Hallo liebe Forenmitglieder,
ich bin neu registriert, habe aber schon einige Zeit still mitgelesen. Es tun sich allerdings immer neue Fragen auf und ich hoffe, hier noch ein paar Antworten zu finden.
Meine Diagnose habe ich im Profil hinterlegt
Der aktuelle Stand meines Bandi-Werdegangs sieht so aus: Heute hat mir der Neurochirurg folgenden OP-Termin (ventrale Deskektomie HW4/5 + HW 5/6 mit PEEK-Cage Fusion -ACDF-) vorgeschlagen: 17.04.12 . Vorher erneutes MRT und genauere Vorbesprechung.
Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, bin ich völlig verunsichert und habe natürlich auch Angst vor der OP.
Mir ist auch klar, dass mir niemand die Entscheidung OP/keine OP abnehmen kann, aber vielleicht können mir eure Erfahrungen ja helfen.
Ist hier jemand in Franken/Großraum Nürnberg operiert worden?
Hier erst mal mein bisheriger (gar nicht mal so kurzer) Werdegang. (Achtung lang):
Seit Juli 2011 starke Schmerzen im Nackenbereich, später über die Schulter in den rechten Arm. Vorher schon lange immer wieder Problem mit Verspannungen. Immer wieder Krankschreibung und Physiotherapie (warme Rolle, KG) Behandlung wegen Blockade im BWS-Bereich. Schmerzmittel, immer stärkere Schmerzen. Ärztliche Behandlung erfolgte durch den Hausarzt. Mehrmaliges Nachfragen, obs nicht doch ein BSV sein könnte, wurde verneint. Schmerzbild passe nicht. Physiotherapeutin stellte starke Beweglichkeit der Gelenke fest. Zweimal beim Chiropraktiker. Nach der zweiten Behandlung starke Schmerzen. Irgendwann verzweifelte die Physiotherapeutin, weil sie die "Blokierungen" nicht lösen konnte und erklärte mir was Spondylosen sind. Inzwischen war es Anfang November 2011 und mit Unterbrechungen immer wieder AU.
Vier Wochen warten auf Orthopädentermin. Der Orthopäde machte die übliche Untersuchung (abtasten, bücken, Hand-Bodenabstand, Kopfdrehen) und meinte dann lapidar: "Ich glaube nicht, dass ich was finde, aber dann röntgen wir halt mal........" (Ich hätte ihn erwürgen können. Sehr feinfühlig bei einem Patienten, der sich monatelang mit Schmerzen rumquält....)
10 Minuten später hatte er das Röntgenbild auf dem Bildschirm und meine ohoh.....
Die HWS und der cervicale Übergang zeigen starke degenerative Veränderungen, Spinalkanal verengt, Verdacht auf BSV. Innerhalb einer Woche Termin zum MRT. Dort Bestätigt sich die Diagnose des Orthopäden. Ersichtlich werden mehrere Vorwölbungen und zwei BSV.
Erneute Vorsprache beim Orthopäden. Der meint lapidar, damit müsse ich leben und verschreibt mir Arcoxia und MT/Wärmebehandlung. Weitere Betreuung soll der Hausarzt machen (?!?)
Inzwischen ist es Mitte Dezember und ich bin wieder krank geschrieben. Zum Glück ist mein Hausharzt sehr rührig und engagiert und schlägt mir eine Reha vor. Ich entschließe mich diese ambulant zu machen und suche mir eine entsprechende Klinik. Nachdem der Orthopäde mich an den Hausarzt verwiesen hatte, stellt der den Antrag auf EAP (ich bin glücklicherweise privat versichert). Ich bringe den Antrag zur Rehaklinik. Einen Tag später von dort der Anruf: Der Antrag müsse vom Facharzt gestellt werden.
Ich rufe beim Orthopäden an: Ach Reha, na gut, er kümmere sich drum.
Der Orthopäde schreibt einen 1 1/2-seitigen Bericht und schickt den an die Rehaklinik.
