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Komplette Version BSV L4/5 und L5/S1 mit Fussheberschwäche

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mieti
Hallo Leidensgenossen,

mit 38 Jahren habe am 25.2.2012 ich eine doppelten BSV erlitten. Eine Woche später habe ich gemerkt, dass mein rechter Fuß nicht mehr richtig abrollt und kribbelt und ein pelziges Gefühl vorhanden ist.

Mittlerweile brauche ich nur noch selten Schmerzmittel und reibe täglich die Po- und unteren Rückenmuskel mit eine Wärmesalbe ein. Das hilft für einen guten Start in den Tag. biggrin.gif

Wegen der Fussheberschwäche war ich beim Neurologen. Der sagte, dass es grenzwertig ist mit OP und ich noch 2 Wochen weiter konservativ behandeln lassen kann. Diese 2 Wochen gehen nun zu Ende aber eine Besserung der Schwäche ist nicht zu bemerken. Es wird aber auch nicht schlimmer!

Seine Diagnose: Trendelenburg-Zeichen rechts positiv, leichte Schwächung des M. gluteus medius (5-/5), deutliche Schwäche der Fuß und Großzehenhebung rechts um 4/5, Fersengang rechts deutlich eingeschränkt, kein Steppergang. Dysästhesien auf dem rechten Fußrücken. Die Muskeleigenreflexe waren einschliesslich der ASR seitengleich lebhaft dartsellbar. Babinsky negativ.

Nun soll ich mich dennoch bei Chirurgen im städt. Krankenhaus vorstellen, damit er seine Meinung abgeben kann, denn mein behandelnder Arzt möchte das nicht allein entscheiden. Er sagt jedoch, so wie ich auch, dass wir mit OP noch warten sollten.

Ich möchte natürlich nicht zu lange warten und eine bleibende Fußheberschwäche riskieren aber auch nicht unnötig eine OP am Rücken durchführen lassen.

Eine ambulante REHA ist bereits genehmigt, nur liegt der Bescheid noch in der Post und ich gehen jeden Tag während der Arbeit 30min Spazieren und mache noch ein paar Kräftigungsübungen für die Bauchmuskeln. Ein Stehtisch ist auch vorhanden, sodaß ich im Stehen arbeiten kann.

Wie lange kann und darf man bei einer Fußheberschwäche warten? Ich weiss das ist eine schwere Frage, aber mich interessiert Eure Meinung.

Was kann man bei einem BSV endoskopisch operieren? Geht damit überhaupt eine Entlastung des Nerves zu ermöglichen oder wird es eine große OP sein müssen? Wie lange geht nach einer OP die REHA?

Nicht nur dass ich abwarten möchte, nein, wir haben ein Haus gekauft biggrin.gif und werden spätestens Ende Mai umziehen müssen und das möchte ich nicht alles meiner Frau mit 2 kleinen Kindern(4J. und 4Mon.) aufhalsen. Dabei ist mir klar, dass ich nix heben darf.

Danke und Gruß

Mieti
Discothek
Hallo mieti,

Warten ist bei Lähmungen immer ein Roulettespiel. Ich habe mit Kraftgrad 3 bis 4 mich nach zehn Tagen operieren lassen, und es ghing wieder weg. Aber daß auch nach weit über einem Jahr das Gefühl im betroffenen Beinbereich gemindert ist, sagt mir, daß ich nicht hättte länger warten sollen. Nachlassende Schmerzen hatte ich auch, war ein Zeichen, daß der Nerv schon sehr stark gelitten hat.

Hast Du die zwei Wochen genutzt, schon einen guten Neurochirurgen zu finden? Ich würde im Zweifel nicht zu irgendeinem Chriurgen im Städtischen Krankenhaus gehen, sondern zu einem Spezialisten für Wirbelsäulen-Neurochirurgie. Wäre ich in das KH gegangen, in das mich der Orthopäde und der Hausarzt geschickt haben, würden mir jetzt Stücke vom Knochen fehlen. Je öfter der Operateur die OP macht pro Woche, desto besser. Man geht ja auch zu einem geübten Zahnarzt.

