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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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mira3
Hallo zusammen! wink.gif

Ich wollte mal meine Geschichte loswerden, besonders weil ich grade keine Ahnung habe wie es weiter gehen soll. Ich ziehe das Problem mit meiner Bandscheibe jetzt schon fast ein ganzes Jahr mit mir herum. Das Dumme ist, dass ich genau zu Beginn des Problems für ein Jahr nach England gezogen bin (für ein Auslandsstudium). Ich hatte am Anfang Schmerzen in den Beinen (besonders in der Wade) und später starke Rückenschmerzen. Als die Schmerzen dann schon ziemlich heftig waren, bin ich auch in England zum Arzt gegangen und man sagte mir: "Nehmen sie Ibuprofen und warten sie 6 Wochen. Der Nerv findet schon einen anderen Weg um den Knochen" Dann hat man mir noch ein paar Rückenübungen im Internet gesucht und ausgedruckt. Die Schmerzen wurden trotz der Übungen immer schlimmer und ich bin dann auch schließlich vor Schmerzen umgekippt. Arzt meinte: "Nehmen sie noch Paracetamol zu dem Ibuprofen."
Mit der Zeit ist mein Bein an der Außenseite auch komplett Taub geworden bis in die 3 kleinen Zehen und ich hatte Probleme auf den Zehen zu stehen. Bei diesen Symptomen hab ich dann doch mal Alarm geschlagen und bin zurück nach Deutschland geflogen, um von einem einem Neurochirurgen untersuch zu werden. Ich bekam muskelentspannende Medikamente und habe mir in England eine Physio Therapie gesucht und wollte so die letzten 2 Monate überstehen.
Am Anfang lief die Physio auch echt gut: Taubheit ist weniger geworden, konnte wieder etwas auf den Zehenspitzen stehen, etc.
Vor einer Woche bekam ich dann unerträgliche Schmerzen, konnte weder sitzen noch stehen noch liegen, Nachts hab ich nie mehr als 1 stunde am Stück geschlafen und konnte auch meinen Oberkörper nicht mehr aufrichten. Ich bin dann so schnell wie möglich heimgeflogen ud habe in den letzten Tagen Schmerzinfusionen und Spritzen bekommen. Mein Arzt hat jetzt einen OP Termin für nächsten Montag angesetzt und meinte, dass er es diese Woche noch mit Spritzen versuchen würde und sollte sich der Zustand nicht wesentlich verbessern würde er am Montag operieren.

Tut mir leid, dass das jetzt eine so lange Geschichte geworden ist, aber ich bin momentan einfach sehr verunsichert. Ich weiß einfach nicht, was letzte Woche passiert ist. Könnte das eine Nervenreizung durch die Physio sein? Kann sowas vorkommen? Ich hab momentan einfach ziemlich Angst vor einer OP, besonders weil ich auch erst 22 bin und jeder meiner Verwandten/Freunde etwas skeptisch ist (man hört ja oft genug, dass zu viel operiert wird etc.) Auf der anderen Seite sind die Schmerzen trotz Spritzen und Infusionen ziemlich stark und ich wäre froh, wenn es bald besser werden würde.

Tinasonne
Hallo mira 3,

Herzlich willkommen im Forum. wink.gif
Na da hast ja einiges mitgemacht und hinter dich gebracht in einem Jahr. Wurde denn nochmal ein neues MRT gemacht bei dir? Deine Fragestellung was passiert sein könnte, ist berechtigt. Da können verschiedene Faktoren zusammen kommen.
Die OP-Indikation ist auf jeden Fall berechtigt, wenn es zu Lähmungen kommt.Übrigens finde ich es sehr gut von deinem NCH, das er erst nochmal die konservative Behandlung vorzieht. Leider entscheidest du, ob OP oder nicht streicheln.gif Manchmal kann eine OP auch hilfreich sein, je nach Beschwerdeggrad.
Wichtig wäre , wenn dein MRT schon länger her, nochmals eine neue Befundung zu machen.

