen die Blasenprobleme und das Ziehen im Unterleib (aber auch mal ein dumpfer Schmerz in der Nierengegend) wieder. Manchmal wurden auch Stellen in der rechten Pobacke taub und piekten.
Die letzten Tage waren es eher wieder die Beine. Im linken Fuß am Ballen hatte ich krampfartige Schmerzen, beim Laufen war es, als wäre der Fußballen dort dick. Manchmal war entweder der rechte oder linke Knöchel wie abgeschnürt, manchmal taten die Knie (abwechselnd aber eher das rechte) weh. Heute brennt wieder das rechte Bein (erst Schienbein dann sich ausbreitend über den Oberschenkel) und der Knöchel war wieder wie abgeschnürt. Kraft ist in beiden Beinen da, Gehen funktioniert.
MRT-Befund:
Weiterhin keine relevante Wirbelkörperhöhenverminderung. Unverändert Nachweis der Verschmälerung der Zwischenwirbelräume L4/L5 und L5/S1 mit grund- und deckenplattennahen Fettsignalen im Segment L4/L5. Im Vergleich zur Voruntersuchung deutlicher Progress eines nunmehr mediolinkslateralen Bandscheibenvorfalls im Segment L4/L5 mit subligamentärer Hernierung nach links kaudal. Unverändert Nachweis der dorsomedianen Bandscheibenvorwölbung im Segment L5/S1 ohne relevante Einengung des Spinalkanals oder der Neuroforamina. Keine neu aufgetretenen lumbalen Bandscheibenvorwölbungen. Unauffällige Darstellung des Conus medullaris.
Beurteilung:
1. Im Vergleich zur Voruntersuchung von 2006 nunmehr deutlicher mediolinkslateraler und subligamentär nach links kaudal sequestierter Bandscheibenprolaps im Segment L4/L5 mit intraspinaler Kompression des Abgangs der Nervenwurzel L5 links. Zugrunde liegende Osteochondrosis intervertebralis mit degenerativen ossären Veränderungen Typ Modic II.
2. Unverändert zur Voruntersuchung Nachweis einer dorsomedianen Bandscheibenprotusion im Segment L5/S1 ohne Wurzelkompression. Auch hier zugrunde liegende Osteochondrosis intervertebralis.
3. Keine relevante Wirbelkörperkompression und keine floride ossäre Veränderung.
Vielen Dank auch an paul42, violac und Jürgen73. Ihr habt mir das letzte Mal sehr weitergeholfen!
Wünsche euch allen einen entspannten Abend

Schwan