Hör Dich also vorher gut um, am besten auch hier in den Empfehlungen. Ich konnte bei einem niedergelassenen Spezialisten dann endoskopisch operiert werden. Nach zehn Wochen absoluter Schonung war ich wieder fit für Vollzeitarbeit.

Alles Gute,
Disco






mieti
Hallo Disco,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Dann werde ich mich mal mit dem NC in Baden Baden in Verbindung setzen udn hoffen, dass ich einen schnellen Temrin bekomme.

Gruß

Mieti
rosa77
Hallo Mieti!

Ich weiß nicht genau was ich dir raten soll, aber ich weiß, ich würde mich nie wieder operieren lassen, wenn ich heute noch mal vor der Wahl stände und meine Schmerzen sich in Grenzen hielten.
Ich wurde damals zu schnell operiert ( übrigen Neurochirug Dr. Prof. Wirbelsäulenspezialist).
Ich hatte nur "Schmerzen im Bein". Mehr nicht. Allerdings über Monate. Allerdings hatte ich keine Ahnung und keiner sagte was von konservertiver Therapie.
Ein paar Monate später hatte ich einen Rezidiv Vorfall (Lws 4/5) und gleich so schlimm, dass ich wörtlich gekrabbelt bin. Innerhalb weniger Stunden war mein Bein so gelähmt, dass ich nur unter Großen Schmerzen liegen konnte. Ich wurde erst 5 Tage danach operiert.
Meine Fußheber Schwäche war so schlimm, dass ich nur langsam gehen konnte, Knie sackte immer nach hinten weg, und mein Fuss klatschte nur auf den Boden. Mit viel Gymnastik über Monate wurde etwas ganz langsam besser. Mein Neuro ( Neuer Neuro) sagte, dass unter Umständen, die Parese nie ganz weggeht. Jetzt, fast ein Jahr danach ist sie fast weg. Bei schnellen gehen merke ich
, dass der Fuss noch etwas platscht. Und meine Beinmuskulatur ist immer noch etwas schwächer, wie im anderen Bein, trotz ständigen Trainings.
was ich sagen möchte ist, dass ich nicht glaube, dass eine Fußheberparese sich merkbar bessern kann innerhalb 2 Wochen.

Hast du PRT spritzen bekommen? Mir haben die später gut geholfen.

Ich habe leider nach der op über Monate starke Rückenschmerzen und Blockaden gehabt. Heute immer noch Ausstrahlungen in beiden Beinen. Durch evtl. Narbengewebe. Keiner weiss etwas.
Heben meide ich sehr stark, sowie schnell unkontrollierte Bewegungen.
Ich rate dir, Umzughelfer zu organisieren!

Gute Besserung!
violac01
Hallo Mieti,

man kann auch schon telefonsich anfragen, ob sie überhaupt endoskopisch operieren...macht nämlich nicht jeder Arzt und jedes KH (oft sagen die dann auch, es ginge nicht endoskopisch..ging mir so, habe mehrere Ärzte gefragt, bis ich einen gefunden hatte, der es endoskopisch gemacht hätte, wenn es notwendig gewesen wäre).

Falls du operiert werden musst (ich würde da an deiner Stelle auch nicht mehr allzulange warten) musst du nach der Op wirklich erstmal ein paar Wochen liegen (sagen auch nicht alle Ärzte)..hier im Forum gibt es einen guten Ratgeber im Forum Opertionen: "postoperatives Verhalten... "ich glaube es ist gut, dass du den dir schon mal anschaust, damit du es mit eurem Umzug realistisch planen kannst.

