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Komplette Version Verängstigt wegen OP und Querschnittslähmung

Bandscheiben-Forum > BWS-Forum
Schnuppenfahrer
Hallo,

ich surfe seit einer Woche bei euch im Forum und habe mich auch schon durch etliche Beiträge durchgeklickt. Es war sehr viel Informatives, jedoch auch sehr viel Verängstigendes dabei. Daher schreibe ich euch heute mal, worum es bei uns geht und ich wäre einfach dankbar für ein Feedback von euch.

Mein Mann (29 Jahre alt, Dachdecker) hatte Anfang März (genau eine Woche nach der Geburt unseres Sohnes traurig2.gif ) einen Autounfall. Neben diversen anderen Verletzungen bestand auch der Verdacht auf gebrochene Wirbel. Doch nach 14 Tagen wurde er aus dem Krankenhaus entlassen - angeblich war mit den Wirbeln doch alles okay. Vier Monate später beklagte er sich plötzlich über Stromschläge, die bei bestimmten Bewegungen (das Absenken des Kinns in Richtung Brustkorb) durch seinen Körper gehen. Also wurde er von seinem D-Arzt, der ihn nach dem Unfall behandelt hatte, zur Kernspintomographie geschickt. Die Diagnose lautet:

- Stellstellung der HWS. Unauffällige Darstellung der zervikalen Bandscheiben.
- Im Vordergrund steht ein kräftiger BandscheibenprolapsTH3/4 mit Myelonkompression und diskretem Myelopathiesignal
- Kraniozervikaler Übergang und Zervikalmark unauffällig, Spinalkanal frei

Der Arzt sagte, das sei hoch gefährlich und er solle so schnell wie möglich zu einem Neurochirurgen, da die Gefahr einer Querschnittslähmung bestehe. Also haben wir bei Dr. Tiyaworabun in Schlüchtern einen Termin ausgemacht. Dieser Termin war letzten Dienstag. Dr. Tiyaworabun meinte, er würde lieber nicht operieren, da mein Mann noch so jung und die OP so gefährlich sei. Er sagte, er würde es lieber verkalken lassen - wobei dann nach wie vor das Risiko bestehe, dass der Nerv noch weiter angegriffen werde. Sein Praxispartner allerdings sagte genau das Gegenteil: man müsse umgehend operieren, und zwar von vorne durch den Brustkorb. Er selbst habe aber in der Praxis nicht die Möglichkeiten dazu, es zu machen. Also verwies er uns an die Neurochirurgie der Uniklinik Gießen. Dort haben wir am Dienstag einen Termin.
Somit haben wir bisher zwei völlig entgegengesetzte Meinungen - nicht gerade Vertrauen erweckend.

Seit diesem Termin kann ich aus dem Stehgreif anfangen zu weinen. Ich sehe meinen Mann schon an den Rollstuhl gefesselt, für den Rest seines Lebens. Oder ganz und gar tot. Nachdem, was die Ärzte uns bisher vermittelt haben, sind diese Szenarien ja gar nicht so unwahrscheinlich.

Ich wüsste gerne von euch:
- wie schätzt ihr das Ganze ein?
- welche Alternativen gibt es zur OP?
- und sollte überhaupt operiert werden, wenn mein Mann doch keinerlei Schmerzen / Lähmungserscheinungen / andere Probleme hat?
- kann das von dem Unfall kommen?
- und warum wird man bei so einer Diagnose nicht krank geschrieben, wenn es doch so gefährlich ist? Noch dazu, wenn man einen Beruf ausübt, der einen täglich körperlich fordert?

Ihr seht, ich habe viele Fragen und mir stehen auch jetzt schon wieder die Tränen in den Augen.
Wie gesagt: ich bin dankbar für jedes Feedback - dann fühlt man sich wenigstens nicht ganz alleine auf weiter Flur.

Danke!

Topsy
Hallo Schuppenfahrer,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Ich kann Deine Unsicherheit verstehen, aber ob wir Dir hier auf alle Fragen eine Antwort geben könnnen, das kann ich gar nicht sagen.

Es ist nicht gut, dass Dein Mann arbeiten geht. Geht am Montag zum Hausarzt und er soll sich AU schreiben lassen, bis alles abgeklärt ist. Auf keinen Fall soll er arbeiten gehen. Man kann sich auch für 3 Tage eigenkrank melden.

