habe schon lange hier mitgelesen und es hilft doch immer zu wissen: Man ist nicht alleine!!
Zu mir: 36 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern (12/7, 12jährige schwerbehindert), berufstätig im Krankenhaus-OP seit über 10 Jahren, gelernte Arzthelferin
Meine LWS: vor 5 Jahren schon mal einen akuten Bandscheibenvorfall L5/S1 und Protussion L4/L5, mit Akkupunktur, Schmerzmittel, KG etc. relativ beschwerdefrei.
In den 5 Jahren immer mal wieder Anlass zum Tabletten nehmen
Im März `11 dann noch einmal akut auftretende Beschwerden (schleichende Rückenschmerzen wurden vorher ignoriert), CT: erneut der gleiche Befund, nur das die Bandscheibe sich L5/S1 mehr vorgewölbt hatte, auf meinen Wunsch hin zunächst konservative Therapie, welche zwar Linderung, aber keine richtige Verbesserung brachte.
Vorstellung auf Wunsch der Orthopädin in der Fachklinik für Orthopädie:
Symptome: Rückenschmerz mit Austrahlung in das Bein, Wade, Zehen
Fußspitzenstand möglich, keine neurologischen Ausfälle, lediglich ein Kribbeln
Auffällig war, außer der Schmerzen, das ich beim Laufen selber hörte wie mein rechter Fuß "schliff" also ein anderes Geräusch machte, als der andere und ich beim Treppesteigen schon mal mit dem Fuß gegen die Stufen schlug.
Der untersuchunde Arzt meinte eine Spritzentherapie wäre sinnvoll, der dazugezogene Professor war gänzlich anderer Meinung und es entstand eine fachliche Diskussion zwischen den Ärzten, mit dem Ergebnis das mir wärmstens nahegelegt wurde mich operieren zu lassen, um den Nerv zu befreien.
Nach eniger Überlegung stimmte ich dem Eingriff zu, bei der Eingangsuntersuchung (vier Assistenzärzte und ein OA), da meine Symptome nicht zu meinen CT Bildern passen wollten, meinte der OA es wäre nicht wirklich nötig (was mich aufatmen ließ), machte eine normale Röntgenaufnahme von der LWS und befand aufgrung des geringen Abstands der unteren Wirbel dann doch das die OP sinnvoll wäre, man könnte mir das Kribbeln und Ziehen im Bein nehmen, die Rückenschmerzen aber wahrscheinlich nicht.
OP dann am 03.06: die OP sollte eine "normale" Bandscheibenoperation" werden, ob man sie zum Teil erhalten konnte, oder total entfernen muß, war zu diesem Zeitpunkt unklar. Geschätzte Dauer der OP ca. eine Stunde.
Operiert wurde ich vom OA
Intraoperativ stellte sich dann wohl raus das die Bandscheibe L5/S1 wohl im Spinalkanal nach oben gewandert war und den Nerv eine Etage höher in Bedrängnis brachte ( was im nachhinein wohl die "falschen" Symptome erklärte) und entschloss sich eine Fensterung im L5 Wirbel durchzuführen. Dieses bedeutete das bis auf 2 mm Knochen der Wirbelfortsätze (?) ein Fenster entstanden ist.
Dauer der OP: 2 1/2 Stunden
Postoperativ:am nächsten Tag: Nach Redonentfernung durfte ich aufstehen und duschen, unwissend dessen was gemacht worden war, kurze Einweisung der Schwester, kurze Visite der diensthabende Ärztin, welche mir die wertvolle Information gab, das ich drei Tage stationär blieb und noch einmal vor Entlassung eine Blutabnahme bekomme, lustloser Besuch eines KG, der lapidar fragte ob ich schon aufgestanden sei, dann wäre ja gut und ging.
Am 2. Tag postoperativ plötzliche Hektik, mir wurden ohne Erklärung UA Gehstützen verpasst, mitgeteilt das ich erst das Krhs verlassen darf, wenn mein Mieder (? ) da wäre?