Nächster Anruf der Rehaklinik: Bericht ist ja toll.... aber sie brauchen ein Rezept. Nun kümmert sich die Reha-Klinik darum. Rezept wird endlich ausgestellt. Die Klinik kümmert sich um die Genehmigungen durch PKV und Beihilfestelle, die glücklicherweise (trotz der Weihnachtsfeiertage) schnell erfolgen.
Ab 09.01.12 bin ich in der EAP. Nach drei Wochen lassen die Schmerzen im Nackenbereich nach. Leider stellt sich nun heraus, dass ich Ausfälle (Paresen) im rechten Arm habe, die sich nicht verbessern.
Da ich ja eine EAP gemacht habe, hatte ich in der Rehaklinik keine ärztliche Betreuung, aber einen sehr fähigen und engagierten Physiotherapeuten, der mich täglich 40 min behandelte. Dieser empfahl mir einen Neurologen aufzusuchen. Die EAP wurde auf insgesamt 6 Wochen verlängert.
Nach Ende der EAP endlich der Termin beim Neurologen. Die oberflächliche Nervenleitmessung ergab keine konkreten Ergebnisse. Die klinische Untersuchung zeigte deutliche Ausfälle am Arm. Die Neurologin überwies mich in die Neurologische Klinik der Nürnberger Südklinikum zur EMG.
Die EMG ergab Nervenwurzelkompression C5/C6, Parese des M.bizeps und M. deltoideus und abgeschwächte Reflexe. Empfehlung der Neurologie: Weiter Physiotherapie. Wenn in vier Wochen keine Besserung eintritt, dann Vorstellung beim Neurochirurgen.
Ich hatte nun 2x wchtl. MT und heiße Rolle und 1 x wchtl. KGG. Die in der EAP besser gewordenen Schmerzen wurden wieder schlimmer. Die Physio hatte übrigens die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, als sie das MRT gesehen hatte und hat mir keine großen Hoffnungen auf Besserung gemacht.
Heute hatte ich nun den Termin beim Neurochirurgen, der mir o.g. OP Termin vorgeschlagen hat und mir deutlich machte, dass die Nervenschädigung schon ziemlich lange bestände und er zu einer dringenden OP rät. Er sagte mir auch gleich, dass die OP vorrangig die motorischen Ausfälle therapiert. Inwieweit sich die chronischen Nackenschmerzen bessern würden, sei fraglich.
Die ganze Geschichte stellt mich nun vor einige Probleme. Ich bin jetzt seit Mitte 12/2011 AU, war vorher schon immer wieder zuhause. Wenn ich nun operiert werde, bin ich vermutlich bis Mitte Des Jahres nicht arbeitsfähig. Eigentlich kann ich mich nicht operieren lassen, da meine Eltern (72 und 75 Jahre) beide ernsthafte gesundheitliche Probleme haben und ich das einzige Kind bin (OK, wenn ich auf der Nase liege, kann ich beiden auch nicht helfen, aber es ist halt ein Sch... Gefühl)
Ach ja, ich bin Schreibtischtäterin (mit viel PC-Arbeit) und seit fast 31 Jahren im Beruf.
Was erhoffe ich mir hier im Forum?
Wäre toll wenn jemand mit einer ähnlichen Diagnose/OP mir seine Erfahrung berichten könnte.
Vielleicht kennt auch jemand gute Neurochirurgen im Nürnberger Raum. Darf ich hier eigentlich den Namen des NC posten?
Nach dem ganzen Marathon habe ich eigentlich keinen Nerv mehr auf noch eine zweite Meinung (vor allem da ich in Bezug auf die Erkrankung der Eltern eh dauernd mit Ärzten reden muss). Für mein Gefühl klingt der NC plausibel (OP-Indikation sind die Paresen, die nicht auf konservative Therapie ansprechen) Unsicher bin ich trotzdem.
so,
lang ists geworden und spät (ich hoffe nicht zu lang).
viele Grüße
cassie