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Komplette Version Wirbelgleiten, BSV mit Sequester, Taubheit im Bein

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Smartie
Hallo!

Als Neuling in Eurem interessanten Forum würde ich gerne Eure Meinung zu meiner Problematik hören.

Aaalso, bei mir gings los vor ca. 3 Wochen mit höllischen Schmerzen, ausgehend von der LWS und direkt abstrahlend ins linke Bein mit entsprechenden Ausfallserscheinungen der sogen. Fuß- und Zehenheber und Taubheit in der Wade. Am Schlimmsten war es nachts, nach 2 Stunden auch mit Tramal, Ibuprofen und später auch Valoron war an Schlaf nicht mehr zu denken, ich drückte mich rum, probierte über Heizkissen, warmes Bad, Alkohol alles mögliche, tagsüber dann dementsprechend kaputt. Nur bei starken Schmerzen hatte ich auch 1-2 mal Probleme, die Blase zu entleeren, ansonsten ist in dieser Hinsicht alles normal.

Ich hatte wahnsinniges Glück, dass ich bei MRT, Orthopäde und Neurologe sofort Termine bekam, die durch meinen Hausarzt super eingefädelt und koordiniert wurden. Die genauen Befunde und Beurteilungen habe ich in meinem Profil hinterlegt, daher nur kurz die Befunde hier:

Wirbelgleiten Grad 1 L5/S1, BSV L4/5 mit sequestriertem Fragment, deutliche Zehenheberparese links (III).
Alle Experten rieten zu einer OP.

Anschliessend hatte ich am 28.6.einen Termin in der Ambulanz in der orthopädischen Klinik in Markgröningen, wo mir vom Chefarzt dringend eine OP (Versteifung von 3 Wirbeln und gleichzeitig Sequesterentfernung) nahegelegt und dann auch gleich auf den 3.7. terminiert wurde.

Seitdem sind die Schmerzen massiv zurückgegangen, und deswegen habe ich gestern morgen die OP telefonisch abgesagt, da ich es erst nochmal konservativ angehen wollte, ich hatte nämlich erst 3x KG. Die Lähmungen sind noch gleich, dafür komme ich jetzt ohne(!) Schmerzmittel aus. Längeres Sitzen ist kein Problem (seit 4 Stunden recherchiere ich am Laptop!), Stehen und Liegen ebenso. Auch gehe ich täglich 1-2 Stunden spazieren, einzig der linke Fuss schmerzt etwas. Was ist da jetzt passiert?

Jetzt die Fragen:
- was macht so ein unbehandelter Sequester, löst sich der auf oder verursacht noch
mehr Probleme?
- wie lange sollte ich es mit KG oder auch einer Reha probieren, bevor ich mich zu einer
OP entscheide?
- können die Lähmungen auch ohne OP verschwinden?
- wie ist die Prognose einer nicht operierten Spondylolisthese bei gleichzeitiger
Einengung des Nervenkanals ohne OP, wandert so ein Wirbel evtl. noch weiter, bzw.
ist es "schwieriger", ihn in einem schlechteren Stadium zu versteifen?
- hat jemand Erfahrung diesbezüglich mit einem Ostheopaten?

Jaja, Fragen über Fragen, aber man macht sich nunmal halt so seine Gedanken...
Ich würde einerseits gerne eine evtl. überflüssige OP vermeiden und es erst mal konservativ versuchen, andererseits möchte ich auch nicht den Zeitpunkt verpassen, dass nichts mehr rückgängig gemacht werden kann.

Schon mal vielen Dank für Euer Interesse und Eure Antworten.

LG Eberhard





_Martina_
Hallo Eberhard,
ich kann nicht schlafen denn es ist Vollmond und deshalb antworte ich Dir zu so später Stunde noch. zwinker.gif

Also erstmal möchte ich Dir dazu gratulieren,daß Du Eigenverantwortung übernimmst und die OP abgesagt hast weil es Dir besser geht.
Das finde ich klasse denn die meisten folgen blind dem (oft falschen und voreiligen) Rat der Ärzte und lassen keinen Pups mehr ohne vorher den Arzt zu fragen...

Was den Sequester betrifft,so will ich Dir von meiner Erfahrung mit dieser Problematik berichten.
Ich hatte 1994 einen großen BSV L5/S1 der nach caudal hin sequestiert war und die Nervenwurzel S1 damals geschädigt hat.
Laut Ärzten war mein Nein zur dringend angeratenen OP Wahnsinn,die erklärten mich für verrückt.

Na ja,es wurde alles wieder ohne OP 100% besser,soviel dazu.

Und was das Wirbelgleiten betrifft so stellt sich mit den Jahren eine Art "natürliche Versteifung" ein,war bei mir auch so,ein Arzt sagte dazu...da kann man mal sehen wie es wird wenn man der Natur ihren Lauf läßt...und das meinte er positiv.

Geh` deinen Weg weiter wie bisher,ich denke es ist ein guter.