Liebe Grüße Tinasonne
mira3
Hallo Tinasonne,

danke für deine Antwort! Die Bilder sind etwa 1,5 Monate alt. Die Verschlechterung war wie gesagt sehr plötzlich. Ich habe heute meine 2. PRT Spritze bekommen und wieder eine schmerzlindernde Infusion. Am tag nach der ersten Spritze ging es ganz gut (kaum Schmerzen in den Beinen , nur strake schmerzen am Rücken/Einstichstelle) die Nacht war aber wieder die Hölle. Ich möchte auch gar nicht wissen, wie es mir ohne die Infusion gehen würde.

Sen OP Termin für Montag hat der Arzt jetzt auch stehen lassen und mir auch gesagt, dass ich über ein Implantat nachdenken soll, dass einen neuen Vorfall an der selben Stelle verhindern soll.

Ich weiß ich muss die Entscheidung selber treffen, aber mich verunsichert schon sehr, dass selbst die Arzthelferin meinte: "Sie sind aber schon arg jung für eine OP" rolleyes.gif

Ich möchte das ganze ja nicht überstürzen, aber auch nicht unbedingt den Absprung verpassen und mit bleibenden Schäden leben. Der Bandscheibenvorfall scheint auch gar nicht so groß zu sein (sagte jedenfalls die Ärztin, die mir die Bilder in die Hand gedrückt hat)

Kann es in meiner Situation denn sinnvoll sein noch mit einer OP zu warten, oder schiebe ich das ganze nur ewig vor mich hin und schließlich ist sie doch unumgänglich?

LG Mira
parvus
Hallo Mira und willkommen im Forum winke.gif

Code
Kann es in meiner Situation denn sinnvoll sein noch mit einer OP zu warten, oder schiebe ich das ganze nur ewig vor mich hin und schließlich ist sie doch unumgänglich?


Das wird Dir hier niemand beantworten können.

Meine Frage: neurologisch hat man bisher noch keine Messungen bei Dir gemacht!?

Vielleicht wäre das vor der Op noch eine Option, um eine bessere Diagnostik vorliegen zu haben und um evtl. auch noch eine weitere Facharztmeinung einer anderen und doch zusammenhängenden Fachrichtung zu haben, gerade weil Du noch so jung bist.

Eine OP kann natürlich sinnvoll sein, sollte aber eben auch die letzte Vorgehensweise darstellen, denn auch sie ist kein Garant für eine Besserung und sollte eben nur erfolgen, wenn zwingend/dringend notwendig.

Eben das können Dir nur Fachärzte nahelegen und Dir auch plausibel erklären, warum in Deinem Fall die OP jetzt angesagt ist.

Ich tendiere immer dazu, vor so einer schwerwiegenden Entscheidung auch alles an Diagnostik vorher auszuschöpfen, bzw. Mehrfachmeinungen (ggf. auch unterschiedlicher Fachrichtungen) einzuholen.

Wie gesagt, wir werden Dir bei der endgültigen Entscheidung zu oder gegen einer OP nicht wirklich helfen können.

Alles Gute und toi, toi, toi, lasse Dir mal alles vom Arzt gut erklären.

winke.gif parvus
violac01
Hallo Mira,

auch ich würde dir dringend raten erst noch einen 2. NC zu befragen. Vorallem wegen dem Vorschlag der Prothese... in der LWS gibt es da noch nicht solche Langzeiterfahrugnen wie in der HWS und die Kräft in der LWS sind auch entscheidend stärker. Was ist in 20 Jahren? hält die dann noch?

Gerade weil du so jung bist....ich würde fragen: wieso gleich Prothese, warum nicht erstmal "nur" den BSV entfernen. Normalerweise wird der BSV entfernt und dann muss es nicht zwangsläugfig zu neuen Vorfällen kommen, im Gegenteil: meisten sist es damit erledigt. Nach OP alles gut ausheilen lassen ( es gibt da hier beim Forum Operationen Info's zu postoperativen Verhalten, die sind wichtig..sieht jeder Arzt auch anders, auf alle Fälle verhindert man durch lange liegen und Schonung eher ein Rezidiv..neuen Vorfall, der Faserring muss sich aber erstmal schließen und danach hast du kein erhöhtes Risiko wieder einen BSV zu erleiden)

Und ganz allgemein, die starken Schmerzen jetzt können verschiedene Urschen haben: entweder ist der BSV noch weiter rausgerutscht oder es ist was mukuläres?