Gut ist, dass Ihr den Termin in der Uniklinik habt, denn da seid Ihr richtig. Die bekommen solche Fälle öfter, als ein niedergelassener NC.

Die verschiedenen Aussagen der NC, dass passiert immer wieder. Unbehandelt würde ich das aber nicht lassen. Eine Myelopathie kann konservativ wieder werden, aber bestimmt nicht auf dem Dach bei der Arbeit. Es dauert zwar lange, aber es geht.

Sag Deinem Mann, dass er sich ruhig verhalten soll, keine ruckartigen Bewegungen machen soll, nicht schweres heben und tragen, also ganz brav soll er sein.

Ob das von dem Unfalll kommen kann, das können nur Gutachter klären. Wenn Ihr Bilder von vor dem Unfall habt und beweisen könnt, dass er keine Schäden an der WS hatte, dann wird es leichter sein, als ohne.

Gute Besserung an Deinen Mann und Du, paß auch auf Dich auf streicheln.gif
violac01
Hallo,

alles was Topsy gewschrieben hat, kann man dir nur wärmstens an Herz legen.

Jetzt erstmal vorsichtig sein und dann wartet ab, was die Klinik empfiehlt. Macht euch einen Zettel, was ihr alles fragen wollt, wie hoch das Risiko ist etc....

Und versuche die angstmachenden Dinge ein bischen beiseite zu schieben (ich weiß, es ist nicht leicht).. nicht alle Horarszenarien treffen in der Regel ein ....das ist deine, natürliche verständliche Angst...lass dich von dieser nicht unterkriegen smilie_troest.gif

Wenn dein Mann sich jetzt erstmal schont, dass wäre doch eine gute Lösung, damit du dir auch nicht mehr so viele Sorgen machen musst streicheln.gif

Wenn du möchtest berichte uns , was der Klink NC euch empfohlen hat.

Liebe Grüße violac
Fine03
Hallo Schnuppenfahrer --
kann Topsy auch in allen Punkten nur zustimmen... Neurochirurgen sind oft so "spezialisiert", dass sie an so Kleinigkeiten wie Krankschreibung gar nicht erst denken... zwinker.gif Dafür ist der HA richtig.
Eine Gefügeveränderung der Wirbelsäule durch eine äußere Gewalteinwirkung(wie bei einem Unfall) kann auf jeden Fall einen BSV hervorrufen. Falls ihr eine Unfallversicherung habt, den Unfall unbedingt melden!
Es hat evtl ein Gutes, wenn es denn eine Unfallfolge war, dass es nämlich zu einer folgenlosen Ausheilung kommen kann, falls er sonst keine ausgeprägten Abnutzungen hat... Das ist bei den meisten (Gruselberichten zwinker.gif ) hier im Forum anders.
In den OP-Empfehlungen für die WS könnt ihr ja mal nachschauen, da gibt es Empfehlungen für gute Kliniken, falls es doch zu einer OP kommt...
Aber erstmal schonen, schonen, schonen - kann auch alles von allein wieder gut werden! streicheln.gif
LG Fine
Schnuppenfahrer
Hallo,

danke für eure Einträge und auch die PNs. Es tut einfach gut, so etwas zu erhalten. Denn im Bekanntnkreis hört man ja doch nur "oh mein Gott, wie schrecklich!", wenn man von der Diagnose erzählt. Nicht gerade hilfreich, wenn man ohnehin schon angeschlagen ist.

Morgen Nachmittag haben wir Termin bei Dr. Oertel in Giessen. Er kann uns hoffentlich sagen, wie es weiter gehen kann. Wir werden auch die Arbeit von Herrn Gordon sowie vor allem Dr. Rosenthals Namen nicht unerwähnt lassen, wenn entgegen aller Hoffnung nur eine Op als Lösung feststehen sollte.

Ich melde mich dann wieder. Lieben Dank erst mal!
Lulu57
Hallo, wink.gif

ich wollte mal nachfragen, wie es bei Euch weitergegangen ist.

Wäre schön, wenn Du Antworten würdest.

Lg Lulu
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