Alles Gute wünscht dir violac
mieti
Hallo an alle,

und vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Heute war ich beim Chirurgen im städtischen KH Karlsruhe. Er heisst Dr. Dirk Brücher. Er wollte zumindest nicht schnell operieren und hat mir die Entscheidung dazu überlassen.
Mit dem Endoskop sieht er keine Chance, da der Prolaps an L4/5 zu groß sei und nur ein großes Loch hinterlassen würde. Die beiden Bandscheiben sind so "im Eimer", dass sie jetzt schon dunkler im MRT Bild erscheinen als die gesunden und auch schon rundherum größer sind als die Wirbelknochen.
Er würde eine Bandscheibenprothese einsetzen und das seitlich am Bauchraum vorbei. Damit gäbe es keine Narbenbildung im Spinalkanal, die dann postoperativ Ärger machen könnten. Allerdings haben meine Kampfschwimmer biggrin.gif dann wohl für eine Zeit lang Pause!

Ich hab ihn mehrfach auf den Fußheber angesprochen und er sagte, wenn es nach 3 Monaten nicht besser ist, dann ist eine vollständige Ausheilung nach der OP nicht sicher. Naja, ich hab jetzt für kommenden Donnerstag einen Termin in Baden Baden und hoffe mir eine klarere Aussage dazu.
Verflixt, da hab ich doch glatt vergessen nach den PRT-Spritzen zu fragen. Das kommt gleich auf den Fragenzettel für den NC am Donnerstag.

@ rosa77: Was für eine OP wurde bei Dir gemacht?

Bezüglich des Umzugs werden wir uns ein Unternehmen nehmen müssen. Das ist klar und war schon vorher klar. Es sind jedoch vorher schon Renovierungsarbeiten und solche Sachen zu erledigen. Grundsätzlich handele ich zur Zeit nach der alten physikalischen Regel: Was man an Kraft spart, muss man an Weg zusetzen!
Und natürlich verlangen die lieben Kleinen auch ihre Aufmerksamkeit und das Spielen. Den kleinen mit 7 kg hebe ich nur selten und den Großen gar nicht mehr.

Aber kann das auf die Dauer gut gehen? Auch mit der Reha?

Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung!

Mieti
Discothek
Hallo mieti,

Du brauchst schnell eine zweite Meinung, denn hier über eine Prothese nachzudenken, scheint mir etwas verfrüht, und das Abwarten bei Fußheberlähmung bei einem fitten Mann mit Kindern, die mir ihm noch rennen wollen, etwas leichtfertig.

Bis zum Termin in Baden-Baden solltest Du jeden Tag testen, wie sich Deine Hüftlähmung (sog. Trendelenburgezeichen) und die Fußhebung verhalten:

Heb die Großzehe der kranken Seite im Einbeinstand hoch. Das geht wahrscheinlich schon nicht mehr. Heb den ganzen Vorfuß hoch. Lauf auf den Fersen hin und her. Wenne s schlechter wird --> ab zum Neurochirurgen.

Stell Dich vor einen bodenlangen Spiegel einbeinig hin. Wenn die Spanne, die die gesunde Siete absinkt, wenn Du auf em kranken Bein stehst, größer wird, ist das eine Verschlechterung. Hier droht eine Hüfthinken, was den Körper und insbesondere Rücken sehr belasten kann, wenn es bleibt.

Ich habe den Eindruck, Dein Neurologe ist gut - der Befund ist sehr präzise.

Alles Gute!
Disco
mieti
Hallo Disco,

Also die Zehen der rechten Seite kann ich nur noch ein bischen abheben, wenn ich drauf stehe. Bei der linken Seite geht das ohne Probleme.

Der Fersengang hat sich seit dem Neurologenbesuch nicht verschlechtert und auch nicht gebessert. Da habe ich jeden Tag geschaut, wie es sich entwickelt.

Mit der Messung der Spanne des Absinkens der Hüfte beim Stand auf dem kranken Bein hab ich meine Probs. Ich sehe da nix und im Vergleich zur gesunden Seite scheint es nicht anders zu sein.

Oh man, hoffentlich sind die NC in Baden fit!

Danke und Gruß

Mieti
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