Und wie gut,daß Du diese elendige Versteifung nicht hast mit Dir machen lassen!!
Von der hätten wahrscheinlich nur die Ärzte profitiert und zwar finanziell...

Gute Besserung und Gruß
Martina
_Martina_
Der Sequester hat sich bei mir teilweise aufgelöst und ist teilweise verkalkt und auch das verkalken von BSV Materieal ist aus meiner Sicht positiv zu bewerten auch wenn das hier viele negativ interpretieren.
Dazu meinte mein Arzt,die Bandscheibe sei durch die Verkalkung bombendicht und an der Stelle würde nie mehr was rauskommen. laugh.gif
violac01
Hallo,

Zitat
Was ist da jetzt passiert?


oft gehen die Schmerzen und die Lähmungen kommen bzw. werden stärker.
Der Nerv stirbt dann /bzw. man spricht auch vom Wurzeltod.... es kann sein, dass deine Lähmungen dann nicht mehr weggehen.. du gehst schon ein hohes Risiko ein, dass soltest du wissen.
Man liest hier wesentlich öfter, dass es gelbieben ist, als das es (wie bei Martina) wiederweggeht. DA ist die zeit entscheidend...je länger je schlechter.

Geh zum Nweurologen.. aber schnell, sprich deine LAgge an, Lähmungen, dann müsstest du gleich drankommen. Da kann gemessen werden , was mit dem Nerv ist.
Einfach nur zu warten, ist eine schelchte Lösung: beantworte dir die Frage, was ist wenn es so bleibt, ev. verschelchetert es sich.. es gibt dann später Auswirkungen auf das gesmmte Symstem .. Knie, Rücken..

Was macht die kraft im Bein?


Lies mal andere Beiträge hier (z.B. Schoklade gestern), dann bekommst du einen guten Überblick.
Ob gleich eine Versteifung gemacht werden sollte, bei Stufe 1 kinnkratz.gif , manchmal kann das auch muskulär ausgleichen.
Achte unbedingt auf dei Blasengeschichte, wenn da wieder was kommt.. OP innerhalb von 6h, sonst musst du dich zeitlebenslang kathederisieren oder bleibst inkontinent. (auch das ist eine Lähmung)

Zitat
was macht so ein unbehandelter Sequester, löst sich der auf oder verursacht noch
mehr Probleme?


er kann sich auch auflösen, die Chanchen stehen hier aber auch schlechter, da er nicht so gut versorgt wird, wie ein normaler BSV. Er kann frei rumwandern und ist dadurch unberechenbar.
LG violac
Fine03
Zitat (violac @ )


oft gehen die Schmerzen und die Lähmungen kommen bzw. werden stärker.



Hallo -
genau das ist das Problem - kann Violacs Post aus eigener mehrfacher Erfahrung nur so unterschreiben.
Plötzliche Schmerzfreiheit ist sogar ein sicheres Indiz für einen Wurzeltod...
Wenn du die Möglichkeit hast, geh noch zu einem Neurochirurg, aber möglichst schnell, denn wie schon beschrieben...je länger die Kompression, desto sicherer ist der Nerv "hin". Man hat nicht unbegrenzt viele Nerven und je älter man wird, desto unsicherer wird die mögliche Regeneration.
Alles Gute für dich! LG Fine
Fine03
Achso und der Osteopath ist als begleitende Therapie immer gut, der achtet nämlich mehr auf die Gesamtstatik und Körpergleichgewicht, was bei Bandscheibenproblemen NIE ein Fehler sein kann...man darf sich natürlich nicht zuviel erhoffen.
Zu deiner Frage - Grundsätzlich ist die natürliche Versteifung und entsprechende Knochenanbauten sinnvoll, wenn man aber anatomisch irgendwo schon eine enge Stelle hat, können die fatale Folgen haben... Und nicht alle Chirurgen lassen sich später noch auf relativ "aussichtslose" Operationen ein - nämlich dann, wenn an allen Ecken und Enden Knochenmaterial entfernt werden müsste, um überhaupt noch irgendeinen Erfolg zu erzielen(geht mir gerade so..)
Und unser Körper (der ja wirklich ein Wunderwerk der Natur ist) sichert natürlich in erster Linie sein Gesamtüberleben... ob man da noch richtig laufen kann, ist (global gesehen zwinker.gif ) zweitrangig...
LG Fine
_Martina_
Guten Morgen wink.gif

ich möchte noch schnell einen Einwand loswerden der nicht böse an meine Vorschreiberinnen gemeint ist,aber...lest Euch doch bitte mal etwas genauer durch was hier geschrieben wird und stürzt Euch nicht gleich auf die negativen Aspekte...

Eberhard schreibt,daß er täglich problemlos! ein bis zwei Stunden spazieren geht und lediglich der linke Fuß etwas! schmerzt.
So sieht ja dann wohl kein Wurzeltod aus!

Diese Panikmache immer...finde ich nicht gut!

Und auch bei so geringen Blasenproblemen muß man nicht gleich vom Kathedern sprechen...!