Aber "nur" sind Schmerzen (und ich weiß wie heftig solche sein können) erstmal kein OP Grund (dafür gibt es Medikamente) und die Schmerzen können auch wieder zurückgehen. Andererseits geht es bei dir ja schon lange???

Was aber ein OP Grund wäre: das nicht auf Zehehn stehen können, wie sieht es denn damit jetzt aus, ist das besser geworden? Wenn nicht, riskierst du bei allzulangem warten, dass der Muskel sich nicht mehr erholt. Ob er schon geschädigt ist, würde die Messung bei einem Neurologen zeigen, die dir Parvus schon empfohlen hat.

Wenn du noch Fragen hast, melde dich ruhig noch mal.

LG violac

mira3
Hallo nochmal und danke für die Hilfe!

Der NC meinte heute, dass er mehrere Gründe für eine Operation sieht:

1. Muskelschwäche im linken Bein. Wenn ich das ganze mit Schwung versuche, dann kann ich schon auf beiden Zehenspitzen gleichzeitig stehen, aus eigener Kraft aber nicht mehr auf die linken Zehen, was bei meinem anderen Bein kein Problem ist. Er hat auch die Reflexe getestet, die am linken Bein wohl auch schon nicht mehr sehr prickelnd sind.

In den letzten Wochen habe ich nicht wirklich Schmerzmittel genommen, sondern muskel-entspannende Medikamente und viel B-Vitamine (Keltican) und eben Physio gemacht.

Ich hatte an der ganzen Beinaußenseite ein Taubheitsgefühl bis in die Zehen (also ich konnte mich z.B. auch ohne Schmerzen zwicken)
und das für mindestens 2 Monate. Diese Taubheit ist jetzt glücklicherweise weg, dafür schläft mir der Fuß häufiger ein (keine Ahnung, ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen ist)

2. Geht das ganze bei mir jetzt auch schon fast ein Jahr und der NC meinte, dass der Körper wohl offensichtlich nicht selber damit klarkommt.

3. Er meinte auch, dass eine deutliche Verschlechterung unter Therapie kein gutes Zeichen wäre und die PRT Spritzen so ziemlich das letzte was man versuchen könnte.

Ich habe am Freitag ein Aufkärungsgespräch, was wären denn noch wichtige Punkte, die ich ansprechen sollte (den Einwand mit der Prothese fand ich sehr gut)... ich bin von dem Ganzen grade einfach echt überfordert nein.gif
violac01
Hallo,

Zitat
1. Muskelschwäche im linken Bein


da hat er echt Recht, dass ist eine OP Indikation! und auch, dass es eben schon 1 Jahr lang geht.

Du kannst ihn fragen, ob in seinem KH endoskopische OP's durchgeführt werden und wenn ja, dann ob es bei dir geht.
Wenn das KH nicht endoskopisch operiert, kannst du ja telefonisch ein paar andere KH abklappern und dort fragen....

Endoskopische OP's sind am schonensten, aber bisher kann es noch nicht jeder oder hat die Technik dafür.

Meiner Meinung nach solltest du dich nicht zur Prothese überreden lassen, dass könnte man wenn wirklich notwendig ein paar Jahre später immer noch machen. Nicht den 2. Schritt vor dem 1.!!! und der 1. wäre, erst mal den BSV entfernen und die BS erhalten.

Und Vorsicht vor einer AHB, die im KH oft angeboten wird ( da wird oft zu viel, zu früh geamcht und einige bekommen wieder einen BSV, da der Faserring offen ist): besser wäre eine Reha nach 6- 8 Wo.
Wichtig ist echt, dass Verhalten nach der OP!