Am 3. Tag: die Stationsärztin versuchte mir durch mein Tilidinvernebeltes Gehirn eine vage Information bzgl. meiner OP zukommen zu lassen, wovon ich leider nichts verstand und immer noch nicht wusste was der ungewöhnliche Aufstand sollte. Der KG war sehr nett und versuchte mir zu erklären das ich die UA zur Unterstützung und Rotationen vermeiden soll.
Nachdem das Mieder da war und angepasst ( auch dieses lief nicht nach Lehrplan ) konnte ich am 6. Postoperativen Tag nach Hause, immer noch unwissend was gemacht wurde, weil OA Visite leider nur Freitags läuft und ich Do entlassen war :-)
Nach dem WE ab zur Orthopädin, welche mir sehr schön und anschaulich erklärte was wie gemacht wurde, was zur Folge hatte das auch ich endlich einsah, warum das ganze Brimborium nach einer vermeintlich "normalen" Bandscheinben OP erforderlich sei.
Leider waren dann auch die üblichen 6 Wochen nach OP passe, sondern das Mieder sollte für mind. 3 Monate getragen werden, Reha war nicht angedacht und ich sollte konsequent rückenschonend leben (Haaaahhaaahhaa.... in meinem Job mit schwerbehinderten Kind, klar mache ich).
So, und nun bin ich hier, immer noch krank geschrieben, mir geht es eigentlich ganz gut, also stufe ich, aller Widrigkeiten zum Trotz meine OP mal als erfolgreich ein. Rückenschmerzen habe ich eigentlich immer, aber aushaltbar, manchmal jedoch immer noch ein Ziehen in das Bein, es mag am Wetter oder meiner hormonellen Phase liegen.
Da ich solange zur Untätigkeit verdammt war, haben wir dann doch beschlossen das eine Reha sinnvoll wäre und diese soll ab dem 29.11 für drei Wochen in Bad Bertrich stattfinden.
Außer Muskelaufbau etc. erwarte ich mir ganz dringend eine Empfehlung meiner beruflichen Laufbahn, meine Orthopädin (die ich viele Jahre kenne) traut sich in meinen Augen nämlich nicht mir nahe zu legen den OP zu schmeissen, aber auch ich kann OP Berichte lesen und habe die Empfehlungen seitens der Klinik gelesen und vermute stark, das man davon ausgeht das auf Dauer der OP nicht mehr der richtige Arbeitsplatz ist. Ich bin im Prinzip seit 16 Jahren da und arbeite sehr gerne in meinem Beruf, weiß aber auch das ich stundenlang stehen, bei der Assistenz in Zwangshaltung verharren und die schweren Siebe heben muß.
Ich bin irgendwie bedrückt, denn ich ahne das ich nach der Reha eine Entscheidung treffen muß,
denn ich glaube dadurch das die ganze Bandscheibe entfernt worden ist und die Wirbel nur noch auf den (verschleißbaren) Faserring liegen (soweit meine Therorie, hat das auch jemand, oder gehabt, wird da irgendwann ein Auffbau gemacht, oder wird das zwangsläufig Arthrose??), und ich noch "jung" bin und demnach noch lange arbeiten muß/will, glaube ich darauf hinauslaufen meinen heißgeliebten Job an den Nagel zu hängen.
Klar, ich bin jetzt im öffentlichen Dienst, was heißt das die mir einen anderen Platz im Haus zuweisen können, bsp. die Ambulanz, aber ich müßte dort Schicht arbeiten und das ist fast unvereinbar mit meinen Kindern, weil mein Mann auch Schichten hat.
Nee, was für eine Jammerei, hat jemand ähnliche Erfahrungen und ist jetzt froh und glücklich weil alles so gekommen ist? Oder das Gegenteil? Hat jemand auch diese erweiterte OP bekommen? Und wie sieht es jetzt aus??
Ihr Lieben, danke das Ihr das gelesen habt, ich würde mich auf Antworten freuen!
Lieben Gruß
Monique