Bandi24
14 Dez 2011, 23:23
Hallo Leidensgenossen
Ich habe vor ca 2 Monaten sehr starke Rückenschmerzen(ich konnte nicht mehr normal laufen und schon ein Gang zum Supermarkt war die reinste Qual) bekommen und bin zum Orthopäden gegangen . Dort wurden Röntgenaufnahmen gemacht und der Arzt teilte mir mit , dass ich die Muskulatur im Lendenwirbelbereich aufbauen muss und , dass ein Risiko für einen Bandscheibenvorfall besteht .Außerdem wurden mir noch Einlagen und Akupunktur verschrieben .
Kurz nach dem Besuch gingen die Schmerzen weg , ich holte meine Einlagen ab und sagte die Akupunktur Termine ab .
Ca 1 Woche später hatte ich starke schmerzen im linken Bein und meldete mich bei Kieser für eine Medizinische Kräftigungstherapie an . Ich habe erst nicht realisiert , dass es sich um Schmerzen handelt die ins Bein ausstrahlen .Ich dachte es würde an den Einlagen liegen . Als die schmerzen einen Monat später immer noch unverändert waren habe ich schon an einen Bandscheibenvorfall gedacht , wollte dies aber nicht Wahrhaben , weil ich erst 24 bin .
Beim MRT bekam ich die Diagnose Bandscheibenvorfall L5/S1 mit Druck auf die Nervenwurzel S1 links .
Die Neurochirugin bei Kieser meinte es wäre ein großer BS , der eventuell operiert werden müsste . Mein Orthopäde meint auch , dass man eine OP nicht ausschließen kann .
Mir wurde eine Physiotherapie und ein Lumbotrain verschrieben . Bei Kieser mache ich weiter die MKT und werde ab sofort 2 mal die Woche schwimmen gehen .
Der Orthopäde meinte , dass es bei der MKT besser wäre auf mehr Wiederholungen zu machen als ein hohes Gewicht zu verwenden , aber genau das ist ja erforderlich um die Muskulatur zu stärken .
Seit 2 Tagen sind die Schmerzen etwas zurückgegangen , aber das ganze läuft jetzt schon seit 7 Wochen und ich habe gelesen , dass man nach 6 Wochen über eine OP nachdenken sollte . Hier im Forum schreiben einige man sollte ein halbes Jahr warten . Was stimmt denn jetzt ?
Die Schmerzen sind jetzt erträglicher , aber ich nehme ab und zu Diclofenac Pillen . Wenn ich länger gesessen habe tut das Aufstehen immer ziemlich weh . Glücklicherweise kann ich seit 2 Tagen auch wieder schneller laufen . Ich werde jetzt das ganze Programm durchziehen und hoffe das es was bringt , denn eine OP will ich auf jeden Fall vermeiden .
Wie sieht es mit Akupunktur als Schmerztherapie aus ? Hat da jemand Erfahrungen ?
Gibt es noch mehr Möglichkeiten die Genesung zu beschleunigen ?
Miriane
14 Dez 2011, 23:49
Hallo Bandi,
du hast die ganze ZEI die MKT durchziehen können. Das klingt doch gar nicht schlecht. Ich hätte das nicht gekonnt. Und ich hatte einen eher leichten Verlauf. Es gibt viele BSV geplagte, die sich kaum bewegen können in der Akkutphase.
Entscheide dich bloß nicht vorschnell für eine OP.
Sofortige OP ist eigentlich nur angesagt bei
۰ Cauda Syndrom, d.h. Blasen oder Mastdarmstörung
۰
۰ Fußheber- oder Fußsenkerparese, also täglich schauen, ob Zehenstand und Hackengang funktionieren
Außerdem sollte über eine OP nachgedacht werden bei
۰ Therapieresistenz der konservativer Behandlung bei anhaltender
Schmerzsymtomatik oder kürzeren schmerzfreien Intervallen
Bie 7 Wochen kann man noch nicht von Therapieresistenz sprechen. Und es ist ja eine Tendenz zur Besserung zu erkennen.
Also 3 -6 Monate solltest du dir schon Zeit geben.
Und es ist auch gar nicht so ausschlaggebend wie groß dein BSV ist, es werde Menschen behandelt, keine MRT Bilder. Nur leider vergessen manche Ärzte das.
Überanstrenge dich aber mit der MKT nicht, dein Nerv ist entzündet und muß sich erholen.
Muskelaufbau kommt später dran.
Ich bin mit Schmerzen nur spazierengegangen und hab ein bißchen Krankengymnastik gemacht.
Ich würde die Diclo auch regelmäßig nehmen (mit Magenschoner), denn die wirken entzündungshemmend.
sitzen ist übrigends sehr schlecht beim BSV und du solltest so wenig sitzen wie möglich, ist nicht einfach, aber man wird erfinderisch.
Ich hab mir sogra einen Stehtisch zum essen ins Wohnzimmer getellt.
LG
Discothek
15 Dez 2011, 08:04
Hallo Bandi24,
Zitat
mit Druck auf die Nervenwurzel S1 links .
Wenn er wirklich wörtlich Druck gesagt hat, ist dieser Rat von Miriane ganz, ganz wichtig:
Zitat
täglich schauen, ob Zehenstand und Hackengang funktionieren
Vor allem auf die Nervenwurzel S1, also die Fußsenkerfunktion, die von ihr gesteuert wird, solltest Du gut achten: es ist alles o.k., so lange Du einbeinig problemlos in den Zehenstand hochkommst. Man merkt es auch oft beim Gehen, daß man nicht vernünftig abrollt, die Ferse also quasi am Boden klebenbleibt. Fatal ist, daß dei Beinschmerzen oft in dem Moment nachlassen, wenn die Lähmung anfängt.
Wenn Dir da was komisch vorkommt --> zum Neurochirurgen.
Daß man mit einem schweren BSV im Segment L5/S1 noch ganz gut mobil ist, ist typisch und liegt an der Anatomie dort unten. Ich hatte eine Lähmung des Fußsenkers und habe nicht mehr abrollen können, aber Rückenschmerzen hatte ich keine.
Alles Gute, Disco