Und ein Sequester der im Wirbelkanal verschwindet (so erklärten mir das damals die Ärzte) ist auch keine Zeitbombe denn der ist einfach weg,wohin auch immer,der muß sich nicht unbedingt auflösen.

Viele verbreiten hier gerne negative Lehrbuchweisheiten und das ist nicht o.k.!

Schönen Tag biggrin.gif
Trinchen
Ciao Eberhard,

auch ich würde Dir raten, einen Neurochirurgen aufzusuchen. Wie Violac und Fine schon geschrieben haben, ist es mit Sicherheit kein gutes Zeichen, wenn die Schmerzen so plötzlich verschwinden und Lähmungen etc. auftreten.

Ich habe mich bei meinem ersten BSV auch gefreut, dass die Schmerzen von jetzt auf gleich weg waren. Bis sich dann leider Probleme im Bein eingestellt haben. Ich wurde damals dann recht schnell operiert und bin froh darüber.

Ich bin sicherlich kein Freund von OP (wer ist das schon??!!), aber wie solche Problematiken hier teilweise verharmlost werden finde ich einfach unverantwortlich.

Dir wünsche ich gute Besserung und dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst - denn die kann Dir letztendlich keiner abnehmen.

LG Trinchen
Smartie
Hallo!

Erstmal danke ich Euch allen für Eure Antworten.

Nur nochmal in Kurzform meine aktuelle Situation, bevor sich für Euch hier Missverständnisse ergeben:

Ich bin NICHT schmerzfrei, nur hat sich die Lage für mich so massiv gebessert, dass ich keine Medikamente mehr nehme (auch meiner Gesundheit zuliebe!).
Eine Störung der Blasenentleerung gab es nur 2x nachts, als die Schmerzen so höllisch waren, dass ich einfach vor lauter "Aua" nicht meht "drücken" konnte. Ansonsten ist (war) in diesem Bereich alles O.K., auch zu keiner Zeit Taubheitsgefühl an den Innenseiten der Oberschenkel. Da lass ich nix verrutschen, ich kenne jemanden mit Reiterhosensyndrom, das braucht wirklich kein Mensch!!!
NLG vom Neurologen vom 26.6. liegt vor (siehe mein Profil), bestätigt wurde dadurch nur die Fuß- und Zehenheberschwäche, ansonsten alles weitestgehend im Normbereich.

So, und der Nerv kann auch NICHT tot sein, da ich heute nacht wieder altbekannte starke Probleme im gesamten linken Bein hatte, so dass ich erst sehr spät (vier Uhr früh) Schlaf fand, was sicherlich nicht nur am Vollmond lag.

Ich weiß nicht, macht es Sinn, wirklich noch einen Neurochirurgen zu Rate zu ziehen, eigentlich habe ich doch vo kurzem alle Experten "durchlaufen" mit den entsprechenden Befunden. Ich habe morgen nochmal einen Termin mit meinem Hausarzt, der mit mir dann, sofern keine Verschlechterung eintritt, besprechen möchte, ob ich eine Reha beginnen kann oder soll. Was meint Ihr zu diesem Thema? Ich habe noch 5x KG + Schlingentisch in den nächsten 2 Wochen, macht danach ne Reha Sinn oder ist das zuviel des Guten und ich sollte mich eher schonen??

Klar habe ich schon viel in diesem Forum gestöbert, aber die Tendenz scheint wohl so zu sein, dass was dem einen hilft nicht unbedingt einen anderen weitebringt bzw. diesem sogar schadet. Und mein Hausarzt scheint so langsam auch etwas überfordert zu sein, der dachte mit der OP würde sich das alles lösen... War schwierig, den dann wieder vom Gegenteil zu überzeugen. Ich hoffe, das er weiter mitzieht.

Danke für Eure Mithilfe

LG Eberhard


Fine03
Hallo Eberhard -
wenn du für dich sicher bist, dass du keine Op willst, dann würde ich mich voller Elan in die konservative Therapie stürzen... zwinker.gif
Allerdings eine Reha (wahrscheinlich ambulant?) würde ich schon noch etwas hinausschieben, die heißt dann nämlich geballt den ganzen Tag Bewegung Bewegung - 6 Wochen nach dem eigentlichen "Vorfall" sollte man glaub ich vergehen lassen...
Du pokerst hoch mit deinem Befund, ist ja nicht gesagt, dass da evtl. nicht noch was nachrutscht (ob nun Bandscheibe oder Wirbel..)...aber man sollte nur das tun, von dem man überzeugt ist.
Eine gute Klinik für den E-Fall würde ich trotzdem im Hinterkopf behalten...
Noch was: Orthopäden sind selten Spezialisten für die WS zwinker.gif ... von daher würde ich doch nochmal einen Termin bei einem NCH machen, da kommt man eh meist nicht gleich dran...deine Gleitwirbel werden wahrscheinlich eher nicht "wunder-heilen".
LG Fine

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