LG violac
Tinasonne
Zitat (mira3 @ )
Hallo nochmal und danke für die Hilfe!
1. Muskelschwäche im linken Bein. Wenn ich das ganze mit Schwung versuche, dann kann ich schon auf beiden Zehenspitzen gleichzeitig stehen, aus eigener Kraft aber nicht mehr auf die linken Zehen, was bei meinem anderen Bein kein Problem ist. Er hat auch die Reflexe getestet, die am linken Bein wohl auch schon nicht mehr sehr prickelnd sind.
3. Er meinte auch, dass eine deutliche Verschlechterung unter Therapie kein gutes Zeichen wäre und die PRT Spritzen so ziemlich das letzte was man versuchen könnte.


Hallo mira3,

also ich kann jetzt nur von mir sprechen: Warte nicht mehr zu lange!!! Je länger die Nerven gequält werden um so länger der Heilungsprozess, mal Milde geschrieben. streicheln.gif Ok wegen deinem Alter, mach dir mal keineSorgen, da hast du bessere Voraussetzungen . Zum Mut machen, mein Bruder wurde mit 19J.operiert, damals noch mit Beckenkamm versteift. Was sein Rücken betrifft, war das die erste und letzte OP.(vorerst), das ist jetzt 32Jahre her.

Für dein Aufklärungsgespräch am Freitag, bitte diese Fragen stellen: Was wird bei der OP gemacht? Warum sollte eine Prothese eingesetzt werden? Gibt es andere Methoden? Wie sieht der Behandlungsablauf "DANACH" aus? Wann und zu welchem Zeitpunkt brauche ich eine Reha/AHB? Welches Zeitfenster habe ich um wieder einigermaßen fit zu sein für mein Studium?

Am besten schreibst du dir die Fragen auf ein Zettel, man vergisst doch sehr viel vor lauter Aufregung und hinterher gehts dir so frage.gif

Liebe Grüße Tinasonne und toi toi toi
galaxy
Guten Morgen,

ich kann mich nur meinen Vorschreibern anschließen und aus eigener Erfahrung berichten:

Bezüglich MRT:
Dein Beschwerdebild hat sich verändert - Taubheitsgefühle haben sich verlagert, Lähmungen sind dazugekommen. Insofern ist davon auszugehen, dass dein derzeitges MRT wenig aussagekräftig ist und eine Veränderung eingetreten ist. Also sollte auf jeden Fall vor einer Operation ein neues gemacht werden.
Meine Operateurin, die wahnsinnig viel Erfahrung hat und der ich 100% vertraue, hat auch immer unmittelbar (2-3 Stunden vorher) ein CT durchführen lassen, "um keine bösen Überraschungen zu erleben." Anscheinend kann nur durch ein CT eine knörchene Beteiligung ausgeschlossen werden.

Neurologe:
Vor meinen beiden OP´s wurde immer viel Wert auf eine umfassende Neurologie-Diagnostik gelegt. Aus 2 Gründen: Zum einen muss 100% feststehen, dass die Ausfälle (Gefühlsverluste, Lähmungen, Reflexverluste) zum MRT bzw. zum BSV des jeweiligen Segmentes passen. Nicht, dass an der falschen Stelle operiert wird^^^^. Zum anderen kann bspw. durch eine EMG Messung der Grad der Nervenschädigung festgestellt werden und damit eine OP-Indikation bzw. eine Dringlichkeit angegeben werden.

Eine Bandscheibenprothese wäre für mich auch das aller-aller-allerletzte Mittel. Es gibt da einfach noch zu wenig Langzeiterfahrungen. Ich würde es mir überlegen, wenn die Alternative eine Indikation zur Versteifung wäre - ansonsten never-ever....

Liebe Grüße
galaxy
mira3
Guten Morgen!

Vielen, vielen Dank für die vielen Tips! Noch eine Frage zu dem Implantat: Ich denke wir sprechen da von 2 verscheidenen Sachen:
Das ganze heißt Barricaid und ist anscheinend wie ein kleiner Flicken, der auf die Schnittstelle gepackt wird, damit nicht soviel von der Bandscheibe entfernt werden muss und ein erneuter Vorfall verhindert wird. Prothese klingt für mich nur nach kompletten ersetzten, aber ich kenn mich einfach wirklich gar nicht aus. rolleyes.gif

Wäre so ein "Flicken" etwas, das ihr machen lassen würdet oder eher nicht?

LG Mira
Seiten: 1, 2
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter