Hallo Miteinander,
das letzte Mal hatte ich mich vor ein paar Jahren hier eingeloggt. Hab das aber dann wieder sein lassen, weil es meine Strategie ist, mich nicht allzuviel mit meinem HWS-Problem zu befassen.
Hab seit 25 Jahren einen BV in der HWS und weiß das seit 20 Jahren. Damals hatte man mich eine ganze Weile falsch behandelt mit Massagen und Rüttelbett usw. Es hat ein paar Jahre gedauert bis ich begriff, dass das nicht hilft. Die Schmerzen waren unerträglich. Erst als ich damit aufhörte, war mir klar, dass die Massagen falsch waren. Ich leide unter starken Berührungsschmerzen und die Massagen haben da eben alles ständig gereizt. Meine Nerven lagen blank. Dann hab ich fast 20 Jahre keinen Arzt mehr aufgesucht, weil ich es Leid hatte. Ich habe gelernt mit den Schmerzen zu leben. Ich ignoriere sie soweit es geht. Ich gebe ihnen keinen Raum. Ich bin der Meinung, dass man Schmerzen mental beeinflussen kann. Je mehr Aufmerksamkeit man ihnen schenkt, desto stärker werden sie. Ignoriere ich sie, treten sie in den Hintergrund.
Seit 3 Jahren hab ich nun in der rechten Kopfhälfte, vom Nacken hoch hinters Ohr bis in die Schläfe, eine chronische Neuralgie, die oft total nervig ist. Und ich habe erfahren, dass mein Vater und meine Schwester eine Stenose haben. Also ging ich wieder zum Arzt um das mal erneut untersuchen zu lassen, denn mit Stenose ist nicht zu spassen. Man machte ein MRT und fand heraus, dass es inzwischen 3 BV sind, ausserdem Arthrose über mehrere Wirbelbereiche und eine Spinalkanalstenose. Das hat mich schon erschreckt. Aber ich sagte ganz klar zum Dok, dass ich keine Behandlung wünsche, weder OP noch Medikamente.
Man schickte mich auch zum Neurologen, aber meine Nerven sind noch intakt.
Seit 6 Jahren schwimme ich 3mal die Woche 1500m. Das ist mir extrem wichtig, das entspannt und stärkt das Glücksgefühl! Ich nehme keine Medikamente. Wenn es ganz schlimm ist, dann benutze ich ein Kältekissen.
Nachts schlafen regelmäßig abwechselnd meine Hände schmerzhaft ein. Und es gibt viele Dinge, die ich nicht mehr machen kann (Schulterdrehen, langes Arbeiten mit den Armen) ohne eine schmerzhafte Blockade im Nacken zu spüren.
Aber trotz alledem bin ich zuversichtlich und schwöre auf meine Methode, nämlich dem Schmerz nicht viel Platz in meinem Leben lassen. Ich bin ein zufriedener Mensch, glücklich und ausgefüllt und will es nicht zulassen, dass die Krankheit mein Leben dominiert. Das hab ich gestern auch dem Orthopäden gesagt, als ich zu einem Abschlussgespräch noch einmal da war. Er will mich aber nun jährlich sehen. Nach einer Prognose hab ich vergessen zu fragen. Ich hoffe eben, dass es noch Jahre gut geht mit meiner Strategie.
Auch wenn das für mich so gültig ist, heisst das natürlich nicht, dass das bei jedem so funktioniert. Ich kann euch allen nur das Beste wünschen und dass das Leiden nicht allzu viel Platz im Leben beansprucht.
Herzliche Grüße,
Charlotte